Türkei im November - Wir wagen eine Billigreise. Kalika Häring
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Название: Türkei im November - Wir wagen eine Billigreise

Автор: Kalika Häring

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия:

isbn: 9783737537629

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СКАЧАТЬ er im schönsten schrägen Imperativ.

      Mittlerweile hat der Schalter geöffnet und wir stellen uns in die nicht besonders lange Schlange.

      Das junge Päärchen dort vorn, ob die wohl mitreisen?

      Nein, unwahrscheinlich.

      Der Mann sieht mit seinem schwarzen Bart und der glänzenden Glatze nun doch sehr türkisch aus und ist wahrscheinlich auf Heimaturlaub unterwegs.

      Oder die zwei Frauen hinter uns, ständig in ihren Handtaschen kramend und irgendetwas suchend? Die vielleicht?

      Man weiß es nicht, die Schlange ist auch schnell abgearbeitet, zwei Koffer wandern das Rollband hinunter, das Gewicht hat gepasst und jetzt bleibt noch ausreichend Zeit, sich im Flughafenmarche´ ein dickes belegtes Brötchen mit Kaffee und eine letzte Zigarette vor der Tür zu gönnen.

      Alles ganz locker, Hannover ist nicht groß, man gelangt schnell von hier nach dort und bis zum boarding ist noch ein wenig Zeit.

      "Die Passagiere von Flug X......... nach Antalya an Flugsteig elf werden aufgefordert, sich an den Abflugschalter zu begeben..."

      Ist das schon unser Flug? Kann eigentlich nicht sein, es ist noch recht früh, aber lieber schauen wir mal nach.

      Und tatsächlich:

      Die Schlange an der Kontrolle ist bereits durchmarschiert, als letzte Passagiere gehen wir an das Band, legen Taschen und Jacken in die Behälter, werden abgepiepst und durchgewunken.

      Das Prozedere ist überstanden, ziemlich zeitig nach unseren Erfahrungen mit Flügen und jetzt kann man noch mal schön gemütlich zollfreie Zigaretten und ein Getränk kaufen, Toilette muss auch noch sein...

      "Wenn die Herrschaften dann bitte auch mal langsam zur Maschine kämen? Wir würden jetzt gerne starten!"

      Wie? Es ist gerade erst 03.15 Uhr. Der Abflug ist doch erst in einer viertel Stunde.

      "In einer viertel Stunde sind wir schon in der Luft", erklärt uns eine etwas forsche Dame und meint wahrscheinlich, dass die beiden Penner mal langsam in die Gänge kommen könnten.

      So etwas ist uns auch noch nicht passiert, dass auf einem Flughafen gehetzt wird, eher ist man auf stundenlange Verspätungen eingestellt, aber in der Tat sitzen wir kaum in den wieder einmal extrem engen Sitzen von SunExpress, kaum ist angeschnallt, da rollt der Flieger schon rückwärts.

      Meine Güte auch, so eine Eile.

      Es ist eng, große Menschen haben zu leiden, aber liebenswerterweise rückt die Dame neben uns in die nächste Sitzreihe um, die zum Glück noch frei ist, und ermöglicht uns damit ein einigermaßen komfortables Sitzen, wobei der Komfort wirklich am untersten Ende angesiedelt ist.

      Den Kapitän kann man nicht verstehen, Getränke und Essen bezahlt man selber, aber das geht in Ordnung, denn wozu muss man während einer Flugreise, mitten in der Nacht noch dazu, essen und trinken.

      Zum Glück ist der Magen mit dem Marche´- Brötchen noch gut gefüllt und nörgelt nicht unnötig herum.

      So, es ist vier Uhr in der Nacht und vielleicht ist ja noch ein kleines Schläfchen drin.

      Erwarten uns wirklich uralte Klapperbusse und Hotels, wo vielleicht der Wasserhahn nicht funktioniert?

      In knapp vier Stunden wissen wir mehr, denn es ist beabsichtigt, pünktlich gegen acht in Antalya zu landen und in der Türkei gehen die Uhren eine Stunde vor.

      Bis dahin gelingt das fast Unmögliche:

      Wir versinken trotz unverständlichem Geplärre aus dem Lautsprecher und trotz herumfahrender Zigarettenverkäuferinnen in einen kurzen, aber intensiven Schlummer, erwachen einigermaßen ausgeruht durch eine gewisse Unruhe an Bord und werden belohnt mit einem sensationellen Blick aus dem kleinen Kabinenfenster:

      Hoch über den Wolken schweben wir und ganz hinten am Horizont macht sich gerade die Sonne daran, in einen neuen Tag zu starten.

      Ein phänomenaler Sonnenaufgang bietet sich uns und langsam beginnt der Feuerball, die Wolken von oben zu bescheinen, wodurch der Eindruck erweckt wird, als würden wir geradewegs über einem riesigen Meer von Wattebällen dahinschweben, langsam senkt sich der Flieger immer tiefer hinein in die Watte, sie wird dichter, es ruckelt kurz, wir versinken in dem weißen Gewölk und plötzlich:

      Unter uns erscheint das schöne blaue Meer, einzelne Schiffchen mittendrin, man erkennt schon die weißen Schaumkronen und dann liegt plötzlich Antalya unter uns.

      Ganz deutlich können wir jetzt die Stadt erkennen mit den langen Landebahnen des Flughafens, die direkt in das Meer zu verschwinden scheinen.

      Eine kleine Runde noch mit schräg gelegten Flügeln, von allen Seiten Raunen und Staunen über diesen herrlichen Ausblick und endlich senkt sich der Flieger auf eine der Bahnen, setzt auf, ruckelt kaum, Landung perfekt geglückt, andere, schon wieder startbereite Flieger ziehen vorbei, wir rollen langsam an die Flughafenhalle und schon geht es los.

      Gurte klicken, die ersten Menschen stehen auf, schnappen ihr Gepäck, stehen etwas ungeduldig hinter langsameren Mitreisenden, endlich sind auch die so weit und wir werden von einem freundlichen Stewart vorne vor dem Cockpit verabschiedet.

      "Auf Wiedersehen, eine schöne Reise noch, Sie werden schönes Wetter haben, viel Spaß..."

      "Hosgeldiniz" grüßt uns ein großes Schild um acht Uhr Ortszeit auf dem Flughafen Antalya, gesprochen klingt das "hoschgeldinis" und meint herzlich willkommen.

      Willkommen kann sich hier fühlen.

      Antalya ist ein Flughafen für Touristen, großzügig, hell, modern und mit einem riesigen Wasserbecken, in dem es sprudelt und rauscht und Urlaubslaune verbreitet.

      Die Passkontrolle funktioniert reibungslos, die Kofferabholung ebenfalls, Geld kann man hier bereits am Automaten ziehen, die Toiletten sind sauber und gepflegt und der Ausgang, cikis, deutlich gekennzeichnet.

      In kurzer Zeit sind wir durch, stehen plötzlich draußen in der warmen Luft, freuen uns über Palmen und darüber, dass bereits ein Bus bereitsteht und unsere Namen einzeln aufgerufen werden.

      "Familie Sowieso bitte hierher, Ehepaar ....... bitte hier in den Bus, ja, das ist Ihr Bus, ja, wir fahren in ungefähr fünfzehn Minuten, selbstverständlich, Sie können noch eine Zigarette rauchen, suchen Sie sich einfach schon mal einen Platz, das Gepäck besorgt der Busfahrer, darum müssen Sie sich nicht kümmern..."

      Wir fühlen uns irgendwie komfortabel und gut versorgt, haben keinerlei Stress, müssen uns um nichts kümmern und können einfach mal dastehen, den wedelnden Palmen zuschauen und die laue Morgenluft genießen.

      Es riecht ein wenig nach Meer und Sommer und vor allem nach Urlaub.

      Wie war das noch mit der Billigreise? Schlechte Busse? Viehtransport? Luftmatratze mitbringen?

      In dem Moment auf dem Flughafen von Antalya, im Angesicht der schaukelnden Palmen, dem wirklich sehr komfortablen Reisebus, in den gerade unser Gepäck verladen wird, der angenehm weichen Luft und der Sonne, die langsam anfängt, sich richtig breit zu machen, vergessen wir alle unsere Bedenken und haben schon jetzt das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.

      Die СКАЧАТЬ