Grossfuss. Edgar Wallace
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Название: Grossfuss

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752946239

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СКАЧАТЬ Erpressungsversuch zu sein«, vermutete Jim. »Er ist mit der linken Hand geschrieben, um die Schrift unkenntlich zu machen. Meiner Meinung nach müßten Sie Hanna Shaw doch um eine Erklärung bitten.«

      »Sie fragen?« entgegnete Mr. Cardew aufgebracht. »Um alles in der Welt – das geht nicht! Ich kann nur meine Augen offenhalten und bei der ersten Gelegenheit, wenn sie in besserer Stimmung ist – und wenigstens zweimal im Jahr ist das der Fall –, diese Sache mit ihr besprechen ...«

      »Warum vertrauen Sie sich nicht der Polizei an?«

      Mr. Cardew wurde steif und zugeknöpft.

      »Minter?« fragte er eisig. »Diesem unhöflichen, unfähigen Beamten? Ist das wirklich Ihr Ernst? Nein, wenn es irgendwelche Detektivarbeit gibt, so glaube ich, daß ich allein imstande bin, die Sache aufzuklären. Aber es gibt außer diesem Brief noch ein anderes Geheimnis.«

      Er schaute wieder nach der Tür, hinter der seine harmlose Sekretärin arbeitete, und sprach leiser.

      »Wie Sie wissen, habe ich ein kleines Haus an der Küste von Pawsey Bay. Es war früher eine alte Wachstation, und ich habe es während des Krieges für eine geringe Summe gekauft. Früher habe ich schöne Stunden dort zugebracht, aber jetzt gehe ich selten hin. Gewöhnlich überlasse ich das Haus meinen Angestellten zur Benutzung. Miss Leigh ist im letzten Jahr öfter zum Ferienaufenthalt dort gewesen und hat mit verschiedenen Freundinnen in der Villa logiert. Nun kam heute morgen ganz unerwartet Hanna zu mir und fragte, ob sie von Sonnabend bis Montag in dem Haus wohnen könne. Seit Jahren ist sie nicht mehr dort gewesen. Sie haßt den Platz, sie hat es mir noch vor einer Woche gesagt. Ich bin nun neugierig, ob diese plötzliche Reise an die Küste irgend etwas mit dem Brief zu tun hat.«

      »Lassen Sie sie doch von Detektiven beobachten«, rief Jim.

      »Das habe ich mir auch schon überlegt«, erwiderte Cardew nachdenklich. »Aber ich möchte es nicht gerne tun. Bedenken Sie doch, daß sie über zwanzig Jahre in meinen Diensten ist. Natürlich gab ich ihr die Erlaubnis, obgleich ich etwas besorgt bin, was daraus entstehen wird. Gewöhnlich bringt Hanna ihre freie Zeit damit zu, in einem alten Fordwagen im Lande herumzufahren – sie geht also nicht zur Küste, weil sie eine Luftveränderung braucht. Ich gebe ihr ein gutes Gehalt, und sie könnte bequem in einem anständigen Hotel wohnen. Ich wüßte nicht, warum sie nach Pawsey gehen sollte, wenn sie nicht diesen geheimnisvollen Menschen treffen will, der sich den Namen ›Großfuß‹ beilegt. Wissen Sie, manchmal denke ich, sie ist etwas ...« Er zeigte mit seinem Finger an die Stirn.

      Jim wunderte sich immer mehr, warum ihn der Anwalt zu Rate zog; aber er sollte es jetzt erfahren.

      »Am Freitag habe ich eine kleine Gesellschaft in Barley Stack, und ich möchte Sie bitten, auch zu kommen und Hanna scharf zu beobachten. Vier Augen sehen mehr als zwei. Es ist möglich, daß Sie etwas bemerken, was mir entgeht.«

      Jim dachte verzweifelt über Entschuldigungsgründe nach. Aber Mr. Cardew kam ihm zuvor.

      »Würden Sie etwas dagegen haben, Miss Leigh bei mir zu begegnen? Sie ist meine Sekretärin – sie arbeitet einen neuen Zettelkatalog für eine Bibliothek aus, die ich neulich kaufte. Es sind sogar sämtliche Werke von Mantegazza darunter ...«

      »Ich würde mich sehr freuen«, sagte James Ferraby herzlich.

      4

      Kennen Sie Mr. Elson?«

      Jim Ferraby kannte Mr. Stephen Elson gut und hatte eine begründete Abneigung gegen ihn. Er war, wenn auch ohne sein Zutun, der Hauptzeuge bei der Anklage gegen Lukas Markus Sullivan und hatte den Freispruch dieses Diebes und Landstreichers als eine persönliche Beleidigung empfunden. Jim hatte aus vielen Gründen ein Vorurteil gegen Elson – nicht zuletzt, weil er Elfa Leigh in herausfordernder Weise den Hof machte. Von seinem Standpunkt aus war dieses Benehmen unverschämt, und er hoffte, daß auch Elfa so dachte. Nicht, daß sie in seinem Leben irgend etwas Besonderes bedeutete – sie war für ihn nur die hübsche junge Dame auf der anderen Seite der Treppe. Sie hatte eine schöne, weiche Stimme und graue Augen, sie hatte ein reizendes Wesen, war wohlerzogen und ungewöhnlich gutaussehend – aber er bewunderte sie nur platonisch aus der Ferne.

      Elfa war eine Dame und stand gesellschaftlich jedem von Cardews Gästen gleich. Jim Ferraby haßte die plumpe Vertraulichkeit Elsons. Es hatte ihn aufs unangenehmste berührt, daß er überhaupt eingeladen war. Selbst wenn Mr. Cardew kein so guter Detektiv gewesen wäre, hätte er die Antipathie Jims gegen Elson bemerken müssen. Bei der ersten Gelegenheit nahm er den jungen Mann beiseite.

      »Ich vergaß, Ihnen zu sagen, daß Sie Elson treffen würden. Es ist mir sehr unangenehm, aber Hanna war dafür, ihn einzuladen. Wenn er zu mir gekommen ist, war jedesmal Hanna die Veranlassung. Sie sagte, daß er das ganze letzte Jahr nicht eingeladen wurde, und ich dachte, daß dies eine gute Gelegenheit sei. Wenn ich allein mit ihm sein müßte, könnte ich es nicht aushalten.«

      Jim lachte. »Mir macht es nichts aus, obgleich er sich nach der Gerichtssitzung unglaublich unhöflich gegen mich benommen hat. Was war er eigentlich früher? Weshalb hat er sich in England niedergelassen?«

      Cardew schüttelte den Kopf.

      »Das ist eine der Fragen, die ich eines Tages klären werde. Ich weiß nur, daß er sehr reich ist.« Er schaute auf die andere Seite des Salons, wo der breitschultrige Amerikaner sich heiter mit Elfa unterhielt. »Die verstehen sich gut miteinander«, sagte er gereizt. »Vermutlich, weil sie Landsleute sind.«

      »Miss Leigh ist Amerikanerin?« fragte Jim erstaunt.

      »Ja. Ich dachte, Sie wüßten das. Ihr Vater, der unglücklicherweise im Krieg ums Leben kam, war ein hoher Beamter des amerikanischen Schatzamtes. Ich glaube, daß er die meiste Zeit seines Lebens in den Vereinigten Staaten zubrachte, wo auch Miss Leigh erzogen wurde. Ich habe ihren Vater niemals kennengelernt, sie wurde mir durch den amerikanischen Botschafter empfohlen.«

      Jim beobachtete sie, während Cardew sprach. Er sah, daß ihre Hautfarbe gut zu ihrem schwarzen Kleid paßte und daß ihre seltene Schönheit durch dieses einfache Kleid noch gehoben wurde.

      »Ich hätte nie gedacht, daß sie Amerikanerin ist«, war alles, was er sagen konnte.

      »Ich vermutete, Sie seien von der jüngeren englischen Generation«, sagte Mr. Elson gerade zu ihr. »Es ist doch sonderbar, daß ich nicht wußte, daß Sie ein guter Yankee sind.«

      »Ich bin aus Vermont«, sagte Elfa. Aber sie war keineswegs erfreut, einen Landsmann in ihm zu begrüßen.

      Er hätte ein rotes, tiefgefurchtes Gesicht, grobe Züge und eine knollige Nase. Es schwebte stets ein Geruch von Whisky und fadem Zigarrenrauch um ihn.

      »Und ich stamme aus dem Mittleren Westen«, sagte er höflich. »Kennen Sie St. Paul? Es ist eine hübsche Stadt mittlerer Größe. Sagen Sie mir, Miss Leigh, was tut eigentlich dieser Herr hier?« Er zeigte mit dem Kopf zu Jim hinüber, und seine Stimme war so laut, daß der junge Mann die Frage nicht überhören konnte. Er hätte viel darum gegeben, wenn er auch ihre Erwiderung gehört hätte.

      »Mr. Ferraby gilt als einer unserer tüchtigsten Beamten bei der Staatsanwaltschaft«, sagte sie ruhig.

      »Wie – tüchtig?« fragte er hochnäsig. Dann änderte er plötzlich seinen Ton. »Sie sagen, von der Staatsanwaltschaft? Ich kenne dieses Amt nicht.«

      Sie erklärte ihm die Funktionen СКАЧАТЬ