Spiel mit dem Feuer. Samantha Prentiss
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Название: Spiel mit dem Feuer

Автор: Samantha Prentiss

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783746784489

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СКАЧАТЬ Zack Richards' Dienste bereits schon einmal in Anspruch genommen hatte. In welcher Sache, spielt keine Rolle. Es ging jedenfalls noch etwas daraus hervor. Zack Richards erwies sich laut dieser Papiere nicht nur als Killer, sondern auch als Erpresser. Jahre nach der Tat hatte er den Abgeordneten aufgefordert, eine weitere Summe zu zahlen, da die erste nicht dem entsprach, was er dem Abgeordneten wert gewesen war. Schließlich habe er dem Mord seinen Posten und sein Ansehen zu verdanken.«

      »Ich möchte jetzt dennoch wissen, was es mit dieser Tat auf sich hatte«, unterbrach Clairé, obgleich sie sich vorgenommen hatte, ihn aussprechen zu lassen.

      »Also gut, Clairé. Der Abgeordnete hieß Jason Mitchell, wie du ja weißt. Du sagtest ja, du hättest den Vorfall verfolgt. Damals war er stets zweite Garnitur gewesen. Der Kandidat für das Unterhaus war Matthew Hopkins. Während einer Europareise Mitchells wurde der Mord verübt. Geschickt gelang es Mitchells Parteifreunden, die Sache dem ›Islamischen Staat‹ in die Schuhe zu schieben. Der Hass in der Bevölkerung sorgte dafür, dass Mitchell nicht nur schnell in die Auswahl und auf die Liste kam, sondern auch die Wahl gewann.«

      »Ungeheuerlich!«

      »Das dachte sich Zack Richards wohl auch und bat, wie erwähnt, zum zweiten Mal zur Kasse. So seltsam es auch klingen mag: Diese Tatsache war letztlich der auslösende Faktor für Mitchells Selbstmord. Er war so irrsinnig, dass er vor sich selbst ein Motiv brauchte, obwohl das wahre natürlich Verzweiflung über die eigene Tat an Matthew Hopkins, seinem ermordeten Freund, war. Ich erkannte meine Chance. Nächtelang hielt ich mich im Zimmer des Abgeordneten auf und sagte keinem Menschen etwas von der Sache. Ich wollte mir den großen Fang auf keinen Fall verpatzen lassen. Meine und die Rechnung des Abgeordneten ging auf. Zack Richards kam, … aber er schoss sich vor meinen Augen eine Kugel in den Kopf.« Er lächelte mit zusammengekniffenen Lippen und zuckte mit einem Mundwinkel. »Ein zäher Hund! Er war nicht sofort tot. Vorher flüsterte er etwas von Tagebüchern und nannte eine Adresse. Ich fand alles. Eines der Bücher hat vorhin den Besitzer gewechselt. Allerdings ist es schon uralt, und besitzt somit keinen großen Wert mehr.« Er unterbrach und horchte plötzlich auf.

      Auch Clairé hatte es gehört, dem Geräusch aber keine weitere Bedeutung beigemessen.

      Lennox Walsh erhob sich und lief zur Terrassentür.

      Das Geräusch rührte von einem Hubschrauber, der in etwa fünfzig Yards vorbeiflog – nur etwa fünf Fuß höher als das ›Penthouse‹.

      Clairé begriff im gleichen Augenblick. Sie hatte drüben ein Aufblitzen bemerkt. Die Sonne hatte sich im Glas gespiegelt.

      Ein Zielfernrohr!

      »Lennox!«, stieß Clairé hervor und sprang auf.

      Doch da war es bereits zu spät. Etwas fetzte durch das dicke Glas der Terrassentür. Ohne einen lauten Ton kippte Lennox um. Er fiel auf den Rücken, während der Hubschrauber abdrehte.

      Clairé warf sich über ihren Freund, aber Chief Inspector Lennox Walsh war tot, …

      … und er hatte ihr nicht mehr sagen können, wo sich der Rest der Tagebücher befand.

      Sie begriff, warum er verfolgt worden war. Die Tagebücher des Killers Zack Richards mussten einige Dinge enthalten, vor deren Offenbarung etliche einflussreiche Persönlichkeiten zitterten. Sie fragte sich nur, warum sich Lennox damit nicht an seine eigene Behörde gewandt hatte. Irgendetwas steckt dahinter, was du mir sicher noch sagen wolltest, mein Freund, ging es ihr durch den Kopf.

      ***

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      Kapitel 5

      Als Isabelle Parker wieder zu sich kam, schien nicht viel Zeit vergangen zu sein. Es hatte sich nichts geändert. Es würgte sie, als sie die beiden Leichen sah. Gott sei Dank hatte die Kugel des einen sie nicht getroffen. In der Wand hinter ihr, fiel ihr ein kleines Loch auf. Es war der letzte Schuss gewesen, den der Mann in seinem Leben abgegeben hatte. Wie betäubt taumelte sie wie aufgelöst ins Wohnzimmer zum Telefon.

      Lennox hatte ihr wiederholt eingeschärft, in der Angelegenheit keinem seiner Kollegen etwas zu sagen. Nun, er hatte es nach der ersten Bedrohung nicht für notwendig erachtet, sie beschützen zu lassen. Aber nachdem sich die Dinge derart zugespitzt hatten, wollte sie keine Sekunde mehr länger zögern. Die beiden Leichen waren ohnehin nicht mehr zu leugnen.

      *

      Bereits eine Viertelstunde später traf die Mordkommission ein. Sie wurde von Chief Inspector Richard Whitehead geleitet, einem Kollegen und persönlichen Freund von Lennox. Er sprach kein Wort, überließ Isabelle erst einmal sich selbst und den Tatort den Jungs von der Spurensicherung. Ein für ihn ungewohntes Vorgehen, denn es wäre naheliegend gewesen, dass Whitehead erst einmal mit der Verlobten seines Freundes über den genauen Tathergang gesprochen hätte. Zumindest vermisste Isabelle, die völlig am Boden zerstört war, jegliches tröstendes Wort in Anbetracht des Schrecklichen, was sie hatte erleben müssen.

      Als sie Whitehead ansprach, wich er ihrem Blick aus, und Isabelle kam ein schrecklicher, ein ungeheuerlicher Gedanke. »Was ist mit Lennox, Richard?«

      »Was soll mit ihm sein, Isabelle?«, zuckte er mit den Achseln. »Er ist seit einer Woche in Urlaub. Woher soll ich wissen, was er treibt.« Er versuchte zu lächeln. »Du solltest das eigentlich viel besser wissen, nicht wahr?«

      »Er ist tot!«, kam es ihr plötzlich über die Lippen, und in ihrer Stimme lag eine untrügliche Bestimmtheit.

      Whitehead zeigte sich entsetzt. »Wo … Woher weißt du das?«

      Isabelle Parker bekam einen Weinkrampf.

      Whitehead empfand Mitleid mit ihr und suchte krampfhaft nach einigen tröstenden Worten. Dann winkte er seinen Sergeant heran. Zusammen mit Smithers kümmerte er sich um die Verlobte ihres toten Kollegen.

      Isabelle erholte sich erstaunlich schnell. Sie hatte in ihrem Beruf als Journalistin gelernt, persönliche Gefühle in den Hintergrund zu drängen, wenn es um Wichtigeres ging. »Richard«, sagte sie gefasst, »wo habt ihr ihn gefunden?« Bittend sah sie ihn an. »Wie ist er umgekommen?«

      »Es tut aufrichtig mir leid«, erwiderte Whitehead mit brüchiger Stimme, »aber du weißt genau, dass ich darüber nichts sagen darf.« Er zögerte kurz. »Wenn … wenn du in der Lage bist … Würdest du mir erzählen, was hier passiert ist?« Innerlich verfluchte er es, für einen Kollegen eingesprungen zu sein und dessen heutigen Bereitschaftsdienst übernommen zu haben. Ich bin dieser Sache einfach nicht gewachsen, dachte er verbittert.

      Chief Inspector Richard Whitehead war normalerweise ein absoluter Routinier, der bereits lange genug der Mordkommission angehörte und noch um vieles länger dem Yard. Aber die Tatsache, dass er gerade einen guten Freund auf tragische Weise verloren hatte und dessen Leichnam von Kollegen des Stadtbezirks ›Bromley‹ im Moment wohl schon ins Leichenschauhaus zur Autopsie gebracht wurde, setzte ihm mehr zu, als er sich einzugestehen bereit war.

      »Wer ist diese Clairé Beauvais?«, fragte Isabelle unvermittelt und kniff ihre schwungvollen Lippen zusammen.

      Die Erwähnung dieses Namens riss ihn aus seinen trüben Gedanken. »Hey«, entfuhr es ihm überrascht, »woher kennst du diesen Namen, Isabelle?«

      Endlich hatte sie ihn soweit, dass sie ihm ihr Herz ausschütten konnte, und ihm gingen die Augen über.

      Da СКАЧАТЬ