Tusnelda. Kathy B.
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Название: Tusnelda

Автор: Kathy B.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783746772653

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СКАЧАТЬ für einen guten Preis ins Internet könnte. Natürlich mit einem Gerät, was nun nicht umsonst war. Aber sie sollte mal die Arschbacken zusammenkneifen. Ihre Tochter brauchte das Internet doch schließlich auch für die Schule. Da gab sie mir Recht. „Na also.“ Und wenn sie sich einen kleinen Nebenjob suchte, war doch das kein Problem. Und das Internet plus einer Festnetzflatrate würde sie neunzehn Euro im Monat kosten. „Sie haben so viele Anrufe zu Ämtern. Das machen Sie alles über Ihr Handy. Und was bezahlen Sie dort?“ „Na ich hole mir eine Karte für fünfzehn Euro. Da komme ich nicht mal weit. Manchmal muss ich mir noch eine holen. Und Sally braucht auch eine.“ „Da sind wir schon bei fünfundvierzig.“ Entweder redete ich chinesisch oder die Frau konnte nicht denken. Sie sollte es sich durch den Kopf gehenlassen. Und jetzt wollte ich noch bisschen was tun. „Ach so, ja. Fahren Sie manchmal in die Stadt?“ Sie hätte einen Termin beim Jobcenter, erklärte sie mir. Dort war doch gleich das Kaufland. Da konnte sie mir mal eine kleine Sojasoße für neunundneunzig Cent mitbringen. „Muss ich mir gleich aufschreiben.“ „Tun Sie das.“ „Könnte ich bitte das Telefon haben? … Und wenn Sie noch die Nummer von Kabel Deutschland hätten.“ Draußen hing das Schreiben. „Habe doch keine Brille auf.“ Sie sollte es sich abmachen und es dann mit dem Telefon wieder runterbringen.

      Am nächsten Tag hörte ich nichts von ihr. Es fand keinerlei Bewegung obendrüber statt. Dann lag sie wieder hinten bei sich im Nest. Na ja. Ich musste eh anderntags zum Doc. Auf dem Rückweg sprang ich bei Norma raus. Dort gab es so einiges, was sie bei Lidl nicht hatten. Und sogar meine Sojasoße. Womit ich nun gar nicht gerechnet hatte.

      Zwei Tage später stand Tusnelda auf der Matte und überreichte mir freudestrahlend eine Flasche. Sie wäre extra zum Chinesen gegangen. Darüber konnte ich nicht lachen. Weil es dort hundert pro anders kostete. Sie meinte zwei neunundneunzig. „Was hatte ich gesagt?“ „Ich habe es doch nur gut gemeint.“, entgegnete sie. „Halten Sie sich doch einfach an das, was Ihnen jemand sagt. Oder lassen Sie es sein. Das sind zwei Euro mehr. Zwei Euro sind zwei Euro. Wenn Sie das bei sich immer so machen, ist es ja kein Wunder.“ „Ich gucke schon. Und bei Edeka hole ich nur das Nötigste. Aber, wenn ich einmal in der Nähe bin.“ „Sie wissen schon, dass der ein bisschen teurer ist. Das käme bei mir niemals in die Tüte. … Frau Herfurth. Sie sind daheim. Sie haben den lieben langen Tag Zeit. Und wenn Sie aus der Stadt kommen, können Sie bei Aldi rausspringen und bei Norma. Die haben übrigens öfter mal Fleisch gesenkt.“ „Kann ich mir trotzdem nicht leisten.“ „Wieso denn das nicht?“ Sie kaufte so viel anderen Rotz. Zum Beispiel Champignons erste Wahl und das bei Edeka. Ich sah doch, was unten an Glas Zeug stand. „Die muss ich doch in das Gulasch machen. Weil die Sally so gerne isst.“ „Denken Sie, dass das jemanden interessiert, ob es erste oder dritte Wahl ist. Das Gulasch bestimmt nicht. Und ihre Tochter?“ „Auch nicht.“ „Na also. … Und jetzt möchte ich noch bisschen an dem Buch für meinen Vati weiterarbeiten.“ Inzwischen hatte sich Timmy bei ihr eingeschleimt. Nein. Heute nicht. Rico kam dann vom Dienst. Wie spät lebten wir denn überhaupt? „Mensch.“ „Ich gehe ja schon.“ „Moment.“ Hier hatte sie die drei Euro. Der eine Cent war fürs Glück.

      Anderntags gab sie mir zwei Euro zurück. „Wenn ich zu blöde bin.“ Also hatte sie die Nacht doch mal übergelegt. Ich sagte nur: „Das nächste Mal bringen Sie genau das mit oder gar nichts. Rumgedreht wöllten Sie das doch auch nicht.“ „Stimmt.“ „Mal was anderes.“ Dadurch, dass die eine Wohnung im Erdgeschoss noch nicht ausgebaut war, hatte ich ihr die Möglichkeit gegeben, dort Glas Zeug zu sammeln. Ich spielte aber hier nicht den Alleinunterhalter. Vor allem, weil wir kaum Gläser hatten. Und wenn die einer wegbrachte, war ich es. Wie sah es denn mal anders herum aus? Sie käme kaum dort lang, wo ein Container stünde, meinte sie. „Ach nee. Was denken Sie denn, was ich mache?“ Ich musste nämlich auch einen Riesen Umweg laufen, bis ich zur Elbe kam. „Mache ich nächste Woche.“, sprach sie daraufhin. „Das haben Sie sich immer noch nicht abgewöhnt mit Ihrem Edeka.“ „Doch. Das meiste hole ich jetzt von Lidl.“ „Und wieso haben Sie dann so einen Haufen Gläser? Champignons dritte Wahl kosten neunundvierzig Cent bei Lidl. Aber die sind eben in der Dose. Draußen stehen gelbe Tonnen. Haben Sie es doch viel einfacher. … Apropos Tonne. Kommen Sie mal bitte mit.“ Treppensteigen war zwar nicht mein Ding. Das fehlte mir dann wieder auf anderer Seite an Kraft. Aber irgendwo musste sie es ja mal raffen.

      „Wir haben doch alle Sorten an Tonnen. Und so schwer dürfte es nun auch nicht sein. … Was ist denn das hier? Gehört das in die blaue Tonne?“ „Ist nicht von mir.“ „Frau Herfurth. Ich weiß, wer hier was isst. Also wir sind es schon mal nicht gewesen.“ „Ileen macht keine Hausordnung.“ Sie sollte nicht ablenken. „Die macht trotzdem keine Treppe. Ich sehe doch nicht ein, dass ich die immer machen muss.“ „Dann müssen Sie es ihr eben sagen.“ „Ist doch Ihre Aufgabe. Müssen Sie eben einen Plan schreiben.“ Ich dachte, ich stehe im Wald. „Wenn Sie nun bei der Wohnungsbaugesellschaft angemietet hätten. Denken Sie, dass die das interessieren würde. Die würden gar nicht fertigwerden, wenn sie für jeden Treppenabsatz in so einen Zehngeschosser einen Reinigungsplan erstellen sollten. Da müssen sich schon die zwei Parteien einigen, die dort wohnen.“ Und was wurde jetzt aus dem Müll? Ich erklärte ihr, dass sie Kinder hätte. Und eine Mutter eigentlich nichts anderes wöllte, als dass die noch bis zu ihrem seligen Ende auf diesem Planeten leben könnten. Aber, wenn wir alle noch eine Weile so weiter machten, würde eher damit Schluss sein. Daraufhin fing sie an, auszusortieren. „Sally hat bestimmt auch noch nie Müll runtergebracht.“, sprach ich. „Wann denn? Sie muss halb sieben in die Schule.“ „Da kann sie ihn doch mit runternehmen.“ Das war vielleicht eine Erzieherin. Hilfe. Ich konnte kaum hingucken. „Frau Herfurth. Ist denn das so schwer? … Das ist Verpackungsmittel. …. Ich schicke Sie vierzehn Tage in die Müllsortierung. Das habe ich schon anderen angeboten.“ „Nein.“ „Na dann. … Das ist Biomüll. Aber nicht im Plastikbeutel. … Sie hatten doch mal einen Garten.“ Jetzt jammerte sie wieder rum. Wie schön es dort gewesen wäre. Und was sie alles gehabt hätten. Dann kam noch der Dicke. Das ging mir derart auf dem Keks. Ich unterbrach sie. „Hätten Sie das in einem Plastikbeutel auf Ihren Kompost getan?“ „Nein.“ „Und wieso dann hier?“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ich kriegte gleich einen zu viel. Das war nämlich alles meine Zeit. Und wenn wir schon einmal so schön dabei waren. „Ich bin hier nicht das Mädchen für alles. Ich schaffe die Tonnen raus, hole sie rein.“ „Ich weiß doch gar nicht, wann welche dran sind.“ „Weil Sie auch keinen Plan kriegen. Den Abfallkalender hatte jeder im Kasten. … Also wir machen hier schon alles Mögliche. Sie können doch wenigstens mal die von draußen mit reinnehmen. Oder brechen Sie sich da einen Zacken aus der Krone?“ „Nein.“ „Na also. … Ich meine, ich mache schon. Aber es wäre auch ganz nett, wenn ein anderer mal bisschen mit dazu tun würde.“ „Ileen macht gar nichts.“ „Mein Vater hat mir ein was beigebracht. Und zwar, dass man sich nicht an Schlechteren orientiert. Sie kommen mal nie zu was.“ Und ich war das jetzt auch leid. „Was ist denn mit den zwanzig Euro für Ihren Umzug?“ Sie sah mich an, als hätte ich ihr irgendwas vom Pferd erzählt. „Na fürs Essen und die Getränke. Und den Stopfer hatte ich Ihnen auch bloß geborgt.“ Im Moment wäre es ganz ungünstig. Aber sie hätte sich das aufgeschrieben, meinte sie. „Frau Herfurth. Wann sind Sie eingezogen?“ „Jaaah. Das wird noch.“ „Wir brauchen auch unser Geld. Oder denken Sie, dass ich so viel Rente kriege?“ „Ihr Mann verdient doch. Ich habe keinen.“ Die Frau hätte man gleich in die Tonne stopfen müssen. „Was denken Sie denn, was er verdient?“ „Woher soll ich denn das wissen?“ „Dann erlauben Sie sich kein Urteil. … Ich habe oben zu tun.“ „Ich auch.“ Das glaubte sie doch selber nicht. „Ich muss Fenster putzen.“, sprach ich. Das sollte eine kleine Gedankenstütze sein. Auf ihre konnte man nämlich Sau schreiben. Na bald sah ich es für eine Weile nicht.

      Gegen Mittag klingelte sie. Das Gerät wäre gekommen, meinte sie. „Was? So schnell.“ „Ob mir das Ihr Mann mal anschließen könnte?“ „Ich frage ihn, wenn er kommt.“ „Und könnte ich bitte das Telefon haben?“ „Von mir aus.“ Sie wusste ja, wo sie es hinzulegen hatte. Und heute sollte sie mich möglichst nicht mehr stören. Ich hatte nämlich noch ein Haufen zu tun. „Fahre doch wieder zu meiner Schulfreundin.“ „Kommt Timmy mit?“ „Rico hat СКАЧАТЬ