Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle. Daniel Sigmanek
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Название: Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle

Автор: Daniel Sigmanek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783844267891

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      Alle blickten erwartungsvoll zu Tado. Dieser machte nur ein erschrockenes Gesicht.

      „Nein“, sagte er. „Ich bin schon durch zu viele Türen und Wände gefallen, als dass ich es noch mal tun würde.“

      Doch es half nichts. Er musste versuchen, die Tür aufzubrechen, da sie für einen gemeinsamen Versuch zu schmal war, Spiffi sich denkbar ungeschickt darin anstellte und die Goblins sowie Allo eine zu geringe Größe besaßen. Also nahm Tado Anlauf und sprang mit der Schulter zuerst gegen die Tür. Er stellte sich von vornherein auf einen unsanften Aufprall auf Stein vor. Doch diesmal stieß er dafür umso wuchtiger gegen die Holzbohlen, die hörbar ächzten, während die Angeln durchbrachen und Tado mit samt der Tür in den dahinterliegenden Raum kippte und sich schmerzhaft den Kopf stieß. Er blieb nur eine Weile benommen liegen, bevor er schließlich aufstand und sich herumdrehte, um die spöttischen Blicke und Bemerkungen seiner Weggefährten entgegenzunehmen.

      Immerhin war die Tür offen. Allo verabschiedete sich jetzt von den anderen und verschwand im Schatten des Labyrinths, während die beiden Goblins und Spiffi durch den eben erschaffenen Durchgang traten. Sie befanden sich am Fuße einer Treppe, die in steilem Winkel in die Höhe führte. Nach endlosen Stufen schließlich standen sie vor einer Felswand, in der die schwachen Umrisse einer Geheimtür zu sehen waren.

      Das Tal des Frostes

      Als sie sich schließlich alle gemeinsam dagegenstemmten, öffnete sie sich einen Spaltbreit. Helles Licht drang herein, aber es war kein Tageslicht. Nach einigen Anstrengungen gelang es ihnen endlich, die Tür vollends aufzuschieben. Der Anblick des Dahinterliegenden ließ Tado erstarren. Sie befanden sich keineswegs auf dem Mond, wie er insgeheim befürchtet hatte, auch wenn er nicht wusste, wie es auf dem Mond aussah, aber das hier war er ganz sicher nicht. Denn er kannte diesen Ort. Er war schon einmal hier gewesen, vor anderthalb Tagen: Sie befanden sich mitten im Thronsaal des Palastes von Kaher. Um genau zu sein, standen sie hinter dem neu gebauten Thron in einer Geheimtür in der Wand.

      „Aber das... das ist unmöglich!“, meinte der Goblinkönig ungläubig. Wir sind zig Meilen gelaufen, wir müssten das halbe Mauergebirge durchquert haben, aber doch nicht bloß diese geringe Entfernung bis zur Goblinstadt!“

      „Anscheinend sind wir im Kreis gelaufen“, vermutete Tado. „Hattet ihr denn nicht auch das Gefühl, dass ihr an manchen Stellen mehrmals vorbeikamt?“ Kaher war der leicht spöttische Unterton in diesen Worten nicht entgangen, daher verzichtete er auf eine entsprechende Antwort und machte eine Handbewegung, als wolle er das Thema damit wegwischen.

      „Wie auch immer, es ist schon später Nachmittag und ein Weitergehen würde sich nicht lohnen“, sagte er an Tado und Spiffi gewandt. „Wollt ihr nicht noch eine Nacht bleiben?“

      „Nur, wenn wir nicht wieder irgendetwas für euch erledigen müssen, und zu unmenschlichen Zeiten geweckt werden“, entgegnete Letzterer.

      Der Goblinkönig lächelte. „Oh, ganz sicher nicht. Diese ganze Tortur der letzten zwei Tage reicht mir wahrscheinlich für etliche Jahre.“

      Mit diesen Worten wandte er sich nach rechts und steuerte eine seiner Wachen an, während Regan, Tado und Spiffi den Palast verließen und Letztere wieder auf ihr Zimmer zurückkehrten.

      Der Rest des Tages verlief hauptsächlich ohne nennenswerte Ereignisse. Spiffi verbrachte fast zwei Stunden damit, sich an irgendwelchen goblineigenen Köstlichkeiten satt zu essen, und vor allem füllte er natürlich seinen Vorrat an Pfeilen und Käsebroten wieder auf. Tado versuchte, sich von all den Geschehnissen zu erholen und ahnte noch nicht, dass er sich einst in jenes Labyrinth zurückwünschen würde, denn es war nicht viel mehr als ein leichter Vorgeschmack auf seine bevorstehende Reise.

      Dann brach die Nacht herein. Es geschah ziemlich schnell und Tado verspürte auch prompt eine wohlige Müdigkeit, die ihn wie eine Woge aus warmem Wasser einhüllte...

      Er kannte dieses Land, er war schon einmal hier gewesen, nur wusste er nicht mehr, wann. Er erinnerte sich nur noch an Wölfe und eine langbeinige Spinne und... Schnee. Es hatte damals geschneit. so wie jetzt. Hier schien es immer zu schneien. Obwohl es das nicht dürfte. Er wurde durch ein leichtes Beben aus seinen Gedanken gerissen. Das Vibrieren nahm zu und gleichzeitig nährte sich ein Geräusch, das wie das Galoppieren vieler Pferdehufe klang. Der Schnee vor ihm wuchs plötzlich empor, wurde höher als ein Haus, bis Tado das Geschöpf, welches da vor ihm aus dem eisigen Ödland hervorkam, identifizieren konnte: Es war eine Raupe. Die gewaltigste Raupe, die er je gesehen hatte. Sie öffnete ihr Maul und schoss auf ihn zu...

      * * *

      Tado konnte nach diesem Alptraum nicht mehr einschlafen; bis Sonnenaufgang - und somit ihrer Aufbruchszeit - war es nur noch eine halbe Stunde. Also beschloss er, sich schon einmal fertig zu machen. Seine Kleidung, wie er überrascht registrierte, schien über Nacht von all den Spinnenweben und der zentimeterdicken Schicht Staub befreit worden zu sein.

      Schließlich erleuchteten die ersten Sonnenstrahlen die Goblinstadt. Tado und Spiffi betraten wieder einmal den Thronsaal Kahers, wo der König und Regan bereits auf sie warteten.

      „Ihr kommt recht spät“, begann Ersterer.

      „Ja“, entgegnete Tado kurz. „Wir kamen auch nur, um Abschied zu nehmen.“

      „Nun denn, Regan hat sich entschlossen, sich eurer kleinen Gruppe anzuschließen, sozusagen als eine Art Wiedergutmachung der letzten Tage. Der Weg, der vor euch liegt, ist lang und gefährlich, und wenn ihr das Mauergebirge durchqueren wollt, werdet ihr einen Führer brauchen.“

      Tado war ein bisschen überrascht. Aber da er den Worten des Goblinkönigs durchaus einen Sinn abgewinnen konnte, nahm er das Angebot dankend an.

      Nach einigen kurzen Abschiedsworten verließen die Drei die Stadt und schlugen den Weg nach Norden ein. Sie kamen wieder zum Plateau, über das sie auch zum Troll gelangten, wo Tado ein wenig verdutzt feststellte, dass einige Goblins bereits mit dem Beseitigen des eingestürzten Einganges beschäftigt waren.

      Der Weg führte weiter geradeaus, schlängelte sich dann durch senkrechte Felswände hindurch und wurde schließlich zu einem steil bergab führenden Pfad, vor dem die Gefährten stehenblieben. Ganz weit unten konnten sie ein gigantisches Tal ausmachen, dessen Ende nicht einmal zu erahnen war.

      „Vor uns liegt das Tal des Frostes“, begann Regan. „Dort müssen wir durch. Das Land wird vom Lord des Frostes beherrscht, der das einstmalige Grün zu einem Ödland aus Eis und Schnee gemacht hat. Seitdem streifen gefährliche Kreaturen durch das Tal. Sollten wir getrennt werden, wandert auf keinen Fall zu lange allein dort herum. Am sichersten ist man in der Gruppe.“

      Mit diesen Worten ging er einige Schritte voraus und bedeutete den anderen, ihm zu folgen. Auch wenn sich seine Warnung, wie Tado fand, eher wie der Vortrag eines Reiseleiters anhörte, war sie dennoch wichtig.

      Plötzlich blieb der Goblin stehen. Ihm schien noch etwas eingefallen zu sein. „Übrigens, der Lord des Frostes hat viele Späher in diesen Landen und seine Kreaturen sind überall. Wir werden ums Kämpfen nicht herum kommen.“

      Das hatte Tado insgeheim befürchtet. Worauf ließ er sich da nur ein? Er war kein guter Kämpfer, er besaß ja noch nicht einmal eine Waffe! Dies veranlasste ihn dazu, sich einen kleinen Vorrat an Steinen zuzulegen, um wenigstens nicht völlig wehrlos zu sein. Dann beeilte er sich erst einmal, wieder zu seinen Begleitern aufzuschließen, die bereits ein gutes Stück vorausgegangen waren.

      Der Weg ins Tal entpuppte СКАЧАТЬ