Wyatt Earp Staffel 8 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 8 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740946777

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СКАЧАТЬ Noch hatten sie den großen freien Platz nicht erreicht, als plötzlich am Schuppenende eine Gestalt vor ihnen auftauchte.

      Wyatt flog sofort zur Seite, und in der Rechten des Georgiers klickte der Revolverhahn.

      »Um Himmels willen, nicht schie­ßen!« erkannten sie die Stimme des Vormannes. Steve Randers kam auf sie zu. »Ich habe auf Sie gewartet, Marshal, weil ich mich bei Ihnen und dem Doc entschuldigen möchte. Es tut mir wirklich sehr leid, daß ich mich so stumpfsinnig benommen hatte.«

      Wyatt und der Spieler reichten ihm die Hand. Und damit war die Sache erledigt.

      Von dieser Minute an hatten sie in dem Cowboy einen neuen Freund gewonnen.

      Der Rancher saß noch auf der Veranda in seinem Schaukelstuhl. Ohne Übergang erklärte er:

      »Es war mein Lebensplan, die Bahn hier herüberzuziehen, an mein Land. Aber es ist mir nicht gelungen. Zuviel Geld hätte ich allein dazu verbraucht. Aber vielleicht schafft es Rod später mal, wenn ich tot bin. Er ist ja ein guter Bursche…«

      Wyatt und der Georgier waren neben dem alten Rancher stehengeblieben.

      Heeth fuhr fort: »Ich weiß, daß die anderen keine Sehnsucht nach der Eisenbahn hatten. Weil sie glaubten, daß sie ihr Land nicht nur zerschnitten, sondern ganz auffressen würde. Aber das ist ja nicht so. Sehen Sie, drüben bei uns daheim, in old England, hatte die Bahn das Land auch zerschnitten und dennoch nicht aufgefressen. Jeder konnte sein Land behalten und hatte nur Vorteile von der Bahn. Aber das machen Sie hier niemandem klar. Die Rancher sind engstirnig. Wenn die Bahn bis an die H-Ranch liefe und meinethalben auch durch die Weide, so braucht sie in der Breite drei oder vier Yards. Wenn ich das nicht verschmerzen könnte, wäre ich ein armer Tropf. Eine Overlandstraße ist schon breiter. Aber dafür wird es dann hier irgendwo eine Station geben, auf der der Zug hält. Wo die Kisten ausgeladen werden können, die ich in Boston bestellt habe, wo sie sehr schnell sein werden, wenn ich sie sogar aus dem fernsten Ort dieses Landes bestellen würde. Und Rod – er könnte in den Osten fahren, um sich neue Feldgeräte anzusehen für unsere Landwirtschaft…«

      Der Viehzüchter James Heeth betrieb als einer der wenigen Rancher schon seit Jahren auch Ackerbau neben seiner Rinderzucht. Gute und schlechte Erntejahre hatten einander abgewechselt, und am Ende hatte sich die Landwirtschaft doch sehr bewährt. Heeth war fast völlig unabhängig von der Außenwelt geworden. Nur Ackergeräte, die brauchte er immer wieder neu. Und dazu mußte er weithin Bestellungen aufgeben, denn was er brauchte, führte in den Städten hier keines Ranchers Tool.

      »Vielleicht hätte ich Rod früher kommen lassen sollen. Aber die alten Leute oben in Furnace hatten ihn so lange gepflegt und gehegt, daß es eine Brutalität gewesen wäre, ihnen den Jungen wegzunehmen.«

      Er sprach von seinem Bruder wie von einem Kind.

      »Ja, man hätte mit Tante Hatty sprechen müssen, man hätte es versuchen sollen, vielleicht wäre dann schon längst alles anders, auch hier.«

      Es zeigte sich, daß es keineswegs so gut um die Ranch stand, wie der Missourier angenommen hatte. Vor sechs Jahren war eine Rinderseuche ausgebrochen, von der die H-Ranch sich erst nach einem halben Jahrzehnt wieder einigermaßen erholt hatte. Da zerstörte die furchtbare Dürre im Spätsommer 1879 wieder den ganzen Aufbau. Tausende und Abertausende von Rindern lagen verdurstet, krepiert auf den Weiden herum.

      Es war ein scheußlicher, niederschmetternder Anblick gewesen. Das Bild der Ohnmacht der Kreatur den Mächten der Natur gegenüber. Diese Dürre hatte James Heeth an den Rand des Ruins gebracht – wäre nicht seine Landwirtschaft gewesen. Zwar war ihm auf den Feldern auch alles von einer gnadenlosen Trockenheit zerstört worden, aber die Ernte vom Vorjahr brachte da noch Geld, und das half ihm über das Ärgste hinweg. Seitdem kämpfte der unentwegte Mann sich wieder nach vorn.

      »Es war eigentlich immer ein Kampf gewesen«, sagte er leise wie zu sich selbst.

      »All die Jahre. Es hat eigentlich nie ein Ende genommen. Im vergangenen Herbst, als wir uns von dem letzten Schlag gerade einigermaßen hochgerappelt hatten, brach unten an der Südspitze meiner Weide eine Rinderkrankheit aus, die mir absolut unbekannt war. Sie griff nicht so schnell um sich wie die bekannten Seuchen, aber die zernagte schließlich doch wieder einen Teil der Herde, ehe der hier seit Jahren verschriene Quacksalber Florian Bender ein Mittel dagegen fand, ausgerechnet er. Seitdem ist er steinreich und hat in Arkansas City ein großes Haus mit zwei Negerdienern. Vorher hauste er in einem Karren am Rande der Stadt…«

      Er sprach noch eine Weile weiter, und die beiden hörten ihm stumm zu. Dann verabschiedete er sich für die Nacht und ließ die beiden allein.

      Doc Holliday lehnte an einem Vorbaupfeiler und sah den Marshal an.

      »Wenn er uns nun inzwischen durch die Lappen gegangen ist?«

      »Rod?«

      Holliday nickte.

      Dann sah er ein Lächeln auf dem dunklen Gesicht des Marshals.

      »Keine Sorge, Doc, ich habe ihn seit dem Mittagessen im Auge behalten.«

      »Wie ist das möglich? Ich habe den Burschen seitdem überhaupt nicht mehr zu Gesicht bekommen.«

      »Es genügt ja, wenn ihn einer im Auge behalten hat.«

      »Wo steckt er denn?«

      »Jetzt ist er im Mannschaftshaus. Er war erst im Stall, dann in einem der Geräteanbauten, anschließend tauchte er in der Schmiede auf, und seit dem frühen Abend ist er im Bunkhaus bei den Cowboys.«

      »Aber das kann er doch längst verlassen haben, zum Beispiel, als wir vorhin unseren Spaziergang gemacht haben.«

      »Wenn Sie sich genau erinnern, sind wir immer so gegangen, daß ich das Bunkhaus eigentlich nie richtig aus den Augen verlor.«

      »Damned, das stimmt.«

      »Ich will es jedenfalls hoffen, daß er uns nicht trotzdem entwischt ist. Aber soweit ich mich überzeugen konnte, hat das Mannschaftshaus keinen zweiten Ausgang.«

      »Er kann ja nicht ewig drüben bleiben. Schließlich hat er doch hier im Ranchhaus seine Kammer.«

      Holliday hatte es kaum gesagt, da wurde drüben die Tür geöffnet, und umrahmt vom Licht mehrerer Lampen tauchten die Konturen der Gestalt Rodney Heeths auf.

      Er warf die Tür hinter sich zu und kam langsam über den Hof auf das Ranchhaus zu.

      Die beiden Dodger hatten sich auf eine Bank gesetzt und die Stiefel gegen das Verandageländer gestützt.

      Der Mann sah sie erst, als er schon auf der Veranda war.

      »Na, können Sie noch nicht schlafen?« fragte er, als er auf die Tür zuging.

      »Wir schlafen nie so früh«, entgegnete Wyatt.

      Rod ließ sich neben ihnen im Schaukelstuhl nieder, in dem noch vor Minuten sein Bruder gesessen hatte.

      Schweigend blickte Wyatt an ihm vorbei auf den Hof, der im Mondlicht ruhig dalag, auf die Häuser drüben, die harte tiefschwarze Schatten warfen.

      Da sagte der Mann links neben ihm:

      »Sie werden meinen Spaß von heute СКАЧАТЬ