La San Felice. Александр Дюма
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Название: La San Felice

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ handle, und als er die Augen wieder auf die mittlerweile nähergekommene Flottille warf erkannte er wirklich in der ersten Barke, das heißt in der, welche die andern zu führen und zu commandieren schien, Francisco Esposito, welcher in seinem Capuzinergewand mit seiner Donnerstimme das Lob seines Schutzheiligen singen half.

      Die Barke, auf welcher Esposito sich befand, machte bescheidener Weise an der Backbordtreppe Halt, Caracciolo ließ ihm aber durch einen Lieutenant befehlen, am Steuerbord anzulegen und erwartete den Neubekehrten an der obersten Stufe der Ehrentreppe.

      Esposito kam allein an Bord gestiegen, grüßte, als er die oberste Stufe erreicht hatte, auf militärische Weise und sprach blos die Worte:

      »Hier bin ich, Herr Admiral. Ich komme, um mein Wort zu lösen.«

      »So ist es die Art eines guten Seemanns,« sagte Caracciolo, »und ich danke Dir in meinem Namen und in dem aller deiner Cameraden, daß Du sie nicht vergessen hast. Es gereicht dies den Capuzinern von St. Ephraim eben so zur Ehre, wie der Mannschaft der »Minerva«. Wenn Du jedoch erlaubt, so werde ich mich mit deinem guten Willen begnügen, der, wie ich hoffe, Gott eben so angenehm sein wird, als er mir ist.«

      Esposito schüttelte aber den Kopf und sagte:

      »Entschuldigen Sie, Herr Admiral, aber das geht nicht so. «

      »Warum nicht, wenn ich es zufrieden bin?«

      »Sie werden doch am unserm armen Kloster nicht ein solches Unrecht begehen, Excellenz, und mich der Aussicht berauben, nach meinem Tode heiliggesprochen zu werden?«

      »Erkläre Dich näher.«

      »Ich sage, das, was heute geschehen wird, muß für die Capuziner von St. Ephraim ein großer Triumph sein.«

      »Ich verstehe Dich nicht.«

      »Und dennoch ist das, was ich hier sage, so klar wie das Wasser des Löwenbrunnens, Herr Admiral. In den hundert Klöstern sämmtlicher Orden, welche Neapel bevölkern, gibt es keinen einzigen Mönch, der, welchem Orden er auch angehören möge, im Stande wäre, das zu thun, was mein Gelübde mich verpflichtet heute zu thun.«

      »O, was das betrifft, so bin ich davon überzeugt,« sagte Caracciolo lachend.

      »Wohlan, ich habe blos eine Wahl, Herr Admiral. Entweder ich ertrinke und dann bin ich ein Märtyrer, oder ich komme davon und bin ein Heiliger. In dem einen wie in dem andern Falle sichere ich die Suprematie meines Ordens über alle anderen und mache mein Kloster glücklich und angesehen.«

      »Ja, aber ich will nicht, daß ein wackerer Bursche wie Du sich der Gefahr des Ertrinkens aussetze, und wenn ich nun einmal nicht will, daß das Experiment vorgenommen werde?«

      »Ich bitte, Herr Admiral, thun Sie das nicht. Wenn meine Brüder sähen, daß ihre Spekulation fehlschlüge, so würden sie glauben, ich sei es, der um Gnade gebeten habe, und dann würde ich sicherlich in einen Kerker gesperrt, aus dem ich nicht wieder herauskäme.«

      »Es liegt Dir also sehr viel daran, Mönch zu werden?«

      »Es liegt mir nicht daran, es zu werden, mein Admiral. Seit gestern bin ich es und man hat sogar mein Noviziat um drei Wochen abgekürzt, damit der gefährliche Sprung am Tage des heiligen Franciscus geschehen könne. Sie werden selbst zugeben, daß dies der Sache eine weit größere Feierlichkeit verleiht.«

      »Und was bringt Dir denn der Sprung ein, den Du ausführen wirst?«

      »O, ich habe auch meine Bedingungen gestellt.«

      »Dann hast Du, will ich hoffen, verlangt, wenigstens Superior zu sein.«

      »O nein, so dumm bin ich nicht, mein Admiral.«

      »Nun was hast Du Dir denn sonst ausbedungen?«

      »Ich habe verlangt, daß man mir das Amt des Quästors oder Almosensammlers übertrage. Dieses Amt gewährt mancherlei Zerstreuung. Sollte ich Tag für Tag mit allen diesen Dummköpfen im Kloster eingesperrt sitzen, so stürbe ich vor langer Weile. Sie verstehen mich schon, Excellenz. Der Bruder Almosensammler hat nicht Zeit, sich zu langweilen. Er macht die Runde durch alle Stadttheile von Neapel, von der Marinella an bis zum Pausilippo, von Vomero bis an den Hafendamm. Oft begegnet man auf letzterem auch einen guten Freund und trinkt ein Glas Wein, welches Niemand bezahlt.«

      »Wie, welches Niemand bezahlt? Esposito, mein Freund, wie mir scheint, bist Du auf Abwege gerathen.«

      »O nein, im Gegentheil, ich gehe stets den geraden Weg.«

      »Aber sagt das Gebot Gottes nicht: Du sollst nicht nehmen, was eines Andern ist?«

      »Mein Herr Admiral, sind Ihnen die Vorrechte meines Ordens nicht bekannt? Man trinkt eine, zwei, drei Caraffen, nachdem man sie vorher mit dem Strickgürtel berührt, man bietet dem Weinhändler eine Prise Tabak und der Weinhändlerin den Aermel zum Küssen und die Sache ist abgemacht.«

      »Das ist sehr richtig. An dieses Vorrecht hatte ich nicht gedacht.«

      »Und übrigens, Herr Admiral,« fuhr Esposito mit selbstzufriedener Miene fort, »übrigens werden Sie bemerken, daß ich mich in meiner Kutte nicht gar schlecht ausnehme, Allerdings nicht so gut wie in der Uniform, das weiß ich wohl, aber die Menschen haben nicht alle einen und den selben Geschmack und man sagt in meinem Kloster –«

      »Nun, was sagt man in deinem Kloster?«

      »Man sagt, daß die Franciscaner und besonders die Capuziner von St. Ephraim sich nicht alle Tage der Fleisches enthalten, wo in dem Kalender Fasten vorgeschrieben ist.«

      »Willst Du wohl schweigen! Wenn deine Brüder Dich nun hörten –«

      »O, die könnten vielleicht noch ganz andere Geschichten erzählen. Indessen Sie haben Recht, Herr Admiral und ich bemerke übrigens auch, daß man unruhig und ungeduldig zu werden beginnt. Sehen Sie nur da drüben auf dem Kai!«

      Der Admiral schaute in der von Esposito angedeuteter Richtung und sah in der That den Molo, den Kai, die Fenster der Straße del Piliero mit Zuschauern angefüllt, welche, von dem bevorstehenden Ereigniß unterrichtet, sich anschickten, dem Triumph der Capuziner von St. Ephraim über die Mönche der andern Orden Beifall zuzujubeln.

      »Nun gut, es sei,« sagte Caracciolo. »Ich sehe schon, daß ich Dir den Willen thun muß. Heda, Leute!« rief er, »macht das Boot fertig.«

      Seine Befehle wurden mit der Schnelligkeit ausgeführt, welche den Manövers der Seeleute eigen zu sein pflegt.

      »Und,« fragte er dann Esposito, »von welcher Seite gedenkst Du den Sprung auszuführen?«

      »Nun, von derselben, von der ich ihn schon ausgeführt habe, das heißt von der Backbordseite. Damals ist er mir zu gut gelungen. Uebrigens ist dies auch die dem Kai zugewendete Seite. Man darf nicht alle diese wackern Leute täuschen, welche sich eingefunden haben, um das Schauspiel mit anzusehen.«

      »Nun gut denn, Backbord. Das Boot auf der Backbordseite ausgesetzt, Kinder!«

      Kaum hatte Caracciolo seinen Befehl ertheilt, so war das Boot mit vier Ruderern, dem Hochbootsmann und zwei Mann Reserve auch schon im Wasser.

      Nun ergriff der Admiral, in der Meinung, daß er dieses volksthümliche Schauspiel so feierlich als möglich machen müffe, sein Sprachrohr und rief:

      »Alle Mann auf die Raaen!«

      Augenblicklich СКАЧАТЬ