Название: Sarah Boils Bluterbe
Автор: Nicole Laue`
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783844261509
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„Ja sicher, und ehe ich mich versehen habe, stecken deine Beißerchen in meinem Hals. Was für ein dämlicher Traum.“
Ich konzentrierte mich mit aller Kraft auf meine Gedanken, kämpfte gegen das warme Gefühl an, dass er mir entgegenbrachte und versuchte mir krampfhaft die Realität zurückzuholen.
„Ich werde dann mal jetzt wieder wach und sage dir adieu, du Freak.“
Er schüttelte den Kopf, wobei seine Mimik dieselbe blieb und erwiderte: „ Es tut mir leid, dass ich dich noch kurz hier festhalten muss, aber das hier ist nicht mehr dein Traum allein. Ich habe keine andere Wahl, als dich noch einen kurzen Moment hier zu behalten.“
Ich verstand kein Wort von dem was er sprach. Und ich wollte auch keines mehr verstehen, aufwachen wollte ich, einfach nur aufwachen.
„Sarah, du bist an einem Ort, an dem ich dich eigentlich nicht treffen darf. Es ist mir verboten mit dir Kontakt aufzunehmen. Du allein musst entscheiden, ob du mich sehen willst oder nicht. Ich darf den Kontakt zu dir nicht suchen, solange du nicht weißt, wer und was du bist, und solange du selbst es nicht willst.“
Ich starrte ihn an, der Nebel wurde immer schwächer. Gleich würde ich aufwachen und der ganze Unsinn hätte ein Ende. Ich würde in meinem schnuckelig warmen Bettchen liegen und alles würde gut sein. Ich würde die nächsten Wochen keine Vampirbücher mehr lesen, keine Serien wie Charmed oder Buffy gucken und nur noch ganz viele lustige Talk-Shows verfolgen. Die Sonne würde scheinen und Martin würde heim kommen und mir eine Schachtel Pralinen ans Bett stellen.
„Sarah! “ Seine Stimme hauchte in den trüben Nebel, sanft und weich. Etwas tief in meinem Inneren zuckte unter dieser Berührung eines einzigen Wortes zusammen.
Oh nein, Du wirst mich nicht in deinen Bann ziehen.
Ich versuchte mich zu wehren, doch er war stark, viel zu stark und seine dunkle und mächtige Stimme drang tiefer in mein Bewusstsein ein. Sie versuchte Besitz von mir zu ergreifen. „ Hör mir bitte zu, wir haben keine Zeit mehr, ich habe keine Zeit. Es geht um die Vorherrschaft in eurer Stadt. Und wenn du mir nicht hilfst, dann wird die Stadt bald nur so von Vampiren wimmeln. Das mag jetzt alles ein wenig viel für dich sein, aber wenn du später erwachst, dann wirst du die Zeichen erkennen. Aber hör mir jetzt endlich zu.“
„So, hier ist nun wirklich Schluss, jetzt reicht es. Ich will nichts mehr hören und dich auch nicht mehr sehen. Verschwinde aus meinen Gedanken. Denn eigentlich gibt es dich ja gar nicht. Alles hier ist reine Einbildung und mein Gehirn verarbeitet vermutlich gerade die Ereignisse meines Lebens, die ich wohl noch nicht selbst verdaut habe. Vermutlich bekomme ich auch eine Grippe. Ich bin fiebrig und habe dich soeben erfunden. Das hier sind die ersten Warnsignale, ich werde mir heute noch einen Termin bei einem Psychiater geben lassen.“
Ich schloss die Augen, versuchte meine Bettdecke zu fühlen, die Lieder zu öffnen, doch dieser Traum war realer, als alles, was mir je zuvor begegnet war. Wie sehr ich mich auch anstrengte, ich wurde einfach nicht wach.
Verdammt!
„Sarah, du liest so viel über Magie, über Vampire und seltsame Wesen. Und du hältst alles nur für Geschichten? Was glaubst du woher dein Interesse für die dämonische Welt stammt? Ist dir mal in den Sinn gekommen, warum Autoren diese Geschichten schreiben und woher sie diese Fantasie haben? Jede Geschichte hat ihren Ursprung. Auch deine. Und du bist so nah dran, näher als du glaubst.“
Irritiert erwiderte ich säuselnd: „Du bist verrückt, nein, ein Teil in mir ist verrückt. Ich bin einfach nur verrückt.“
„Du bist nicht verrückt, ich weiß nur mehr über dich, als dir lieb ist.“
Er beobachtete jede meiner Regungen. Blickte sich immer wieder um. Lauernd – beobachtend. Als würde jeden Moment etwas aus dem Nichts auftauchen und ihn angreifen.
„Ich mache es kurz, der Nebel wird dichter, ich muss gehen. Sarah, du stammst aus einer alten Zeit. In deinen Adern fließt das Blut eines Untoten. Doch du hast das Recht auf Sterblichkeit bekommen. Du bist in das Licht geboren. Somit bist du das erste und einzige Wesen, das Gut und Böse in sich trägt.“
Er unterbrach nur kurz, ehe ich etwas erwidern konnte fuhr er fort.
„Doch dein Vater hat dich zum Menschen gemacht. Ja, schau mich an, es gibt sie. Es gibt Vampire. Und sie töten und sie ernähren sich von Blut. Doch die meisten sind vor vielen hundert Jahren verbannt worden. In eine Dimension außerhalb deiner Vorstellungskraft. In einer Welt jenseits der Deinigen. Sie sind geflüchtet vor den jugoslawischen Bauern, die sie alle ausrotten wollten. Hexen haben mittels weißer Magie einen Bann über alle Untoten und Dämonen gelegt. Sie haben eine Pforte geöffnet, die Vampire hindurch gejagt und diese wieder verschlossen. Doch ihre weiße Magie reichte nicht aus. Einigen von uns ist es gelungen unbehelligt davon zu kommen. Wir haben gelernt zu überleben. Wir versteckten uns in dunklen Kellern, ernährten uns von Vieh. Und überlebten so viele hundert Jahre. Wir vertragen mittlerweile Sonnenlicht. Haben uns an die Umstände anpassen können. Wir müssen auf irgendeine Weise mutiert sein. Niemand weiß, ob es an den Mengen Tierblut lag oder ob andere Einflüsse dafür verantwortlich waren. Doch nun gibt es seit einer Weile in eurer Stadt Anhänger, Fanatiker, die das Tor zu einer anderen Dimension und somit den Bannspruch der Hexen rückgängig machen wollen. Sie glauben, sie könnten die alten Vampire und Dämonen freilassen. Sie erhoffen sich, ebenfalls Unsterblichkeit dadurch zu erlangen. Es gibt immer noch Altvampire, die nicht begriffen haben, dass wir mit den Menschen in Frieden leben müssen, wenn unsere Spezies überleben will. Sie haben diesen Plan aufgefangen und werden alles daran setzen, die Pforte zu öffnen. Verstehst du was das bedeutet?“
Ich hielt den Mund sperrangelweit auf. Das war der krasseste Traum den ich je hatte. Unfassbar. Ich kniff mich kurz selbst in den Unterarm. Es tat nicht weh.
Eindeutig, ich träume…
Er machte einen Schritt auf mich zu, griff nach meiner Hand. Ganz vorsichtig. Seine Hände waren nicht eiskalt, wie ich es aus den Hollywood-Streifen kannte. Sie waren zwar nicht so warm wie meine, dennoch hatten sie eine angenehme Körpertemperatur. Seine Haut war weich und glatt. Die Art, wie er meine Hand berührte, fühlte sich gut an.
„Sarah, bitte. Das ist kein Traum. Vertrau mir. Du bist der Schlüssel zu all den Dingen. Nur du kannst dafür Sorge tragen, dass die Pforte nicht geöffnet wird.“
Ich nickte.
Klaaaaaaar....
Altvampire, Tor zu einer anderen Dimension..., ein Vampir der meine Hand hält…..um Himmelswillen Martin, komm nach hause und weck mich schleunigst…
„Sarah, ruf deine Mutter an, sie wird es dir erklären. Du bist die Tochter Christophers. Ich kannte deinen Vater sehr gut. Er ist für dich gestorben. Er hat dir dein Leben als Mensch geschenkt.“
Langsam ließ er meine Hand los und nahm wieder ein wenig Abstand zu mir.
„Der Nebel.. er schwindet, ich muss gehen... rufe meinen Namen, damit ich zu dir kann.... Mir ist es verboten Kontakt zu dir aufzunehmen, außer du triffst diese Entscheidung selbst. Du allein musst mich sehen wollen.“
Die Umrisse seiner Gestalt wurden schwächer, fast schon durchsichtig. Der Nebel verschlang ihn auf seltsame Weise und die graue Wolke wurde СКАЧАТЬ