Christliche Pflanzennamen. Dieter Kremp
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Название: Christliche Pflanzennamen

Автор: Dieter Kremp

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isbn: 9783957448644

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СКАЧАТЬ verschenkte. Und Philadelphia war auch die erste Stadt der Welt, in der der erste Muttertag gefeiert wurde: 1908. US-Präsident Wilson verkündete am 9. Mai 1914 in einem Kongressbeschluss, den zweiten Sonntag im Mai „als öffentlichen Ausdruck für die Liebe und die Dankbarkeit zu feiern, die wir den Müttern unseres Landes entgegenbringen.“ Und seither schenkt man den Müttern Madonnenlilien am Muttertag. In Deutschland wurde der „Tag der besonderen Ehrung der Mutter“ zum ersten Mal 1922 gefeiert.

      Ich bin eine Blume auf den Wiesen des Sharon,

      die weiße Lilie der Madonna,

      ich bin die Königsblume der Romanen,

      die Wappenblume der Orientalen

      und zier die Säulen im Tempel Salomons.

      Ich bin das Sinnbild der Jungfräulichkeit,

      der Reinheit und der Heiligkeit,

      von Gott geweiht der Christenheit,

      der „holden Jungfrau“ Fruchtbarkeit.

      Ich bin die stolze Lilie in den Klostergärten,

      Symbol der Mönche für Marias Schönheit,

      der Auferstehung und der Reinheit,

      ein Denkmal in den heil’gen Stätten,

      Symbol der Treue und der Seligkeit.

      Ich hab die Dichter aller Zeiten

      zu ihren Werken inspiriert,

      in Prosa, Poesie und Lyrik

      und in Romantik aufgeklärt.

      Als Lichtsymbol in der Heraldik,

      trag ich der Sonne goldnes Kleid,

      auf dass das Leben ewig währt.

      Am Grabe pflanzt ihr weiße Lilien,

      der Toten Geist steigt auf zu mir,

      ein Bild der Hoffnung und des Friedens,

      ist ein Geschenk von mir.

       (Dieter Kremp)

      Die Frauenminze (Tanacetum balsamita) ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die in ihren bläulich-grünen, auf der Unterseite fein behaarten Blättern, zahlreiche ätherische Öle enthält, darunter auch Kampfer, Thujon und Menthol. Die verzweigten Stängel sind flaumig behaart. Die Frauenminze, auch Marienbalsam, Marienblatt, Balsamkraut, Riechblatt, Marienminze und Bibelblatt bezeichnet, ist eine, leider weitgehend in Vergessenheit geratene Heilpflanze, die 795 n. Chr., von Karl dem Großen vorgeschrieben, auf allen kaiserlichen Gärten angebaut werden musste. Seit dem 16. Jahrhundert wurde sie gegen Krämpfe, Würmer und zur Förderung der Menstruation gebraucht. Die ersten Siedler in Nordamerika haben getrocknete Blätter des Marienbalsams als aromatisches Lesezeichen in die Bibel gelegt. Daher kommen auch die Namen Bibelblatt und Gebetbuch-Pflanze. Die Blätter des Marienbalsams duften beim Zerreiben nach Pfefferminze und erinnern dadurch an Kaugummi (Kaugummipflanze).

      Der Marienbalsam verströmt einen herrlich würzigen Geruch, der an Minze und Zitrone erinnert, der von einer süßlichen Note begleitet wird – besonders, wenn man ihn zwischen den Fingern zerreibt. Der Geschmack des Marienbalsams ist aromatisch und leicht bitter.

      Die Frauenminze ist keine Minze-Art, sondern gehört zur Familie der Korbblütler. Sie ist eng verwandt mit dem Rainfarn und dem Mutterkraut.

      Das erste neuzeitliche Kräuterbuch, das die Frauenminze erwähnt, ist aus dem Jahr 1539. Hier beschreibt Hieronymus Bock ausführlich die Pflanze und geht auch auf die Heilwirkung näher ein: In „Wein gesotten und getrunken“ helfe sie gegen verschiedene tierische Gifte, „stillet auch den bauchfluss und das Grimmen im leib“. Äußerlich als Umschlag und Schweißbäder angewandt, sei die Frauenminze menstruationsfördernd und schmerzstillend: „Das kraut zerstossen und pflasters aufgelegt heilt die harten knollen und andere geschwulst.“

      Heute wird der Marienbalsam in der Naturheilkunde angewandt als Tee bei Blähungen, Fieber, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Leberschwäche, Nierenschwäche, Blasenschwäche, bei Menstruationsstörungen und gegen Periodenkrämpfe. Zerreibt man das frische Kraut auf der Haut, dann hilft es ähnlich wie der Spitzwegerich bei Insektenstichen und Wunden. Die frischen Blätter dienen auch zur Abwehr von Läusen, Flöhen und Stechinsekten. Als Küchenkraut findet der Marienbalsam wegen seines intensiven Geruches eine sparsame Verwendung – z. B. zu jungen Kartoffeln, im Salat, zu Geflügel, für Füllungen oder Obst- und Pfannkuchen. Die heutige Bauerngartenpflanze eignet sich als Duftkraut auch für Potpourris und für Duftsäckchen.

      Es gibt noch einige andere Marienblumen, so z. B. auch das Marienblatt (Chrysanthemum balsamika), eine alte Bauerngartenpflanze, die Marienglockenblume (Campanula medium) und auch das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), das zu den Amaryllisgewächsen zählt. Wie viele weiße Blumen gelten Schneeglöckchen, auch Schneehase und Marienglöckchen genannt, vielerorts als Symbol für jungfräuliche Liebe. Nach der Christianisierung wurden sie zu einer der vielen Marienblumen. Mit dem ersten Schneeglöckchen, was man im Frühjahr sieht, soll man sich die Augen wischen. Das soll sie vor Krankheiten bewahren oder sogar Augenkrankheiten heilen. In der Slowakei gräbt man Schneeglöckchen aus und gibt sie den Kühen, damit Zauberinnen ihnen die Milch nicht stehlen können. Schüchterne Liebhaber benutzten früher getrocknete oder gepresste Schneeglöckchen als Amulett, um auf Gegenliebe bei ihrer Angebeteten zu stoßen.

      Der Legende nach hat das Marienglöckchen mit dem Schnee seine Farbe geteilt, darum sollen Schnee und Schneeglöckchen befreundet sein.

      „Bellis“ sind die „Schönen“ – ein treffender Name! Unscheinbar klein, sittsam und bescheiden und kaum beachtet, schmiegen sich die Gänseblümchen (Bellis perennis = die „schönen Kleinen“) mit ihrer runden Rosette aus kleinen, eiförmigen Blättchen dem Boden an und klecksen doch auch in den sterilsten Rasen leuchtend weiße Tupfer – und das auch noch im Winter. Klein, aber oho, in vielfacher Hinsicht!

      Diese Blume, im Volksmund auch Marienblümchen, Mondscheinblümchen und Tausendschön genannt, soll dem, der die Wurzel der Pflanze bei sich trägt, Zuneigung, Klugheit und Verstand verleihen. Das zierliche, kleine Blümchen galt auch als Symbol der Mutterliebe und damit Marias, weil die Blätter sich bei Regen so über die Blüte zusammenlegen, dass sie ein schützendes Dach bilden. Es symbolisiert das ewige Leben und Erlösung, aber auch, wie die Margarite, Tränen und Blutstropfen. In der nordischen Mythologie war es der Frühlingsgöttin und der Göttin der Auferstehung, der Ostara, geweiht. Ludwig IX. nahm das Marienblümchen mit den Lilien in sein Wappen auf.

      „Bescheidenheit ist seine Zier …“, könnte man beim Gänseblümchen sagen, und doch nimmt das zarte Pflänzchen in der Evolutionsskala einen hohen Rang ein. Trotz seiner großen Zahl von Floretten(Einzelblümchen) wirkt das Marienblümchen bei oberflächlicher Betrachtung so, als sei es eine einfache, offene Blüte СКАЧАТЬ