Название: Coon: Großes Finale
Автор: Udo Horst Barsuhn
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783750217393
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Es ist um den 17.Februar, ein Sonntag, meine beiden Menschenkinder schlafen noch am frühen morgen, trotzdem finde ich meine Schüsseln mit Wasser und Futter ordnungsgemäß vor. Vorsichtig rieche ich daran, aber diesmal scheint alle in Ordnung zu sein. Einen kleinen Teil des Futters verdrücke ich mit gutem Appetit, trinke etwas Wasser und mache mich dann auf den Weg um zunächst einige Katzenfreundinnen zu besuchen. Danach beabsichtige ich auch einen Abstecher zu meinem Haus- und Hofmetzger, zu meinem Freund Josef und seinem Weibchen Gerda zu machen.
Zuerst fange ich unterwegs noch schnell eine unvorsichtige Ratte, denn wie sagt ihr Menschen: „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“. Dann mache ich einige Proberufe in der 5.Querstraße um zu sehen ob ich in Bezug auf meine weißhaarige Freundin, die „Scottish Fold Katze“ Natasha, die so herrliche Faltohren hat, etwas erreichen kann. Aber nur äußerst gedämpft ist ihre Antwort zu hören. Ihre zweibeinige Mitbewohnerin Elvira, scheint mal wieder alle sozialen Kontakte zwischen uns Katzenkindern verhindern zu wollen.
Auch nicht besser ergeht es mir dann am Marktplatz Nummer 9, dem Obstgeschäft der Familie Friedrich. Die Tochter des Hauses Carola, hat sogar meine beiden Freundinnen sterilisieren lassen. Die asiatisch, dunkel gestromte Daisy und Lilly, die den Perser-Anteil im Erbgut nicht verleugnen kann, beide müssen so schrecklich einsam sein, wenn sie mich nicht sehen und spüren können. Wie müssen auch diese beiden unter dieser Trennung leiden. Ich bringe zwar immer mal einige erbeutete Geschenke mit, die ich normalerweise kunstvoll verstecke, damit sie nur von Katzen gefunden werden können, wenn sie schon einmal ein paar Schritte Ausgang zugebilligt bekommen. Natürlich viel zu wenig Auslauf für freiheitsliebende Lebewesen, die noch ein Gespür für natürliche Vorgänge haben, aber so sind halt oftmals die Tierhalter: Sie schließen aus ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen darauf, was dem jeweiligen, vierbeinigen Familienmitglied zugestanden wird. Leute denkt bitte daran: „Der Köter muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“! Wenn Ihr also etwas Euren Hausgenossen etwas Gutes tun wollt, denkt nicht daran was Euch Spaß bereiten würde, sondern Euren Katzen und Hunden. Wir Tiere sind zudem nicht gerne betrunken und deshalb sind so Dinge wie Eierlikör oder Schnapsbohnen absolutes „No Go“, wie man das heutzutage so gerne ausdrückt. Ein echter Pfälzer würde einfach „ hirnrissiger Blödsinn“ sagen.
Nachdem ich immer noch meine erbeutete Ratte mitführe, ist der nächste Weg nun mal zu Josef, der nur einige Häuser vom Obstgeschäft Friedrich seine Metzgerei hat. Bereits in der Einfahrt kann ich hören dass er in der Küche sein muss. Offensichtlich führt er Selbstgespräche, denn kein anderes Lebewesen kann ich im Raum atmen oder schnaufen hören. Ratte ablegen, laut miauen und nochmals ein kurzes Miau und schon öffnet sich die Küchentüre. Josef strahlt über beide Backen und ruft laut, damit es auch in den Schlafräumen des 1.Stockes zu hören ist: „Gerdalein, mein Goldengel, unser Freund, der Kater Coon ist da und hat Dir ein besonderes Geschenk mitgebracht. Soll ich es Dir nachher ausnehmen, ausbeinen und anbraten“? Eine kurze Zeit dauert es, dann öffnet sich ein Schlafzimmerfenster zur Einfahrt herunter und „Gerdalein“ ruft mit hochrotem Kopf barsch herunter: „Ihr beiden Mannsbilder könnt ruhig unter Euch bleiben. Ich bleibe hier droben, bis die Ratte die da unten auf dem Boden liegt verschwunden ist. Bitte erkläre doch Deinem Katerfreund, dass er nichts mehr mitbringen soll! Du behauptest ja immer dass er jedes Wort versteht und viel schlauer ist als ich. Dann kannst Du ihm ja sagen ich mag ihn, aber bitte keine Ratten und Mäuse mehr mitbringen, ich ekele mich einfach davor. Ich lege mich jetzt wieder hin, in zwei Stunden kannst Du Dich ja mal wieder melden“! Dann wird das Fenster von Gerda heftig geschlossen und Josef lacht schallend dass man es durchs ganze Haus hört: „Ist Sie nicht einsame Spitze, meine Kleine, schon so alt und immer noch so ein Temperament. Man muss sie doch einfach lieb haben. Komm herein Coon, ich bin gerade am Zeitungslesen und habe deshalb die ganze Zeit schon lachen müssen: Ein 65-jähriger Mann aus Baden-Württemberg ist mit seinem 250.000 Euro teueren Ferrari, dieses Wochenende in Bayern unterwegs gewesen. In der Nähe von Bayreuth hat er für 130 Euro getankt, aber die Rechnung nicht bezahlt und ist einfach davongebraust. Nachdem es dann der Polizei gelungen ist das Fahrzeug und den Fahrer zu stoppen, hat man natürlich Ermittlungen angestellt. Dabei ist herausgekommen, dass der Mann seinen Ferrari überhaupt nicht versichert hat. Was jedoch noch schlimmer war, der 65-jähige wurde mit Haftbefehl gesucht: Er hatte eine Geldstrafe von 10 Euro, - kein Witz – 10 Euro – nicht bezahlt. Eine Bekannte von ihm, die in Niedersachsen wohnt musste dann bei der dortigen Polizeidienststelle vorbeigehen und diese 10 Euro bezahlen. Erst dann wurde der Autofahrer wieder auf freien Fuß gesetzt. Sein Auto wurde jedoch abgeschleppt und er wird sich mit den Anzeigen wegen Betrugs, weil er ja die Tankrechnung nicht bezahlt hat und wegen Fahrens ohne Versicherungsschutz verantworten müssen“. Josef grinst und meint: „Der müsste meines Erachtens jeden Tag 20 Liter Wasser trinken“. Als ich ihn fragend ansehe meint er trocken: „Das ist die Tagesration an Wasser für ein Kamel erster Güte“! Er lacht hell auf und ich miaue begeistert.
Nachdem wir uns wieder beruhigt haben, meint Josef: „Jetzt muss ich mal für mein zweibeiniges Kätzchen Deine Ratten-Währung in Sicherheit bringen, sonst kommt sie den ganzen Tag nicht mehr herunter und ich kann mein kleines Energiebündelchen nicht mehr ärgern. Gerade heute wäre das eigentlich schade, denn ich bin besonders gut drauf und mag es einfach sie von Zeit zu Zeit so anzuheizen, dass sie wie eine Rakete abhebt. Ich glaube es kommt bald der Frühling“. Ich nicke dazu, denn das hoffe ich ebenfalls – auch im Hinblick auf den Wunsch bald wieder einmal an meinen geliebten Hyazinthenblüten riechen zu dürfen. Josef kehrt rasch von der Rattenentsorgung zurück und während er Essen zubereitet, erzählt er mir etwas über Zahlungsmittel: „Seit Jahrtausenden haben die Menschen nach Möglichkeiten gesucht Waren die benötigt wurden gegen andere übrige Ware die man hatte, einzutauschen. Fleisch und Getreide für Handwerkerleistungen, Obst gegen Fisch und vieles andere mehr. So wurde bis 1936 auf den Färöer-Inseln mit Schaffellen als Währungsersatz Handel betrieben. Tierfelle wurden gegerbt und haltbar gemacht, was zu guten Transportmöglichkeiten geführt hat. Als Beispiel will ich Biberfelle anführen, die so stark nachgefragt wurden, dass die europäischen Biber, im 16. Jahrhundert, kurz vor dem Aussterben waren und immer höhere Preise für die Felle bezahlt werden mussten. Um reich zu werden sind dann viele Europäer nach Nordamerika ausgewandert, um Jäger- und Fallensteller zu werden, oder einen schwunghaften Fellhandel zu betreiben. Die in Kanada aufgekauften Biberfelle brachten nach dem Transport nach Europa, bis zum 20-fachen der Einkaufspreise ein.
Eine andere Währung war über die Jahrhunderte das Salz, das Nahrung schmackhaft und haltbar machen konnte. Bei den Inuit in Alaska waren die anerkannten Geldersatzwährungen der Angelhaken oder auch besonders gut gearbeitete Harpunen.
Muscheln und Schneckengehäuse gab es bis Anfang des 20.Jahrhunderts in der Südsee, in Teilen Afrikas, Asiens und Ozeaniens. In einigen Ländern Afrikas, mit instabiler Landeswährung werden sogar heute noch, als Ersatzwährung Kronkorken von Glasflaschen genommen.
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