DMT - eBook. Markus Berger
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу DMT - eBook - Markus Berger страница 13

Название: DMT - eBook

Автор: Markus Berger

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783038000969

isbn:

СКАЧАТЬ Eine Patientin hatte unter den Experimenten sogar einen Herzstillstand erlitten, konnte aber erfolgreich wiederbelebt werden. (Turner und Merlis 1959)

      »Raymond Hamet gab Hunden intravenös Bufotenin und stellte vorübergehende Blutdrucksteigerung, Apnoe, später Tachypnoe fest. Evarts, Affen intravenös größere Dosen Bufotenin und LSD-25 verabreichend, stellte bei jenen eine beinahe identische Wirkung der zwei Chemikalien fest: vorübergehende Erblindung, Ataxie und ein Zahmwerden. Er erklärte dies alles durch eine Hemmung der sensiblen Reizübertragung28. (…) Fabing experimentierte an jungen, intelligenten Verurteilten: Er injizierte intravenös während 3 Minuten Bufotenin. Es traten Erröten, Gesichtsperspiration und Kribbelgefühl im ganzen Körper sowie Opression in der Brust auf. Die Versuchspersonen sahen einige Minuten lang purpurne Flecke, die Störung der Raumwahrnehmung und Konzentration sowie ein Depersonalisationsgefühl und psychomotorische Unruhe dauerten fort. Bei größeren Dosen waren Erbrechen, Nystagmus und Mydriasis zu beobachten, deshalb hielt Fabing das Mittelhirn zum Teil als Angriffspunkt des Bufotenins. Die kardiovaskuläre Wirkung des Mittels war verhältnismäßig gering. Die Versuchspersonen berichteten während 6 Stunden nach der Injektion über ein angenehmes Relaxationsgefühl.« (Sai-Halasz et al. 1958; u. a. Fabing und Hawkins 1956; Hoffer und Osmond 1967: 454)

      Harold E. Himwich und seine Forschergruppe fanden heraus, dass intravenös appliziertes Bufotenin den Adrenalinlevel ansteigen lässt. Wenn Hunden vor der Verabreichung des Bufotenins ein MAO-Hemmer gegeben wird, steigt die Adrenalinsekretion um das Zwei- bis Fünffache an und auch die Wirkung des Bufotenins wird potenziert (Himwich et al. 1960). Bufotenin wird im Körper wie andere Tryptamine von der Monoaminooxidase oxidiert und abgebaut, wobei hinzugefügte Methylgruppen den Prozess verlangsamen. (Govier et al. 1953; Vane 1959)

      Im Jahr 2001 veröffentlichte der Ethnopharmakologe Jonathan Ott einen Artikel im Journal of Psychoactive Drugs, in dem er die Resultate seiner eigenen Untersuchungen mit kristallinem Bufotenin (das er, abgeleitet von dem indigenen Yopo-Snuff, »Pharmañopo« nennt29) präsentiert. Ott hatte Bufotenin (das u. a. der hauptwirksame Inhaltsstoff der Cebíl-Samen von Anadenanthera und entsprechender amazonischer Schnupfpulver ist) intensiv erforscht und auf seine intranasale (5–100 mg), orale (100 mg), sublinguale (50 mg)30, rektale (30 mg) und inhalative (2–8 mg) Wirkung hin im Bioassay (Selbstversuch) getestet. Sein Fazit: Bufotenin kann eindeutig psychedelische Effekte induzieren. Ott berichtet über visuelle Effekte bei intranasalem Konsum von Mengen ab 40 mg und vermerkt: »Intranasales Bufotenin ist körperlich sehr entspannend« und ohne negative Nebenwirkungen. (Ott 2001a) Nach der Einnahme von 100 mg begannen die Effekte nach 5 Minuten, der Peak war nach 35 bis 40 Minuten erreicht. Wirkdauer: 90 Minuten. Höhere Dosierungen können psychedelisch wirken. Bufotenin als freie Base wirkt laut Ott sublingual, also unter der Zunge, genauso wie geschnupftes Material. Verdampfte 8 mg Bufotenin wirken ebenfalls optisch und Tryptamin-typisch. (Ebd.) Eine frühere Studie hatte konstatiert, dass geschnupftes Bufotenin (40 mg) keine psychoaktiven Effekte zeitigt. (Chilton et al. 1979)

      »Die pharmakologischen Aspekte des Bufotenins sind nur spärlich erforscht. Es ist anzunehmen, dass bei genügend hoher Dosierung die im Hirn angelangten Mengen Bufotenin mit diversen Serotonin-Rezeptor-Subtypen interagieren (und eine agonistische 5-HT2A-Rezeptor-Interaktion für die psychedelischen Effekte teilweise verantwortlich ist). Bufotenin konnte mehrfach im menschlichen Urin nachgewiesen werden und ist folglich eine im Humanmetabolismus gebildete Substanz. Interessanterweise liegen die gefundenen Mengen in mental Kranken (gefunden bei Schizophrenen und Autisten) deutlich höher als bei asymptomatischen Individuen.« (Trachsel 2011: 236)

      Wie sich 2015 an Forschungen mit aus Anadenanthera-Samen isoliertem Bufotenin herausgestellt hat, kann Bufotenin als Vorläuferstoff für die Biosynthese von DMT und 5-MeO-DMT dienen. (Moreira et al. 2015)

      Mit Bufotenin verwandte Substanzen sind Norbufotenin (5-HO-NMT, 5-Hydroxy-N-methyltryptamin, N-Methylserotonin), Bufotenidin (Cinobufagin), Dehydrobufotenin, Bufoviridin, Bufothionin und O-Methylnordehydrobufotenin. Das zuweilen in der Literatur angeführte O-Methylbufotenin (OMB) ist ein anderer Name (Synonym) für 5-Methoxy-DMT. Im Krötensekret wurden außerdem toxische Bufadienolide (siehe 5-MeO-DMT) gefunden, das sind herzwirksame und -giftige steroidale Laktone, zu denen auch die Bufotoxine gehören. Diese Bufadienolide haben aber keine chemische Ähnlichkeit mit Bufotenin. (Shulgin und Shulgin 1997: 477)

      26 In der Originalliteratur noch mit dem Synonym Amanita mappa bezeichnet, weshalb Bufotenin zunächst als Mappin benannt wurde.

      27 Im Fliegenpilz konnte auch ein Beta-Carbolin nachgewiesen werden, nämlich 3-Carboxy-Tetrahydroharman. (Matsumoto et al. 1969)

      28 Edward V. Evarts 1956

      29 In einem Artikel im selben Magazin veröffentlichte Ott auch Untersuchungen mit 5-MeO-DMT, das er, abgeleitet von dem indigenen Virola-Snuff epéna, »Pharmepéna« nennt. (Ott 2001b)

      30 Sublingual = unter die Zunge

      DET (Diethyltryptamin)

      Chemische Bezeichnungen: N,N-Diethyltryptamin,

      3-[2-(Diethylamino)ethyl]-indol, T-9

      Chemische Strukturformel des DET.

      Dosierung: oral: 50 bis 100 mg, geraucht: 15 bis 60 mg, geschnupft: 40 bis 70 mg, injiziert: 30 bis 80 mg, rektal: 50 bis 90 mg

      Wirkdauer: je nach Dosis, Applikationsform, Set und Setting etwa 1,5 bis 3,5 Stunden

      DET ist ein synthetisches Homolog des DMT, das »am Ende der Seitenkette 2 Ethyl-, statt 2 Methylgruppen« aufweist. (Geschwinde 2013: 273) DET wurde vom ungarischen Chemiker und DMT-Pionier Stephen Szára 1956 erstmals hergestellt und auf seine psychedelische Wirksamkeit hin getestet, welche er bestätigte. (Szára 1957) Später wurde die Substanz dann in zwei Studien von Böszörményi und Kollegen (Böszörményi et al. 1959) und Szára und Kollegen (Szára et al. 1966) genauer untersucht. Böszörményis Gruppe hatte 71 Testpersonen (30 Gesunden, 41 Psychotikern und davon 29 Schizophrenen) je eine DET-Einzeldosis von 0,65 bis 0,85 mg/kg KG intramuskulär verabreicht und festgestellt: »Die von DET erzeugte Modellpsychose kann am besten mit einer moderaten Meskalinerfahrung verglichen werden, wobei manche Aspekte an LSD erinnern. Die Effekte sind nach drei Stunden vorüber. (…) Die durch DET verursachten Veränderungen der Gehirnstrommessungen (EEG) sind denen von Meskalin und LSD ähnlich.« (Böszörményi et al. 1959) Im Gegensatz zu DMT, das 30 bis 45 Minuten lang wirkt, bleiben die Effekte des DET 2 bis über 3 Stunden erhalten. (Böszörményi et al. 1959; Faillace et al. 1967; Szára und Rockland 1961) »Wir glauben, dass DET das beste, am wenigsten schädliche Psychedelikum ist, das bisher bekannt ist, und es scheint zudem einen unzweifelhaften therapeutischen Effekt zu haben.« (Böszörményi et al. 1959) Ein Jahr darauf publizierte Böszörményi die Ergebnisse einer weiteren DET-Studie, während der einige Testpersonen interessanterweise ein spezielles Interesse für Kunst und das Schreiben entwickelten. (Böszörményi 1960) »Zwei der Probanden begannen zu malen, obwohl sie vorher keinerlei Ambitionen dazu verspürt hatten. Ein Proband begann zu malen, um die unaussprechliche Erfahrung ausdrücken zu können. Mehrere professionelle Autoren verglichen ihre Erfahrung mit spontaner Inspiration. Andere waren frustriert, weil sie keine Inspiration bekamen. Ein junger Poet berichtete: ›Die Objekte eröffneten mir ihre Essenz. Ich hatte das Gefühl zu wissen, wie sie wirklich sind. Ich lebte in ihnen und befand mich in direktem Kontakt zu ihnen … ich spürte einen enormen Antrieb zu schreiben, diese wundervollen Gefühle niederzubringen.‹ Ein Maler berichtete: ›Ich fühlte mich wie zu der Zeit, als ich malen lernte … als ich versuchte, die Dinge bewusst und mit dem Auge des Malers anzuschauen. Für einen Menschen mit normalem Geist wird diese Erfahrung einen erstaunlichen und wunderbaren Effekt haben. Ein Künstler mit kreativem Geist und Phantasie wird weniger beeindruckt sein.‹ Böszörményi СКАЧАТЬ