Der Bastard von Mauléon. Александр Дюма
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Название: Der Bastard von Mauléon

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ selbst in der Wüste die Stärke seines Temperaments und seine Abhärtung gegen die Strapazen des Kriegerstandes zur Schau trug.

      Wir haben gesagt die Wüste, und in der That, die Gegend, durch die der Ritter zog, verdiente wohl diesen Namen. Es war eine Art von Thal, gerade tief genug, um aus dem Weg, dem der Ritter folgte, die glühendsten Sonnenstrahlen zusammenzudrängen. Schon seit mehr als zwei Stunden war die Hitze, die man hier empfand, so groß, daß das Thal seine beharrlichsten Bewohner verloren hatte; die Hirten und die Herden, welche am Morgen und am Abend an seinem doppelten Abhange erschienene um ein paar Halme gelben, dürren Grases zu suchen, hatten sich hinter die Hecken und Gebüsche geflüchtet, und schliefen im Schatten. So weit das Auge reichen konnte, hätte man auch vergebens einen Reisenden gesucht, der kühn und unempfindlich genug gegen die Flamme gewesen wäre, um diesen Boden zu betreten, welcher aus der Asche von der Sonne vertrockneter Felsen zu bestehen schien. Das einzige lebende Thier, das bewies, daß ein Geschöpf in einem solchen Ofen leben konnte, war die Grille, oder vielmehr die Taufende von Grillen, welche, zwischen den Kieselsteinen sitzend, an den Grashalmen angeklammert, oder auf einem von Staub weißen Olivenzweige sich ausbreitend, die scharfe, eintönige Fanfare von sich gaben, die ihr Triumphgesang war, durch welchen sie die Eroberung der Wüste verkündigten, wo sie als alleinige Souverains herrschten.

      Mit Unrecht haben wir behauptet, vergebens hätte das Auge am Horizont einen andern Reisenden gesucht, als denjenigen, welchen wir zu schildern unternahmen, denn hundert Schritte hinter ihm kam eine andere Gestalt, nicht minder seltsam, als die erste, obgleich von einem ganz verschiedenartigen Typus: es war ein Mann von ungefähr dreißig Jahren, dürr, gebückt, bronzirt, mehr hockend, als reitend auf einem Pferde so mager als er, und auf dem Sattel schlummernd, woran er sich angeklammert hielt, ohne irgend eine von den Sorgen, welche seinen Gefährten wach hielten, sogar ohne die Sorge, seinen Weg zu erkennen, die er offenbar demjenigen überließ, welcher weiser oder mehr dabei interessirt war, sich nicht zu verirren.

      Ohne Zweifel am Ende überdrüssig, seine Lanze so hoch zu tragen und sich so steif im Sattel zu halten, hielt der Ritter an, um sein Visir aufzuschlagen und dem Dampfe Durchgang zu lassen, der aus seiner eisernen Umhüllung in seinen Kopf aufzusteigen anfing; doch ehe er diese Bewegung ausführte, schaute er umher wie ein Mensch, der entfernt nicht der Ansicht ist, der Muth sei minder schätzbar, wenn er von einer geziemenden Dose von Klugheit begleitet werde.

      Bei dieser Rundbewegung sah er seinen sorglosen Gefährten, und indem er ihn aufmerksam anschaute, bemerkte er, daß er schlief.

      »Musaron!« rief der geharnischte Ritter, nachdem er zuvor sein Helmvisir ausgeschlagen hatte, »Musaron, wache auf, Taugenichts, oder bei dem kostbaren Blute von San Jago! wie die Spanier sagen, Du kommst nicht nach Coimbra mit meinem Felleisen, sei es nun, daß Du es unter Weges verlierst, oder daß es Dir die Diebe stehlen. Musaron! wirst Du denn immer schlafen, Bursche?«

      Doch der Knappe, denn dies war der Grad, den bei dem Ritter derjenige einnahm, welchen er angeredet hatte, der Knappe, sagen wir, schlief zu tief, als daß ihn der einfache Lärmen der Stimme erweckt hätte; der Ritter bemerkte also, daß er ein anderes, kräftigeres Mittel anwenden mußte, um so mehr, als das Pferd des Schläfers, da es sah, daß sein Vordermann anhielt, es für geeignet erachtete, ebenfalls anzuhalten, so daß Musaron, von der Bewegung zur Unbeweglichkeit übergehend, eine nur um so bessere Chance hatte, sich eines tiefen Schlafes zu erfreuen; er nahm deshalb ein elfenbeinernes, mit Silber eingelegtes Horn, das an einem Haken an seinem Gürtel hing, hielt es an seinen Mund und ließ mit kräftigem Athem ein paar Noten ertönen, welche sein Pferd sich bäumen und das seines Gefährten wiehern machte.

      Diesmal erwachte Musaron plötzlich.

      »Hollah!« rief er, indem er eine Art von Messer zog, das an seinem Gürtel hing, »hollah! was wollt Ihr, Ihr Schurken? Hollah! was verlangt Ihr, Zigeuner, Enkel des Teufels? Entfernt Euch, oder ich schlitze Euch bis zum Gürtel den Bauch auf!«

      Und der brave Knappe focht rechts und links mit seinem Messer, bis er am Ende, wahrnehmend, daß er nur die Luft schlitzte, anhielt, die Augen weit aufriß, seinen Herrn mit erstaunter Miene anschaute und fragte:

      »Ei! was gibt es denn, Messire Agenor? Wo sind denn die Leute, die uns angreifen? Sind sie wie Dunst verschwunden? oder habe ich sie vernichtet, ehe ich gänzlich erwachte?«

      »Was es gibt, Taugenichts?« sagte der Ritter, »Du träumst, und während Du träumst, schleppst Du meinen Schild am Ende seines Riemens, was entehrend für die Waffen eines wackeren Rittersmannes ist. Auf! Auf! erwache vollends, oder ich zerschmettere Dir meine Lanze auf der Schulter.«

      Musaron schüttelte den Kopf mit einer ziemlich frechen Miene.

      »Bei meiner Treue, Sire Agenor,« sagte er, »Ihr werdet wohl daran thun, und damit wird wenigstens eine Lanze auf unserem Wege gebrochen sein. Statt mich Eurem Vorhaben zu widersetzen, fordere ich Euch auf, es in Ausführung zu bringen.«

      »Was soll das bedeuten, Schurke?« rief der Ritter.

      »Das soll bedeuten,« erwiderte der Knappe, der mit seiner spöttischen Sorglosigkeit immer näher heran ritt, »das soll bedeuten, daß wir seit sechzehn vollen Tagen, die wir in Spanien, in diesem Lande voll Abenteuer reisen, wie Ihr bei unserem Aufbruche sagtet, nicht einen einzigen Feind außer den Fliegen und der Sonne, und als ganze Ausbeute nur Wasserblasen und Staub gefunden haben. Gottes Tod! Herr Agenor, ich habe Hunger; Gottes Tod! Herr Agenor, ich habe Durst; Gottes Tod! Herr Agenor, meine Börse ist leer, das heißt, ich bin den drei größten Calamitäten dieser Welt preisgegeben, und ich sehe die großen Plünderungen ungläubiger Mauren nicht kommen, welche, wie Ihr mir schmeicheltet, unsern Leib bereichern und unsere Seele retten sollten, und worüber ich süße Träume dort in unserem schönen Lande Bigorre hatte, ehe ich Euer Knappe war, und besonders seitdem ich es bin.«

      »Wirst Du es zufällig wagen, Dich zu beklagen, während ich mich nicht beklage?«

      »Ich hätte wohl Veranlassung dazu, und es fehlt mir in der That nur die Keckheit. Wir haben beinahe unsere letzten Franken für die Waffenschmiede von Pinchel ausgegeben, welche Eure Art schärften, Euer Schwert schliffen und Eure Rüstung putzten, und es fehlt uns in der That nichts mehr, als daß wir mit Räubern zusammentreffen.«

      »Hasenherz!«

      »Wartet einen Augenblick, daß wir uns verständigen, Sire Agenor; ich sage nicht, daß ich ein solches Zusammentreffen fürchte.«

      »Was sagst Du denn?«

      »Ich sage, daß ich es wünsche.«

      »Warum?«

      »Weil wir die Räuber berauben würden,« erwiderte Musaron mit dem spöttischen Lächeln, das den Hauptcharakter seiner Physiognomie bildete.

      Der Ritter hob die Lanze, in der sehr sichtbaren Absicht auf, sie auf die Schulter seines Knappen fallen zu lassen, der nahe genug gekommen war, daß er auf eine ersprießliche Art eine solche Zurechtweisung versuchen konnte; doch mit einer einfachen kleinen Bewegung voll Gewandtheit, an die er gewöhnt zu sein schien, wich der Knappe dem Streich aus, während er mit seiner Hand die Lanze hielt.

      »Nehmt Euch in Acht, Sire Agenor,« sagte er, »scherzen wir nicht so; ich habe harte Knochen und wenig Fleisch darauf. Ein Unglück ist bald geschehen, mit einem falschen Schlag würdet Ihr Eure Lanze zerbrechen, und wir wären genöthigt, ihr selbst einen andern Schaft zu machen, oder uns mit einer unvollständigen Rüstung vor Don Federigo zu zeigen, was demüthigend für die Ehre der bearn'schen Ritterschaft wäre.«

      »Schweige, verfluchter Schwätzer; Du würdest besser daran thut, wenn Du durchaus sprechen mußt, jenen Hügel zu erklettern und mir zu sagen, was Du von oben siehst.«

      »Ah!« СКАЧАТЬ