Der Bastard von Mauléon. Александр Дюма
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bastard von Mauléon - Александр Дюма страница 9

Название: Der Bastard von Mauléon

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ folglich nicht sehen können. Einmal in dem Gehölze angelangt, brachten,sie die verlorene Zeit wieder ein. In einem Augenblick war Musaron von seinem Pferde herab, das sich in seiner Müdigkeit beinahe so schnell als er niederlegte; der Ritter stieg ebenfalls ab, warf den Zaum seines Pferdes in die Hände seines Knappen und setzte sich an den Fuß eines Palmbaumes, der sich wie der König dieses duftenden Waldes erhob.

      Musaron band das Pferd an einen Baum und suchte seine Nahrung im Gehölze umher. Nach einem Augenblick kehrte er mit einem Dutzend süßer Eicheln und ein paar Citronen zurück, deren Erstlinge er dem Ritter anbot, welcher ihm, den Kopf schüttelnd, dankte.

      »Ah! Ja,« sprach Musaron, »ich weiß wohl, daß dies Alles nicht sehr erquickend für Leute ist, welche vierhundert Meilen in sechzehn Tagen gemacht haben; aber was wollt Ihr, gnädigster Herr! man muß sich gedulden. Wir begeben uns zu dem erhabenen Don Federigo, dem Großmeister von San Jago und Bruder, oder ungefähr Bruder des mächtigen Don Pedro, des Königs von Castilien, und wenn er nur die Hälfte von dem hält, was uns sein Brief verspricht, so haben, wir für unsere nächste Reise frische Pferde, Maulthiere, mit Schellen, welche die Vorübergehenden anziehen, Pagen mit Kleidern, die den Augen schmeicheln, und wir sehen dann die Mädchen aus den Posadas, die Maulthiertreiber und die Bettler herbeilaufen; die Einen geben uns Wein, die Anderen Früchte, und diejenigen, welche am mindesten karg sind, bieten uns ihre Häuser an, nur um die Ehre zu haben, uns zu beherbergen, und dann wird es uns an nichts fehlen, gerade weil wir nichts mehr nöthig haben; mittlerweile aber müssen wir Eicheln knacken und Citronen aussaugen.«

      »Es ist gut, es ist gut, Sire Musaron,« sprach der Ritter lächelnd, »in zwei Tagen werdet Ihr Alles haben, was Ihr sagt, und dieses Mahl ist Euer letztes Fasten.«

      »Gott höre Euch, gnädiger Herr!« sprach Musaron, indem er seinen Blick voll Zweifel zum Himmel ausschlug, und zugleich von seinem Kopf seine Sturmhaube nahm, woraus eine Feder von einem Pyrenaenadler befestigt war: »ich werde bemüht sein, mich aus die Höhe meines Glückes zu stellen, und dazu brauche ich nur aus Meer vergangenes Elend zu steigen.«

      »Bah!« sagte der Ritter, »das vergangene Elend bildet das zukünftige Glück.«

      »Amen,« sprach Musaron.

      Ohne Zweifel wollte Musaron trotz dieses ganz religiösen Schlusses ein Gespräch über einen andern Gegenstand anfangen, als plötzlich das Klingeln von Schellen von einem Dutzend Pferde oder Maulthiere, und ein gewisses Klirren von Eisen in der Ferne zu ertönen anfing.

      »Aufgepaßt!«sprach der Ritter, »das ist die fragliche Truppe, Teufel! sie hat,sich beeilt, und es scheint, die Pferde derjenigen, welche sie bilden, sind minder müde als die unsrigen.«

      Musaron steckte in ein Büschel Gras den Rest seiner Eicheln und seine letzte Zitrone, und sprang nach dem Steigbügel seines Herrn, der in einem Augenblick im Sattel saß und die Lanze in der Faust hatte.

      Da sahen sie mitten aus den Bäumen, wo sie diesen kurzen Halt gemacht hatten, auf dem Gipfel des Hügels eine Truppe Reisender erscheinen, welche gute Maulthiere ritten und reich, die einen nach spanischer, die andern nach maurischer Sitte, gekleidet waren. Nach dieser ersten Truppe kam ein Mann, der das Haupt derselben zu sein schien und, in einen langen Caban von seiner weißer Wolle mit seidenen Quasten gehüllt, dem Eindruck der Luft nur zwei hinter diesem Wall funkelnde Augen preisgab.

      Es waren im Ganzen, diesen Häuptling mit einbegriffen, zwölf sehr starke und wohl bewaffnete Männer nebst sechs Maulthieren, geführt von vier Knechten; diese zwölf Männer bildeten, wie gesagt, die Spitze, dann kam, auch wie gesagt, der Anführer, und hinter diesem, die Nachhut bildend, die sechs Maulthiere und die vier Knechte, in deren Mitte. man eine angemalte und vergoldete Sänfte von Holz erblickte, welche, hermetisch durch seidene Vorhänge verschlossen, den Luftstrom durch Löcher empfing, die in den Verzierungen eines kleinen geschnitzten, um die Sänfte lausenden Frieses angebracht waren. Zwei in der von uns gegebenen Erzählung nicht einbegriffene Maulthiere trugen diese Sänfte und marschirten im Schritt.

      Es war dies die ganze Truppe, welche, sich nähernd, so großen Lärmen mit Glöckchen und Schellen gemacht hatte,

      »Ah!« sagte Musaron etwas erstaunt, »diesmal sind es wahre Mauren, und ich glaube, ich habe zu bald gesprochen, Messire. Schaut doch, wie schwarz sie aussehen. Jesus! man sollte meinen, es wäre die Leibwache des Teufels. Und wie reich gekleidet sind diese Ungläubigen I Sagt doch, welch ein Unglück, Sire Agenor, daß ihre Zahl so groß ist, oder daß wir nicht größere Gesellschaft haben. Ich denke, es dürfte dem Himmel sehr angenehm gewesen sein, wenn alle diese Reichthümer in die Hände von guten Christen wie wir übergegangen wären. Ich sage Reichthümer, und das ist das richtige Wort, denn die Schätze dieses Ungläubigen sind sicherlich in jenem angemalten und vergoldeten Kasten, der ihm folgt und gegen den er jeden Augenblick den Kopf umwendet.«

      »Stille!« sagte der Ritter; »siehst Du nicht, daß sie sich berathen, daß zwei bewaffnete Pagen voraus geritten sind, und daß sie angreifen zu wollen scheinen? Auf! auf! halte Dich bereit, mir, wenn es nothwendig ist, beizustehen, und reiche mir meinen Schild, damit man, falls sich eine Gelegenheit bietet, erfahre, was ein französischer Rittersmann ist.«

      »Messire,« erwiderte Musaron, der sich weniger als sein Herr für eine feindliche Stellung zu entscheiden schien, »ich glaube, Ihr seid in einem Irrthum begriffen; diese edlen maurischen Herren können nicht daran denken, zwei harmlose Menschen anzugreifen; seht, einer von den zwei Pagen hat seinen Gebieter um Rath gefragt, und die vermummte Gestalt hat keinen Befehl gegeben, sondern ihnen nur durch ein Zeichen bedeutet, sie sollen vorwärts gehen. Ei! seht, Messire, sie ziehen ihres Weges, ohne ihre Pfeile zugerichtet, ohne, ihre Armbrüste gespannt zu haben; sie legen nur die Hand an ihr Schwert, und es sind im Gegentheil Freunde, die uns der Himmel schickt.«

      »Freunde bei den Mauren! und die heilige Religion . . . was machst Du denn, verfluchter Heide?«

      Musaron fühlte, daß er sich dieses Anfahren mit Recht zugezogen hatte; er beugte ehrfurchtsvoll das Haupt und sprach:

      »Verzeiht, Messire, ich täuschte mich, als ich sagte: Freunde. Ein Christ, ich weiß es wohl, kann nicht der Freund eines Mauren sein; es sind Rathgeber, wollte ich sagen; es ist erlaubt, Rathschläge von Jedermann anzunehmen, wenn die Rathschläge gut sind. Ich will diese ehrlichen Herren fragen, und sie werden uns unsern Weg bezeichnen.«

      »Es sei, ich will es auch,« sprach der Ritter; »ich will es um so mehr, als sie, wie mir scheint, ein wenig zu stolz an mir vorüberziehen, und der Gebieter den höflichen Gruß, den ich ihm mit der Spitze meiner Lanze entbot, nicht erwidert hat; gehe und frage sie artig, welche von den zwei Städten Coimbra sei; füge bei. Du kommst im Auftrage von Messire Agenor von Mauléon, und im Austausch für meinen Namen frage diesen maurischen Ritter nach dem seinigen: vorwärts.«

      Musaron, der vor dem Anführer der Truppe mit allen seinen Vorzügen erscheinen wollte, versuchte es, sein Pferd zum Aufstehen zu bringen; doch das Thier hatte so lange keinen Schatten und kein Gras mehr gefunden, und es schien ihm so bequem und besonders so angenehm, liegend zu weiden, daß es der Knappe nicht für einen Augenblick auf seine Beine bringen konnte; er entschloß sich also rasch und lief zu Fuß der Truppe nach, welche, da sie während der Berathung ihren Marsch fortgesetzt hatte, auf dem gekrümmten Abhang, bei der Biegung einiger Olivenbäume zu verschwinden im Begriffe war.

      Während Musaron fortlief, um sich seiner Botschaft zu entledigen, verlor Agenor von Mauléon, aufrecht auf seinem Sattel, fest in den Steigbügeln, unbeweglich wie eine Reiterstatue, den Mauren und seine Gefährten nicht aus dem Blick; bald sah er ihn bei dem Rufe seines Knappen anhalten; seine Escorte machte Halt, wie er; alle diejenigen, welche dieselbe bildeten, schienen das Leben ihres Anführers zu leben, als wären sie von seinen Wünschen durch eine innere Stimme unterrichtet worden, und als bedürften sie nicht einmal eines Zeichens, um seinem Willen zu gehorchen.

СКАЧАТЬ