Kinder des Mondes. Evadeen Brickwood
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Kinder des Mondes - Evadeen Brickwood страница 4

Название: Kinder des Mondes

Автор: Evadeen Brickwood

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erinnerung an die Zukunft

isbn: 9783738055030

isbn:

СКАЧАТЬ so - hab‘ mich schon gewundert,” sagte Katherine“Das hast du gestern noch alles hingekriegt?”

      “Gute Idee, Trev. Falls wir im Meer landen sollten oder so,” witzelte Chryséis und ließ den ZPS in ihre Jackentasche gleiten.

      “Genau. Wenn wir einen verlieren oder der hier kaputt geht, haben wir noch die anderen als Reserve,” meinte Katherine.

      “Der oberste rote Knopf ist die erste Zeitreferenz für heute. Das wisst ihr ja. Auf den müssen wir nachher alle gleichzeitig drücken, wenn’s losgeht,” fuhr Trevor mit ernsthafter Miene fort.

      “Klar. Jetzt brauchen wir nur noch die VUs. Ein virtueller Unsichtbarkeitsumhang für jeden von uns.”

      Chryséis öffnete ihre vordere Rucksacktasche. Schmale Haarreifen aus schwarzem Plastik kamen zum Vorschein. Mit einem winzigen Kästchen oben drauf und einem flachen Knopf an der Seite.

      Die VUs waren das Beste überhaupt.

      Chryséis und Katherine hatten sich das nach Trevors fast missglückter Zeitreise ausgedacht. Man wusste schließlich nie, was einen so alles erwartete. Das Prinzip war einfach und hatte etwas mit der Biegung von Lichtwellen zu tun. Falls es gefährlich wurde, drückte man einfach auf den flachen Knopf - und verschwand sofort.

      Trevor hatte seinen VU morgens schon aufsetzen wollen, aber das wäre aufgefallen. Ein Junge mit 'nem Haarreifen beim Schulausflug!

      Sie hatten auch beschlossen, die VUs im Zeitportal ausgeschaltet zu lassen. Das Risiko, dass was schiefgehen könnte mit den Frequenzen, war einfach zu groß.

      “Verflixt nochmal.” Die Haarreifen hatten sich ineinander verfangen und Chryséis mühte sich ab, sie aus der Tasche zu bekommen. Katherine sah ihr besorgt zu.

      “Mach schnell, Chris! Das dauert zu lange.”

      “Ja, ja.”

      Zu guter Letzt half sie ihr dabei die Plastikreifen zu entwirren. “Na bitte,” meinte Chryséis triumphierend. Jeder setzte einen Haarreifen auf. Ganz vorsichtig, um den flachen Knopf an der Seite nicht zu berühren.

      “Jetzt kann’s endlich losgehen!” sagte Chryséis aufgeregt. Sie bemerkte nicht, wie blass Katherine geworden war.

      ‘Zeitreise’ - auf einmal klang das Wort wie ein bedrohliches Echo in Katherines Kopf. Ihr Mund war so trocken. Sie schluckte, aber der Kloß im Hals wollte nicht weggehen. Ausgerechnet jetzt bekam sie Panik!

      Und zu allem Überfluss schoss ihr auch noch eine sehr beunruhigende Frage durch den Kopf: Konnte man prähistorische Luft eigentlich einfach so einatmen oder war das gefährlich? Der Gedanke war verrückt. Das ganze Experiment war verrückt. Gefährlich sogar!

      Katherine schluckte verzweifelt und kämpfte gegen den unwiderstehlichen Drang an davonzulaufen. Dafür war es jetzt aber zu spät. Sie konnte ihre Freunde nicht im Stich lassen.

      Trevor hatte schon den großen weißen Knopf seines ZPSs aktiviert und war dabei, eine geeignete Stelle zu finden. Mal peilte er diesen Fels an, mal jenen. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass gleich etwas passieren würde. Und tatsächlich, das graue Gestein vor ihm begann plötzlich zu schimmern. Ein Vorhang wie damals im Schulgarten. Ein Portal zum Raum-Zeit Kontinuum!

      “Ich hab’s ja gewusst!” rief er.

      Katherine starrte wie gebannt auf die vibrierende, schimmernde Stelle. Eine Zeitschleife, das musste eine Zeitschleife sein!

      “Los, jetzt alle zusammen.” Auf Trevors Signal hin pressten sie den obersten roten Knopf durch das Plastik hindurch, um die heutige Zeitreferenz einzuloggen. Geschafft. Der erste Schritt war gelungen.

      “Ich aktiviere jetzt. Macht euch fertig.”

      Die Mädchen hielten sich an der Hand und Trevor drückte zum zweiten Mal auf den großen, weißen Knopf.

      Kapitel 2

      Ein Aufregendes Neues Schuljahr

      Am Ende der Winterferien war das Experiment im Carter-Tal noch reine Zukunftsmusik.

      Wie so oft hatte Walt, der Hausmeister, Katherine und andere Schüler vom Flughafen in Etheridgeville abgeholt. Zeitreisen war so ziemlich das letzte woran Katherine dachte, als sie sich auf dem Rücksitz des altmodischen, schwarzen Volvos zurücklehnte. Sie sah verträumt auf die vorbeihuschende Landschaft und versuchte Privesh und Hendrik zu ignorieren, die sich lauthals über irgendeinen öden Sport unterhielten.

      Sieht fast so aus wie in England, dachte sie sehnsüchtig, wenn nur die grauen Moosbärte an den Eukalyptusbäumen nicht wären. Sowas hatte sie in England noch nie gesehen. Und der Himmel war eigentlich auch viel zu blau.

      Ein einsames Wölkchen wanderte auf die linke Seite und drängte sich zwischen die Bäume, als der Wagen in die Straße beim breiten Schultor einbog. Ah, da war noch eine zweite Wolke, nicht weit von der ersten. Schon besser.

      Katherine seufzte und lehnte sich wieder ins weiche Lederpolster zurück.

      Die Ferien waren wie immer viel zu kurz gewesen. Schon jetzt vermisste sie ihre sanfte französische Mutter und Dad und Tante Trudie und das große Haus in Oxfordshire. Tante Trudie, Mutters jüngere Schwester, war immer so nett und lustig.

      Ihre beiden jüngeren Brüder Graham und Frederick vermisste sie nicht besonders. Die waren verwöhnt und ließen sie nie in Ruhe.

      Dad war oft auf Geschäftsreise. Der Geruch von Ledermöbeln und Zigarren erinnerte Katherine immer an ihn. Wenn Dad mal zuhause war, saß sie am liebsten auf seinem Schoss und lauschte seiner tiefen, klangvollen Stimme. Er erzählte gern, was er auf seinen Reisen alles so erlebt hatte. Wie die faszinierende Geschichte von der Hochzeit in Pakistan, zu der er eingeladen war.

      “Die Braut war in einen rot-goldenen Sari gewickelt und der Bräutigam trug einen Schleier aus Goldlametta vor dem Gesicht,” hatte er berichtet. “Die Frauen im Dorf tanzten im Kreis herum, mit Wasserkrügen aus Metall auf dem Kopf.”

      Dad war auch auf einem bemalten Elefanten geritten! Katherine versuchte sich das alles vorzustellen, als sie den Geruch der Ledersitze schnupperte. Dieses Mal war Dad nur für drei kurze Tage nach Hause gekommen. Dann musste er wieder nach Hong Kong fliegen.

      Wäre alles einfacher, wenn ihre Eltern kein Geld hätten? Katherine dachte oft an den Luxus einer normalen Kindheit, ohne endloses Internatsleben und all das. Das Leben war wirklich unfair. Warum durfte sie nicht so aufwachsen wie alle anderen Kinder? Na ja, wie fast alle anderen Kinder. Auf Pemberton gingen viele Kinder mit reichen Eltern.

      Hinter gepflegten Rasenflächen am Ende der Straße, erschien das große, rot-weiße Schulgebäude mit seinen ungeheuer vielen Dächern und Türmchen. Katherine fragte sich zum x-ten Male, wer sich das wohl ausgedacht hatte.

      Es gab eine Unmenge von Blumenbeeten, Büschen und schattigen Bäumen in Pemberton. Die üppige Vegetation hielt zwei Gärtner das ganze Jahr über auf Trab. Als der Wagen am grünen Golfplatz vorbeischnurrte, schimmerten hier und da plätschernde Springbrunnen und ein paar Teiche durch die Botanik.

      Die Sportanlagen von Pemberton konnten sich auch sehen lassen. Schade СКАЧАТЬ