Taubenzeit. L.U. Ulder
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Читать онлайн книгу Taubenzeit - L.U. Ulder страница 16

Название: Taubenzeit

Автор: L.U. Ulder

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847629160

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СКАЧАТЬ seine mit dem Bauträger ausgehandelte, knappe Marge aufbessern würde. Es gab nur noch eine winzige Möglichkeit, wenigstens etwas Kabel und Arbeitszeit für seinen einzigen Angestellten einzusparen, aber auch diese Hoffnung löste sich sogleich in Luft auf.

      „Wir haben uns gefragt, was die Telefonsteckdose an dieser Stelle soll, genau unter der Treppe?“

      Die Kundin tippte mit spitzem Finger auf das Papier.

      „Das Telefonkabel wird von dieser Seite in das Haus geführt.“

      „Das ist doch völlig unpraktisch, unter der Treppe.“

      Die Frau betonte ihre letzten Worte, als könnte sie es nicht fassen, dass ausgerechnet an dieser Position ein Telefon stehen sollte.

      „Manche meiner Kunden stellen sich dort eine kleine Bank hin, macht sich bestimmt gut.“

      „Doch nicht unter der Treppe, die ist offen. Das staubt ja alles ein. Nein, kommt gar nicht infrage. Das Telefon kommt auf die andere Flurseite.“

      Mit zackigen Bewegungen änderte er den Bauplan, genauso genervt wickelte er das Kundengespräch bis zum Schluss und geleitete das Ehepaar durch den Flur bis zur Tür.

      Auf dem Rückweg öffnete er wieder die Tür zum Wohnzimmer.

      Jetzt war frischer Rauch zu riechen, seine Frau hatte sich aufgesetzt und drehte den Kopf in seine Richtung. Ihre Haut war blass und für ihr Alter viel zu sehr zerfurcht. Das halblange Haar war vor längerer Zeit kastanienbraun gefärbt worden, der graue Haaransatz bereits handbreit.

      „Sind die Leute schon wieder weg, das ging aber schnell.“

      „Es wird heutzutage immer schwieriger, den Kunden ein paar Extras aufzuschwatzen. Ich frage mich, warum die Leute überhaupt noch bauen. Da können sie doch gleich in ihren Scheißwohnungen hocken bleiben. Ich muss noch mal weg, auf eine Baustelle.“

      Ohne ihre Antwort abzuwarten, er zog die Tür des Wohnzimmers hinter sich zu, schnappte sich seine Lederjacke von der Garderobe und verließ das Haus. Missmutig setzte er sich in den schäbig wirkenden Firmenwagen. Sein Weg führte ihn in ein Gewerbegebiet, nur ein paar Fahrminuten von seinem Wohnort entfernt. Er stellte den Golf auf dem Parkplatz ab und verschwand in einer Spielhalle. Außer der Aufsicht befanden sich nur noch zwei weitere Spieler in der Halle, niemanden, den er kannte. Ronald nickte der Frau hinter dem Tresen zu, schenkte sich an der Kaffeemaschine eine Tasse ein und setzte sich auf den Hocker vor einem digitalen Geldspielautomaten der neuesten Generation. Mit fahrigen Bewegungen wanderten die ersten Münzen in den Automatenschacht. Ebenso fahrig waren Ronalds Versuche, die rotierenden Walzen mit seiner Reaktion zu beeinflussen. Der Automat zählte einige Punkte aufwärts, als er hier und da mal ein Spiel gewann. Der Gewinn aber wurde schnell wieder herunter gezählt und er setzte weiter Geld ein. Nach einem Dutzend Spielen zog er den Barhocker etwas nach links und begann, den Nachbarautomaten ebenfalls mit Geld zu füttern. Seine Blicke wanderten ständig hin und her, der Kaffeerest im Becher war längst kalt geworden. Schweiß perlte auf seiner Stirn und er wischte die feuchten Hände an seiner Hose ab. Es dauerte nicht lange und er war pleite, der Verdienst eines Tages war in den beiden Geräten verschwunden. Seine Hände zitterten, als er sich eine Zigarette anzündete. Er stierte auf das Gerät, dessen Walzen sich nicht mehr drehten, als meinte er, es mit bloßem Willen zum Weiterspielen bewegen zu können. Er machte zwei, drei Zügen an der Zigarette und drückte sie bereits im Aschenbecher wieder aus. Mit unbeholfenen Schritten bewegte er sich zum Tresen, die vollschlanke Mittfünfzigerin dahinter war damit beschäftigt, Wechselgeld zu zählen.

      „Hast du dir die Haare gefärbt, steht dir gut, der Rotton.“

      „Diese Farbe habe ich schon mindestens einen Monat“, ließ ihn die Frau abblitzen.

      „Kann ich noch was anschreiben, wenigstens 'nen Hunderter?“

      „Nee, tut mir leid. Der Chef hat gesagt, dass ich nichts mehr rausgeben darf. Erst müssen die alten Rechnungen bezahlt werden. Fünfhundert sind noch offen.“

      „So ein Quatsch, der kriegt schon sein Geld. Hat er immer gekriegt.“

      „Mag ja sein. Aber ich darf es nicht. Riskiere sonst meinen Job.“

      Entschuldigend hob die Frau ihre Schultern. Ronny winkte ab und drehte sich um. Grußlos stakste er mit schweren Schritten aus der Spielhalle hinaus und stieg in sein Auto. Hier saß er einige Minuten, im Fahrersitz zusammengesunken, den Blick nach oben gewandt. Eine Zigarette verqualmte zwischen seinen Fingern, bis sie am Filter erlosch. Er hatte nicht ein einziges Mal an ihr gesogen. Schweratmend schnippte er den Stummel aus dem Fenster und drückte auf die Freisprecheinrichtung seines Handys. Es knackte ein paar Mal, dann meldete sich eine Stimme mit einem kurzen „Ja.“

      „Ich bin's, Ronny.“

      Auf der anderen Seite herrschte einen Moment Stille.

      „Bist du blöd, mich auf dieser Nummer anzurufen? Und dann noch mit deinem Handy.“

      „Na und, ich bin ein Arbeitskollege von dir, vom Seminar. Schon vergessen.“

      „Es war ausgemacht, dass der Anrufer von einer Telefonzelle aus telefoniert, egal, wer von uns den anderen anruft.“

      „Jürgen, ich habe ein Problem, mir steht das Wasser bis zum Hals. Ich brauche unbedingt Geld, bis ich meine Außenstände wieder drin habe.“

      „Wie viel?“

      „Fünftausend.“

      Auf der anderen Seite wurde schwer ausgeatmet.

      „Höchstens zwei, aber das habe ich vor unserer nächsten Fahrt zurück.“

      „Okay, gemacht.“

      „Ich schicke es dir. Per Western-Union. Und in Zukunft rufst du nur noch von einer Telefonzelle an, verstanden?“

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