Douarnenez und das Geheimnis der Sardine. Jean-Pierre Kermanchec
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Название: Douarnenez und das Geheimnis der Sardine

Автор: Jean-Pierre Kermanchec

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750219489

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СКАЧАТЬ Viel Glück!

      Hervé ging, auf der Suche nach einem Haus, zurück. In der Bretagne gab es nur wenige Gegenden, in denen es kein Haus oder lieu dit gab, er würde einen bewohnten Ort finden. Der Mond erhellte den Weg, sodass er gefahrlos gehen konnte. Nach einer Weile sah er zwei kleine Lichter. Hervé ging darauf zu. Er hatte die beiden Lichtpunkte fast erreicht, als er feststellte, dass es sich um die Standlichter eines dunklen Vans handelte.

      Kapitel 9

      Yannick Detru hatte alle Hände voll zu tun, um die DNA der beiden Vermissten möglichst schnell mit den zwei Leichen zu vergleichen. Sein Erstaunen war groß, als er am nächsten Morgen die Ergebnisse vor sich liegen sah. Es gab keine Zweifel. Die Leiche im Koffer war Marc Le Bras, und der Tote in den Müllsäcken, den sie auf der Île Tristan gefunden hatten, war zweifelsfrei Hervé Floc´h. Er nahm die ausgedruckten DNA-Analysen und ging zu Anaïk.

      Anaïk stand an ihrer Pinnwand.

      „Hallo Anaïk“, begrüßte er die Kommissarin.

      „Bonjour Yannick, hast du etwas für mich? Ich werde aus den beiden Morden nicht schlau.“

      „Ja, wir haben die Identitäten“, sagte er.

      „Von Beiden? Sag bloß, es handelt sich um genau die zwei Vermissten?“

      „Genauso ist es, die zwei vermissten Männer liegen auf meinem Tisch.“

      „Das wird ein Schock für die Frauen“, meinte Anaïk.

      „Ihr werdet ihnen die Nachricht schonend beibringen müssen. Also, unsere Kofferleiche ist eindeutig Marc Le Bras. Der zweite Tote ist Hervé Floc´h.“ Yannick übergab Anaïk die ausgedruckten Analysebögen.

      „Für deine Unterlagen, falls du sie brauchst“, meinte er und verabschiedete sich von ihr.

      Anaïk informierte Monique sofort.

      „Damit sind wir zwar noch nicht sehr viel weiter, aber jetzt kennen wir wenigstens die Identität der Beiden. Die Frage nach dem Motiv bleibt bestehen. Was verbindet die zwei miteinander?“

      „Wir müssen uns mit ihren Frauen unterhalten. Vielleicht können die uns etwas über die Beziehung ihrer Männer erzählen. Ich hasse es, Todesnachrichten zu überbringen. Aber auch das gehört nun einmal zu unserem Beruf“, meinte Anaïk und erhob sich vom Besucherstuhl vor Moniques Schreibtisch.

      „Wir können sofort aufbrechen“, meinte Monique und wartete auf eine Reaktion ihrer Chefin.

      „Ich will mir vorher noch etwas ansehen. In fünf Minuten können wir uns auf den Weg machen.“

      Anaïk bereitete sich auf die Übermittlung der traurigen Nachricht vor. Angehörigen den Tod eines geliebten Menschen zu übermitteln gehörte zu den schwierigsten Aufgaben ihrer Tätigkeit. Ohne eine klare Vorstellung verließ sie das Büro und machte sich mit Monique auf den Weg nach Locronan, zu der jungen Frau Nivinic.

      Im Regen waren sie ausgestiegen und zur Haustür geeilt, hatten geklingelt und gewartet, dass Madame Nivinic ihnen die Tür öffnete.

      Bevor Anaïk noch irgendetwas sagen konnte, brach Laora in Tränen aus.

      „Er ist es, der Tote ist mein Vater!? Nicht wahr, der Tote ist mein Vater!?“

      Anaïk nickte und drängte die junge Frau ins Haus. Monique folgte ihr uns schloss die Haustür.

      „Kommen Sie, setzen Sie sich“, sagte Anaïk als sie im Wohnzimmer angelangt waren.

      Laora setzte sich auf den Stuhl, den Anaïk für sie unter dem Tisch hervorgezogen hatte.

      „Soll ich Ihnen einen Schluck Wasser holen?“

      „Nein, sagen Sie mir nur wieso? Wieso musste mein Vater sterben? Wer war es und warum?“

      „Das wissen wir noch nicht, wir sind mitten in den Ermittlungen. Zur weiteren Aufklärung benötigen wir ihre Hilfe. Meinen Sie, Sie können uns einige Fragen beantworten?“

      Laora fing sich etwas und sah Anaïk an.

      „Sie haben schon beim gestrigen Besuch gewusst, dass mein Vater tot ist? Sie haben es mir nur nicht sagen wollen?“, fragte sie anstelle einer Antwort.

      „Nein, das haben wir nicht gewusst. Wir wussten nicht einmal, dass der Tote, den wir gefunden haben, einer der beiden vermissten Personen ist. Erst der Abgleich der DNA hat uns die Antwort gegeben.“

      „Sie haben von zwei vermissten Personen gesprochen? Um wen handelt es sich bei der zweiten?“

      „Ebenfalls um einen älteren Mann. Er ist von seiner Frau als vermisst gemeldet worden. Auch von dieser Person haben wir uns gestern eine DNA besorgt. Jetzt wissen wir, dass beide ermordet worden sind, ihr Vater und der zweite Vermisste. Seine Leiche haben wir gestern auf der Île Tristan gefunden. Aber ich habe Sie gefragt, ob Sie uns ein paar Fragen beantworten können, es geht darum herauszufinden, ob sich die zwei Männer gekannt haben. Der zweite Tote heißt Hervé Floc´h.“

      Anaïk hatte den Namen kaum ausgesprochen, als Laora sich die Hand vor den Mund hielt und ihre Augen aufriss.

      „Hervé Floc´h! Hervé Floc´h ist Vaters bester Freund gewesen. Sie haben sich seit vielen Jahren durch die Arbeit gekannt. In den letzten Monaten sind sie immer gemeinsam zum Segeln gefahren. Ich habe ihn und seine Frau, Violaine, auch gekannt. Ich habe sie bei der Abschiedsfeier meines Vaters kennengelernt, weiß sie es schon?“

      „Nein, wir sind noch nicht bei ihr gewesen. Sie haben uns ein gutes Stück weitergeholfen. Brauchen Sie Hilfe?“

      „Hilfe? Wofür soll ich Hilfe nötig haben?“

      „Um mit der Information klarzukommen“, antwortete Anaïk.

      „Nein, ich werde alleine fertig damit. Mein Mann wird bald nach Hause kommen. Es wird auch für ihn ein Schock sein. Er hat sich gut mit meinem Vater verstanden.“

      „Madame Nivinic, ein Angehöriger muss die Leiche noch identifizieren, meinen Sie, dass Sie im Kommissariat vorbeikommen und ihren Vater identifizieren können?“

      „Ja, natürlich komme ich vorbei“, antwortete Laora tränenüberströmt.

      „Gut, dann lassen wir Sie jetzt alleine. Nochmals vielen Dank für ihre Hilfe.“

      Anaïk und Monique verließen das Haus und gingen zu ihrem Dienstwagen.

      „Die zwei sind Freunde gewesen, und sie sind gemeinsam gesegelt. Und jetzt sind sie beide ermordet worden. Stellt sich die Frage warum? Haben sie etwas beobachtet? Waren sie in eine kriminelle Handlung verwickelt? Sollen wir jetzt nach Douarnenez fahren?“

      „Das bleibt uns nicht erspart. Wir müssen Madame Floc´h die Nachricht vom Tod ihres Mannes überbringen, auch wenn sie uns vielleicht nicht mehr Auskunft geben kann als Madame Nivinic. So ungern ich das auch tue. Wir müssen auch Sie bitten, ihren Mann zu identifizieren.“

      Die zwei Kommissarinnen fuhren nach Douarnenez. Das Wetter war wechselhaft, für einen Bretonen nichts Unbekanntes. СКАЧАТЬ