Grossfuss. Edgar Wallace
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Название: Grossfuss

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752946239

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СКАЧАТЬ machte Eindruck auf Super. »Da müssen Sie aber allerhand Räume haben, wo die Leute schlafen können.«

      »Sie schlafen nicht hier. Mein Hauptgärtner hat ein Haus für sich in der Nähe der Straße. Um nun aber auf die Polizei zurückzukommen ...«

      Aber Super schien keine Neigung zu haben, weiter über die Zustände bei der Polizei zu sprechen. Er wollte vielmehr seine Kenntnisse über Cardews Angestellte vervollständigen.

      »Ich dachte, Sie würden Gärtner oder Leute halten, die in der Nacht die Blumen begießen oder Maulwurfsfallen aufstellen.«

      Gordon Cardew schien unangenehm berührt zu sein.

      »Meine Gärtner gehen um sieben Uhr nach Hause. Ich würde ihnen nicht erlauben, sich hier herumzutreiben. Was haben Sie, Oberinspektor?«

      Super war aufgestanden und ging zur Tür. Plötzlich hörte man das Knipsen des elektrischen Schalters, und das Licht ging aus.

      »Gehen Sie alle möglichst schnell vom Tisch weg zu den Wänden!« befahl er mit rauher Stimme. »Deshalb habe ich das Licht ausgemacht – draußen ist jemand im Schatten der Sträucher, und er hat eine Pistole.«

      5

      Super ging leise durch die Haupttür in den Garten. Der Speisesaal lag an der Seite des Hauses, und Minter eilte mit unglaublicher Schnelligkeit zu den Büschen. Auf dem Rasen war niemand, kein Laut ertönte, nur das leise Rauschen der Blätter im Nachtwind war zu hören.

      Er hielt sich in der Nähe der Sträucher und suchte den ganzen Platz ab.

      Hinter den Blumenbeeten standen die Ahornbäume, die die südliche Grenze des Grundstücks bezeichneten. Rechter Hand war ein kleiner Tannenwald. Die einzige Möglichkeit war, daß sich der Eindringling dorthin zurückgezogen hatte.

      Super ging von Baum zu Baum vorwärts. Unter seinen Füßen war eine dichte Nadeldecke, die seine Schritte unhörbar machte. Von Zeit zu Zeit blieb er stehen und lauschte. Aber es war nicht das geringste Geräusch vernehmbar.

      Als er halbwegs durch das Gehölz gegangen war, hörte er gerade vor sich in kaum fünfzig Metern Entfernung Gesang ...

      »Der maurische König reitet hin und wieder

      durch Granadas königliche Stadt,

      Ay de mi, Alhama!«

      Einen Augenblick fühlte sich Super von dem melancholischen spanischen Lied ergriffen. Es war etwas Trauriges, etwas so verzweifelt Hoffnungsloses in den Worten des jahrhundertealten Klagegesanges, daß er stehenblieb.

      Plötzlich eilte er dann nach der Richtung, aus der die Stimme kam. In dem Gehölz war es dunkel, und die Bäume standen so nahe beieinander, daß es fast unmöglich schien, weiter als ein paar Meter zu sehen. Er kam wieder ins Freie, ohne jemand erblickt zu haben.

      Das Gehölz trennte den Park von Barley Stack von einer kleinen Farm. Nichts bewegte sich in den Wiesen, und Super kehrte um.

      »Komm heraus, du Strolch!« rief er; aber es ertönte nur das Echo seiner Stimme.

      Er hörte ein Rascheln, als ob jemand durch das Unterholz ginge. Er vermutete, daß es Jim sei, bevor er die weiße Hemdbrust aus dem Dunkel aufleuchten sah.

      »Wer ist es?« fragte Ferraby.

      »Irgendein Landstreicher«, erwiderte Super. »Es ist recht unvorsichtig von Ihnen, ohne eine Schusswaffe hier herauszukommen.«

      »Ich habe niemand gesehen.«

      »Man kann auch niemand sehen«, erwiderte Super höflich. »Wir wollen zurückgehen. Es wäre am besten, wenn ich mein Motorrad nehmen und die Straßen abpatrouillieren würde.«

      Er ging wieder einige Schritte in die Felder hinein, aber da er nichts hörte und sah, kehrte er um. Auf dem Rasen fanden sie die erschrockene Gesellschaft versammelt.

      »Haben Sie jemand gesehen?« fragte Mr. Cardew ängstlich. »Es ist ganz außergewöhnlich ... Sie haben die Damen erschreckt ... Ich muß gestehen, daß ich niemand gesehen habe.«

      »Vielleicht hat sich Minter alles nur eingebildet«, sagte Elson. »Man kann wohl einen Mann sehen, aber es ist doch ganz unmöglich, bei der schlechten Beleuchtung eine Schusswaffe zu erkennen.«

      »Ich habe sie aber gesehen«, sagte Super und schaute starr nach dem Walde hin. »Ich sah gerade, wie der Lauf aufblitzte. Es muß eine Pistole gewesen sein. Hat jemand von Ihnen eine Taschenlampe?«

      Mr. Cardew ging ins Haus und kam mit einer Lampe zurück.

      »Hier stand er«, sagte Super und leuchtete das Gras ab. »Man kann keine Spuren entdecken, der Boden ist zu hart. Nichts ...« Plötzlich bückte er sich, nahm einen langen, dunklen Gegenstand auf und pfiff vor sich hin.

      »Was haben Sie?« fragte Cardew.

      »Einen Patronenrahmen von einer Zweiundvierziger-Repetierpistole, ganz voll Patronen«, sagte Super. »Vom Marinedepartment der Vereinigten Staaten – ist ihm aus der Schusswaffe gefallen.«

      Mr. Cardew erschrak. Jim glaubte wahrzunehmen, daß sein Gesicht blasser geworden war. Möglicherweise, dachte er, ist es das erste Mal, daß Mr. Cardew den nackten Tatsachen eines beabsichtigten Verbrechens Auge in Auge gegenübersteht. Stephen Elson schaute mit offenem Mund auf den Patronenrahmen.

      »Und er hat die ganze Zeit mit einer Pistole dort gesessen?« Er zitterte. »Haben Sie ihn denn genau gesehen?«

      Super wandte sich zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.

      »Machen Sie sich keine Gedanken darüber«, sagte er freundlich, fast teilnehmend. »Wenn ich ihn gesehen hätte, hätte ich ihn auch gefangen. Ich möchte einmal Ihr Telefon benützen, Mr. Cardew.«

      Sein Gastgeber führte ihn zum Arbeitszimmer.

      »Sind Sie dort, Lattimer? Lassen Sie alle Reservemannschaften ausrücken, halten Sie jeden an, der sich nicht ausweisen kann, besonders Landstreicher. Wenn Sie meinen Befehl ausgeführt haben, kommen Sie nach Barley Stack, und bringen Sie eine Schusswaffe und Handlampen mit!«

      »Was ist passiert, Super?«

      »Ich muß einen Kragenknopf verloren haben«, sagte er ruhig und hängte den Hörer ein.

      Er schaute in das ängstliche Gesicht Cardews, und seine Blicke wanderten von dem Anwalt zu den vollen Bücherschränken.

      »Da muß eine Menge drinstehen, das einem helfen kann, einen verrückten Landstreicher festzunehmen«, sagte er. »Und ich muß mich auf meine gewöhnlichen Hilfsmittel verlassen, und es ist sogar sehr wahrscheinlich, daß wir ihn nie kriegen.«

      Er zwinkerte wie gewöhnlich mit den Augen. Cardew sah die Flecken auf seinem Hemd und nahm den Geruch wahr, den die Mottenkugeln dem Frack gegeben hatten. Dadurch erhielt er sein Selbstvertrauen und seine Haltung wieder.

      »Das ist einer von den Fällen, in denen die physischen Eigenschaften der Polizei bewundernswert sind, aber alles in allem ist nichts besonders Schwieriges darin, einen СКАЧАТЬ