Das Geständnis. Ally Park
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Geständnis - Ally Park страница 6

Название: Das Geständnis

Автор: Ally Park

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dilogie der Leidenschaft

isbn: 9783738073300

isbn:

СКАЧАТЬ ja das würde ich gerne, ich kämpfe um dich!“

      Shit, verdammter Geburtstag, zwei Männer gestehen mir heute ihr Innerstes, rühren mich zu Tränen und doch bin ich nicht glücklich. Shit, shit, shit!

      Ich bin als Ehefrau grottenschlecht und als Frau geradezu miserabel, zwei Männer lieben mich und ich hasse mich, da läuft was schief?

      Also erhebt sich mein Kopf, mein Arm stützt ihn und jetzt kann ich Johns Augen im Verschwommenen erahnen. „Du brauchst nicht zu kämpfen, das ist es nicht!“, verteidige ich als Mutter meine Familie – und ich als Frau? „Ehrlich John, als Frau ist es enorm, diese Welt zum Greifen nahe, Ron ist galant. Ja, ich habe über unsere Trennung nachgedacht.“

      Shit, nun fluten Tränen meine Sinne. „Angie, entscheide dich, nur du weißt, was du willst, ich werde egal wie du dich entscheidest für dich da sein, immer. Ich will dein Netz sein.“ John ist enorm reif, das habe ich nicht erwartet, alles Mögliche ist mir durch den Kopf gegangen, aber nicht das.

      „Du hast Zeit, nicht hier und nicht jetzt, vergiss nicht, ich liebe dich!“

      So entschlummere ich irgendwann meinem einundvierzigsten Geburtstag.

      DREI

      Ohrenbetäubender Lärm, das Lachen und Johlen meiner Kinder und ein glücklicher, wie leidenschaftlicher Vater an ihrer Seite. Ich genieße am Rand eines Motocross–Rennens an der Adria endlich eine kurze italienische Auszeit aus meinem tristen Leben. Die Sonne wärmt, der Himmel so blau. Die Maschinen, eine cooler als die andere, folgt man den Angaben von Aaron, flitzen an uns vorbei. Am Rand einer in einen riesen Acker mit Absperrbändern gezeichneten Strecke tummeln sich Anhänger dieser Sportart. Wir sind mitten drin.

      Schon weht eine rote Fahne, signalisiert Alarm. John klärt die Jungs auf, was Sache ist. Meine Sorge, die Kinder sollen nicht sehen, was passiert ist, es reicht doch, wenn sie es wissen: „Wollen wir nicht zu den Stuntautos schauen, die Show müsste bald beginnen?“ Doch keine Chance meine Männer hier wegzubekommen. Ein riesiges Areal ergibt sich, und alles wollen wir bestimmt nach und nach erkunden: Cross–Strecke, Stunt–Parkour, jede Menge Boxen, Wohnwägen dieser Fahrer und kleine Stände, die das eine oder andere im Bereich Verkostung oder Ersatzteil anbieten. Abseits eine große Bühne vor einer Fläche mit langen Holzbänken und darauf tobt eine Liveband.

      Entwarnung melden meine Augen beim Anblick eines im grünen Lederanzug heran hinkenden Fahrers, er stützt sich auf seine Maschine, die neben ihm ohne Motorgeräusch rollt. Dahinter ein regelrechter Auflauf des restlichen Feldes. „Für den ist das Rennen gelaufen“, schreit John, damit die Kinder ihn gut hören können. „Aber nächstes Mal macht er es besser!“ Na wenigstens gibt es ein nächstes Mal, flackern meine Gedanken auf. Die Fahne wird gesenkt und die Motorbestien toben weiter.

      Meine Ohren wollen ihre verdiente Auszeit, ich setze mich durch und zu viert schlendern wir in sicherer Entfernung von der Rennstrecke in Richtung Verkostung.

      „Wow, Mum schau mal!“, entreißt sich Sidney meiner Hand und stürmt an ein Absperrband, das Stuntautos im Parkour hält. „Cool!“, freut sich Aaron über dieses Versteck. Die Freude will ich ihnen nicht nehmen, das scheint mir vernünftiger hier als das böse Rennen, das hinter uns brüllt. In der Mittagssonne hält sich mein Hunger begrenzt. Die Jungs haben bestimmt keinen Appetit, nicht weil sie so viel zum Frühstück gegessen hätten, eher weil das jetzt einfach gar nicht geht. Und John, er steht mit Aaron an vorderster Front und fachsimpelt über das Können der Fahrer.

      Die Stuntleute fahren nun mit ihren schäbigen Autos auf zwei Reifen und stellen so den Wagen seitlich auf. Erneut beginnt dieses Spektakel: Sie starten sich gegenüber sehend. Fahren los, richten ihre Fahrzeuge seitlich auf und passen eben nur so seitlich auf zwei Reifen fahrend aneinander vorbei durch den schmalen Pfad, der ihnen für das Passieren in der Mitte des Schaufeldes bleibt. Jeder ist letztlich am Platz des anderen angekommen und die Autos stehen wieder auf ihren vier Rädern. „Wow!“, die Menge stürmt Beifall. Es folgen harte U–Turns und letztlich stemmen die Reifen Donuts bis Rauch aufsteigt. Der Gipfel, den Männer hier scheinbar wollen!

      Als Beobachterin komme ich mir nicht so fehl am Platz vor, wie es in Kuba der Fall war. Ich erliege dem Schauspiel auf andere Art, es ist doch so simpel eine Horde Männlichkeit zu begeistern. Lächelnd betrachte ich Sid, er hält das Absperrband und wankt damit hin und her, dennoch ist er ganz im Bann der Motoren. Stolz überkommt mich, als Mutter. Meine Jungs, sie haben ihre Interessen, sie sind begeistert, sie sind einfach meine Jungs!

      John ergreift mich kurz von der Seite, drückt mich an sich, das gefällt mir, hat er schon lange nicht mehr getan. „Weißt du noch, wie du den U–Turn mit Richy geübt hast?“ „Und bestimmt kann ich’s noch!“, kreische ich begeistert im Donutfieber zurück. „Was? Mami kann einen U–Turn?“, schnappt Sid gleich auf. „Eure Mum kann viel, was andere Mamis nicht können, ein Grund mehr, warum ich diese Mami wollte!“, zwinkert mir John zu. „Cool!“, scheinbar Aarons neues Lieblingswort.

      Die Sonne ist mittlerweile – obwohl es erst Frühling ist – erbarmungslos. In meinem kleinen Rucksack stecken sämtliche Jacken und Langarm–Shirts, zwei kurze T–Shirts draußen fordern von mir nun ein Eis ein. Berechtigt – finden John und ich. Neben der Bühne lassen sich Aaron und Sid im Schatten eines großen Sonnenschirms auf einer Holzbank nieder. Eine blonde Kurzhaarige am Schlagzeug fasziniert beide. Viele Tatoos an den unbedeckten Armen, John kann seine Meinung dazu kaum verbergen: „Na ihr werdet schon noch draufkommen, was im Leben wirklich zählt!“, wendet er sich um, um die Motorräder weiter zu betrachten.

      Nach einem grandiosen Tag fallen die Kinder in unserem kleinen, eigenen Apartment in die Betten.

      Es ist kühl, aber nicht kalt, John und ich wollen noch auf unserem Balkon den Sternen lauschen. John holt den Wein und Gläser, da rauscht eine Nachricht von Sonja rein, lauter Unterlagen, viele Infos, ich will nicht, nicht jetzt. Meine Hand greift nach dem Ding, schaltet ab und bringt es nach drinnen. John hält mir die Gläser hin und meint: „Nimm die schon mal, ich hol dir noch was Warmes.“

      Es dauert nicht lange und John legt mir ein warmes Fleece um, schenkt uns Wein ein und hebt sein Glas. „Auf unser kleines Reich, hier in Italien, es ist meine eigentliche Heimat“, ist mein Mundwerk wieder schneller, aber mein Verstand kann sich damit arrangieren.

      Wir nippen und Lambrusco umspielt meine Gedanken!

      „Weißt du noch, als Aaron zur Welt kam?“, beginnt John plötzlich ein anderes Gespräch. „Ja, es war fast hier in Triest! Und wir hatten einen schnellen Wagen, Gott sei Dank!“

      Eine meiner vielen Erinnerungen an diese Stadt. Aaron kam Anfang Oktober zur Welt und wir waren damals noch Ende September hier, es war einfach herrlich, diese Ruhe vor dem Sturm einer Geburt. Nur, dass Aaron vorzeitig nicht mehr gefangen sein wollte, viel lieber das Meer sehen wollte, als mit mir darin zu baden, damit hat keiner gerechnet. „Ich will nicht wissen, wie das ausgehen hätte können. Hast du das schon mal wem erzählt?“, will John wissen. „Nein, wem denn, du etwa?“, gebe ich zu. „Nicht direkt, aber indirekt vielleicht.“ Die Ärzte in Italien waren nett, aber mit der Situation, die schwieriger war, als sie zunächst schien, leicht überfordert. John und ich beschlossen damals nicht mit dem Rettungswagen zurück nach München zu fahren, er würde in Etappen, ohne Arzt, nur mit Sanitäter von einem Stützpunkt zum nächsten bummeln.

      Alles oder nichts, unser Motto: Via Handy mit dem Arzt meines Vertrauens auf Abruf bereit fuhr John so schnell wie nötig und so ruhig wie möglich. Einzelheiten habe ich ihm bis heute nicht erzählt, СКАЧАТЬ