Der Bastard von Mauléon. Александр Дюма
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Название: Der Bastard von Mauléon

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ mir also, wenn es Euch beliebt, in allen Einzelheiten mit, was an diesem Orte vorfiel.«

      »Das ist leicht,« sprach der Ritter. »Um 13S8 oder l3S9, vor dreißig Jahren also, waren alle Besatzungen des Landes, mit Ausnahme der von Lourdes, französisch. Diese aber machte häufig Ausfälle, um die Stadt zu verproviantiren, nahm Alles weg, was sie traf, und brachte es hinter ihre Mauern; so daß, wenn man sie ausgezogen wußte, alle andere Garnisonen Abtheilungen ins Feld schickten und Jagt darauf anstellten, und wenn man zusammentraf, so entstanden furchtbare Kämpfe, wobei ebenso schöne Waffenthaten vollbracht wurden, als in geordneten Schlachten.

      »Eines Tags zog der Mongat von Saint-Basile, den man so nannte, weil er sich als Mönch zu verkleiden pflegte, um seine Hinterhalte zu legen, aus Lourdes mit dem Herrn von Carnillae und etwa hundertundzwanzig Lanzen aus; es fehlte der Citadelle an Lebensmitteln, und es war ein großer Zug beschlossen worden. Sie ritten so lange, bis sie auf einem Wiesengrunde, eine Meile von der Stadt Toulouse, eine Herde Ochsen fanden, der sie sich bemächtigten, dann kehrten sie auf dem kürzesten Weg zurück; doch statt kluger Weise auf dem Wege zu bleiben, wandten sie sich rechts und links ab, um noch eine Herde Schweine und eine Herde Schafe zu nehmen, wodurch das Gerücht von diesem Zuge Zeit bekam, sich in der Gegend zu verbreiten.

      »Der Erste, der es erfuhr, war ein Kapitän von Tarbes, Namens Ernauton von Sainte-Colombe. Er übergab sogleich zur Überwachung sein Schloß einem Neffen von ihm, Andere sagen einem Bastardsohne, welcher ein junger Mensch von fünfzehn bis sechzehn Jahren war, der noch keinem Gefechte oder Scharmützel beigewohnt hatte. Eiligst benachrichtigte er den Herrn von Berrac, den Herrn von Barbezan und alle Gewaffnete von Bigorre, die er finden konnte, so daß er noch an demselben Abend als Anführer an der Spitze einer Truppe stand, die der ähnlich war, welche der Mongat von Saint-Basile befehligte.

      »Sogleich sandte er seine Spione in das Land aus, um zu erfahren, welchen Weg die Besatzung von Lourdes zu nehmen gedachte, und als er hörte, daß sie durch den Pas-de-Larre kommen würde, beschloß er, hier zu warten. Dem zu Folge, da er die Gegend ganz genau kannte und da seine Pferde nicht ermüdet waren, während im Gegentheil die seiner Feinde seit vier Tagen marschirten, nahm er eiligst seinen Posten, indeß die Landstreifer einen Halt ungefähr drei Meilen von dem Orte machten, wo er sie erwartete.

      »Das Terrain ist, wie Ihr selbst gesagt habt, sehr günstig für einen Hinterhalt. Die Leute von Lourdes und der Mongat selbst vermutheten also nichts, und da die Herden voraus marschirten, so waren diese schon an dem Orte, wo wir sind, vorüber, als aus den zwei Wegen, die Ihr hier den einen zu unserer Rechten, den andern zu unserer Linken seht, die Truppe von Ernauton von Sainte-Colombe im Galopp unter gewaltigem Geschrei herbei sprengte; sie fand ein gutes Stück Arbeit; der Mongat war nicht der Mann, zu fliehen, er ließ seine Truppe Halt machen und sah dem Angriff festen Fußes entgegen.

      »Er war furchtbar und so wie er sich unter den ersten Kriegern des Landes erwarten ließ; aber was die von Lourdes besonders wüthend machte, war der Umstand, daß sie sich von der Herde getrennt sahen, für die sie so viele Strapazen ausgestanden und so vielen Gefahren getrotzt hatten, und die sie nun blöbend und grunzend unter der Anführung der Knechte ihrer Feinde abziehen hörten, welche bei der durch ihre Herren entgegengestellten Schranke nur die Hirten zu bekämpfen gehabt hatten, die indessen nicht einmal kämpften, denn es lag ihnen wenig daran, ob ihr Vieh den Einen oder den Andern gehörte, sobald es nicht mehr ihnen gehörte.

      »Sie hatten also ein doppeltes Interesse, ihre Feinde zu vernichten, einmal das ihrer eigenen Sicherheit, sodann das, wieder in den Besitz ihrer Lebensmittel zu gelangen, da sie wußten, daß ihre in der Citadelle zurückgebliebenen Kameraden derselben so sehr bedurften.

      »Das erste Zusammentreffen hatte mit Lanzenstößen stattgehabt; doch bald war ein Theil der Lanzen zerbrochen, und diejenigen, welche die ihrigen noch hatten, fanden, daß, in einem so eng geschlossenen Raum die Lanze eine schlechte Waffe war, warfen sie weg und ergriffen die einen ihre Aexte, die andern ihre Schwerter, diese Keulen, jene jede Waffe, die ihnen unter die Hände fiel, und das wahre Gefecht begann so glühend, so erbittert, so grausam, daß Niemand um einen Schritt zurückweichen wollte, und daß diejenigen, welche fielen, noch vorwärts zu sterben suchten, damit man nicht sage, sie hätten das Schlachtfeld verloren, und so schlugen sie sich drei Stunden lang dergestalt, daß wie im Einverständniß diejenigen, welche zu sehr ermüdet waren, sich zurückzogen, hinter ihren Gefährten entweder im Walde, oder auf dem Wiesgrunde, oder, am Rande des Grabens sich niedersetzten, ihre Helme abnahmen, ihr Blut oder ihren Schweiß abwischten, einen Augenblick athmeten, und dann erbitterter als je in den Kampf zurückkehrten, und ich glaube nicht, daß je eine so gut angegriffene und so gut vertheidigte Schlacht seit dem berühmten Kampfe der Dreißig stattgefunden hat.

      »Während dieses dreistündigen Gefechtes wollte es der Zufall, daß die zwei Führer, nämlich der Mongat von Saint-Basile und Ernauton von Sainte-Colombe, der eine auf der rechten Seite, der andere auf der linken kämpften. Doch Beide schlugen so kräftig und so hageldicht, daß sich am Ende die Menge vor ihnen öffnete und sie sich einander gegenüber fanden. Da dies der Wunsch von Beiden war und da sie sich seit dem Anfang des Gefechtes unaufhörlich gerufen hatten, so stießen Beide, als sie sich erblickten, einen Freudenschrei aus, und als ob die Andern begriffen hätten, jeder Kampf müßte vor dem ihrigen verschwinden, zog man sich beiseit, überließ ihnen das Terrain, und das allgemeine Treffen hörte auf, um diesem Einzelkampfe Platz zu machen.«

      »Ah!« sagte der geistliche Herr, den Ritter mit einem Seufzer unterbrechend, »warum war ich nicht da, um ein solches Kampfspiel zu sehen, das an die schönen Zeiten des Ritterthums erinnern mußte, welche leider vorüber sind, um nie wiederzukehren!«

      »Es ist wahr, Jehan,« erwiderte der Ritter, »Ihr hättet ein schönes seltenes Schauspiel gesehen. Denn die zwei Streiter waren zwei Kriegsmänner, mächtig an Körper und klug und gewandt in ihrem Gewerbe, aus guten stolzen Pferden reitend, welche ebenso begierig zu sein schienen, sich zu zerfleischen, wie ihre Herren; doch das Pferd vom Mongat von Saint-Basile fiel zuerst, getroffen von einem Axtstreiche, der von Ernauton seinem Herrn bestimmt war und das Roß todt zu Boden streckte. Doch der Mongat war, so rasch auch sein Fall, zu erfahren, als daß er nicht Zeit gehabt hätte, seine Füße aus den Bügeln loszumachen, so daß er nicht unter sein Pferd, sondern neben dasselbe zu liegen kam und, den Arm ausstreckend, die vordere Hackse dem Schlachtrosse von Ernauton abschnitt, das vor Schmerz wieherte, wankte und auf seine beiden Kniee fiel: Ernauton verlor seinen Vortheil und sah sich genöthigt, zu Boden zu springen. Kaum hatte er dies gethan, als sich der Mongat wieder auf seine Füße erhob und der Kampf abermals begann, wobei Ernauton mit seiner Axt und der Mongat mit seinem Streitkolben schlug.«

      »Und gerade auf diesem Platz fiel die schöne Waffenthat vor?« fragte der Geistliche, das Auge funkelnd vor Gluth und als sähe er den Kampf vor sich, den man ihm schilderte.

      »Gerade auf diesem Platze, Messire Jehan, und zehnmal haben mir Augenzeugen erzählt, was ich Euch nun erzähle. Ernauton war an der Stelle, wo Ihr seid, und der Mongat da, wo ich bin, und der Mongat bedrängte Ernauton so gewaltig, daß dieser, während er sich vertheidigte, dennoch genöthigt war, zurückzuweichen, und kämpfend von diesem Steine, der zwischen den Füßen Eures Pferdes liegt, bis zu jenem Graben zurückwich, in den er ohne Zweifel gefallen wäre, als ein junger Mensch, der ganz athemlos während des Kampfes ankam und von der andern Seite des Grabens zuschaute, da er den guten Ritter so bedrängt sah und begriff, seine Kräfte wären erschöpft, nur einen Sprung von dem Orte, wo er stand, bis zu Ernauton machte, die Axt, die er bald hätte fallen lassen, aus seinen Händen nahm und ihm zurief:

      »»Ah! guter Oheim, gebt mir ein wenig diese Axt und laßt mich machen.««

      »Ernauton war dies ganz lieb; er ließ die Art los und streckte sich am Rande des Grabens aus, wo ihm seine Knechte zu Hilfe eilten, denn er war einer Ohnmacht nahe.«

      »Aber der junge Mann,« versetzte der Geistliche, »der junge Mann?«

      »Nun СКАЧАТЬ