Kinder des Mondes. Evadeen Brickwood
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Название: Kinder des Mondes

Автор: Evadeen Brickwood

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erinnerung an die Zukunft

isbn: 9783738055030

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СКАЧАТЬ sie.

      Chryséis zog mit Trevors Hilfe einen kleinen, blauen Koffer hinter sich her.

      “’Habe Herbert Shelton schon vor ewigen Zeiten gelesen’… blahblah. Wen will sie eigentlich beeindrucken? Pah!” murmelte sie dabei vor sich hin. Sie hatte schon jetzt die Nase voll von Holly, und die Schule hatte noch nicht mal begonnen.

      Kurz darauf hielt Dr. Broadbent seine Rede.

      “Guten Tag, meine Damen und Herren, liebe Eltern und andere anwesende Erwachsene...” Dr. Broadbent sprach die Schüler immer mit ‘Damen und Herren’ an.

      Er war ein ziemlich cleverer Mann von etwa fünfzig Jahren, mit rötlichen Wangen und einer Halbglatze. Das Bild eines Schuldirektors. Seine Ansprachen waren oft mit kleinen Wortspielen gespickt, die dazu dienen sollten, seine jungen Zuhörer wachzuhalten. Heute war seine Rede eher zahm.

      Einer der Achtklässler und entfernter Cousin Hollys, Bradley Benson, stieß einen kleineren Jungen unsanft zur Seite und Dr. Broadbent hörte auf zu sprechen, bis die Ordnung wieder hergestellt war. Zu Anfang des Schuljahres war er noch gut gelaunt. Die geräumige Eingangshalle füllte sich langsam.

      “...und so betreten wir wieder die heiligen Hallen des Lernens. Ich möchte auch unsere geschätzten Lehrkräfte willkommen heißen - die sich sicher irgendwo im Gebäude verstecken. Alle Eltern und auch unsere neuen Schüler. Möge Ihr Aufenthalt in Pemberton genauso erfolgreich sein, wie…” Er sprach noch zehn lange Minuten. Danach gab es Häppchen am Buffet, bevor die Eltern sich wieder auf den Weg machten. Dann ging’s gleich wieder in den Alltag über.

      Die kleine Privatschule hatte nur zwei Klassen pro Stufe. Katherine, Trevor und Chryséis waren diesmal in der gleichen Klasse. Allerdings auch Holly und ihre zur Zeit beste Freundin Natascha Manning.

      “Na prima!” stöhnte Chryséis .

      “Ach komm’, das lässt sich nicht ändern,” flüsterte Trevor.

      “Das werden wir ja sehen.”

      Wenigstens war jetzt Dr. Wilkins ihr Klassenlehrer. Ein eifriger, wenn auch oft langweiliger Lehrer, der es gut mit einem meinte. Leider ließ er sich leicht aus der Fassung bringen. Die achte Klasse brach noch immer in wildes Gekicher aus, wenn der Streich von letztem Oktober zur Sprache kam. Anscheinend hatte das Ganze was mit einem Furzballon zu tun.

      Nach dem eiligen Abendessen wurden die Schlafräume eingeteilt. Kleidung, Bücher und andere Habseligkeiten wanderten lautstark aus vollgestopften Taschen und Koffern in gähnend leere Schränke und Schreibtische.

      Die Jungs waren im Ostflügel des Schulgebäudes. Die Mädchen im Westflügel. Bald ertönte Schwatzen und Gelächter in den Gesellschaftsräumen.

      “Habt ihr Vanessa gesehen? Nein diese neue Frisur!”

      “Ich habe gehört, dass sich Bobbys Eltern scheiden lassen …” “Nein!”

      “Ich nehme dieses Jahr Japanisch als neue Sprache dazu...”

      Chryséis teilte sich ein Eckzimmer im zweiten Stock mit Katherine und Sally Holfield, einem neuen Mädchen aus Missouri. Sie war kein Morgenmensch und mochte keine grelle Morgensonne. Deshalb stellte sie zufrieden fest, dass die Fenster nach Westen zeigten. Hollys Zimmer befand sich zum Glück in der ersten Etage.

      Trevor hatte seine Sachen schon vor Stunden ausgepackt und saß lesend auf einer Bank draußen. Chryséis lehnte sich aus dem Fenster und winkte.

      “Hallo Trevor!”

      Es war nicht gerade cool, einem Mädchen in ihrem Schlafraum zuzurufen. Trevor winkte nur kurz und nahm sich dann wieder sein Buch, ‘Die Libelle’ von H.A. Humphries, vor. Ein anspruchsvoller Roman über einen chinesischen Jungen während der Ming Dynastie. Trevor hatte nur noch 74 Seiten vor sich und wollte das Buch heute noch zu Ende lesen.

      Katherine verstaute ihre Socken in der untersten Schublade und gab Sally freundschaftliche Ratschläge. Sally Holfield war noch ganz befangen, weil sie auf so eine berühmte Schule ging. Sie glaubte mit den anderen nicht mithalten zu können.

      “Du musst wissen, dass unsere Snobs sich ab und zu die Neuen vornehmen. Also kannst du etwas Schikane von denen erwarten.” Sie wusste, wovon sie sprach.

      “Das ist aber gemein!”

      “Ja, aber lass’ die einfach nicht an dich ‘ran. Wir sind ja auch noch da.”

      “Trevor gab Holly Benson letztes Jahr solange die kalte Schulter, bis sie von allein aufgab. Als Opfer ist er total hoffnungslos.” Chryséis grinste.

      “Wer ist denn Holly Benson?”

      “Ach, eine der Prinzessinnen in unserer Klassenstufe. Steinreich.”

      “Glaub’ mir, mit der willst du nichts zu tun haben,” meinte Katherine.

      Die Mädchen hatten schon ihre Pyjamas an, weil um neun Uhr das Licht ausgemacht wurde. Der Wecker auf Katherines Nachttisch zeigte 20:37 Uhr an. Sie hatten noch ein wenig Zeit.

      Sally putzte sich die Zähne und kämmte sich dann die Haare vor der Spiegelkommode, die sich alle drei teilten.

      “Warum macht Holly denn so etwas? Ist sie immer so fies?” fragte Sally ihr Spiegelbild. Sie wollte sich gerne mit allen hier anfreunden und wer war dieser Trevor?

      Sally kämmte ihr helbraunes Haar zu einem Pferdeschwanz nach hinten, dann wieder in die Stirn. Schick wie bei einem Filmstar.

      Katherine hing ein Poster ihrer Lieblingsgruppe, der Mädchenband ‘Bliss Five’, über ihrem Bett auf.

      “Sally, kannst du mir bitte das Klebeband da geben?” Sie zeigte auf den Tisch, während sie versuchte das Poster hoch zu halten.

      “Holly ist ein verwöhntes Blag. Das ist los mit ihr,” sagte Chryséis unverblümt.

      Sie sagte oft was ihr gerade in den Sinn kam. Das war nicht immer sehr taktvoll.

      Sally gab Katherine wortlos das Klebeband und setzte sie sich wieder vor den Spiegel. Sie machte sich daran Haarbürste und Spangen in ihre Schublade zu räumen. Chryséis glitt in eine andere Jogastellung, bei der sie ihre Beine kerzengerade nach oben strecken musste.

      Als Katherine in Pemberton anfing, hatte Chryséis sie vor Holly gerettet und sie waren beste Freundinnen geworden.

      Wenn Holly Benson überhaupt jemanden respektierte, dann war es Chryséis . Irgendwie brachte sie es einfach nicht fertig sie zu ärgern. Holly ging seit langem einem Streit mit der schlagfertigen Chryséis lieber aus dem Weg.

      Bald ging in der ‘Pemberton Akademie für Hochbegabte’ alles seinen gewohnten Gang. Oder fast alles.

      Kapitel 3

      Was, Zeitreisen?

      “Es muss jetzt einfach klappen, es muss einfach!” Katherine hätte sich die Haare ausraufen mögen. Werkzeuge, Plastik- und Metallteile lagen in wildem Durcheinander auf dem Arbeitstisch verstreut herum.

      “Was СКАЧАТЬ