"Dann müssen die halt mal schwitzen!". Heiko Fritschen
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Название: "Dann müssen die halt mal schwitzen!"

Автор: Heiko Fritschen

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная деловая литература

Серия:

isbn: 9783742760869

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СКАЧАТЬ Kollegen, denen bei Ihrer Entlassung die Stelle zugesichert wird, wenn sie geneigt sind und auch darauf hinarbeiten und den Mobber unterstützen, Bevorzugung von Ja-Sagern für bestimmte Posten, aber auch einfach Mitarbeiter, die nicht in die Schusslinie geraten möchten. Ebenso unterstützt und motiviert ein passives Verhalten der Kollegen den Mobbenden. Denn wenn sich nur die Zielperson aufregt, nicht aber die anderen, entsteht leicht der Eindruck, dass nur ein Einzelner zu sensibel ist.

       Selbst wenn also der Mobbende enttarnt wird und verschwindet, ist ein späteres Zusammenarbeiten mit diesen anderen Kollegen kaum noch möglich.

      Werden Sie also gemobbt, setzen Sie Ihre Hoffnungen nicht in eine Lösung des Konflikts: Ein Mobbender überschreitet die Grenze des Strafrechtlichen in vollem Bewusstsein – von illegaler Arbeitsplatzüberwachung bis zur Sabotage von Aufträgen, nur um sein ausschließlich persönliches Ziel zu erreichen. Er denkt, dass er Ihnen überlegen ist. Die Vorstellung, für seine Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden, ist für ihn unvorstellbar. Sicher können Gespräche hilfreich sein, aber der Mobbende nimmt die Situation anders wahr.

      Aber Ihnen kann es helfen, da eventuell auch ein Zweiter Ihre Eindrücke bestätigt. Fragen Sie sich ehrlich: Würden Sie in Zukunft dem Kollegen oder Vorgesetzten unvoreingenommen gegenübertreten können? Wohl eher nicht. Oder anders gesagt: Sie sollten es nicht.

      Hoffen Sie bis zum Ende naiv auf eine Lösung, stehen Sie mit leeren Händen vor dem Arbeitsgericht und werden weiterhin persönlich angegriffen. Als Eigentümer der Firma werden Sie dann nur die weiteren Umsatzrückgänge zur Kenntnis nehmen. Beide Seiten sollten somit an einer konstruktiven Prävention arbeiten.

      Zum Schluss wird es entweder vor dem Arbeitsgericht enden oder man einigt sich im Vorfelde auf eine Abfindung. Bei wirklichem Mobbing existiert keine weitere vertretbare Lösung; viele Ärzte beurteilen die Situation ähnlich.

       Auch wenn es noch keinen Anlass zu einem Mobbing-Verdacht gibt, sichern Sie sich Nachweise für sonderbare Verhaltensweisen.

      Sunzi, ein früherer chinesischer General, brachte einige Strategien zu Papier, die sich mit der Kriegsführung beschäftigten. Eine davon lautete: Die alten Weisen nannten den einen guten Kämpfer, der nicht nur siegt, sondern sich dadurch auszeichnet, dass er mit Leichtigkeit siegt.

      Sind Sie also für eine Auseinandersetzung für das Arbeitsgericht gut gewappnet, brauchen Sie den Gang auch nicht zu machen. Der Anwalt Ihres Arbeitgebers wird Ihnen dann einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten. Der Vorteil bei Mobbern ist, dass sie in einer Parallelwelt leben. Das können Sie einem solchen Menschen zwar verbieten, es dem Mobber aber nicht wirklich klar machen, dass er einen Fehler gemacht hat. Das Posten im internen Netz z. B. der Vorwurf, Sie hätten einen Arbeitszeitbetrug begangen, wird er als eine Leistung für die Firma sehen. Für Ihren Vorgesetzten kann das jedoch zu einer Anzeige wegen Verstoßes gegenüber des Datenschutzgesetzes führen. Er wird es also verbieten. Aber dann hat der Mobber seine nächste Idee, und der Teufelskreis setzt sich in Bewegung, denn Sie haben ihn jetzt bei Chef angeschwärzt.

      Eine andere Weisheit von Sunzi sagt aus, dass der, der den Sieg nur sehen kann, wenn dieser auch von anderen gesehen wird, keinen Beweis für eine hervorragende Weitsicht erbringt.

      Falls Ihnen also jemand erzählt, Sie sollen bei solchen Vorkommnissen nicht so empfindlich sein, ignorieren Sie das bitte. In den anschließenden Kapiteln lesen Sie, was Mobbing wirklich sein kann. Kein Konzern oder Betrieb möchte solche Punkte vor einem Arbeitsgericht diskutieren. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass mehr Urteile mit fundierter Datengrundlage gefällt werden. Dazu müssen Sie in der Lage sein, schon die ersten Symptome zu erkennen, denn von da an sollten Sie fachgerecht dokumentieren.

      Auf der anderen Seite benötigen Sie einen langen Atem, um sich zu wappnen. Es wird am Ende Anfeindungen geben, die auch häufig unter die Gürtellinie gehen. Dann ist der Mobbende auch schon mal in einem Rausch, und überschreitet die Grenze der Moral so weit, dass Sie über weitere Schritte nachdenken sollten. Zweifeln Sie aber nicht an sich, sondern schauen Sie sich Ihre Unterlagen noch einmal in Ruhe an. Wenn Sie an sich zweifeln, dann zeigen Sie diese Belege Vertrauten, allerdings möglichst niemandem aus der Firma.

      Es ist praktisch, wenn Sie den Täter darauf hinweisen können, dass eine Überwachung des Dienstwagens am Wochenende oder außerhalb der Arbeitszeiten eine strafbare Handlung nach dem Datenschutzgesetz ist. Aber so einfach ist es selten, denn man muss als Mobber schon reichlich unterbelichtet sein, sich so leicht erwischen zu lassen.

      Dann schauen Sie sich das Abfindungsangebot in Ruhe an und überlegen Sie, ob Sie Strafanzeige gegen den Täter stellen. – Und das muss nicht zwingend die Firma sein.

      Nicht nur Mobbende können austeilen, Sie können das auch. Aber bevor Sie es zum ersten Mal tun, rüsten Sie Ihre Arsenale auf: Ein subjektiver Vorwurf, den der Mobber wegwischen kann, ist für Ihre Argumentation tödlich und hilft nur dem Mobbenden. Die Aktion, über die Sie sich beschweren, sollte daher hieb- und stichfest nachgewiesen werden können.

      Es sollte nun unterschieden werden, als was die Aktion in Ihrer Argumentation bezeichnet werden sollte. Dabei wird in den folgenden Beispielen auch erklärt, warum einzelne Menschen dieses Verhalten an den Tag legen.

      3 Was ist Mobbing?

      Einige der Beispiele werden sich im Laufe der Kapitel wiederholen. Einmal, da es manchmal auf feine kleine Unterschiede ankommt, zum anderen auch, da die Beispiele aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden können.

      Neben der allgemeinen Umgangsart eines AK mit seiner Umwelt werden in der Literatur verschiedene allgemeine Gründe für das Fehlverhalten aufgeführt. In den folgenden Kapiteln werden Ihnen deshalb verschiedene Formen und Techniken des Mobbings vorgestellt. Ziel ist es, Sie bis zum Kapitel „Was tun bei Mobbing“ auf eine Weise zu sensibilisieren, dass Sie zwischen wichtigen und unwichtigen Punkten für eine Auseinandersetzung unterscheiden können.

      Als Beispiele sind hier Überforderung, Unterforderung, private Probleme, Konkurrenzdenken, Neid, Missgunst oder Unfreundlichkeit als personenbezogene Gründe zu nennen. Es gibt aber auch Gründe, die sich aus der Organisationsstruktur ergeben, wie fehlerhafte Ablaufplanung oder Aufgabenbereiche, die oft nicht klar definiert sind.

      Wichtig ist besonders, dass auch die Angst vor Fehlern ein hohes Potenzial als Auslöser für Mobbing haben kann. Der Umgang mit Fehlern in der Firma ist daher einer der wichtigsten Faktoren für das Auslösen von Mobbing. Denn die Anwendung von Techniken, um eine Zuordnung der Fehler auf die eigene Person zu verhindern, ist im früheren Management eine Schlüsselfähigkeit gewesen. In der Naivität der damaligen Zeit wurden auch belustigende Comics darüber erstellt, mit verschiedenen Strategien, Fehler zu vertuschen. Etwas scherzhaft abzutun ist häufig eine Verzweiflungstat der Verursacher. Diese Fähigkeit oder Technik geht fließend in das Mobbing über.

      Der zweite Schlüsselfaktor ist die Befähigung, wenn z.B. eine Verwaltungskraft auf jemanden mit Hands-on-Mentalität trifft. Auch unterschiedliche Weltbilder treffen aufeinander und können Mobbing auslösen.

      Um im Verlauf des Buches die Mechanismen und Gegenmaßnahmen zu erklären, müssen ein paar Unterscheidungen von Aktionen dargestellt werden. Dazu vereinbaren wir für das Buch unterschiedliche Typen von Wertungen für bestimmte Handlungen. Mobbing entsteht meist erst nach einer oder aus einer solchen Aktion heraus. Der Umgang mit diesen Taten ist der Schlüssel zur Prävention des Mobbing-Problems in einer Firma.

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