Suomi on kaunis (Deutschland auch). Nadja Hummes
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Название: Suomi on kaunis (Deutschland auch)

Автор: Nadja Hummes

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783746732084

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СКАЧАТЬ sieht mich fragend an.

      „Klar, kein Problem.“

      „Ja“, sagt Valtteri und ein vorsichtiges Lächeln huscht über sein Gesicht.

      So schnell dieses Lächeln gekommen ist, so schnell verschwindet es auch wieder. Jetzt bekommt sein Blick etwas Bittendes.

      „Ich hatte gedacht, vielleicht muss ich dir doch Gastgeber sein.“

      „Während du auf der Arbeit bist, bin ich doch auch alleine und du kein Gastgeber.“

      „Jo…“

      „Dich dahinter zu verstecken, – das hättest du wohl gerne. Nix da. Ich komme morgen Abend gut alleine zurecht.“

      Valtteri seufzt wieder, atmet durch und starrt mich dann hilfesuchend an. Er sieht irgendwie verloren aus.

      „Du, Lenja?“

      „Ja?“

      Ich warte ab. Es tut sich nichts. Er druckst herum, windet sich.

      „Na los“, ermutige ich ihn. „Was ist denn?“

      „Kannst du mir helfen mit die Kleidung? Ich bin ein wenig aus der Übung, mit der Umgang mit das Frauen.“

      *

      In der Wohnung ist es still. Verschlafen greife ich im Dunkeln nach meinem Mobiltelefon. Zwei Mal patscht meine Hand ins Leere, bevor ich endlich fündig werde. Kaum habe ich mein Handy in Betrieb genommen, leuchtet mir auch schon das Display entgegen: 9:35 Uhr. Was? Halb Zehn durch? Kann doch gar nicht sein.

      Kann doch sein. Ist so.

      Also habe ich endlich einmal wieder ausgeschlafen, – was sich auch sogleich bemerkbar macht. Ausgesprochen erholt stehe ich auf. Nach und nach schalte ich in der gesamten Wohnung das Licht ein. Überall dort, wo ich entlang komme. Durch das Wohnzimmer (meine Schlafstätte) – klick –, den Flur – klick –, in das Badezimmer (Toilettengang) – klick –, die Küche (Kaffeemaschine) – klick – und zuletzt in das Schlafzimmer (nach Valtteri gucken) – klick. Valtteri ist bereits auf der Arbeit. Kopfkissen und Bettdecke liegen ungeordnet im Schlafzimmer herum. Die Jalousie im Schlafzimmer hat er wohl schon hochgezogen – oder am Vorabend gar nicht erst herunter gelassen. Rollläden gibt es in Finnland scheinbar nicht. Jedenfalls nicht bei Valtteri.

      Draußen ist es stockduster. Quasi finsterste Nacht. Straßenlaternen und Autoscheinwerfer werfen in regelmäßigen Abständen die einzigen Lichtkegel in diese Finsternis. Im Haus gegenüber brennt Licht. Dadurch wird es zu einem deutlichen Blickfang inmitten dieser Dunkelheit: Eine Frau saugt ihr Wohnzimmer.

      Unwillkürlich trete ich in den Flur zurück und werfe von dort aus einen prüfenden Blick in Valtteris Badezimmer. Es ist der einzige Raum ohne Fenster. Notiz an mich selber: Sofern ich keine Lust darauf habe, mir von halb Syvärauma beim Umkleiden zuschauen zu lassen, empfiehlt es sich, auch aus diesem Anlass das Badezimmer aufzusuchen.

      Indessen gluckert die Kaffeemaschine vor sich hin. Der frische Kaffeegeruch strömt durch die Wohnung. Mmmmmmm.

      Nach einem sehr wohltuenden Morgenkaffee und einem etwas ungewohnten Frühstück ziehe ich die verbliebenen, jedoch ohnehin kaum vorhandenen Jalousien hoch und möchte die Wohnung durchlüften. Also drehe ich sämtliche Heizkörper auf ein Minimum herunter. Zwecklos. Eine Viertelstunde später ist deren Heizleistung noch immer unverändert. Auch die Lüftung in Bad und Küche, eine runde, in das Mauerwerk eingearbeitete Filteröffnung, lässt sich nicht regulieren.

      Nichtsdestoweniger, diese Wohnung braucht Sauerstoff.

      Das muss doch zu schaffen sein, denke ich mir und laufe jedes Zimmer ab. Verwundert stelle ich fest, dass die hiesigen Fensterscheiben sich nicht so ohne Weiteres öffnen lassen. Große, breite Fenster. Eine einzige riesige Scheibe pro Raum. Zweifach verglast. Ein Fensterglas innen, eine schmale Fensterbank dazwischen, dann das zweite Fensterglas, außen.

      Erst jetzt fallen mir die kleinen Holzskulpturen auf, die Valtteri auf der Fensterbank zwischen den Fensterscheiben platziert hat. Wie er das geschafft hat, entdecke ich beim besten Willen nicht. Genauer gesagt, wo der Öffnungsmechanismus, durch den man an den Zwischenraum der Glasscheiben gelangt, sich befindet.

      Diese kleinen Holzskulpturen sind wirklich sehenswert. Miniaturen, die einzelne Partien von Tieren und Pflanzen darstellen, absichtlich unvollständig ausgearbeitet. Ich hätte sie mir gerne genauer angesehen. Die sind ganz eindeutig von Valtteri. Das ist seine „Handschrift“.

      Neben der großen Fensterscheibe im Schlafzimmer fällt mir mit einem Mal eine sehr schmale längliche Holztür auf. Sie ist exakt auf die Höhe der Fensterscheibe zugeschnitten und mit einem Drehgriff ausgestattet, welcher einer Türklinke ähnelt. Vorsichtig probiere ich, den Griff in jede nur erdenkliche Stellung zu drehen, – bis die schmale Holztür sich öffnen lässt.

      Offen.

      Hinter der fensterhohen Holztür liegt eine interessante Konstruktion verborgen: In das Mauerwerk wurden Lamellen eingearbeitet. Davor wiederum wurde etwas angebracht, was einem stabilen Fliegenschutzgitter aus Metall ähnelt. Das also ist das Fenster zum Lüften.

      So verhält es sich neben dem Schlafzimmer auch in der Küche. Das Bad hat nach wie vor keine Fenster und die Balkontür des Wohnzimmers lässt sich in mir gewohnter Weise öffnen. Ich schüttele Valtteris Bettzeug in seinem Schlafzimmer und meines im Wohnzimmer auf.

      Die herein wehende Luft ist frisch und klar. Herrlich.

      *

      Valtteri hat bestimmt ein paar geeignete Klamotten.

      Ich muss sie nur finden.

      Prüfend begutachte ich den Inhalt seines Kleiderschrankes. Du liebe Güte, Valtteri! Wie soll ich dir denn da bei der Kleidung helfen? Welch ein Equipment. Na gut, ich tue mein Bestes.

      Fünf langbeinige Hosen, zwei davon Jeans. Eine schwarze, eine blaue. Der Zustand? Naja, kann man vielleicht noch als Used-Look oder Worker-Look durchgehen lassen. Nein.

      Eine Cordhose. Hm. Auch nicht mehr ganz taufrisch. Eher etwas für den Handwerker-Tag. Nein.

      Eine ausgeleierte Jogginghose. Nein. Indiskutabel.

      Eine schwarze Stoffhose. Aha. Na, das ist doch immerhin schon etwas. Der Schnitt ist ohne Zweifel etwas aus der Mode gekommen, aber immerhin: Die Hose, wahr­scheinlich selten getragen, ist in einem gepflegten Zustand. Also her damit.

      Nun zu den Oberteilen.

      Etliche schlabbrige, verwaschene T-Shirts. Nein.

      Drei Hemden. Hemden? Oh wow! Mal sehen.

      Weiß? Nein, das ist zu overdressed.

      Grün? Dieses Grün? Uff, nein. Welch ein Farbton.

      Dunkelblau? Dunkelblau sieht gut aus. In Kombination mit der schwarzen Hose recht ansehnlich. Immerhin ist diese Kombination noch weit genug von einer Trauerkleidung entfernt, um nicht missverstanden zu werden. Geht!

      Und СКАЧАТЬ