Coon: Großes Finale. Udo Horst Barsuhn
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Название: Coon: Großes Finale

Автор: Udo Horst Barsuhn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783750217393

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СКАЧАТЬ den Insekten schlagen extreme Wintertemperaturen verschieden stark zu. Während die normalen Honigbienen bereits bei plus 10° C sterben, überleben doch einige im Volk, weil sie sich zusammenballen und kräftig die Flugmuskeln bewegen. Diese Bewegungswärme erhöht die Umgebungstemperatur auf fast 25° C in dem wuselnden Insektenklumpen. Marienkäfer, deren Hauptnahrung Blattläuse sind, halten bis minus 20° C stand, bevor sie erfrieren. Bei ihrer Hauptbeute, den Blattläusen sind schon minus 25° C notwendig bevor sie ihr Leben aushauchen und für Insekten wie beispielsweise den Apfel-Frostspanner wären schon arktische Temperaturen erforderlich um seinen Überwinterungspuppen- Nachwuchs erstarren zu lassen. Die Eier und Puppen von anderen Insektenarten brauchen ebenfalls Temperaturen von unter minus 30° C, bevor ein Erfrieren überhaupt zu befürchten ist. So einen optimalen Schutz haben Marienkäfer, Florfliegen und einige Falterarten nicht, die als ausgewachsene Insekten überwintern. Erwärmt dann die Sonne die Verstecke der Tiere, krabbeln sie kurz heraus und versuchen Nahrung zu finden. Ändert sich das Wetter erneut und es wird wieder frostig, werden diese Insekten durch die Kälte der Luft wieder starr. Diese Lebens- und Starrezeiten können sich mehrfach abwechseln, ohne dass die Insekten verenden. Ganz schön hart im nehmen die kleinen Racker!

      Mitte Februar, wechselhaftes Wetter, in der Nacht noch Frost und bei Tage gehen die Temperaturen bis auf plus 10° C hoch. Die Narzissenblätter sind ebenso kräftig gewachsen wie die der Hyazinthen. Doch in diesem Jahr scheinen meine duftenden Lieblingsblumen sehr vorsichtig zu sein und haben kaum Blütenansätze im Pflanzeninnern der Tochterzwiebeln sehen lassen. Ein guter Schutz gegen das Erfrieren. Es macht mir auch nichts aus, wenn die Blüten noch auf sich warten lassen, denn wichtig ist doch nur, dass eine geruchsintensive, lang anhaltende Blütenpracht zustande kommt. Die Borretsch-Keimblätter scheinen auch keine Probleme mit dem Wetter zu haben, denn sie verhalten sich wie standhafte Ritter, die kampfbereit auf der Erde stehen und furchtlos den kommenden Wetterereignissen entgegenstehen. Alles scheint vor dem kräftigen Austreiben zu stehen, fast wie Rennläufer, die nervös in der Startzone ausharren und nur noch auf den Startschuss warten. Bei Hortensien sind bereits grüne Blattaustriebe zu sehen und in einigen Gärten beginnen Menschen bereits damit die alten, vertrockneten Blütenstände abzuschneiden um Platz für neues Wachstum zu schaffen. Frisches Hornmehl wird zur Unterstützung der Nährstoffversorgung gegeben und ich hoffe dass die ganzen Maßnahmen nicht zu früh erfolgen, denn bekanntermaßen ist im langjährigen Durchschnitt der Februar der kälteste Monat des Jahres und wir haben erst eine Monatshälfte hinter uns gebracht. Jedoch scheint das auch den Schnittlauch nicht zu kümmern, da die ersten, saftig grünen Halme bereits jetzt durch verquirlte Althalme stoßen, die bislang auf der Bodenoberfläche für Schutz des Wurzelwerks gesorgt hatten.

      Ich besuche Gisela und schon in einiger Entfernung höre ich ihre aufgeregte Stimme aus dem Garten: „Maxl, Maxl, was hat denn mein Maxl? Bist du krank, ach wenn du doch sprechen könntest, ich will dir doch helfen“. Als ich neben Gisela stehe und leise miaue, zuckt sie etwas zusammen. „Ach Coon, ich weiß nicht was meinem Maxl fehlt, seit Tagen geht das schon so. ich habe sogar schon den Tierarzt aus dem Nachbarort informiert. Der will heute Nachmittag vorbeikommen“. Ich nicke und schaue mir den kleinen, weißen Malteser an. Der scheint wirklich Schmerzen zu haben. Der simuliert nicht! Ich versuche ihn etwas zu beruhigen und kann keine äußeren Verletzungen an ihm feststellen. Maxl scheint im Magensegment Probleme zu haben. Hinzu scheinen der unregelmäßige Gang und eine gewisse Steifigkeit der Gliedmaßen hervorstechende Eigenschaften des Krankheitsbildes zu sein. Ich tippe auf eine Vergiftung und miaue in Richtung Gisela, die bitte die Haustüre aufschließen soll, denn möglicherweise ist ein neues Futter die Ursache von Maxl´s bemitleidenswertem Zustand. Ich rieche zunächst am Wasserbehälter, dann kontrolliere ich die Futterschüssel des Hundes. Neben dem normalen Nassfutter für Maxl, erscheinen auch einige größere, weiße, runde Körper, die sich in der Substanz befinden. Diese Dinge ertaste ich mit den Krallen und entferne sie aus dem übrigen Essen. Dann gehe ich an den Wasserhahn, zeige auf die Warmfunktion und danach auf die Wasserschüssel. Das warme Wasser wird dann Maxl im Garten eingeflößt. Er bricht ein wenig heraus und hat auch einige Krämpfe, doch sein Zustand scheint sich bereits nach kurzer Zeit leicht zu verbessern. Bis zum Nachmittag, als der Tierarzt eintrifft habe ich darauf geachtet, dass Maxl außer warmem Wasser nichts zu sich nimmt. Und ich bin ein aufmerksamer Wächter, denn als Gisela mit einigen Leckerli kommt um sie Maxl zu geben, habe ich mit dem Kopf verneinend geschüttelt und protestierend miaut. Danach hat sie nicht mehr versucht ihm etwas zu geben.

      Kurze Zeit danach erscheint am Gartenzaun ein dunkelhaariger, langer, schlanker Mann mit einer großen Tasche. „Entschuldigen Sie bitte“, spricht er Gisela an, „ist hier ein Malteser, der dringend untersucht und verarztet werden muss? Ich wurde angerufen, ich bin der Tierarzt aus dem Nachbarort und will Hilfestellung geben“. Scheint nicht unsympathisch zu sein der Bursche denke ich mir und weiche etwas auf die Seite, damit die Untersuchung stattfinden kann. Es ist aber vielleicht ein Meter, den ich Platz mache, denn sollte der Kerl Maxl wehtun, wird er einmal erleben wie schnell so ein gereizter Kater sein kann. Doch alles scheint in Ordnung zu sein. Der Arzt drückt vorsichtig auf den Bauch des Patienten, sieht auch das Erbrochene auf dem Boden und vermutet eine Vergiftung. „Frau Gisela, könnten sie mir mal das Futter ihres Hundes zeigen, es scheint sich um eine Vergiftung zu handeln. Übrigens, sehr gut, ihrem kleinen nur warmes Wasser zum trinken zu geben, das hat den Organismus ganz schön entlastet“. „Das war nicht meine Idee“, meint Gisela, die Idee das so zu machen hatte Coon und wenn der etwas für richtig hält ist es schwer ihm einen Wunsch abzuschlagen“. Die Sorgenfalten verschwinden aus ihrem Gesicht als zu sehen ist, dass sich ihr kleiner Liebling erholt. Dann geht sie mit dem Arzt ins Haus und ich folge den beiden. „Frau Gisela, das runde auf dem Boden, sind das Nüsse“? Gisela nickt: „Ich weiß wie gesund Nüsse sind und esse fast jeden Tag eine gewisse Portion. Heute habe ich für die Gesundheit meinem Maxl auch einige ins Futter getan und der schwarze Kater hat sie vorhin aus der Essensschüssel herausgeholt“. Der Arzt schüttelt mit dem Kopf: „Der Kater“? Dann schüttelt er nochmals ungläubig den Kopf und fährt mit seiner Diagnose fort: „Ihr Kater hat ihrem Hund das Leben gerettet. Sie haben – im guten Glauben – Macadamianüsse mit hinzugegeben, die sind aber für Hunde giftig. Noch ist nicht bekannt worin genau die Giftigkeit besteht, aber bei einem 15 Kilogramm schweren Hund gibt es bereits bei 4 Nüssen enorme Vergiftungsreaktionen: Die Gliedmaßen werden steif, der Gang des Hundes wird unsicher und unkontrolliert. Es können auch noch Leberschäden auftreten und letztendlich kann die Vergiftung zum Tod führen. Ihr Kater hat ihrem Hund das Leben gerettet. Geben Sie ihm ruhig eine großzügige Belohnung für seine gute Tat“. Gisela meint zum verblüfften Tierarzt: „Herr Doktor, vielen lieben Dank für Ihre Arbeit und Ihr Lob, aber der Kater gehört mir leider, leider nicht. Er kommt nur von Zeit zu Zeit vorbei und sieht nach dem Rechten. Mir hat er auch vor einigen Jahren das Leben gerettet, als ich ohnmächtig, bei Frost, im Garten gelegen hatte und er eine Schutzjacke über mich gelegt hat damit ich nicht auskühle. Dann hat er sogar noch rasch Hilfe herbeigeholt, damit ich gerettet werden konnte. Dem Kater würde eigentlich ein Denkmal gehören, so viel Gutes wie der schon gemacht hat“. Der Tierarzt schüttelt erneut den Kopf und geht dann, etwas bleich werdend, ganz langsam einige Schritte zurück: „Das ist doch nicht etwa der Kater der meinen Kollegen so zurichtet hat, dass der sich noch im Krankenhaus befindet“? Gisela schmunzelt: „Ob Ihr Kollege noch im Krankenhaus ist, weiß ich nicht, aber unser Coon hat sich nur verteidigt, denn er sollte heimtückisch betäubt und dann kastriert werden. Würden Sie sich ohne Gegenwehr so einfach kastrieren lassen“? Der Arzt schüttelt verneinend den Kopf und Gisela meint freudestrahlend: „Sehen Sie, unser Coon auch nicht“. Dann hat sie mich gestreichelt und ich habe mich so verhalten, dass sogar der Tierarzt, jeden Eid geschworen und sogar ein gerichtliches Gutachten ausgestellt hätte, dass ich der liebste, sanfteste und harmloseste Kater der Welt bin. Warum soll ich diesem Tierarzt auch etwas machen? Derzeit hat er mir oder meinen schutzbedürftigen Katzen noch kein Leid zugefügt und auch gegenüber Maxl war er zuvorkommend und hat dem Hund rasch geholfen. Solange er sich ordentlich verhält hat er auch nichts von mir zu befürchten.

      Noch einige Zeit hat sich der Tierarzt mit Gisela unterhalten, teilweise wegen Maxl und anderen Hunden, denen man übrigens auch keine Nussmischungen geben sollte – und natürlich keine Schokolade, СКАЧАТЬ