Frau Kaiser und der Dämon. Ulla Garden
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Название: Frau Kaiser und der Dämon

Автор: Ulla Garden

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783991078791

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СКАЧАТЬ befahl ihr, sofort den Notarzt zu rufen, was Leni dann auch machte. Außerdem verständigte Sarah die Familie von Johannes, die auf einem Gutshof im Münsterland lebte, worauf die Mutter und Max sofort nach Leipzig fuhren. Ihre eigene Mutter wollte Leni nicht behelligen, da diese immer sofort in Panik verfiel und das konnte sie in dieser Situation absolut nicht gebrauchen.

      Während der Untersuchung stellte der Gynäkologe fest, dass Leni Gewalt angetan worden war und da Leni das zuerst nicht zugeben wollte, schickte er die Psychologin zu ihr ans Bett. Dort war inzwischen auch schon ihre fassungslose Schwiegermutter eingetroffen. Susanne von Moeltenhoff hatte ihrer ersten Schwiegertochter nicht geglaubt, als die sich bei ihr über Johannes beklagt hatte und von Vergewaltigungen sprach. Umso entsetzter war sie, als sie erfuhr, was er mit Leni gemacht hatte. Sie konnte das absolut nicht verstehen, denn die beiden schienen doch so glücklich miteinander gewesen zu sein. Sie hatte ihren Sohn bisher nie so oft lächeln sehen. Leni schien ihn irgendwie verzaubert zu haben.

      Die Psychologin hatte nach ihrem Gespräch mit Leni ihre Visitenkarte auf den Nachttisch gelegt, mit der Bitte, dass Leni und ihr Mann sich am besten gemeinsam bei ihr melden sollten. Einen Moment später war Leni dann mit einem Griff an ihren Kopf zusammengesackt. Während Leni sofort zum CT gebracht wurde, hatte Susanne Lenis Tasche, ihr Handy und die Visitenkarte an sich genommen, denn sie ahnte schon, dass es etwas Ernstes war und dass Leni nicht auf die Gynäkologie zurückgebracht werden würde.

      Nach dem Frühstück ging Johannes zurück zur Intensivstation, wo er wieder eingekleidet wurde. Er verlangte den Arzt zu sprechen, aber der konnte ihm nichts Neues berichten. „Wir müssen abwarten Herr von Moeltenhoff, wir haben alles getan, was wir konnten“, sagte er seufzend. „Sie ist noch jung und bis auf die Schwangerschaft doch auch sehr fit und gesund, das sind schon mal gute Voraussetzungen“, fügte er beruhigend hinzu. „Gehen Sie nach Hause und schlafen Sie sich erst mal aus. Wir informieren Sie, sobald sich ihr Zustand verändert“, riet er Johannes.

      Der schüttelte aber nur den Kopf. „Ich lasse meine Frau jetzt nicht wieder im Stich. Ich will bei ihr bleiben, bis sie wieder aufwacht.“

      Der Arzt wurde jetzt etwas ungeduldig: „Hören Sie, das kann unter Umständen noch Tage dauern, wir rufen Sie ganz bestimmt an, bevor wir Ihre Frau aufwecken.“

      „Ich möchte aber nicht, dass sie hier alleine ist“, beharrte Johannes störrisch und ging wieder in den durch große Glasscheiben abgetrennten Raum zu Leni. Dort setzte er sich ans Bett und beobachtete sie eingehend. Wäre dieser blöde Beatmungsschlauch nicht, dann würde sie richtig friedlich aussehen, dachte er. Er griff unter die Bettdecke und streichelte ihren Bauch, wie er es sonst zu Hause auch immer tat. Er wusste, dass sie das gern hatte. Er lächelte ein wenig, als er daran dachte, dass sie sich dann immer an ihn gekuschelt und wohlig geseufzt hatte. Wäre sie eine Katze gewesen, dann hätte sie sicher geschnurrt.

      Ob es je wieder so harmonisch werden würde?

      „Es tut mir leid, Sie können nicht zu Ihrer Schwiegertochter, die Infektionsgefahr ist viel zu hoch.“ Die Pflegerin versuchte alles, um Susanne von Moeltenhoff daran zu hindern, dass sie zu Leni in die Intensivstation ging.

      „Aber ich bin doch gestern stundenlang an ihrem Bett gesessen, als sie noch auf der Gynäkologie lag, dann hätte ich sie ja gestern auch schon mit irgendwas anstecken können.“ Susanne gab nicht so schnell auf. „Außerdem muss mein Sohn mal nach Hause, um sich auszuschlafen.“

      Die Pflegerin seufzte. „Gut ich frage nach, ob wir eine Ausnahme machen können. Aber eigentlich ist es auch nicht in Ordnung, dass Ihr Sohn die ganze Zeit dasitzt. Und wenn dann noch eine weitere Person da ist, das können wir momentan kaum verantworten.“ Die Stationsleiterin war dann auch nicht besonders erfreut über das Anliegen, gab schlussendlich aber ihr Einverständnis dazu, dass Susanne ihren Sohn ablöste. „Das scheint eine besonders hartnäckige Familie zu sein“, meinte sie zu der Pflegerin.

      „Aber so was von“, bekräftigte diese. „Aber verständlich ist es doch schon, die sind so frisch verheiratet und freuen sich auf den Nachwuchs und dann passiert so was“, fügte sie verständnisvoll an und ging dann davon, um Susanne einzukleiden und zu Leni zu führen.

      „So mein Junge, du gehst jetzt nach Hause und schläfst dich aus und ich bleibe so lange hier bei Leni. Max wartet draußen und fährt dich.“ Susanne ließ gar keine Widerrede aufkommen, sondern schob Johannes zur Tür. Der fügte sich fast widerspruchslos und trottete zum Ausgang, wo Max schon ungeduldig auf und ab lief. Schweigend fuhren die beiden dann zur Wohnung von Johannes und Leni, wo Johannes sich augenblicklich ins Schlafzimmer zurückzog. Er hatte keine Lust auf weitere Diskussionen mit Max. Es war ihm bisher nie so richtig bewusst gewesen, dass Max offensichtlich mehr für Leni empfand als für einen Schwager üblich. Er legte sich aufs Bett, hing seinen Gedanken nach und schlief kurz darauf tatsächlich ein. Ein paar Stunden später schreckte er von Alpträumen geplagt wieder auf. Er ging ins Bad und duschte ausgiebig. Max hatte in der Zwischenzeit Pizza bestellt und sie aßen beide zunächst schweigend.

      „Ich habe Lenis Bruder verständigt und ihn gebeten, es ihrer Mutter schonend beizubringen“, brach Max das Schweigen. „Ich hab aber gesagt, dass es keinen Wert hat, wenn sie jetzt sofort herkommen. Wir werden sie informieren, wenn es etwas Neues gibt.“

      Johannes nickte kauend. „Ja, gute Idee, danke“, brachte er dann mühsam hervor und seufzte. Worauf sie erst mal wieder schweigend weiteraßen.

      „Sag mal, hab ich da was verpasst?“, fragte Max unvermittelt. „Wieso redet ihr denn in Bezug auf Lenis Schwangerschaft in der Mehrzahl? Wie viele Kinder bekommt ihr denn?“, wollte er dann wissen.

      „Zwei“, erwiderte Johannes kurz angebunden.

      „Waaaas? Zwillinge? Oh verdammte Scheiße, wie hast du das denn wieder hingekriegt, Alter?“ Max schüttelte den Kopf. „Eins hat dir wohl nicht genügt? Dass du auch immer übertreiben musst“, foppte er seinen Bruder.

      „Das haben wir uns auch nicht ausgesucht. Aber es ist nun mal so“, Johannes zuckte die Schultern.

      „Und, wisst ihr, was es wird?“ wollte Max dann wissen.

      „Nein, aber sie sind jedenfalls zweieiig und wir hoffen auf ein Pärchen“, gestand Johannes mit einem kleinen Lächeln.

      „Na, dann hoffen wir, dass Leni und die Kleinen das gut überstehen“, meinte Max mit einem ernsten Gesicht.

      Kurze Zeit später meinte er zwinkernd: „Zwei Jungs könnt ihr ja Max und Moritz und zwei Mädchen Hanni und Nanni nennen.“

      Johannes lächelte jetzt auch leicht und meinte: „Da ist uns wohl doch was Besseres eingefallen.“ Er stöhnte leise auf: „Mein Gott, vor zwei Tagen sind wir gemütlich auf dem Balkon gesessen und haben die Namen festgelegt.“

      „Und, wie wollt ihr sie nennen?“, bohrte Max weiter.

      Johannes zuckte die Schultern: „Lene hat das alles aufgeschrieben, da wir ja nicht wissen, was es wird, haben wir jeweils zwei Erst- und Zweitnamen für Jungen und Mädchen ausgesucht. Sie hat in den letzten Wochen oder sogar Monaten alles aufgeschrieben, was ihr in den Sinn kam und vorgestern haben wir uns dann entschieden.“

      „Mach’s doch nicht so spannend, Mann, also wie sollen sie heißen?“ Max konnte seine Neugier nicht mehr verbergen.

      „Ich weiß es nicht genau, frag Lene“, da fiel ihm ein, dass sie nicht ansprechbar war und er seufzte tief. „Ein Junge soll Viktor heißen, nach unserem Urgroßvater, aber an alles andere erinnere ich mich nicht. „Dafür haben wir ja den Zettel gemacht“, meinte er achselzuckend.

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