Название: Milly Darrell
Автор: Мэри Элизабет Брэддон
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783754183731
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Angus Egerton schüttelte mit trauriger Miene den Kopf.
»Ich bin zu arm, um zu heirathen, Mrs. Thatcher,« sagte er. »Was vermöchte ich einer Frau zu bieten, als ein düsteres altes Haus und einen beständigen Kampf, um zu bewirken, daß Hunderte die Stelle von Tausenden vertreten. Ich bin zu stolz, um das Mädchen, das ich liebe, zu bitten, mir seine Zukunft zu opfern.«
»Cumber Priory ist gut genug für irgend eine Frau, sei sie wer sie will,« antwortete Rebecca Thatcher. »Es kann Ihnen mit dem was Sie sagen, nicht Ernst sein, Mr. Egerton. Sie wissen wohl, daß der Name, den Sie tragen, in dieser Gegend mehr gilt als Geld.«
Er lachte und änderte die Unterhaltung.
»Ich hörte die jungen Damen gestern Abend viel von dem Feste von Pensildon sprechen,« sagte er.
»Wirklich?« sagte Milly; »Sie schienen indeß kein großes Interesse an unserer Unterhaltung zu nehmen.«
»Kam ich Ihnen zerstreut vor? Es ist eine Gewohnheit die ich zuweilen habe; aber ich kann Ihnen Versichern, daß ich zwei oder drei Unterhaltungen zugleich hören kann. Ich glaube, ich habe Alles gehört, was Sie und die Miß Collingwoods gesprochen haben.«
»Sie werden doch wahrscheinlich auch die Partie von Lady Pensildon am 31. besuchen?« sagte Milly.
»Ich glaube nicht. Ich habe die Absicht, für den Herbst ins Ausland zu gehen. Ich bin jetzt schon ziemlich lang in Cumber gewesen und fürchte, daß die herumziehende Lebensweise mich wieder ergreift. Ich gehe indeß doch nicht gerne fort, denn ich hatte mir vorgenommen, Sie beständig in Bezug auf Ihre Kunststudien zu quälen. Sie besitzen wirklich bedeutendes Talent für Landschaft, Miß Darrell. Sie bedürfen nur zuweilen einer Leitung durch eine strenge Kritik, wie ich sie übe. Ist Ihr Cousin, Mr. Stormont ein Künstler?«
»Keineswegs.«
»Das ist Schade. Er scheint ein gescheidter junger Mann zu sein. Wahrscheinlich wird er jetzt, wo Mr. und Mrs. Darrell zurückgekehrt sind, viel bei Ihnen sein?«
»Er kann jedes mal nicht lange bleiben, da er in dem Geschäftshause von Papa eine Hauptstellung einnimmt.«
»Er sieht ein wenig so aus, als ob Geschäftssorgen auf ihm lasteten.«
Er blickte Milly ziemlich sonderbar an, als er von Mr. Stormont sprach. Ich hätte wissen mögen, ob er wirklich die Absicht habe, abzureisen, oder ob die Drohung eine Liebeslist sei.
Der Regen trat mittlerweile mit aller Heftigkeit, wie sie einem Gewittersturm eigen zu sein pflegt, ein. Wir waren länger als eine Stunde Gefangene in Mrs. Thatchers Wohnung — eine glückliche Stunde, wie ich glaube, für Milly, trotz der Schwüle der Luft und des Arzneigeruches der Kräuter. Angus Egerton stand die ganze Zeit über neben ihrem Stuhl, aus ihr sonniges Gesicht niederbückend und mit ihr sprechend, während Mrs. Thatcher eine lange Liste ihrer Leiden und Sorgen in mein aufmerksames Ohr murmelte.
Einmal als diese-Beiden von Mr. Egertons beabsichtigter Abreise sprachen, hörte ich diesen sagen:
»Wenn ich dächte, daß Jemand etwas daran läge, ob ich bleibe, wenn ich nur glauben könnte, daß mich Jemand ein wenig vermissen würde, so würde ich keine Eile haben, Yorkshire zu verlassen.«
Natürlich sagte ihm Milly, daß es viele Leute gebe, die ihn vermissen würden — z. B. Mr. Collingwood und die ganze Familie im Pfarrhause. Er beugte sich daraus zu ihr nieder und sagte etwas mit sehr leiser Stimme, etwas, das ein lebhaftes Erröthen auf ihrem Gesichte hervorrief und einige Minuten daraus gingen sie nach der Thüre, um nach dem Wetter zu sehen und blieben dort im Gespräche miteinander stehen bis ich die letzten Klagen der Mrs. Thatcher angehört hatte und mich ihnen anschließen konnte. Ich hatte niemals Milly so reizend gesehen, als gerade damals mit ihren niedergeschlagenen Augen und einem Lächeln aus ihrem feingeformten Munde.
Mr. Egerton begleitete uns aus dem ganzen Heimwege. Das Gewitters war ganz vorüber, die Sonne schien wieder und die Luft war voll von jener kühlen Frische, die sich nach Regen einzustellen pflegt. Wir sprachen von allen möglichen Gegenständen. Mr. Egerton hatte sich, wie er uns sagte, so gut wie entschlossen, den Herbst in Cumber zuzubringen. Er wollte auch zu dem Pensildon-Feste gehen und im Croquet die Partie auf Millys Seite zu wählen. Er schien auf diesem Heimwege in einer fast knabenhaften Stimmung zu sein.
Als wir an diesem Abend in unsere Zimmer hinaufgingen, folgte mir Milly in das meinige. Es lag hierin nichts Neues, wir brachten öfters noch eine halbe Stunde in glücklichen müßigen Geplauder zu, ehe wir zu Bette gingen; aber nach dem Benehmen meiner Freundin war ich überzeugt, daß sie mir etwas mitzutheilen habe. Sie trat an ein offenes Fenster und stand dort, ihr Gesicht von mir abgewandt und nach der entfernten, vom Mondlicht beschienenen See ausblickend.
»Mary,« sagte sie nach einer sehr langen Pause, »glaubst Du, daß die Menschen bestimmt sind, in dieser Welt vollkommen glücklich zu sein?«
»Meine liebe Milly, wie kann ich eine solche Frage beantworten? Ich glaube, daß viele Menschen ihr Schicksal in der eigenen Hand haben und daß es nur an ihnen liegt, glücklich zu sein. Auch gibt es viele Charaktere, die durch Unglück erhoben und geläutert werden. Ich vermag nicht zu sagen, was das Beste für uns ist, oder worin die wahre Bedeutung dieses Lebens besteht.«
»Es liegt etwas im Vollgenusse des Glücke, das Einen erschreckt, Mary. Man hat ein Gefühl, daß es nicht von Dauer sein könne. Wenn ich nur an diese glauben könnte, so würde ich die Hoffnung hegen, daß mein Leben vollkommen glücklich sein wird.«
»Warum sollte es anders sein, meine liebe Milly. Ich glaube, Du hast in Deinem Leben noch nicht viel Kummer gekannt.«
»Nicht, seit meine Mutter gestorben ist — und ich war damals nur ein Kind — aber dieser alte Schmerz hat mich nie ganz verlassen und Papas Heirath hat mir mehr Kummer verursacht, als Du vielleicht glaubst, Mary. Dieses Haus ist mir seitdem nie mehr als meine wahre Heimat erschienen. Nein, Liebe, es ist ein neues Leben, das mir aufgegangen ist und, o ein so schönes!«
Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und verbarg ihr Gesicht an meiner Schulter.
»Kannst Du errathen, was Angus Egerton heute zu mir gesagt hat?« fragte sie mit leiser, zitternder Stimme.
»Wer es etwas sehr Wunderbares, Liebe? oder etwas, das so alt ist wie die Welt, in der wir leben?«
»Nicht alt für mich, Mary, sondern über alle Maßen neu und wundervoll. Ich glaubte nicht, daß er sich etwas aus mir machte, ich hatte es nie zu hoffen gewagt ; denn ich habe ihn seit langer Zeit ein wenig geliebt, obschon Du wahrscheinlich keine Ahnung davon hattest.«
»Mein liebes Mädchen, ich habe es von Anfang an gewußt. Es gibt nichts so Durchsichtiges in der Welt als es mir Deine Gedanken über Angus Egerton gewesen sind.«
»O Mary, wie konntest Du das! Und ich war doch so sorgsam, nichts davon zu sagen!« rief sie vorwurfsvoll. »Aber er liebt mich, Liebe. Er hat mich, wie er sagt, seit langer Zeit geliebt und mich um meine Hand gebeten.«
»Was, nach allen diesen Betheuerungen, daß er niemals von einer Frau verlangen werde, seine Armuth zu theilen?«
»Ich Mary und es ist СКАЧАТЬ