Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman. Michaela Dornberg
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Название: Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Bettina Fahrenbach Staffel

isbn: 9783740925130

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СКАЧАТЬ acht, zur ersten Stunde.«

      »Möchtest du dich nicht wieder hinlegen, mein Spätzchen? Es ist doch noch so früh.«

      Davon wollte Merit nichts wissen, und schon gar nicht mehr, als auch noch Niels in die Küche kam, nicht weniger verschlafen als seine Schwester.

      »Wo ist die Mama?« wollte er wissen.

      Bettina konnte ihm schlecht sagen, daß seine Mutter überhaupt nicht nach Hause gekommen war.

      »Bestimmt ist sie bei diesem Typen«, mutmaßte er. »Ich hasse ihn, und wenn Papa heute anruft, werde ich es ihm sagen und ihn bitten, daß er uns endlich zu sich holt. Dann kann sie für immer zu diesem Typen gehen.«

      Bettina war erschüttert. Sie wußte nicht, was sie sagen und wie sie sich verhalten sollte.

      Sie war wütend auf ihre Schwester, hatte aber gleichzeitig Mitleid mit ihr, weil sie sich von diesem Mann so erniedrigen, so demütigen ließ und ihm dennoch nicht den Laufpaß gab.

      Aber ihr taten auch die Kinder leid, die noch nicht in einem Alter waren, in dem man auf seine Mutter verzichten konnte.

      »Was frühstückt ihr denn immer?« lenkte sie ab.

      »Loops mit Milch oder Crunchys«, sagte Merit.

      »Auch mit Milch«, fügte Niels hinzu.

      Im Kühlschrank fand sich aber keine Milch.

      Für sie gab es keinen Kaffee, für die Kinder keine Milch.

      »Ich habe eine Superidee«, schlug Bettina vor. »Ihr macht euch fertig, und dann gehen wir drei frühstücken. Ich kenne da ein ganz tolles Bistro, das schon ganz früh aufmacht. Dort gibt es alles, was das Herz begehrt. Und danach bringe ich euch zur Schule.«

      Davon waren die Kinder begeistert und stürmten aus der Küche.

      Bettina stellte ihre Tasse weg. Sie trank gern Grünen Tee, aber nicht unbedingt zum Frühstück. Insgeheim beglückwünschte sie sich zu ihrer Idee. Sie würde endlich ihren Kaffee bekommen und die Kinder ein ordentliches Frühstück.

      *

      Die Kinder waren total begeistert, und Bettina drückte beide Augen zu, als sie sah, daß sie sich fingerdick Nutella auf ihre Brötchen kleisterten. Es war auch erstaunlich zu sehen, was sie sonst noch in sich hineinstopften. Sollten sie. Es war ja eine Ausnahme.

      Nach dem Frühstück brachte Bettina die Kinder zur Schule und verabschiedete sich liebevoll von ihnen. Danach versuchte sie, ihre Schwester zu erreichen. Sie ging nicht an ihr Festnetztelefon, ihr Handy war nach wie vor ausgeschaltet.

      Grit hatte sich also voll darauf verlassen, daß sie sich schon um die Kinder kümmern würde, was ja auch geschehen war.

      Doch für Bettina war es so unbefriedigend gewesen. Sie hatte ja die Kinder nach Hause bringen wollen, um endlich mal mit ihrer Schwester ausführlich zu reden. Aber auch sie war nicht wichtig in Grits Leben. Nur Robertino zählte.

      Und sie hatte nichts über Linus erfahren, weil Grit ihr ja nicht einmal Gelegenheit gegeben hatte, nur eine einzige Frage zu stellen.

      Sie konnte jetzt unmöglich auf Grit warten, weil sie ja überhaupt nicht wußte, wann sie nach Hause kommen würde, während auf dem Hof viel Arbeit auf sie wartete.

      Sie fuhr zur Hof-Konditorei, um die heißbegehrten Trüffel für Linde und ihre drei auf dem Hof zu kaufen. Dann konnte sie es nicht lassen, am Wein-Kontor vorbeizufahren, wo das Firmenschild längst verschwunden war und der kühle Schriftzug ›Fahrenbach‹ auf Edelmetall alles bedeuten konnte, am ehesten wohl eine hippe Werbeagentur.

      Mit brennenden Augen starrte Bettina auf die wunderschöne Jugendstil-Villa, die zwar ihre Fassade behalten hatte, aber innen vollkommen entkernt und modernisiert worden war.

      Es tat so weh, da nicht mehr hineingehen zu dürfen, weil Frieder dort wie ein kleiner Napoleon herrschte.

      Bettina wollte ihr Auto starten, weil sie es nicht länger ertragen konnte, wie ein Bettler dazustehen, als Frieder in seinem Porsche angerast kam. Um nicht erkannt zu werden, duckte sie sich. Aber er hatte nur Augen für seine Beifahrerin. Bettina hatte nicht erkennen können, ob es noch die Gespielin war, die er einmal mit nach Bad Helmbach gebracht hatte, an deren Namen sie sich nicht einmal mehr erinnern konnte, wo er aber damit angefangen hatte, von ihr ein Seegrundstück zu fordern.

      Doch diese junge Frau, und ob er nun mit ihr zusammen war oder nicht, interessierte sie nicht. Bettina war brennend am Schicksal ihres Neffen Linus interessiert. Doch ihr Bruder wollte nicht, daß sie etwas erfuhr und daß sie sich um Linus kümmerte. Es tat noch immer weh, wenn sie daran dachte, daß er ihr den Umgang mit dem Jungen durch ein Anwaltsschreiben verboten hatte.

      Als Bettina sicher sein konnte, unerkannt davonfahren zu können, lenkte sie ihr Auto in den dahinfließenden Verkehr.

      Sie hatte es jetzt eilig, zur Autobahn zu kommen, weil die Stadt, in der sie die meiste Zeit ihres Lebens gewohnt hatte, ihr fremd geworden war, weil sich eben auch alles verändert hatte.

      Sie hatte ihre Eigentumswohnung verkauft, weil sie das Geld dringend für den Ausbau des Gesindehauses benötigt hatte. Das war eine wirtschaftlich vernünftige Entscheidung gewesen, die sie auch nicht bereute. Die Wohnung war schön gewesen, ihr aber nicht ans Herz gewachsen.

      Anders war es schon mit der elterlichen Villa, die Grit als Erbin verscherbelt hatte, kaum daß sie ihr gehörte.

      Nein, alles hatte sich verändert, aber leider nicht zum Guten. Ihr Bruder Frieder verfolgte seine eigenen Interessen und ging dabei über Leichen. Grit verfolgte ihren Liebhaber und warf das Geld auch nur so aus dem Fenster, dabei war sie vor dem Erben eine vernünftige Person gewesen.

      Ihr Vater fehlte, der der zentrale Mittelpunkt ihres Lebens gewesen war, aber der war tot. Und sie konnte nur froh sein, daß sie ihn hatte umbetten lassen, und daß er jetzt auf dem kleinen Fahrenbacher Friedhof ruhte, wo er auch hingehörte. Ihre Geschwister hätten sein Grab ohnehin nicht besucht, und denen war es auch gleichgültig gewesen. Für die war tot eben tot und hernach allenfalls eine Sache des Friedhof-Gärtners.

      Bettina konnte den Tränen, die unaufhaltsam über ihr schmales Gesicht liefen, keinen Einhalt gebieten.

      Sie weinte aus Enttäuschung wegen ihrer Geschwister. Aber sie weinte auch dem Leben nach, als die Fahrenbachs noch eine Familie gewesen waren, oder zumindest hatte es zu Lebzeiten ihres Vaters den Anschein gehabt, daß sie eine Familie waren.

      Jetzt verloren sie sich immer mehr, und das tat weh, sehr weh sogar.

      *

      Bettina spürte ein dumpfes Rauschen in den Ohren, ihr Kopf schmerzte.

      Sie versuchte die Augen zu öffnen, doch ihre Lider waren schwer wie Blei.

      Sie versuchte es wieder, blinzelte in grelles Licht.

      »Sie kommt zu sich«, hörte sie wie aus weiter Ferne eine Stimme.

      Ihre Hände fuhren nervös hin und her, hielten inne, verkrallten sich.

      Eine Decke.

      Aber wieso СКАЧАТЬ