Das Geständnis. Ally Park
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Название: Das Geständnis

Автор: Ally Park

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dilogie der Leidenschaft

isbn: 9783738073300

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СКАЧАТЬ würde Sonja meine Idee nennen, bestimmt nicht verkehrt, aber ich werde niemals meine Familie gefährden, das ist ein weiteres Gebot in diesem meinem mich so bezeichnenden Wirrwarr.

      Unsere Finanzen stehen ungünstig und das ist eine grandiose Untertreibung. Würde ich dieses Anbot von Ron nicht annehmen, hätte ich meinen Kopf verloren. Meine Ansicht der Sache! Diese Möglichkeit, sie ist so selten, so nahe. Es wäre verrückt, sie vorübergehen zu lassen und sie nicht auszuprobieren.

      „Kann ich jetzt meinen Krapfen haben?“, zappelt Sid neben mir und hat dermaßen brav sein ganzes Obst gegessen, dass er kein Nein erwartet. „Sicher!“, meldet John sich und sieht mich fragend an. Den Kindern reicht das eine Wort. Sie erstürmen Süßes!

      Johns Augen fragen nicht nach Süßem, mehr nach meiner geistigen Abwesenheit…

      „Ich würde dir gerne etwas sagen!“, bahne ich meiner Entscheidung einen Weg.

      „Was hältst du von einer Motorradtour nach Triest? Wir fahren nach dem Frühstück los, Aaron und Sid kommen hier gut zurecht, außerdem habe ich gesehen, dass Marco und Elena mit ihren Eltern da sind, sie sind zuerst unten am Parkplatz zugefahren.“

      „Marco ist da?“, will Aaron wissen und hat seinen Krapfen bereits vernichtet. „Können wir mit ihm unten im Garten spielen?“, fordern vier Kinderaugen ein Ja. „Bitte, Mum!“, legt Sidney ungeduldig nach.

      „Ok, überredet!“, gebe ich eigentlich gerne zu. Meine Gelegenheit!

      Vier Kinder toben im Garten und man könnte glauben, es ist eine ganze Schulklasse unterwegs, es geht ihnen gut! Marcos Eltern sind für den Fall aller Fälle da und Handy haben Sid und Aaron auch.

      Beruhigt und gleichzeitig angespannt nehme ich in meiner Lederkluft hinter John auf dem Motorrad Platz. Fremd als Sozius, sonst ist ja der Platz an der Front – vorne – meiner. Viel früher, da war es normal, dass ich mitfuhr. Schnell war ich aber auch selbst Fahrerin und seit die Kinder auf der Welt sind, bin ich nicht mehr als Sozius mitgefahren, kein Wunder, dass mir das Gefühl dafür abhanden gekommen ist.

      Gemeinsam rauschen John und ich den winkenden Kindern davon. John lenkt direkt in Richtung SS14.

      Straßenschilder fallen an mir vorüber, die Landschaft flitzt nur so vorbei. Erinnerungen tun es dieser nach. Fest lehne ich an der Sissybar, will meine Gedanken zügeln. Fossalon, ein Schild, nein, mein Gedanke, hier fuhren Aaron und John zum ersten Mal unseren Quad. Auch ich drehte zu gerne die Quadrunden hier im Sand.

      Wir passieren den Kreisverkehr zum Flughafen nach Ronchi. Nicht die Erinnerungen an meinen kürzlichen Trip nach Triest flackern auf. Nein, es ist meine Erinnerung an die Fahrt mit den Kindern vor ein paar Jahren, wir richteten in unserem Apartment einiges neu ein. Es war schön, es war eine heile Welt, eben alles in Ordnung. Die Kinder freuten sich über die neuen Möbel, noch mehr aber über das Eis an diesem Tag.

      Zwei Hände erfassen plötzlich meine Schenkel von vorne und entreißen mich meiner Gedankenträume. „Alles ok, wie sitzt man da hinten so?“, erkundigt sich John. „Ungewohnt, aber doch überraschend bequem“, antwortet mein Mundwerk, nicht ich. Mein Herz unruhig. Der Herzschlag in mir wird mit jedem Kilometer, den wir Richtung Triest hinter uns lassen, schneller. An der Kreuzung am Hafen in Monfalcone steht die Ampel wieder mal auf rot. Mein Blick streift nach links ins Grün. Es ist jetzt fünf Jahre her, wir waren dort als frischgebackene kleine Familie – Sid war noch leicht zu tragen – unterwegs, erkundeten mit den Kindern die Fußgängerzone und die Geschichte. So überwältigen eine Mutter schlichte alte Mauern und davor Grünanlagen an der Straßenseite. Die Ampel meldet grün und John lenkt uns nach rechts weiter, immer weiter Richtung Triest.

      Shit, die Straße sie ist mir so bekannt. Unser erster Urlaub, auch er führte mich hier entlang. John und ich bestaunten frisch verliebt das Schloss Miramar, erkundeten in inniger Zweisamkeit vermeintliche Abkürzungen zu einem Aussichtspunkt. Meine Highheels damals? Sie taugten nicht zum Wandern. Ich lächle, während mich Tränen rühren. Egal sind mir die Schuhe, es ist das Empfinden für John. Schon damals war er für mich einfach umwerfend, die Erlebnisse mit ihm, einzigartig. Wir nahmen nicht die Hauptstraße, nein, wir entschieden uns damals schon für den Weg querfeldein. Die Highheels überlebten die Entscheidung nicht. Und wir?

      Das macht uns doch aus, das bindet uns zusammen!

      Tief versuche ich zu atmen, will nicht weinen. Tief ist auch diese Erinnerung in mir, sie ist so vergraben. Was habe ich getan? Das Visier – ich lüfte meine Tränen, ich will nicht, dass John das sieht. Die Kurven bahnen sich die Küste entlang. Nicht wild, wie mein Leben. Auch nicht eng, wie mein Alltag. Ganz gemütlich liegt diese Küstenstraße vor uns und zurrt mich dennoch in meiner Erinnerung in ihren Bann.

      Rechts taucht endlich das Meer auf, mein Ruhepol. Manchmal wenigstens. Doch auch das Nass hat nichts auszurichten, die Macht der Erinnerung, sie macht mich fast ohnmächtig.

      Endlich wir erreichen Triest. Neben uns rechts nicht mehr nur Felsen und darunter das Meer. Eine Promenade säumt das tiefe Blau in der Sonne. Im schwarzen Lederoutfit ist mir somit nicht kalt, dennoch fröstle ich, hadere mit meinem Vorhaben.

      John lenkt das Motorrad am Ende des Hafens auf einen Parkplatz abseits. Die Helme bleiben dort am Bike zurück und wir schlendern ein paar Meter an eine verlassene Bootsanlegestelle direkt am Wasser. Nicht Hand in Hand, wie früher. Erzürnt mein Becken, rasant mein Atem, dass es so schwer sein wird, habe ich nicht gedacht. Meine Vorgabe als Mutter heute noch beim Frühstück, bring zu Ende, was du angefangen hast? Shit, was verlang ich da von meinen Kindern, das ist echt nicht leicht – manchmal!

      John stellt sich breitbeinig vor mich und beginnt seelenruhig: „Ich wollte hier herfahren, ich wollte wissen, ob du wirklich so stark bist und mich verlässt?“

      Tränen über Tränen, sie kommen doch!

      Ein Taschentuch muss her. Fest halte ich mich daran, ganz fest. Na, wo ist sie jetzt diese Powerfrau? Mein Verstand, es fällt mir schwer ihn zu verstehen, dennoch handle ich danach: „John, es ist diese andere Welt. Mit einem Mal keine Sorgen mehr, nie wieder um Finanzen sich Sorgen machen müssen! Verstehst du, ich will es einmal ausprobieren. Nur einmal wissen, wie sich das anfühlt.“

      „Wenn es das ist, was dich begeistert? Was, wenn nicht?“, bleibt John immer noch gelassen. „Es geht um mehr als nur Geld. Es geht um richtig viel Geld, wir befinden uns im zweistelligen Millionenbereich“, das ist eine Summe, die ich anders in diesem Leben nie erleben werde.

      John wendet sich ab, er sieht aufs Meer: „Das wusste ich nicht. Ich dachte Ron hat ein wenig Geld, mehr nicht.“

      Die Fähre auf der anderen Seite des Hafenbeckens legt mit lauten Motoren ab.

      John seufzt, hält seine Hände in den Taschen seiner Lederjacke zurück. Seine breiten Schultern, sonst so stark, sind jetzt seine Last, er gesteht sich ein: „Da kann ich nicht mithalten, das schaff ich nicht.“ Enttäuscht sucht er keinen Augenkontakt – nicht mehr.

      Das will ich nicht, ich folge seinem Blick und fessle ihn: „John es geht mir nicht um den Mann, klar ist er nicht unangenehm, aber es ist einfach diese enorm verlockende Möglichkeit, meinem tristen Alltag zu entkommen. Mir Wünsche zu ermöglichen, den Kindern Wünsche zu erfüllen und ich würde auch den Vater meiner Kinder nie vergessen. Weißt du, wenn ein Familienleben endet…, endet gewiss nicht das Elternsein.“

      All meine Kraft nehme ich zusammen und versuche mit Überzeugung, СКАЧАТЬ