Kinder des Mondes. Evadeen Brickwood
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Название: Kinder des Mondes

Автор: Evadeen Brickwood

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erinnerung an die Zukunft

isbn: 9783738055030

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СКАЧАТЬ würde lieber Cricket spielen,” sagte Ben.

      Ben Harper aus Rockingham, Australien war einer der reichsten Kids an der Schule. Er fuhr fort, ihnen haarklein jede Einzelheit von irgendeinem Segeltrip zu erzählen, während Trevor aus dem Augenwinkel die beiden Mädchen beobachtete.

      Die winkten sich lebhaft zu. Katherine sah aus wie eine Dame, dachte Chryséis . Sie hatte dagegen blonde Zöpfchen und trug einfache Jeans und ein pinkes T-Shirt. Pink war ihre Lieblingsfarbe.

      Die Cromwells hatten ihr erstes Kind nach einer obskuren Figur aus der griechischen Geschichte genannt. Aus dem ‘Trojanischen Krieg’. Die historische Chryséis hatte ziemliches Glück gehabt. Sie war von griechischen Soldaten gefangen worden, hatte aber bald unbeschadet ihre Freiheit wiedererlangt. Das war recht ungewöhnlich in der griechischen Mythologie. Die Eltern der modernen Chryséis hatten Griechisch studiert und waren von der Geschichte inspiriert gewesen. Ihre jüngeren Geschwister hießen Jason und Cassiopeia, oder einfach nur Cassie. Das waren auch altertümliche Namen.

      Katherine und Trevor verbrachten so manches Wochenende im Stadthaus der Cromwell Familie. Es lag halb versteckt in einem herrlich überwucherten Garten, in einer Gegend wo gepflegte Rasenflächen und gerade Blumenbeete an der Tagesordnung waren. Trevor hatte sich dort von Anfang an wohl gefühlt.

      Die Familie war so unkompliziert, und er liebte Mrs. Cromwells selbstgebackenes Maisbrot und Gumbo. Sie hatten erstaunlich viel Zeit füreinander und beim Abendessen wurde lebhaft durcheinander geredet.

      Im Haus gab es helle, fröhliche Farben und Möbel aus Fichtenholz, die herrlich nach Bienenwachs dufteten. An den Wänden hingen gerahmte Bilder und es gab überall faszinierende Sachen zu bestaunen.

      *

      “Hi Katie, hier!” rief Chryséis und ließ die Hand ihrer Mutter los.

      Katherine rannte quer über den Parkplatz und zwickte Trevor im Vorbeilaufen ganz frech am Arm. Das war ungewöhnlich für die sonst schüchterne Katherine. Er griff lachend nach ihrem Arm, sie war aber zu schnell für ihn. Trotz des engen Rocks und wollenen Twinsets. Der weiße Kies knirschte unter ihren Sohlen, als sie übermütig über den Rasen jagten. Sie kamen lachend vor Chryséis zum Stehen.

      “Hi ihr beiden, schön euch wiederzusehen,” rief Chryséis in ihrem breiten Südstaatenakzent.

      “Hallo Freundin,” lachte Katherine noch ganz außer Atem. “Hallo Mrs. Cromwell!”

      Chryséis ’ Mutter begrüßte die Kinder und unterhielt sich mit anderen Eltern weiter.

      “Hey Chris, hast du mein letztes E-Mail gekriegt? Ich hab’s gestern noch schnell in Oxford abgeschickt.”

      “Was, welches E-Mail? Das von Freds Dünnpfiff?”

      Katherine nickte.

      “Ja, hab’ ich gekriegt. Echt ätzend.”

      Katherines Brüder waren ihrer Meinung nach verzogene Blagen. Ihr jüngerer Bruder Jason war dagegen unproblematisch und spielte den ganzen Tag mit seinen Freunden draußen im Garten.

      “Wir konnten überhaupt nichts in Marseille unternehmen. Es war ja sooo langweilig.” Katherine seufzte bei der bloßen Erinnerung. “Fred ist ‘ne richtige Plage. Immer kriegt er was, wenn wir verreisen.”

      Klar. Die Aufmerksamkeit seiner Mutter, dachte Chryséis .

      Katherine sprach noch immer mit einem deutlich britischen Akzent. Einige amerikanische Kinder meinten, sie sei gerade mit den ersten Siedlern in der Neuen Welt angekommen.

      “Haste während der Ferien was interessantes gelesen?” wandte sich Chryséis an Trevor.

      “Was?” fragte er zerstreut.

      Holly Benson, der Klassentyrann, stand dicht bei ihnen. Hinter Prof. Cromwell. Trevor mochte sie nicht besonders und es war unwahrscheinlich, dass sie sich über die Ferien gebessert hatte.

      Sie hatte ein hübsches Gesicht und dunkle Locken. Wenn man sie nicht kannte, konnte das leicht täuschen. Holly Benson mochte Schüler nicht, wenn sie ein Stipendium hatten. Was immer der Grund dafür sein mochte. Sie warf ihre dunklen Locken zurück und musterte scheinbar gleichgültig die Neuankömmlinge.

      Am liebsten hätte Holly ja Chryséis zur Freundin gehabt. Mr. Cromwell kam aus einer alt eingesessenen Familie und war Vorsitzender von Etheridgevilles Industrie- und Handelskammer. Gute Familie, wie Hollys Dad sagte.

      Der Klassentyrann stand hinter Prof. Cromwell, die sich jetzt mit ihren Eltern unterhielt. Sie hatte die drei Freunde entdeckt, wie sie lachten und schwatzten.

      Warum musste sich Chryséis sich mit einem Typen wie Trevor Huxley aus Chicago abgeben? Er war so gewöhnlich. Wie der es wohl geschafft hatte nach Pemberton zu kommen!

      Mr. Bensons Firma spendete jedes Jahr eine ansehnliche Summe an die Schule. Da konnte er wohl erwarten, dass seine Tochter mit den Kindern gleichwertiger Familien zur Schule ging. Und was Katherine anging - was war eigentlich so besonderes an ihr, dass Chryséis das englische Mädchen als beste Freundin vorzog?

      “Trevor, ich hab’ dich gefragt, ob du ‘n interessantes Buch gelesen hast.”

      “Ach so. Ich war eigentlich mehr im Internet,” gab Trevor zu.

      “Typisch.”

      “Diese neue Astronomie-Webseite ist einfach toll. Da gibt’s einen Screensaver mit ganz tollen Bildern von Planeten und Galaxien und Info über schwarze Materie.”

      Trevor fühlte sich in der virtuellen Welt des Internets zuhause. Von Computerspielen mal ganz abgesehen.

      “Und was sonst noch?” fragte Katherine.

      Bevor er etwas erwidern konnte, sagte Chryséis begeistert, “Ihr müsst unbedingt ‘Entfernte Resonanz’ lesen. Das neue Buch von Professor Herbert Shelton. Es geht darum, dass wenn was auf der einen Seite der Erde passiert, jemand auf der anderen Seite ziemlich genau die gleiche Idee haben kann, und...”

      Holly Benson hatte sich unbemerkt neben ihren Vater, Harold J. Benson III, gestellt. Direkt vor die drei Freunde.

      “Herbert Shelton? Hab’ ich schon vor ewigen Zeiten gelesen. Gutes Buch,” unterbrach sie mit wichtiger Miene. “Wahrscheinlich zu teuer für dich, was Trevor?”

      Trevor rollte mit den Augen und Katherine erschrak.

      “Wupps, wo kommst du denn auf einmal her?”

      “Ach komm Holly. Wer hat dich denn gefragt?” sagte Chryséis ärgerlich.

      Holly schien nie mitzubekommen, wenn sie unerwünscht war.

      Prof. Cromwell merkte, wie sich die Stimmung vereiste und kam ihnen zuhilfe.

      “Hallo Holly, nett dich zu sehen Kleine,” sagte sie schnell und blickte auf ihre Uhr. “Mrs. Benson, Mr. Benson es wird Zeit zu gehen. Auf Wiedersehen.”

      Sie wusste zu gut, wie ihre Tochter reagieren konnte und bugsierte die Kinder die Stufen zur Eingangshalle hinauf. Bevor Mr. Benson Gelegenheit hatte, СКАЧАТЬ