Eiskalte Wut. Samantha Prentiss
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Eiskalte Wut - Samantha Prentiss страница 7

Название: Eiskalte Wut

Автор: Samantha Prentiss

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783748542322

isbn:

СКАЧАТЬ

      Ja, er wollte Rache nehmen – unbarmherzig und gnadenlos würde sie sein, wenngleich er noch nicht wusste, wie er es anstellen sollte. Aber eines wusste er genau: Er würde den Mann töten, sobald er ihn gefunden hatte!

       ***

Header.jpg

      Kapitel 6

      »Miss Clairé Beauvais?«, fragte Choungs in perfektem Englisch, wenngleich ihn seine asiatische Stimmhöhe als Ausländer brandmarkte. »Mein Name ist Min-Ho.«

      Den Zunamen blieb er einfach schuldig, aber den brauchte er ihr auch nicht zu nennen. Es gab nicht allzu viele Asiaten mit diesem Vornamen in London, die gerade dann anriefen, wenn man darauf wartete. »Min-Ho«, wiederholte Clairé. Sie tat als suche sie den Namen einzuordnen, während ihr etwas über die Wirbelsäule zu krabbeln schien. »Was kann ich für Sie tun?«

      »Wir kennen uns noch nicht«, kam er ihr helfend entgegen. »Ich bin Ausländer.«

      »Ihr Name klingt koreanisch oder vielleicht chinesisch.«

      »Da liegen Sie richtig, Miss Beauvais.«

      »Sind Sie geschäftlich in London?«

      »Auch das ist richtig«, kam es lächelnd durch die Leitung.

      »Und Sie fühlen sich einsam, nicht wahr?«

      »Sehr einsam. Ich dachte, Sie könnten mir ein wenig von Ihrer kostbaren Zeit schenken.«

      »In der Regel schenken die Ärmsten am liebsten«, stellte Clairé ironisch fest. »Ich verschenke durchaus keine Zeit?«

      »Nun ja, das sollten Sie natürlich nicht wörtlich nehmen. Ich kann bezahlen, was immer Sie verlangen.«

      »Dann sollten wir das direkt klären. Denn ich bin mir nicht sicher, ob Sie meinen Stundensatz von zehntausend Pfund kennen.«

      »Davon habe ich gehört und ist kein Problem. Ich zahle bar.«

      »Wann möchten Sie kommen?«, fragte Clairé darauf mit vibrierenden Nerven. Vor ihrem geistigen Auge erschien das Bild des Nordkoreaners. Sie schauderte. Ihre Gedanken drehten sich um das Fläschchen, das sie von Edwards bekommen hatte. Sie hörte ihn noch sagen, wie gefährlich dieser Killer sei und musste an ihren Auftrag denken.

      »Wann darf ich kommen?«, erkundigte sich Choung zurückfragend.

      »Darf ich erfahren, wer Ihnen meine Nummer gegeben hat?«

      »Ein Freund«, antwortete Choung ausweichend.

      »Aha, … ein Freund also. Und Sie möchten …«

      »Müssen wir das denn im Detail am Telefon besprechen, Miss Beauvais?«

      »Aber nein.«

      »Wann darf ich also kommen?«, setzte Min-Ho Choung noch einmal an.

      Clairé stellte fest, dass sein Englisch beinahe Oxford-Qualität aufwies. Nur an wenigen Stellen kam der Koreaner durch. »Passt es Ihnen in einer Stunde?«, fragte sie. »Ich möchte mich zuvor noch ein wenig für Sie zurechtmachen.«

      »Ich werde pünktlich sein.«

      Sie nannte ihm ihre genaue Anschrift, dann beendete sie schnell den Anruf. In einer Stunde werde ich also dem Mann gegenüberstehen, dem der Ruf einer kaltschnäuzigen Bestie vorausgeht: Min-Ho Choung, schoss es ihr durch den Kopf.

       ***

Header.jpg

      Kapitel 7

      Buchanan schüttelte sich. Über den Tod von Ye-Jin hinwegzukommen, war ihm einfach unmöglich. Der schmerzliche Verlust hatte eine tiefe Wunde in seine Seele gerissen, und es würde eine schreckliche Narbe davon zurückbleiben. Eine Narbe, die er den Rest seines Lebens mit sich herumtragen würde, eine, die ihn zu jeder Stunde daran erinnern würde, wie furchtbar und grausam ihm das Schicksal mitgespielt hatte.

      Ye-Jin! Immer wieder zerfloss ihr Name in seinem heißen Kopf. Er musste den Blick vom Swimmingpool fortreißen und schnellte hoch. Dann rannte er ins Haus und brüllte nach seinen Bodyguards Ironside und Gilyard.

      Als die beiden angerannt kamen, spiegelte sich Besorgnis auf ihren Gesichtern.

      »Ist was nicht in Ordnung, Boss?«, erkundigte Ironside sich, mit geballten Händen.

      »Ihr wart doch auch bei Chief Inspector Judd.«

      »Ja, Boss.«

      »Was habt ihr ihm erzählt?«

      Ironside schaute ihn verwundert an. »Alles, was wir wussten.«

      Buchanan nickte. »Verstehe.« Sein Blick verschleierte sich. Er stand ratlos im Zimmer und starrte auf den Teppich. Ye-Jin, dachte er wieder. Ich habe viel Zuwenig von ihr gewusst. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn ich mich bemüht hätte, mehr über sie zu erfahren. Aber es hat mir halt gereicht, was sie ihm erzählte. Worüber sie nicht sprechen wollte, danach habe ich nicht gefragt. Er hatte ihren Wunsch respektiert, die Vergangenheit nicht zu berühren. Und nun war es gerade diese Vergangenheit, über die er hätte Bescheid wissen müssen, um des Mannes habhaft zu werden, der sie getötet hatte.

      »Brauchen Sie uns, Boss?«, fragte Gilyard.

      Buchanan strich sich über die Augen und hob geistesabwesend den Kopf. »Wie?«, fragte er verwirrt.

      »Sollen wir bei Ihnen bleiben?«

      Buchanan nickte. »Ja, ja .... Setzt euch bitte und nehmt euch was zu trinken. Ich muss nachdenken ... Ich glaube, wir haben etwas zu erledigen.«

      Ironside und Gilyard nahmen sich Orangensaft. Stärkere Sachen tranken sie zumeist nur in ihrer Freizeit – und ihr Arbeitgeber war aktuell in einer geistigen Verfassung, die es ihnen ratsam erscheinen ließ, einen klaren Kopf zu behalten.

      Ye-Jin! Buchanan war wieder bei seinem Mädchen. Er sah sie lächeln, sah sie vor sich durch den Raum schweben und hörte plötzlich ihre Stimme. Einmal, nur ein einziges Mal hatte sie von früher gesprochen, erinnerte er sich – von Nordkorea und Freunden. Ein Name fiel ihm ein: Choe Ju Hwal. Hat sie nicht gesagt, er wäre mit ihr nach England gekommen? Hwal! Sie hat von ihm wie von einem guten Freund gesprochen. Von einem Mann, mit dem man Pferde stehlen kann. Einem, mit dem man durch Dick und Dünn gehen kann. Choe Ju Hwal! Dunkel erinnerte er sich, dass sie so eine Andeutung gemacht hatte, dass er sich, falls sie mal in Schwierigkeiten geraten, mit Hwal in Verbindung setzen sollte. Und sie hatte auch eine Adresse genannt. Verflucht, wie war die nur noch?

      Buchanan zermarterte sich den Kopf, aber die Adresse wollte ihm nicht einfallen. Hwal! Choe Ju Hwal!, dachte er ununterbrochen. Ein Freund von Ye-Jin. Wo in dieser Riesenstadt wohnt er?

       ***

      Конец СКАЧАТЬ