Endstation Tod. Samantha Prentiss
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Название: Endstation Tod

Автор: Samantha Prentiss

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783748547143

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      Kapitel 7

      Larry Perkins lag auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses auf der Lauer. Von einem Bekannten hatte er sich noch schnell ein paar Waffen besorgt. Bis an die Zähne war er nun gerüstet. Vom Totschläger bis zum Derringer trug er alles bei sich. Ein wandelndes Waffenarsenal war er. Man musste diesen Wirrkopf in der Tat sehr ernst nehmen. Aber kein Mensch scherte sich um ihn. Er lag auf dem dreckigen Dach, war drauf und dran, einen sinnlosen Mord zu begehen, und niemand wusste davon. Ein dämliches Kichern schüttelte den Mann.

      Drüben betrat im 19. Stock jener Wissenschaftler seine Suite, den Perkins über den Haufen schießen wollte. Noch ein Mann trat ein. Larry Perkins kicherte wieder. Er trug einen schwarzen Hut mit breiter Krempe auf dem Kopf. Nun schob er den Hut weit zurück in den Nacken, die Krempe wischte er mit einer nervösen Handbewegung nach oben, weil sie störend war. Ein angenehmes Prickeln durchlief ihn. Er war aufgeregt. Es war das Jagdfieber. Er konnte den Moment schon nicht mehr erwarten, wo das Gewehr losging.

      Rrrums!

      Und drüben würde dieser verdammte Holländer blutüberströmt zusammenbrechen.

      Perkins fiel es schwer, sich auf den Schuss zu konzentrieren. Es ist ein Unterschied, ob man auf Büchsen und Flaschen oder auf einen Menschen schießt. Wenn man auf einen Menschen anlegt, dann kribbelt das ganz gewaltig, dachte Perkins. Und dann nahm er den ahnungslosen Wissenschaftler aufs Korn …

       ***

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      Kapitel 8

      Fünf Minuten alberte Çakir mit Clairé. Sie waren sich einig, mal zu dritt oder zu viert auszugehen. Clairé machte zwei konkrete Vorschläge, und Russell Çakir stimmte beiden prinzipiell zu. Sie vereinbarten, bald wieder telefonischen Kontakt aufzunehmen. Dann beendete Çakir das Gespräch. Es lag immer noch ein kleines Lächeln um seine Lippen, als er in der 19. Etage aus dem Lift stieg. Er klopfte dreimal – zweimal schnell hintereinander, einmal mit etwas Abstand, und gab das vereinbarte Zeichen.

      Cornelis Boddendijk öffnete ihm die Tür. »Na, hat sich diese Superfrau von dir beglückwünschen lassen?«

      »Sie hat sich ehrlich über meinen Anruf gefreut.«

      »War wohl ein bisschen mehr los zwischen euch beiden als bloß kollegiale Freundschaft, als ihr in Teheran zu tun hattet, wie?«

      »Dazu reichte leider die Zeit nicht«, gab Çakir schmunzelnd zurück. »Aber nein, echt … Ich bin in guten Händen.«

      Cornelis Boddendijk wandte sich in diesem Moment um. Plötzlich hatte er das Gefühl, weiße Haare zu bekommen. Auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses hatte sich etwas bewegt, und es war bestimmt keine Katze gewesen. So große Katzen gibt es auf der Insel nicht, dachte er bei sich. Für ihn konnte das nur eines heißen: Gefahr für den Gelehrten. Mit einem heiseren Schrei flog er auf den Mann zu, dessen wertvolles Leben er zu schützen hatte. Seine Arme schnellten vorwärts. Seine Hände packten die Schultern des zarten Akademikers. »Sofort runter!«, schrie er lauthals, und gleichzeitig riss er seinen völlig verdatterten Landsmann mit sich zu Boden. Kaum lagen er und der Wissenschaftler auf dem Boden, da krachte drüben auch schon der Schuss. Die Kugel zerschmetterte die Fensterscheibe. Glaskaskaden prasselten auf ihn und den Mann, den er mit seinem Leib deckte.

      Çakirs dunkle Haut wurde grau. »Verdammte Scheiße!«, entfuhr es ihm, indessen sein Partner wieder auf die Beine kam.

      Sie sahen, wie drüben jemand mit weiten Sätzen über das Dach lief.

      »Alles goed?«, erkundigte Boddendijk sich in seiner Muttersprache.

      »Ja«, gab der grauhaarige Mann gepresst zurück. »Ik ben in orde.«

      Boddendijk half dem Akademiker auf. Dann schob er einen Sessel hastig vor sich her, dessen gepolsterte Lehne er gegen die Zimmerecke stieß. Er wies auf das Möbelstück, »Ga alsjeblieft zitten! Op dit punt kun je vanaf daar geen kogel bereiken. We zullen proberen de schutter te kopen. Roer ondertussen niet![2]«

      Schwer atmend sank der Gelehrte in den Sessel.

       ***

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      Kapitel 9

      Çakir stand bereits auf dem Korridor.

      »Was sagst du dazu?«, fragte Boddendijk keuchend.

      »Nun wird dieser Job doch noch heiß«, gab der ›MI6‹-Mann zurück. Voller Ungeduld wartete er auf den Fahrstuhl. Nervös hing sein fiebernder Blick an der Etagenanzeige.

      6. Stock, … 7. Stock, … 8. Stock ...

      … Endlich war der Lift da.

      Zeitgleich sprangen die Agenten in die Kabine – und schon ging es abwärts. Nur wenig später stürmten sie durch das Foyer der Hotelhalle. Es galt keine Zeit zu verlieren. Atemlos erreichten sie die Straße.

      »Der kommt garantiert nicht einfach so zur Vordertür herausspaziert«, meinte Cornelis Boddendijk.

      »Dann ist es besser, wir trennen uns«, schlug Russell Çakir vor.

      »Okay«, zischte Boddendijk nickend. »Ich laufe in diese Richtung.«

      »Pass auf dich auf, Cornelis!«

      »Du auch, Russell!«, rief Boddendijk und war schon unterwegs. Mit flatternden Lungen erreichte er eine schmale Straße, wo diesiges Licht herrschte. Er bemerkte die umherstehenden Mülltonnen – so mit Abfällen vollgestopft, dass kein Deckel mehr darauf passte. Als er durch den Durchlass, in dem kein Kleinwagen Platz gehabt hätte, stürmte, nahmen Ratten quiekend Reißaus. Der holländische Agent blickte hoch.

      Die Häuser standen so dicht beisammen, dass nur ein dünner Himmelstreifen zu sehen war.

      Cornelis Boddendijk zog seine Pistole. Nach ungefähr zwanzig Yards erreichte er linkerhand einen schlauchähnlichen Durchlass. Er hörte die stampfenden Schritte des Fliehenden, konnte den Burschen jedoch nicht sehen. Augenblicklich legte er einen vorbildlichen Spurt hin.

      Wieder knickte eine enge Gasse nach rechts weg.

      Und nun sah er den verhinderten Killer endlich. Der Kerl mit dem schwarzen Hut rannte, als wäre der Teufel hinter seiner Seele her. Aber Boddendijk war eindeutig der bessere Sprinter. Rasend schnell schloss er zu ihm auf und federte genau im richtigen Moment in die ›Combat‹-Stellung. »Halt! Stehenbleiben, … oder ich schieße!«, schrie er den Flüchtenden an.

      Ruckartig stoppte Larry Perkins und fuhr mit knallrotem Gesicht herum. Seine Hände waren um das Gewehr gekrallt. Seine hässlichen Züge glänzten, als wären sie mit einer Speckschwarte eingerieben worden. Das war Schweiß.

      »Lass' die Waffe fallen!«, knurrte Boddendijk bedrohlich. Immer noch stand er vorschriftsmäßig geduckt da, um seinem Gegner ein möglichst kleines Ziel zu bieten.

      Plötzlich schluchzte Perkins auf. Seine Finger spreizten СКАЧАТЬ