Der Bund der Katzenfrauen. D. Bess Unger
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Название: Der Bund der Katzenfrauen

Автор: D. Bess Unger

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783844272857

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СКАЧАТЬ Blicke der jugendlichen Buren, die nach einem Urlaub in Europa jetzt zurück in ihre südafrikanische Heimat flogen. Das achtzehnjährige Mädchen war aller Beachtung wert, eine exotische durchtrainierte Erscheinung. Dass sie im abgedunkelten Flugzeug eine Sonnenbrille trug, ließ an ein prominentes Fotomodel denken. Flüchtig scannte Lena ihre Auren, sofort wandten sich ausgesprochen sensible Männer ab und glotzten auf ihre eingeschalteten Monitore.

      Im Bereich des Heckleitwerkes fand Lena einen Raum, dessen Zutritt durch eine Tür versperrt war, anscheinend der Ruheraum des Begleitpersonals. Sie klopfte. »Hallo, darf ich kurz stören?«, fragte sie auf Englisch, das sie ihrer amerikanischen Mutter wegen, perfekt beherrschte.

      Die Tür öffnete sich, die schwarze Stewardess trat heraus. »Ach, Sie sind das!« Ein erkennendes Lächeln zeigte blendend weiße Zähne. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie vorhin nicht begrüßt habe. Irgendetwas muss mich geblendet haben, vielleicht eine Spiegelung in Ihren Brillengläsern.«

      »Mag sein«, sagte Lena und spulte ihre Standardausrede ab: »Die dunklen Gläser brauche ich wegen eines Augenleidens.« Sie schob die Brille auf ihre Haare empor und sah der Stewardess geradewegs in die Augen.

      Eine Aura in lichtem Orange umflammte das Gesicht der Schwarzen. Sie zeugten von Lebensfreude, Zärtlichkeit, Aufgeschlossenheit und Mut. Lena sah das Bild einer runzlig aussehenden Frau, die ein Mädchen in ihren Armen wiegte und es der Stewardess am Fuß einer Gangway präsentierte. Lena durchfuhr bei dem friedlichen Bild ein intensives Glücksgefühl, sie musste an sich halten, die Frau vor Erleichterung nicht zu umarmen.

      Sie warf einen Blick auf das Namensschild. »Frau Maseko, ich bin Lena«, sagte sie lächelnd und gab ihr die Hand. »Ich kam, um Sie um eine Tablette zu bitten. Meine Magenbeschwerden sind unverhofft wie weggeblasen. Entschuldigen Sie die Störung.«

      »Sag Pamela zu mir«, bot die Stewardess an. »Das ist unkomplizierter.« Ein Nicken wertete sie als Zustimmung. »Darf ich dich was fragen?« Sie zog Lena von der Tür weg und schaute sie so forschend an, als suche sie längst Verlorenes in den Gesichtszügen des Mädchens.

      »Klar, Pamela. Nur zu.«

      »Lena, wir haben uns noch nie gesehen, da bin ich mir sicher. Trotz alledem ...« Sie rang nach Worten, man sah ihr an, dass es Überwindung kostete, fortzufahren. »Du kamst mir seltsam vertraut vor. Mir war, als hätten wir beide eine Winzigkeit gemeinsam. Seltsam, nicht wahr?« Sie schüttelte den Kopf und lachte. »Blödsinn, ich weiß. Vergessen wir es. Willst du nicht doch eine Tablette? Zur Sicherheit?«

      Ablehnend schüttelte Lena den Kopf, machte aber keine Anstalten zu gehen. Sie schien über etwas nachzugrübeln.

      Pamela hielt das Gespräch für beendet und wandte sich erneut dem Ruheraum zu. »Versuch zu schlafen, Lena. Die Nacht ist lang.«

      Sanft packte Lena die Frau am Handgelenk. Das Bedürfnis, mit einem ihr fremden Menschen über das seltsame Sternengeflimmer zu reden, war nicht mehr zurückzuhalten. »Du hast dich nicht geirrt, Pamela«, begann sie flüsternd, »Wir beide haben hundertprozentig was gemeinsam.« Sie zog die Frau von der Tür weg. »Du und ich, wir beide tragen eine Spur in uns, die bei Menschen nur hin und wieder zu finden ist. Wir beide sind Träger von magischer Energie. In Legenden vieler Völker wird die Energie Sternenstaub genannt.«

      Pamela starrte sie misstrauisch an. »Du willst mich auf den Arm nehmen, oder?«

      »Gott behüte!«, sagte Lena in einem eindringlichen Flüsterton. »Sternenstaubträger erkennen sich bei ihrer ersten Begegnung sofort. Du hast es gesehen, das war keine Spiegelung!«

      »Der strahlendweiße fünfzackige Stern mit den schwarzen Rändern in deinem Gesicht, das war ...?«, fragte sie entsetzt, schlug die Hand vor den Mund und ließ den Satz unvollendet.

      »Nein, das war keine Einbildung. Du hast über meiner Augenbraue einen Stern aufblitzen sehen und ich einen über deiner Nasenwurzel.« Lena legte einen Zeigefinger zwischen die Augen der Stewardess. »Genau hier!«

      »Was bedeutet das für uns?«, flüsterte Pamela, ihre Stimme klang vor Furcht heißer.

      Lena schwieg, es schien, als suchte sie die korrekten Worte, wie ein Arzt, wenn er seinem Patienten Unangenehmes mitzuteilen hat.

      Pamela missdeutete Lenas Schweigen und schien Hoffnung zu schöpfen. »Du musst dich irren«, begann sie zuversichtlich. »Ich bin keine Hexe, kann keinem Menschen grausige Dinge auferlegen oder Gegenstände verzaubern. Du etwa?« Sie blickte Lena forschend an, als erwarte sie, dass Lena einen Zauberstab ziehen und eine Teetasse in eine Maus verwandeln könne.

      »Nein, ich bin ebensowenig eine Hexe wie du.«

      Erleichterung machte sich in Pamelas Gesicht breit.

      Lena hatte die korrekten Worte gefunden. »Es verhält sich ein bisschen anders«, begann sie lahm. »Und es ist viel verwickelter, als du glaubst.«

      Sie wollte zu einer Erklärung ausholen, als sich die Tür öffnete und der farbige Steward heraustrat. Er warf einen missbilligenden Blick auf die beiden Frauen. »Pamela, ich mache jetzt meinen Rundgang und verteile Getränke. Du solltest dich besser ausruhen, dich nicht mit Passagieren verquatschen«, sagte er auf Afrikaans. »In einer Stunde bist du dran«, beschied er sie barsch.

      »Ja, ja, ich weiß, Ajitabh. Geh nur!« Sie zog ihm eine Grimasse hinterher und zerrte Lena in den Ruheraum hinein. Es war überlaut hier, kaum Platz für zwei Liegen. Eine enggewundene Wendeltreppe führt nach oben. »Droben sind drei Betten«, erklärte Pamela, die Lenas erstaunten Blick bemerkt hatte. »Hier, setz dich neben mich und erzähle«, drängte sie ungeduldig.

      Lena deutete fragend nach oben.

      Pamela winkte ab. »Bei dem Lärm, den die Triebwerke machen, können die da oben uns nicht hören, hier musst du Ohrstöpsel tragen, Schlaf findest du sonst keinen. Also, was hat es mit dem – wie nanntest du es? – Sternenstaub auf sich?«

      »Ich weiß dummerweise nicht viel davon«, dämpfte Lena die Erwartung ihres Gegenübers. »Nur so viel kann ich dir sagen: Unser Sternenstaub ist quasi noch unberührt und rein. Damit können wir nichts bewirken. Es sei denn ...« Sanft strich sie über Pamelas Hand, die fuhr zusammen und zog sie erschrocken zurück. »Entschuldige, ich bin kein Monster«, lächelte Lena, es kam ihr fantastisch vor, was sie im Begriff war zu sagen. »Ich habe gehört, dass unser Sternenstaub erst gezündet, also aktiviert werden muss, damit wir magische Fähigkeiten erwerben können. Das kann nur durch einen erfahrenen Magier geschehen. Über das Wie und das Was, darüber ist mir nichts bekannt, nicht das Geringste.«

      »Aufblitzende Sterne, magische Energie, unberührter Sternenstaub ... Wie um alles in der Welt hast du das alles herausbekommen?«

      »Eine griechische Romni, eine Zigeunerin, die ich zufällig traf, hat mich einwenig aufgeklärt», erklärte Lena unbestimmt. »Mancherlei weiß ich von meiner Tante, die interessiert sich brennend für alles, was mit Magie zusammenhängt.«

      Schweigend saßen die beiden Frauen auf der Liege, starrten auf den Boden und ließen ihre Gedanken schweifen.

      Pamelas Stimme übertönte das Rauschen der Triebwerke. »In meinem Dorf wurde eine angebliche Hexe erschlagen.« Mit fahriger Hand fuhr sie sich über die Stirn. »Ich möchte nicht, dass mein Sternenstaub aktiviert wird, wie du das nennst. Ich möchte keine Hexe werden ...«

      »Nein, ich ebenfalls nicht.« Lena schüttelte sich. »Das wäre das Letzte, was ich anstrebe.« Scheußlich genug, wenn durchsickerte, mit was СКАЧАТЬ