Der Bastard von Mauléon. Александр Дюма
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Название: Der Bastard von Mauléon

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ Augenblick und wie von einem und eben demselben Punkte ausgehend, nämlich vom Spieße, durchliefen die Blicke der zwei Reisenden in entgegengesetzter Richtung eine Kreislinie, um sich zu versichern, die verheißenen Genüsse wären wirkliche Genüsse und nicht phantastische Mahle, wie sie von boshaften Zauberern den alten fahrenden Rittern versprochen wurden. Eine Art von Hausknecht trat ebenfalls in die Küche und sagte dem Wirth ein Wort ins Ohr.

      »Ah, Teufel!«

      machte dieser, indem er sich hinter dem Ohre kratzte, »und Du sagst, es gebe keinen Platz für die Pferde dieser Herren?«

      »Nicht den kleinsten, Herr; der Ritter, der soeben eingetroffen, hat die letzten zwei Plätze nicht im Stall, der schon voll war, sondern im Schoppen in Beschlag genommen.«

      »Oh! oh!« versetzte Messire Espaing, »wir vermöchten uns kaum von unseren Pferde zu trennen; doch wenn Ihr durchaus keinen Platz hier habt, so würden wir, um die guten Zimmer, von denen Ihr gesprochen, nicht zu verlieren, einwilligen, wenn sie mit unseren Knechten in einem Hause in der Stadt untergebracht würden.«

      »In diesem Fall, edler Herr, kann ich Euch dienen, und Eure Pferde werden dabei gewinnen, denn sie sollen in Ställen untergebracht werden, wie der Graf von Foix keine ähnliche hat.«

      »Gut also, was diese herrlichen Ställe betrifft, doch morgen früh um sechs Uhr müssen sie gesattelt und gezäumt vor Eurer Thüre sein, denn Messire Jehan und ich begeben uns nach der Stadt Pau, wo wir von Monseigneur Gaston Phöbus erwartet werden.«

      »Seid unbesorgt und zählt auf mein Wort,« erwiderte Meister Barnabé.

      In diesem Augenblick kam das Stubenmädchen ebenfalls und sprach leise mit dem Wirth, dessen Gesicht plötzlich einen Ausdruck des Verdrusses annahm.

      »Nun! was gibt es noch?« fragte Messire Espaing.

      »Das ist nicht möglich,« entgegnete her Wirth.

      Und er reichte dem Stubenmädchen abermals das Ohr, um sich wiederholen zu lassen.

      »Was sagt sie?« fragte der Ritter.

      »Sie sagt etwas Unglaubliches.«

      »So laßt hören.«

      »Es gebe keine Zimmer mehr.«

      »Gut, gut,« sprach Messire Jehan, »so sind wir verurtheilt, bei unsern Pferden zu schlafen.«

      »Oh! meine Herren,« rief Barnabé, »ich bitte tausendmal um Entschuldigung! doch der Ritter, der ein wenig vor Euch angekommen ist, hat für sich und seinen Schildknappen die zwei einzigen Zimmer genommen, welche noch übrig waren.«

      »Bah!« sprach Messire Jehan, der an solche widrige Zufälle gewöhnt zu sein schien, »eine schlechte Nacht ist bald hingebracht, und wenn wir nur ein gutes Abendbrot haben.«

      »Ah!« sagte der Wirth, »hier kommt gerade der Koch, den ich habe rufen lassen.«

      Der Koch zog den Wirth bei Seite und fing mit ihm ein Gespräch mit leiser Stimme an.

      »Oh!« rief der Wirth, der zu erbleichen suchte, »unmöglich!«

      Der Koch machte mit dem Kopf und mit seinen beiden Händen eine Geberde, welche sagen wollte: »Es ist so.«

      Der geistliche Herr, der das Vocabularium der Zeichen, wenn sich dies auf die Küche bezog, sehr gut zu verstehen schien, erbleichte wirklich.

      »Oh!« sagte er, »was ist denn das?«

      »Meine Herren,« sprach der Wirth, »Mariton täuscht sich.«

      »Und worin tauscht er sich?«

      »Darin, daß er mir so eben meldet, es sei nichts vorhanden, um Euch Abendbrot zu geben, insofern der Ritter, der vor Euch angekommen, den Rest der Mundvorräthe für sich in Beschlag genommen habe.«

      »Ah! Meister Barnabé,« sprach Messire Espaing von Lyon, die Stirne faltend, »scherzen wir nicht, wenn,s beliebt.«

      »Ach! Messire,« erwiderte der Wirth, »ich bitte Euch, zu glauben, daß ich nicht im Geringsten scherze, und daß ich sogar im höchsten Maße über diesen Vorfall betrübt bin.«

      »Ich will zugeben, was Ihr uns in Betreff der Zimmer und Ställe gesagt habt,« entgegnete der Ritter, »doch beim Abendbrot ist es etwas Anderes, und ich erkläre Euch, daß ich mich nicht für geschlagen halte. Hier ist eine ganze Reihe von Casserolen.«

      »Messire, sie ist für den Castellan von Marcheras bestimmt, der mit der Castellanin hier ist.«

      »Und diese Poularde, die sich am Spieße dreht?«

      »Sie ist von einem dicken Canonicus bestellt, der zu seinem Capitel zurückkehrt und nur einmal in der Woche Fleisch ißt.«

      »Und dieser Rost, der ganz mit Rippchen beladen ist, welche so gut riechen?«

      »Das ist nebst dem Fasan, den ich rupfe, das Abendbrod des Ritters, der einen Augenblick vor Euch ankam.«

      »Oh!« rief Messire Espaing, »er hat also Alles genommen, dieser Teufel von einem Ritter? Meister Barnabé macht uns das Vergnügen und sagt ihm, ein nüchterner Ritter schlage ihm vor, eine Lanze mit ihm zu brechen, nicht für die Augen seiner Schönen, sondern für den guten Geruch seines Abendbrots, und Ihr fügt bei, Messire Jehan Froissard, der Chronikschreiber, werde Kampfrichter sein und unsere Thaten eintragen.«

      »Es bedarf dessen nicht,« sprach eine Stimme hinter Meister Barnabé, »ich komme im Auftrage meines Herrn, um Euch, Messire Espaing von Lyon, und Euch, Messire Jehan Froissard, zum Abendbrod zu ihm einzuladen.«

      Messire Espaing wandte sich um, als er diese Stimme hörte, und erkannte den Knappen des fremden Ritters.

      »Oh! oh!«

      machte er, »das ist eine Einladung, die mir sehr höflich dünkt; was sagt Ihr dazu, Messire Jehan?«

      »Ich sage nicht nur, daß sie äußerst höflich ist, sondern auch, daß sie sehr gelegen kommt.«

      »Und wie heißt Euer Herr, mein Freund, daß wir wissen, wem wir für eine solche Artigkeit zu Dank verpflichtet sind?» »Er wird es Euch selbst sagen, wenn Ihr mir zu folgen die Güte haben wollt,« antwortete der Knappe.

      Die Reisenden schauten sich einander an, und halb aus Hunger, halb aus Neugierde hatten sie denselben Wunsch.

      »Vorwärts,« sagten sie zu gleicher Zeit, »zeigt uns den Weg, wir werden Euch folgen.«

      Beide stiegen die Treppe hinter dem Knappen hinauf, der ihnen ein Zimmer öffnete, in dessen Hintergrund der unbekannte Ritter, seiner Rüstung entkleidet und angethan mit einem Rock von schwarzem Sammet mit weiten, langen Aermeln, die Hände auf dem Rücken, stand.

      Als er sie erblickte, ging er ihnen einige Schritte entgegen, grüßte sie höflich und sprach, indem er ihnen die linke Hand reichte:

      »Seid willkommen, meine edle Herren, und empfangt meinen Dank, daß Ihr die Güte habt, meine Einladung annehmen zu wollen.«

      Der Ritter hatte ein so redliches und offenes Aussehen, die Hand, die er ihnen reichte, kam ihnen so treuherzig geboten vor, daß Beide sie berührten, obgleich es ein beinahe unerläßlicher Gebrauch unter Rittersleuten war, sich die rechte Hand СКАЧАТЬ