Türkei im November - Wir wagen eine Billigreise. Kalika Häring
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Название: Türkei im November - Wir wagen eine Billigreise

Автор: Kalika Häring

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия:

isbn: 9783737537629

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СКАЧАТЬ sind ihr Geld wert.

      Langes Nachdenken ist jetzt nicht mehr und die Reise wird gebucht, beginnt am zehnten und endet am siebzehnten November, kostet jetzt pro Person einhundertachtzig (180) Euro plus Ausflugspaket und die Unterlagen werden in zwei Wochen eintreffen, wo dann bitte auch eine Anzahlung von zwanzig Prozent geleistet werden möchte.

      "Vielen Dank, dass Sie sich für unsere Reise entschieden haben. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit!"

      Es ist passiert: Wir haben eine Billigreise gebucht!

      Nun gut. Ganz so billig ist sie jetzt doch nicht mehr, aber einhundertachtzig Euro für eine Woche Rundreise mit Flug und Hotel durch die süd-westliche Türkei sollte man verknusen können.

      Und vielleicht sollten wir jetzt den Prospekt doch noch mal etwas genauer studieren, um mal zu wissen, was noch auf uns zukommt und was auf der anderen Seite dafür geboten wird.

      Zweite Seite des Prospektes:

      "Wir laden Sie herzlich ein zu einer der beliebtesten Rundreisen der Deutschen!

      8 Tage für Sie und Ihre Begleitperson in der wunderschönen Türkei.

      Und das wird Ihnen geboten:

      - Flug nach Antalya und zurück mit renommierter Fluggesellschaft

      - 7 Übernachtungen in ausgewählten 4- und 5-Sterne-Hotels (Landeskategorie)

      - 7 x reichhaltiges Frühstücksbuffet

      - Rundreise in unseren modernen und klimatisierten Reisebussen

      Der Transfer ist geregelt, ein fachausgebildeter, deutschsprechender Reiseführer mit abgeschlosssenem Hochschulstudium steht uns zur Seite und ein kleines Türkeibüchlein ist auch noch drin.

      Die Zusatzleistung wurde bereits erwähnt und besteht laut Prospekt aus einem "Kultur- und Genusspaket", alle Eintrittsgelder und Führungen für die Sehenswürdigkeiten lt. Programm und tägliches Abendessen inclusive.

      Nun denn. Was fehlt jetzt noch?

      Eigentlich nichts mehr, oder?

      Wir sind jetzt, Genusspaket eingeschlossen, bei dreihundertzehn Euro angekommen.

      Immerhin: 310 Euro für eine Woche mit allem drin – hört sich doch immer noch gut an, auch wenn es von 99 Euro schon ein kleines Stück entfernt ist.

      Warten noch an irgendeiner Stelle versteckte Kosten, die wir nicht erkannt haben?

      Zumindest der Prospekt hält keine weiteren optionalen Angebote bereit und darum schauen wir einmal auf Seite 3, was uns eigentlich erwartet:

      Anreise – Weiterfahrt nach Demre (Nikolausstadt) – Fethiye, Übernachtung in der Gegend, Karien mit Flussfahrt zu den Caretta-Schildkröten, Strand, Übernachtung bei Kusadasi, Ephesus, Aphrodisias, Pamukkale, Denizli, Teppichknüpferei, Taurusgebirge und am Ende wieder Antalya mit einem Rundgang durch die Altstadt.

      Das Programm lässt sich sehen, die Reiseunterlagen treffen pünktlich ein, der Abflug verschiebt sich ein wenig und am Ende bekommen wir die Nachricht, dass wir uns bitte rechtzeitig im Flughafen Hannover einfinden möchten, denn der Flug mit SunExpress startet um 03.30 Uhr.

      Uiiihhh, das ist hart!

      Wenn der Flug um halb vier am Morgen geht, muss man gegen zwei Uhr am Flughafen sein.

      Zu der Zeit fährt gar nichts mehr. Kein Zug, keine S-Bahn und außerdem streiken wieder einmal die Lokführer.

      Verschiedene Möglichkeiten, nach Hannover zu gelangen, werden im Internet ausgelotet, aber am Ende bleibt die eine Lösung:

      Eigenes Auto und Parken im flughafeneigenen Parkhaus.

      Für eine Woche kostet das in den günstigeren Regionen fünfzig Euro, aber leider sind wir einen Tag drüber und darum bei sechzig Euro.

      Geteilt durch zwei und auf die Reisekosten draufgerechnet sind wir inzwischen bei 340 Euro pro Person.

      Ist das jetzt noch eine Billigreise? Oder eigentlich ein ganz normaler Reisepreis?

      Im Bekanntenkreis werden bereits wieder Bedenken angemeldet.

      "Für den Preis waren wir im letzten Sommer eine Woche auf Kreta, da scheint wenigstens die Sonne und man kann baden.

      Im November in die Türkei fliegen! So ein Schwachsinn! Da ist dort doch auch schon Winter.

      Also ganz ehrlich mal, billig sieht aber anders aus."

      Mag sein, aber jetzt sind wir dabei und lassen die Woche auf uns zukommen.

      Wir versuchen, für den Nachtflug ein wenig vorzuschlafen, allein der Körper ist auf Schlaf am frühen Abend nicht eingestellt und will nicht so recht abschalten.

      "Ist an Alles gedacht?", geht es andauernd durch den Kopf.

      "Warme Sachen, falls es dort kalt wird? Und wenn doch die Sonne scheint? Vielleicht noch eine zweite Ausstattung mit leichter Bekleidung? Wie viele Kilo darf man überhaupt mitnehmen? Bekommt man etwas zu essen unterwegs oder sollten wir einen kleinen Vorrat einpacken? Wie ist das mit dem Handgepäck? Ist die Kamera aufgeladen? Sind die Chips im Gepäck?"

      Gegen Mitternacht geben wir auf, verpacken die Koffer im Auto, fahren dick eingemummelt wegen der Novemberkälte zum Flughafen, stellen das Auto in Parkhaus Nummer sechs ab, schnappen unsere Sachen und laufen ungefähr zehn Minuten bis zum Flughafeneingang.

      Das ist alles in allem noch recht kommod, in Hannover gibt es ein McDonalds im Flughafen, durchgängig geöffnet, Toiletten wie stets perfekt gereinigt, super Kaffee für wenig Geld und die erste Gelegenheit, schon mal nach Mitreisenden Ausschau zu halten.

      Die Vierertruppe dort drüben mit den weißen Haaren, ganz eindeutig nicht mehr in Arbeit stehend, sind die vielleicht dabei?

      Die Gruppe mag kein MäcDoof, sondern lässt sich mit selbst geschmierten Broten und gekochten Eiern an einem Tisch mitten im Flughafengelände nieder.

      "Noch ein Würstchen, Vati?"

      "Nee, lass man."

      "Los Wilfried komm, die müssen weg. Ich hab hier auch noch ein Snickers. Ob ich meine Tablette wohl schon mal nehme? Oder erst nachher im Flieger? Ach, ich hab die griffbereit im Portmonee. Kann ich nachher noch nehmen. Ich hab' übrigens noch gekochte Eier hier..."

      "Meinfte?"

      Vati hat den Mund schon gestopft voll mit Würstchen, aber das Eichen muss hinterher, sonst ist die Tasche zu schwer.

      Und so ganz nebenbei erfährt man auch noch, dass am Abend dicke Rippe mit ordentlich Soße auf den Tisch kam...

      Nicht etwa, dass gelauscht würde. Das ist nicht erforderlich, denn man kann sich kaum entziehen, so laut müssen unsere Tischnachbarn aus ihrem Leben erzählen.

      "Hier ist nochn Brot. Mach noch einer 'n Käsebrot?? Vati, komm..."

      Vati streikt. Mutti soll man schön selber essen.

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