Milly Darrell. Мэри Элизабет Брэддон
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Название: Milly Darrell

Автор: Мэри Элизабет Брэддон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754183731

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СКАЧАТЬ nicht?« fragte Milly schnell.

      »Weil ich nie etwas Gutes von ihm gehört habe.«

      »Aber er hat sich geändert, wie es scheint,« sagte Mr. Darrell, »und er führt zu Cumber, wie mir die Collingwoods sagen, ein ganz solides Leben. Augusta und ich haben diesen Morgen im Pfarrhause einen Besuch abgestattet und der Pfarrer und seine Frau haben viel von ihm gesprochen. Ich gestehe, er hat mir so eben sehr gut gefallen.«

      Milly blickte dankbar zu ihrem Vater empor. Das arme Kind! wie unschuldig und unbewußt verrieth sie ihr Geheimniß! und wie wenig dachte sie an die eifersüchtigen Augen, die sie beobachteten! Ich sah, wie Julian Stormonts Gesicht sich verfinsterte und ich wußte, daß er bereits den Zustand von Millys Gefühlen in Bezug aus Angus Egerton entdeckt hatte.

      Er befand sich noch immer bei uns, als Mr. Egerton zwei Tage später zum Diner kam. Ich werde diesen Abend niemals vergessen. Der Tag war drückend heiß gewesen und im Laufe des Nachmittags hatte sich jene eigenthümliche Stille in der Luft eingestellt, die man öfters vor einem Gewitter bemerkte. Milly war den ganzen Tag über voll Leben und Beweglichkeit gewesen, indem sie mit einer Art freudiger Ruhelosigkeit von einem Zimmer zum andern flatterte. Sie verwendete für diese so einfache Partie eine ungewöhnliche Sorgfalt auf ihre Toilette und als sie in mein Zimmer kam, sah sie in ihrem weißen Gazekleid und ihren halbaufgeblühten Rosen im Haar wie Titania aus.

      Mr. Egerton traf etwas später als die Gäste aus dem Pfarrhause ein und nachdem er Mr. Darrell begrüßt hatte, begab er sich sogleich zu dem Platze, wo Milly und ich saßen.

      »Haben Sie, seit ich zum letzten mal mich hier befand, weitere Skizzen fertig gemacht, Miß Darrell?« fragte er.

      »Nein; ich habe in den letzten Tagen nichts weiter gethan.«

      »Ich habe seit meinem Besuche hier über ihre künstlerischen Arbeiten viel nachgedacht. Ich bin nämlich stärker in der Kritik, als im eigenen Schaffen. Ich glaube, ich war damals gerade im Begriff, Ihnen eine kleine Vorlesung über Ihre Fehler zu halten. War es nicht so?«

      »Ja; aber Sie brachen sie so plötzlich in der Mitte ab, daß sie mir von keinem besonderen Nutzen war,« antwortete Milly in piquirtem Tone.

      »Hab’ ich es wirklich gethan? O ja, ich erinnere mich jetzt. Ich war von Mrs. Darrells Erscheinung ganz überrascht. Sie gleicht so auffallend einer Dame, die ich vor langer Zeit gekannt hatte.«

      »Das ist wirklich ein seltsames Zusammentreffen,« sagte ich.

      »Worum ein Zusammentreffen?« fragte Mr. Egerton.

      »Mrs. Darrell hat fast dasselbe von Ihrem Porträt gesagt, als wir eines Tags in Cumber waren. Es erinnere sie an Jemand, den sie vor langer Zeit gekannt habe.«

      »Was für ein ausgezeichneten Gedächtniß Sie für kleine Begebenheiten haben, Miß Crofton,« sagte eine Stimme hinter mir.

      Es war die von Mrs. Darrell. Sie war unbemerkt von mir ins Zimmer und auf uns zu gekommen. Ob sie Angus Egerton gesehen hatte oder nicht, weiß ich nicht. Er erhob sich, um ihr die Hand zu reichen und fuhr dann fort, über Millys Skizzen zu sprechen.

      Mr. Collingwood führte Mrs. Darrell in das Speisezimmer, während Mr. Egerton Milly seinen Arm gab. Beim Essen saß er neben ihr an der schön verzierten Tafel, welche um diese Jahreszeit stets mit einem Reichthum von Rosen geschmückt war. Ich sah die Blicke von Augusta Darrell während des Diners vielfach nach dieser Richtung wandern und fühlte, daß mein geliebtes Mädchen sich in einer Atmosphäre von Falschheit befand. Worin hatte die frühere Bekanntschaft zwischen Millys Stiefmutter und Angus Egerton bestanden? Und weshalb wurde sie von beiden schweigend verleugnet? Wenn es eine gewöhnliche Freundschaft war, so konnte kein Grund für diese Verheimlichung und Zurückhaltung gegeben sein. Ich hatte Angus Egerton niemals ganz getraut, obwohl ich ihm nicht abgeneigt war und ihn sogar bewunderte und diese geheimnißvolle Beziehung zwischen ihm und Mrs. Darrell war eine hinlängliche Ursache zu ernstem Mißtrauen.

      »Ich wünschte, sie wäre weniger für ihn eingenommen,« sagte ich zu mir, als ich auf Millys heiteres glückliches Gesicht blickte.

      Als wir nach dem Essen in das Wohnzimmer zurückkehrten, hatten die Miß Collingwoods viel mit Milly über eine große Croquet-Partie zu sprechen, welche zu Pensildon bei Sir John und Lady Pensildon vierzehn Meilen von Thornleigh entfernt, stattfinden sollte. Die Töchter des Pfarrers, welche einige Jahre älter waren, als Milly, liebten das Croquetspiel leidenschaftlich und waren über das bevorstehende Ereigniß voll Aufregung, indem sie sich darüber besprachen, was sie und Milly bei dieser Gelegenheit tragen sollten. Während sie in dieser Weise beschäftigt waren, erzählte mir Mrs. Collingwood eine lange Geschichte von einer ihrer armen Pfarrangehörigen — ein Thema, das bei ihr stets unerschöpflich war. Dieser Umstand ließ Mrs. Darrell unbeschäftigt und nachdem sie kurze Zeit am offenen Fenster gestanden, trat sie auf die Terrasse hinaus, die stets ihr Lieblingsaufenthalt in dieser Sommerwitterung war. Wenige Minuten später sah ich sie in ernster Unterhaltung mit Angus Egerton vor den Fenstern auf- und abgehen. Dies war einige Zeit vorher, ehe die andern Gentleman das Speisezimmer verließen und sie gingen noch immer langsam mit einander auf und ab, als! Mr. Darrell und der Pfarrer ins Wohnzimmer kamen. Das Gewitter hatte sich noch nicht eingestellt und es war heller Mondschein. Mr. Darrell ging hinaus und holte seine Frau mit einem sanften Tadel, daß sie sich in ihrem dünnen Musselinkleid der Nachtluft aussetze, herein.

      Darauf kam Musik. Augusta Darrell sang einige alte englische Balladen, die ich bisher noch nicht von ihr gehört hatte. Es waren einfache rührende Melodien, welche, wie ich glaube, Thränen in unser Aller Augen brachten.

      Mr. Egerton saß in der Nähe eines offenen Fensters mit seinem Gesicht im Schatten, während sie sang, und als sie das letzte dieser alten Lieder sang, erhob er sich mit einer halb ungeduldigen Geberde und ging aus die Terrasse hinaus. Wenn ich ihn und Andere in Bezug auf ihn um diese Zeit genau beobachteten, so geschah es aus keiner müßigen oder unbescheidenen Neugierde, sondern weil ich wußte, daß es sich um das Glück meiner theuren Freundin handelte. Ich bemerkte ihren enttäuschten Blick, als er am andern Ende des Zimmers blieb und den ganzen Abend sich mit den Herren unterhielt, statt daß er, wie er es immer während unserer angenehmen Abende im Pfarrhause gethan, auf irgend eine Weise in ihre Nähe zu kommen suchte.

      IX. Kapitel.

       Angus Egerton ist abgewiesen.

      Das erwartete Gewitter kam am folgenden Tage und Milly und ich wurden davon überrascht. Wir hatten einen Spaziergang über das Moor gemacht und befanden uns glücklicher Weise in einer kurzen Entfernung von Mrs. Thatchers Wohnung, als der erste Blitzstrahl durch die grauen Wolken zuckte und das erste langgezogene Rollen des Donners die stille Luft erschütterte. In vollem Laufe eilten, wir nach dem kleinen Hause der Mrs. Thatcher und langten dort athemlos an.

      Die Kräutersammlerin war nicht allein. Eine hohe dunkle Gestalt stand zwischen uns und dem kleinen Fenster, als wir eintraten.

      Milly stieß einen schwachen Ruf der Ueberraschung aus und als sich die Gestalt umdrehte, erkannte ich Mr. Egerton.

      Bei allen unsern Besuchen unter den Armen hatten wir ihn früher niemals getroffen.

      »Wieder vom Regen überrascht« junge Damen!« rief er lachend; »wie ich sehe, sind Sie beide noch nicht wetterkundiger geworden. Glücklicher Weise befinden Sie sich diesmal unter Dach, ehe der Sturm ausgebrochen ist. Es wird indeß bald genug mit Heftigkeit eintreten. Wie verwundert sehen Sie aus, mich hier zu finden, Miß Darrell! Becky ist eine sehr alte Freundin von mir. Ich СКАЧАТЬ