Scarlett und der Lord. Rita Hajak
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Scarlett und der Lord - Rita Hajak страница 5

Название: Scarlett und der Lord

Автор: Rita Hajak

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742730350

isbn:

СКАЧАТЬ Tisch war mit dem Sonntagsporzellan gedeckt. Kuchen und kleine Törtchen standen bereit. Den Tee brühte Jenny frisch auf, wenn der Gast eingetroffen war.

      Die Türglocke läutete. Scarlett war nervös. Jeden Moment würde der Lord vor ihr stehen. Sie bat Jenny zu öffnen und setzte sich mit Grandma auf das Sofa. Stimmen kamen näher. Die Tür ging auf. »Treten Sie ein, Lord Sinclair«, forderte Jenny den Mann auf. Er stand vor Ihnen, groß, muskulös, braungebrannt, mit grauer Hose und dunkelblauem Hemd, die Ärmel leicht hochgekrempelt. Seine dunklen Augen ruhten für Sekunden auf Scarlett.

      »Philipp, wie schön, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind. Das ist meine Enkelin, Scarlett Södermann.«

      »Ich habe zu danken, meine liebe Gloria. Wie geht es Ihnen?« Er griff nach ihrer Hand und hauchte einen Kuss darauf.

      »Danke, Philipp, erstaunlich gut.«

      Scarlett begrüßte er, indem er ihr zunickte. »Freut mich, Sie kennenzulernen«, brachte er charmant hervor, mit angenehm tiefer Stimme.

      Ein bisschen zu theatralisch, aber ein erotischer Mann, fand Scarlett und antwortete: »Wir hätten uns früher kennengelernt, wenn Sie nicht mit geschlossenen Augen herumspazierten.«

      »Ich verstehe nicht?«, sagte er und runzelte die Stirn.

      »Das erste Mal sind Sie mit Ihrem Pferd an mir vorbeigeritten, als wäre ich durchsichtig. Das zweite Mal konnte ich verhindern, dass sie mich auf der Treppe zur Stadt umgerannt hätten.«

      »Ach, das waren Sie? Das konnte ich nicht ahnen. Tut mir leid. Im Allgemeinen pflege ich keine Kommunikation mit Fremden.« Er lachte, aber es klang künstlich.

      »Nehmen Sie meiner Enkelin den Angriff nicht übel. »Sie sagt, ohne Umschweife, was sie denkt«, ließ sich ihre Grandma vernehmen.

      »So bin ich. Ich gedenke nicht, mich zu ändern«, gab Scarlett trotzig von sich. Sie sah, dass er grinste.

      Jenny brachte den Tee.

      »Gehen wir zum gemütlichen Teil über. »Scarlett, gießt du bitte Tee ein.«

      Scarlett lächelte, füllte die Tassen und reichte Gebäck. »Kann ich mir bei Ihnen ein Pferd leihen, zum Ausreiten?«

      »Können Sie mit Pferden umgehen?«, fragte der Lord.

      »Wer ausreitet, kennt sich auch mit Pferden aus.«

      »Das stimmt. Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte er. »Wir unternehmen einen gemeinsamen Ausritt. Ich zeige Ihnen die schönsten Reitwege, mit fantastischen Ausblicken. Was halten Sie davon?«

      »Wären Sie beleidigt, wenn ich alleine ausreite?«, fragte Scarlett.

      »Wie es Ihnen beliebt, Miss Södermann.«

      »Der erste Ausritt gehört dem Pferd und mir«, sagte sie.

      »Verstehe«, entgegnete der Lord. »Das schafft Vertrauen zwischen Ihnen und dem Tier.«

      Scarlett nickte. »Das wäre schön. Es soll nicht der einzige Ausritt bleiben.«

      »Warum tragen Sie nicht den Namen von Lady Gloria?« Fragend zog er die linke Braue nach oben.

      Bevor Scarlett antworten konnte, schaltete sich ihre Grandma ein.

      »Meine Enkelin ist eine echte Montgomery, das kann ich Ihnen versichern, Philipp. Als mein Sohn vor siebenundzwanzig Jahren, bei einem Urlaub in Deutschland, Scarletts Mutter kennengelernt hatte, gab es für ihn kein Zurück mehr. Sie heirateten, mein Sohn nahm den Namen seiner Frau an, und sie eröffneten eine winzige Gaststätte, die sie Jahr um Jahr vergrößerten.«

      Lord Sinclair nickte. »Ich wusste nicht, dass er seinen Namen geändert hatte.«

      »Ich glaubte, es erwähnt zu haben«, sagte Gloria.

      Sie plauderten über Dies und Das, bis sich der Lord verabschiedete. »Vielen Dank, für den unterhaltsamen Nachmittag, Gloria. Auch Ihnen meinen Dank, Miss …?«

      »Sagen Sie Scarlett zu mir.«

      Dann bis Morgen, Miss Scarlett. Auf Wiedersehen, die Damen«, verabschiedete er sich höflich.

      »Was sagst du zu ihm?« Gloria grinste.

      »Mal sehen, er ist zumindest kein Langweiler.« Scarlett zwinkerte Ihrer Grandma zu.

      Wie an jedem Morgen half Scarlett ihrer Grandma beim Ankleiden. Nach einem kleinen Frühstück verabschiedete sie sich. »Ich bin in zwei Stunden zurück«, sagte sie.

      »Viel Spaß, du Wirbelwind.«

      »Danke.«

      Sie fuhr die drei Kilometer bis zum Gut Sinclair mit Grandmas Wagen, einem silbergrauen Range Rover. Seit sie krank war, stand er in der Garage. Toller Wagen, dachte sie. Wenig später sah sie das Gut vor sich. Es war von einem Zaun umgeben, das Tor stand offen. Langsam ließ sie den Wagen hineingleiten. Vor einem imposanten Herrenhaus blieb sie stehen. Lord Sinclair kam auf sie zu. »Guten Morgen. Kommen Sie, ich habe Ihnen eine Reithose und Stiefel zurecht gelegt.« Er öffnete die Haustür und bat sie einzutreten. »Zum Umkleiden gehen Sie links in den kleinen Salon«, bemerkte er liebenswürdig.

      Scarlett war sprachlos über dieses prachtvolle Gebäude, in weißen Sandstein gebaut. Es sah aus, wie ein Schloss. Als sie aus dem Haus trat, stand er wartend davor. »Ich bin beeindruckt von Ihrem Outfit, steht Ihnen gut. Hinten am Ende der Halle wartet Fee auf sie. Ein liebes, ruhiges Pferd, das sich wunderbar anpasst. Halten Sie die Zügel locker, Fee führt Sie auf den Weg, der ihr bekannt ist. Viel Vergnügen«, wünschte Lord Sinclair.

      Scarlett schritt zügig auf das Pferd zu. Es stand gesattelt bereit. Der Stallbursche half ihr beim Aufsteigen. Sie streichelte die Nüstern des Tieres, drückte leicht ihre Schenkel an seinen Körper. Sie trabten zum Tor hinaus auf einen Pfad, der zum Strand führte. Scarlett war begeistert von Fee, einem einfühlsamen Tier, das auf die kleinste Berührung reagierte. Am Strand legte sie einen Galopp ein, pausierte eine Weile im warmen Sand um anschließend gemütlich zurück zu traben. Das Wetter war traumhaft, sonnig und warm. Auf dem Hof übergab sie die Zügel dem Pferdepfleger und ging zu ihrem Wagen. Sie sah Philipp auf das Gut fahren. Neben ihr hielt er an und stieg aus. »Habe ich Ihnen zu viel versprochen?«

      Scarlett schüttelte lachend den Kopf. »Ein herrliches Tier. Darf ich morgen wiederkommen?«

      »Sie können kommen, wann Sie wollen. Behalten Sie die Reitbekleidung so lange Sie sie brauchen«, entgegnete der Lord.

      »Danke, das ist nett von Ihnen, Lord Sinclair.«

      »Moment, Miss Scarlett. Ich wiederhole hiermit meinen Vorschlag, morgen gemeinsam mit Ihnen auszureiten.«

      »Einverstanden. Ich komme gegen zehn Uhr«, versprach sie.

      Das Mittagessen stand bereit, als sie ankam. Jenny servierte leckere Bratkartoffel, mit Fleischstücke überbacken.

      »Wie findest du unseren merkwürdigen Lord?«, fragte Gloria.

      »Er ist nett. Ich bin ihm kurz begegnet. Der Ausritt mit dem Pferd war erlebnisreich. Werde ihn morgen wiederholen. СКАЧАТЬ