Der Himmel Von Nadira. Giovanni Mongiovì
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Название: Der Himmel Von Nadira

Автор: Giovanni Mongiovì

Издательство: Tektime S.r.l.s.

Жанр: Историческая литература

Серия:

isbn: 9788835430575

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СКАЧАТЬ es auszugeben.“

      Umar war verwirrt; könnte es wirklich sein, dass er nicht an das gedacht hatte, was er von Anfang an für den zweiten Vorschlag hielt?

      “Wie ausgeben in diesem Fall?“ fragte er.

      “Du wirst doch wohl nicht denken, dass ich glaube, dass die Schönheit von Nadira bei ihren Augen aufhört? Und das muss auch dein Qā’id verstanden haben, sonst hätte er sich darauf beschränkt, sie anzusehen. Was deine Schwester unter dem Schleier verbirgt, muss sicher ihren Augen würdig sein. Ich bitte dich nur, dass sie heute Abend in diesem Zimmer für mich tanzt.”

      Umar spürte, wie ein Feuer zu seinen Ohren loderte. Der Mann forderte seine Eifersucht heraus, als ob seine Rolle als Beschützer des Mädchens nichts wert wäre.

      “Jamal, schenke ihm das Medaillon, das du am Hals trägst!“ befahl Salim einem seiner Männer, da er noch immer glaubte, dass er Umar kaufen könnte.

      Der Mann erhob sich und hängte dem Hausherrn das große Medaillon um den Hals.

      Umar schaute es sich genauer an: Es war ein sehr teures, gut geschnitztes, gut graviertes und sehr schweres Objekt.

      “Jetzt werden dich alle bemerken, Bruder!” kommentierte Salim, lächelnd.

      Umar nahm jedoch das Schmuckstück ab und ließ es auf den Brotteller fallen.

      “In diesem Haus hat man nie gespielt oder getanzt!” schloss er streng.

      “Jamal hat in seinem Gepäck einen Mizud38 und weiß es gut zu spielen.“

      Nadira, jenseits der Tür, war von diesen Forderungen verblüfft und stellte sich vor, wie auch Jala und Ghadda, dass Umar bald explodieren würde.

      “Jamal wird dann gerne in Anwesenheit deiner Konkubinen spielen.”, antwortete der letztere.

      Salim wurde jetzt ernst und stand auf.

      “Ich bin viel gereist… Ich habe viele Menschen kennengelernt… und sogar die Qā’id haben mir nie etwas verweigert!“

      Umar tat es dem anderen gleich und stand auf.

      “Du glaubst, dass du alles kaufen kannst… Aber Ehre kann nicht gekauft oder verkauft werden! Ich bin der Garant für alle Frauen in diesem Haus, und ich erlaube keinem auch nur zu glauben, dass er meine Schwester wie eine Prostituierte behandeln kann!”

      Der andere antwortete grinsend:

      “Wenn der Qā’id nichts von Nadira gehört hätte, wäre sie früher oder später an den erstbesten Bieter verkauft worden… vielleicht sogar an jemanden, der sie als solche behandelt hätte. Vertrau dem Wort eines Menschen, der die Welt kennt.”

      „Und du vertraue mir, dass ich mich selbst kenne. Du hast meine Gastfreundschaft beleidigt, so dass ich deine Anwesenheit in diesem Haus nicht mehr tolerieren kann.“

      Er schaute zur Magd, die die Kanne hielt und fuhr fort:

      “Gebt diesen Männern ihre Sachen und ihre Pferde.“

      Umar starrte sie so lange an, wie sie gedemütigt ihre eigenen Sachen zusammensammelten und das Haus verließen. Salims Lächeln verschwand jedoch nie aus seinem Gesicht; nervös schien er seine Verlegenheit verbergen zu wollen.

      Dann, als er die Tür erreicht hatte, sagte er:

      „Höre meine Warnung, Umar: Du hast Nadira dem Qā’id versprochen, und direkt vor dem Qā’id und vor seinen Gästen wird sie ohne Scham tanzen!“ Und er ging hin und verschwand zusammen mit den beiden anderen in der Dunkelheit der Nacht.

      “Wer war der Mann, den du da verärgert hast?” fragte Jala fast in Panik.

      “Er war derjenige, der ich nicht werden will!” sagte Umar knapp, zog sich in sein Zimmer zurück und lud die anderen ein, dasselbe zu tun.

      Kapitel 7

      Winter 1060 (452 seit Hegirae), Rabaḍ von Qasr Yanna

      Als Idris schließlich das ṣalāt des Sonnenuntergangs beendete, konnte er sehen, dass Apollonia, entgegen dem Verbot, ihren Bruder umarmte. Ohne dass das Mädchen es bemerkt hatte, zog er plötzlich an ihrem Schleier, entblößte ihr Haar, und zog sie dann am losen Haar auf dem Boden zurück, während sie sich mit ihren Beinen wehrte. Idris hatte genug von ihrer Anwesenheit, die seine bereits unangenehme Aufgabe noch verschlimmerte und deshalb wollte er ihr ein für alle Mal eine Lektion erteilen und entschied, dass er sie mit dem Seil in der Art und Weise schlagen würde, wie er es am Tag zuvor mit Corrado getan hatte. Er schlug blind auf sie ein, wobei er vor allem auf ihr Gesicht zielte. Apollonia versuchte sich zunächst schreiend mit ihren Armen zu schützen.

      Weiter weg zitterte Corrado, öffnete leicht seine Augen, um sie wieder vor Fieberschmerz zusammen zu kneifen. Plötzlich sah er das Bild eines Mannes… ein erwachsener Mann, der von Kopf bis Fuß an einem Fahnenmast gefesselt war. Dieser Mann schrie jedoch nicht bei den Schlägen, die sein Folterer ihm verpasste, sondern er ertrug sie stolz mit geballten Fäusten.

      “Roul, was tun sie diesem Mann an?” fragte Corrado niemandem.

      Die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte, wurde durch ein Kindheitstrauma wieder erweckt. Doch wenn Corrado bei Bewusstsein gewesen wäre, hätte er sicherlich versucht, den Pfahl, an dem er gefesselt war, auszureißen, um es demjenigen heimzuzahlen, der sich im Moment an seiner Schwester ausließ.

      Zufällig war es Umar, der ihm Einhalt gebot, gerade in dem Moment, in dem dieser auf die Terrasse gehen wollte.

      Apollonia, die jetzt die Erlaubnis hatte, sich in einer Ecke aufzuhalten, kauerte sich mit den Schultern zur Wand und weinte ihre Tränen zwischen ihre Knie.

      Als Umar die Zeit für die Freilassung des Gefangenen festsetzte, weinte Apollonia noch lauter und fühlte Erleichterung für etwas, das anscheinend kein Ende mehr finden wollte.

      Später übernahm Idris die Pferde der drei Gäste und führte sie in die Stallungen zum Haus.

      “Ich will nicht bereuen, dass ich aufgehört habe, als Umar mich vorhin darum gebeten hat,” warnte die Wache und starrte Apollonia an.

      Das Mädchen konnte nicht riskieren, ein weiteres Mal gegen das Verbot zu verstoßen. Nicht aus Angst, ein weiteres Mal geschlagen zu werden, sondern aus Angst, dass es gezwungen wäre, nach Hause zurückzukehren.

      “Bruder, Bruder! Ich bin hier, ich werde nicht gehen.”

      Dann näherte sie sich doch noch ein wenig und zog sich mit Beinen und Händen auf dem Boden lang; immerhin war sie noch mindestens vier Schritte entfernt.

      “Corrado, mein Atem und mein Leben, du musst nur noch ein wenig ausharren. Bruder, antworte mit, lass mich sehen, dass deine Seele noch immer in deiner Brust schlägt.”

      Dann näherte sie sich einen halben Schritt weiter und sagte:

      “Ich weiß, dass deine Eifersucht auf mich die eines Bruders für eine Schwester ist… aber dasselbe kann ich nicht über meine Hingabe für dich sagen…”

      Obwohl СКАЧАТЬ