Spiel mit dem Feuer. Samantha Prentiss
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Название: Spiel mit dem Feuer

Автор: Samantha Prentiss

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783746784489

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СКАЧАТЬ leise Plopp, mit dem sich der Schuss löste, hörte sie nicht mehr.

      ***

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      Kapitel 4

      Normalerweise hätte sich Chief Inspector Walsh darüber gewundert, dass er überhaupt so schnell und ohne Zwischenfälle hergefunden hatte, aber dafür hatte er nun gar keine Zeit. Er befand sich im Stadtteil ›Bromley‹, in der ›Shire Lane‹, auf Höhe ›High Elms Country Park‹. Vor ihm erhob sich ein vielstöckiges Gebäude. Lennox wusste, dass das große, mondän eingerichtete ›Penthouse‹ oben Clairé Beauvais gehörte.

      Ehe er die Straße überquerte, sicherte er nach allen Seiten. Der Verkehr war hier mäßig und es zeigte sich nichts Verdächtiges. Vergeblich suchte er in seiner Erinnerung, ob die Möglichkeit bestand, dass er unterwegs verfolgt worden war. Aber offenbar war das nicht der Fall. Dennoch wollte er kein Risiko eingehen. Immerhin hatte er ihren Namen am Telefon genannt. Und inzwischen wusste er von den Gangstern, dass sie Isabelles Anschluss überwachten.

      Clairé Beauvais war nur in der ›High Society‹ bekannt, aber gerade Vertreter dieser privilegierten Schicht waren es, die gesteigertes Interesse an Zack Richards' Tagebuch haben mussten. Wahrscheinlich hatten die Gangster in deren Auftrag gehandelt. Dass sie aus verschiedenen Teilen Großbritanniens stammten, bewies nur, wie brisant die ganze Angelegenheit war. Schließlich hatte sich Zack Richards nie lange an einem Ort aufgehalten. Überall, sogar im Ausland, hatte er Aufträge erledigt.

      Lennox Walsh betrat das Apartmenthaus. Er wusste, dass der Fahrstuhl vor dem letzten Stockwerk, Clairés Wohnung, blockierte, wenn er sich nicht bei ihr anmeldete. Er holte das nach und wurde gleich darauf vom Lift nach oben getragen.

      Clairé Beauvais erwartete ihn in der Diele.

      Lennox verschlug es angesichts der berauschend schönen Frau die Sprache. Er sah in ihre unergründlichen kohlefarbenen Augen und gewann den Eindruck, darin zu versinken.

      Clairé hingegen machte einen gelösten, fast heiteren Eindruck. Sie freute sich aufrichtig, einen alten Bekannten wiederzusehen, obwohl der Anlass dazu wahrscheinlich alles andere als erfreulich war. Sie erkannte seine Unsicherheit. »Komm rein, Chief Inspector!«, rettete sie die Situation. »Ich habe dir bereits einen Drink gemixt!« Sie sah ihn fragend an. »Ist dir doch recht so, oder?«

      Lennox verzog das Gesicht, wobei ihm das schmerzende Jochbein den Grund seines Besuches wieder deutlich in Erinnerung brachte. »Du sollst mich doch nicht immer mit meinem Dienstgrad ansprechen«, knurrte er, ohne ihr deswegen wirklich böse zu sein.

      Clairé lächelte entwaffnend und ging voraus. Sie trug ein ihre Knie umspielendes Kleid, das in seinem Schnitt schon ungewohnt züchtig gewirkt hätte, wäre es nicht rückenfrei gewesen.

      Lennox bewunderte ihre makellos reine, samtene Haut, die von der Sonne ganz leicht gebräunt war. Der Ausschnitt des Kleides ging fast bis zum Ansatz ihrer hinteren Rundungen, die sich aufregend vor ihm hin und her bewegten. Er musste an sich halten, um nicht ihren herrlichen Rücken zu streicheln oder ihr einen Klapps auf das knackige Hinterteil zu geben. Der Ernst der Situation brachte ihn von derartigen Gedanken ab und sorgte dafür, dass die betörende Frau für ihn Ihre Bedeutung als Symbol der Sinnlichkeit verlor und er wieder voll in die Wirklichkeit zurückfand.

      Sie erreichten den Salon.

      Clairé Beauvais ließ sich in eines der Polster gleiten und legte damenhaft die Beine gegeneinander.

      So wie sie dasaß, kam Lennox nicht umhin, einen Blick auf einen Teil ihrer schönen Schenkel zu werfen.

      Sie strich sich ihr schwarzes Haar über die Schulter, lächelte aufmunternd und deutete auf eines der beiden Gläser, die auf den Tisch standen. Eine dickbauchige Flasche ›Dalmore King Alexander III‹ und ein Glaskelch mit Eiswürfeln befanden sich in seiner Gesellschaft.

      Lennox ließ sich ächzend nieder und prostete Clairé zu. Dann trank er das Glas schottischen ›Single Malt‹ mit einem Zug leer. »Ah! … Das tut gut«, bemerkte er und lehnte sich bequem zurück.

      Clairé ließ es sich nicht nehmen, ihm direkt nachzuschenken. Dabei ließ sie ihren Besucher keine Sekunde aus den Augen. Bewusst sprach sie kein Wort. Sie kannte Lennox und wusste, dass sie nicht in ihn eindringen durfte. Er musste Gelegenheit haben, seine Gedanken zu ordnen, dann würde er von ganz allein zu erzählen beginnen.

      »Sag' mal, Clairé, hast du ein Pflaster?« Er deutete auf sein Gesicht. »Das Blut habe ich unterwegs schon notdürftig entfernt.«

      Nachdem Clairé ihm das Gewünschte gebracht und ihn verarztet hatte, begann Lennox mit seinem Bericht.

      »Es war vor etwas mehr als einem Monat. Ich hatte einen Fall … Mord! Opfer war ein Abgeordneter, Täter offensichtlich ein Killer. Die Spuren ließen nur einen Schluss zu: Sie deuteten auf einen Profi hin, einen bezahlten Profi! Ich tippte auf Zack Richards und lag damit goldrichtig.« Er fixierte die bezaubernde Frau mit einem eigenartigen Blick. »Du bist die erste, die es erfährt, Clairé. Ich brachte Zack Richards zur Strecke!«

      Für einen kurzen Augenblick war sie nicht fähig darauf etwas zu entgegnen. »Hast du ihn … festnehmen können?«, fragte sie schließlich.

      Lennox schüttelte den Kopf. »Nein, das wäre wohl durch alle Medien gegangen. Ich stellte ihn, und er tötete sich selbst vor meinen Augen.«

      Clairé schien angestrengt nachzudenken. Die Sache kam ihr reichlich verworren vor.

      Lennox ballte die Hände zu Fäusten. In seinen Augen stand eine gewisse Verzweiflung. »Verdammt! Ich habe mir jedes Wort genau überlegt, aber in meinem Innern ist das reinste Chaos. Wie soll ich es dir nur erklären? Also: Ich tippte als Auftraggeberin für den Killer erst auf die Witwe, … lag damit aber falsch. Dann kamen die Kinder an die Reihe. Ebenfalls Fehlanzeige! Zumindest schien mir das so. Dabei hatte ich einen grandiosen Einfall.« Er stockte.

      »Und?«, drängte Clairé ihn ungeduldig.

      »In mir kam der Gedanke auf, dass sich der Abgeordnete selbst hatte umbringen lassen …«

      »Aber das ist doch …«, fiel sie ihm ins Wort.

      »Moment, Clairé! Sag' nichts!«, unterbrach er sie. »Es stellte sich wenig später heraus, dass ich richtig lag. Du weißt von Zack Richards vermutlich nicht viel mehr als seinen Namen, wenn überhaupt … Also nicht mehr, wie jeder andere auf diesem Planeten. Mir ging es nicht anders. Ich fragte mich, warum das wohl so war? Ganz einfach: Es hat ihn nie jemand zu Gesicht bekommen. Nicht einmal seine Auftraggeber. Wer ihn sah, der musste sterben. Das war sein Prinzip, eines, dem er seinen Erfolg als Killer verdankte. Aber es sollte ihm einmal das Genick brechen. Nun, der Abgeordnete beauftragte ihn zum Mord an sich selbst. Nach Vollzug wollte Richards sein restliches Geld, ahnte dabei aber nicht, dass ihn der Abgeordnete aufs Kreuz gelegt hatte. Er forschte nach.«

      »Ich habe die Sache mit dem Attentat verfolgt. Aber warum soll der Abgeordnete das getan haben? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn«, wandte Clairé ein.

      »Auf dem Schreibtisch des Abgeordneten lag eine seltsame Notiz: ›Hier müsst ihr suchen. Der Mörder sucht den Auftraggeber und findet das Opfer‹. Einer meiner Leute hat sie gefunden und verschlampt. Ich bin erst wieder darauf gestoßen, als ich längst den Verdacht hegte, dass der Abgeordnete seinen eigenen Mord auf dem Gewissen hatte.« Er nahm СКАЧАТЬ