Название: Die Neun größten Städte Europas
Автор: A.D. Astinus
Издательство: Bookwire
Жанр: Математика
isbn: 9783738053425
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Der Taksim-Platz in Beyoğlu ist der verkehrsreichste Platz Istanbuls. Von hier aus führen Straßen in alle Richtungen, darunter die Tarlabaşı Bulvarı nach Fatih, die Cumhuriyet Caddesi zum nördlichen Stadtteil Şişli, die İnönü Caddesi in Richtung Beşiktaş und die İstiklal Caddesi hinab zum Tünel-Platz. Der Taksim-Platz ist regelmäßig Schauplatz für Demonstrationen. Das wohl blutigste Ereignis der jüngeren Geschichte ereignete sich am 1. Mai 1977, als Teilnehmer einer Gewerkschaftskundgebung von Unbekannten von umliegenden Häusern aus beschossen wurden. Dabei starben mindestens 34 Menschen und Hunderte wurden verletzt, sowie 453 festgenommen.
Am Taksim-Platz liegt das Denkmal der Republik, das an die Gründung der Republik im Jahre 1923 erinnert. Die İstiklal Caddesi ist die bekannteste Straße. Sie führt vom Tünel-Platz über den Galatasaray-Platz zum Taksim-Platz. Am Galatasaray-Platz liegt eine ehemalige kaiserliche Schule, das Galatasaray-Gymnasium. Die Bankalar Caddesi befindet sich ebenso in Beyoğlu. An dieser „Bankenstraße“ hatten im Osmanischen Reich viele Finanzinstitute und Geschäfte ihren Sitz, so auch die Ottomanische Bank.
Denkmalschutz
Das erste systematische Denkmalschutzprojekt in Istanbul wurde gegen Ende des Ersten Weltkrieges von der Stadtverwaltung initiiert, nachdem in den Kriegswirren Brände und Plünderungen zu Zerstörungen bedeutender Denkmäler geführt hatten. Das Projekt wurde 1917–1918 unter anderem vom deutschen Kunsthistoriker und Journalisten Friedrich Schrader geleitet.
Seit den sechziger Jahren hat sich besonders Çelik Gülersoy um den Istanbuler Denkmalschutz verdient gemacht. Er hat zahlreiche kunsthistorisch bedeutende Bauwerke der Stadt sichern lassen und mit der „Istanbul Library“ eine bedeutende Sammlung von Schrifttum über die Geschichte Istanbuler Baudenkmäler anlegen lassen. Die gesamte Altstadt (Sultanahmet) von Istanbul gehört seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Parks
Der Yıldız-Park („Stern-Park“) erstreckt sich hinter dem Çırağan-Palast an den Hängen des europäischen Bosporusufers. Im Park befinden sich Sultansvillen, darunter der Yıldız-Palast. Hinzu kommt ein Opernhaus, eine Moschee und eine Manufaktur. Damit wurde Ende des 19. Jahrhunderts die osmanische Tradition fortgesetzt, locker gruppierte kleinere Gebäude in einer Parklandschaft als Wohnstätten und Zweckbauten zu nutzen. Der etwa 160 Hektar große Park wurde ursprünglich von dem französischen Landschaftsarchitekten G. Le Roy gestaltet. Er ließ seltene und exotische Bäume, Büsche und Blumen pflanzen. Der Park wurde mit der neuen Technik des elektrischen Lichtes erleuchtet und durch Drainagen trocken gehalten. Sorgfältig angelegte Wege boten Zugang zu Aussichtspunkten. Der Park wurde in den 1980er Jahren vom Türkischen Touring- und Automobilclub (TTOK) renoviert.
Der Miniatürk in Beyoğlu gehört mit einer Fläche von 6 Hektar zu den größten Miniaturparks der Welt. Auf einem Pfad befinden sich mehr als 105 Miniaturmodelle, die die Bauepochen des Osmanischen Reiches repräsentieren, darunter allein 45 Miniaturmodelle zu Istanbul. Zu ihnen gehören die Hagia Sophia und der Topkapı-Palast, aber auch die zwei Weltwunder der Antike, das Mausoleum von Halikarnassos und der Tempel der Artemis in Ephesos. Auch Miniaturmodelle einiger Sehenswürdigkeiten außerhalb der Türkei wie die Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom in Jerusalem, wurden erstellt.
Der Gülhane-Park („Rosenhaus-Park“) befindet sich innerhalb der äußeren Mauern des Topkapı-Palasts und nimmt den westlichen Teil der Serailspitze ein. Er war einst Teil des äußeren Gartens des Topkapı-Palasts. Ein Teil des äußeren Gartens wurde 1912 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. War er früher ein Ort für ritterliche Spiele und Bogenschießwettbewerbe, so ist er heute ein bewaldeter Volkspark mit Konzerten, Teegärten und weiteren Angeboten. Geologisch liegt der Park auf dem Hang von Eminönü. Der Gülhane-Park wurde in den letzten Jahren restauriert, die Wanderrouten neu geordnet und der große Pool in einem modernen Stil renoviert. Die natürliche Landschaft der 1950er Jahre wurde durch Bäume aus der Zeit um 1800 ersetzt.
Den mit 267 m höchsten Punkt Istanbuls markiert der Büyük Çamlıca-Park. Drei Kaffeehäuser im Stil des 18. Jahrhunderts bekrönen den von Pinien, Eichen und Zypressen bestandenen Park. In der Nähe steht der Fernsehturm Çamlıca. Bis Ende der 1970er Jahre verfielen die Anlagen des Çamlıca-Hügels zusehends; er wurde durch illegale Gebäude entstellt und zum Parkplatz umfunktioniert, bis in den 1980er Jahren die Stadtverwaltung den Hügel touristisch erschloss. Auf Anweisung des Premiers Recep Tayyip Erdoğan wird der Bau einer der größten Moscheen der Welt auf dem Gelände des verbliebenen Parks geplant.
Trotz der Wiederaufwertung der Grünanlagen hat Istanbul laut dem Istanbuler CHP-Stadtrat Mehmet Berke Merter kaum Grünflächen und keinen einzigen großen Stadtpark. Ihm zufolge steht jedem Bürger weniger als ein Quadratmeter nutzbarer Parkfläche zur Verfügung. Die Direktion für Park und Gartenanlagen der Großgemeinde Istanbul gibt hingegen nur die Summe aller Grünflächen pro Kopf mit 6,05 m² an.
Kerem Ateş, Generalsekretär der Umweltorganisation TÜRÇEK ergänzte, die verschwindenden Grünflächen seien der Grund für Hitzewellen und Sauerstoffarmut in der Stadt und würden aus der Stadt eine „Betonwüste“ machen. Der Zeit zufolge wird sich die Situation verschärfen, da auf den Waldflächen um Istanbul Großprojekte geplant seien, darunter ein neuer Flughafen, eine dritte Brücke über den Bosporus und weitere Autobahnen. Weiter heißt es, der Grünflächenmangel habe dazu geführt, dass die Stadtregierung sogar schmale Grünstreifen an Autobahnen als „Parks“ ausweise.
Der Gezi-Park („Spazier-Park“), der neben dem Taksim-Platz liegt, geht auf einen Entwurf des Architekten Henri Prost zurück und ist eine der letzten Grünflächen in der Innenstadt. Auch hier wird laut Akif Burak Atlardem, dem Sekretär der Stadtplanungskammer von Istanbul, auf Anweisung Erdoğans eine Bebauung geplant. Bei dem Bauprojekt handelt es sich um den Wiederaufbau der 1940 abgerissenen Topçu-Kaserne, die als Einkaufszentrum mit Luxuswohnungen und Hotel errichtet werden soll.
Sport
Wie im Rest der Türkei ist Fußball die beliebteste Sportart in Istanbul. Die Stadt ist die Heimat zahlreicher Fußballvereine, darunter fünf Teams der Süper Lig, der höchsten Spielklasse der Türkei. Zu ihnen zählen die drei erfolgreichsten Mannschaften in der Geschichte des türkischen Ligafußballs, der 19-fache Meister Fenerbahçe Istanbul, der 20-fache Meister, UEFA-Pokal- und Supercup-Sieger Galatasaray Istanbul, der 13-fache Meister Beşiktaş Istanbul, sowie Istanbul Başakşehir FK und Kasımpaşa Istanbul.
Fenerbahçe Istanbul trägt seine Heimspiele im Fenerbahçe-Şükrü-Saracoğlu-Stadion in Kadıköy aus. Galatasaray Istanbul spielt in der Türk Telekom Arena in Seyrantepe mit einer Kapazität von 52.650 Plätzen. Das Atatürk-Olympiastadion ist die Heimstätte des Erstligisten Istanbul Başakşehir FK. Es wurde 2004 als Fünfsternestadion ausgezeichnet. Beşiktaş Istanbul ist der älteste Sportverein in Istanbul (Fußballabteilung seit 1911) und trägt seine Heimspiele seit dem Abriss des alten Inönü-Stadions im Stadtteil Beşiktaş und bis zum dortigen Neubau des Stadions ebenfalls im Atatürk-Olympiastadion aus.
Auch Basketball und Volleyball sind sehr populär. Es bestehen mehrere professionelle Klubs, unter anderen im Basketball (Efes Pilsen Istanbul und Fenerbahçe Ülker) sowie im Volleyball (Eczacıbaşı Istanbul und Vakıfbank Güneş Sigorta İstanbul), die in ihren eigenen Schulen Spieler ausbilden. Golf, Sportschießen, Reiten und Tennis gewinnen immer mehr an Bedeutung, werden aber überwiegend von Ausländern und wohlhabenden Einheimischen betrieben. Für Aerobic, Bodybuilding und Gerätegymnastik stehen zahlreiche Fitnessstudios zur Verfügung. Paintball ist in zwei großen Klubs in der Nähe von Istanbul vertreten. Fernöstliche Sportarten wie Aikido und auch Yoga sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Es gibt mehrere Zentren in der Stadt, wo sie ausgeübt werden können.
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