Название: 12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket
Автор: A. F. Morland
Издательство: Автор
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783956178467
isbn:
Ich seufzte. Yvonne Bercone von der U-Bahn zerstückelt. Laura Holden zuerst gekidnappt, dann erschossen. Die eine war Andrew Holdens Sekretärin gewesen, die andere seine Ehefrau.
Warum hatten die beiden sterben müssen? Wegen Holdens Skandal-Buch? Aus irgendeinem anderen Grund? Verflucht noch mal, was lief hier ab?
Milo ging hinaus.
Kaum war er draußen, läutete mein Telefon. Ich griff nach dem Hörer. Vor mir lagen die Fotos, die der Polizeifotograf am Tatort von Laura Holden geschossen hatte. Scharf und grausam deutlich zeigten sie jedes Detail.
»Trevellian«, meldete ich mich.
»Ich habe ein Problem, Agent Trevellian«, sagte jemand am anderen Ende der Leitung. Ich kannte die Stimme nicht. Vielleicht war sie verstellt.
»Ich habe Ihren Namen nicht verstanden«, sagte ich.
»Ich habe ihn nicht genannt«, gab der Anrufer zurück.
»Und warum nicht?«, wollte ich wissen. Ich mag es nicht, nicht zu wissen, mit wem ich rede. Solche Leute haben fast immer Dreck am Stecken.
»Weil er nichts zur Sache tut«, sagte der Unbekannte. »Es geht um Sie. Und vielleicht auch um Ihren Partner.«
»Was ist das für ein Problem, das Sie haben, Mister?«, fragte ich kühl.
»Wieso reißen Sie sich so sehr den Arsch auf, Trevellian?«, wollte der Mann verständnislos wissen.
»Wobei?«
»Warum gehen Sie die Dinge nicht etwas lockerer an?«
»Ich weiß nicht, was Sie meinen. Wovon sprechen Sie?«
»Lassen Sie die Zügel ein wenig schleifen, Agent Trevellian. Keiner wird es Ihnen übel nehmen. Niemand wird es merken. Lassen Sie es sich bei der Arbeit gut gehen. Schonen Sie sich ein bisschen. Sie kriegen Ihr Gehalt auch, wenn Sie Ihre Leistung auf 60 Prozent zurückschrauben. Genießen Sie Ihr Leben, solange es noch möglich ist.«
Ich brauste auf. »Was soll das? Was...«
»Zu viel Stress ist ungesund«, fiel der Unbekannte mir ins Wort. »Sie könnten einen Gehirnschlag kriegen, einen Herzinfarkt erleiden... Es gibt so viele schreckliche Dinge, die einem zustoßen können. Zu Hause. Oder auf der Straße. Hängen Sie sich nicht zu sehr in Ihren Fall rein. Verwenden Sie Ihre Energie sinnvoller. Ziehen Sie ein paar ungeliebte Großgangster aus dem Verkehr. Schnappen Sie sich einen skrupellosen Drogenboss, der mit seinem Dreckszeug die Stadt überschwemmt. Damit machen Sie Ihren Mitmenschen sicher eine Riesenfreude. Treten Sie in der Sache, in der Sie zurzeit unterwegs sind, etwas kürzer, damit es nichts gibt, was Sie schonbald bereuen müssen. Legen Sie um Himmels willen nicht so viel unnötigen Eifer an den Tag. Das ist die Angelegenheit nicht wert. Seien Sie vernünftig. Zwingen Sie mich nicht, Sie bremsen zu müssen. Das würde Ihnen ganz gewiss nicht gefallen.«
»Jetzt hören Sie mir mal genau zu, Sie...«
»Ich telefoniere übrigens mit einem Wegwerf-Handy«, fiel mir Mr. X noch einmal ins Wort. »Sie haben also keine Chance, mich zu kriegen, indem Sie diesen Anruf zurückverfolgen lassen. Das nur zu Ihrer Information. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Agent Trevellian. Und - nehmen Sie sich meinen Rat bitte zu Herzen.«
Damit beendete der Unbekannte das Gespräch...
26
Ich ließ den Hörer langsam sinken, starrte ihn feindselig an und knurrte: »Du hast Angst vor mir, Freundchen. Ich bin dir wohl schon zu sehr auf die Pelle gerückt.«
Milo kam zurück. Er grinste mich an. »Seit wann führst du Selbstgespräche?«
»Seit anonyme Anrufer mir massiv drohen«, sagte ich.
Ich erzählte Milo von dem Gespräch und entlockte meinem Partner damit ein zorniges: »Verdammt!«
Es klopfte. Die Tür wurde geöffnet, und Blackfeather erschien. Er hätte mal wieder die Wahl zum bestangezogenen G-man überlegen gewonnen. Korrekter und geschmackvoller konnte man einfach nicht gekleidet sein.
Ich hatte ihn schon mal schlimmer gesehen. Als der »gedopte« Killer Arsenio Samms - im Drogen- und Blutrausch - Blacky gekidnappt und grausam misshandelt hatte. Samms hatte Blackfeather als Geisel missbraucht, um mich in einen Hinterhalt zu locken, und dennoch war es Blacky gewesen, der Samms letztendlich einen Strich durch die Rechnung gemacht und mir das Leben gerettet hatte.
Inzwischen war der indianische G-man vollständig wiederhergestellt und gesund und einsatzfähig.
Er trat ein und sagte: »So, da wären wir.«
Er machte einen Schritt zur Seite und stellte uns ein scheues, ärmlich gekleidetes Rentner-Ehepaar vor - Joe und Clara,McFadden.
Die beiden sahen sich neugierig um. Sie waren wohl zum ersten Mal in ihrem Leben beim FBI.
Blacky erklärte: »Mr. Und Mrs. McFadden waren in der U-Bahn-Station, als Yvonne Bercone vor den Zug stürzte.«
Clara McFadden seufzte. »Das arme Ding...«
Joe McFadden schüttelte den Kopf. »So jung noch...«
»lind musste so ein grausames Ende nehmen«, fügte seine Frau hinzu.
»Mr. und Mrs. McFadden möchten eine Aussage machen«, erklärte Blackfeather.
Wir boten dem Ehepaar Platz an. Blacky zog sich zurück.
»Wir haben lange mit uns gerungen«, begann Joe McFadden. »Sollen wir zum FBI gehen? Sollen wir es bleiben lassen?«
»Haben Sie irgendetwas beobachtet?«, erkundigte sich mein Partner.
»Gibt es eine Belohnung?«, fragte Clara McFadden hoffnungsvoll.
»Leider nein«, antwortete Milo bedauernd.
»Schade.«
»Was haben Sie uns zu erzählen?«
Joe McFadden hob die Schultern. »Nun ja, es ist nicht allzu viel...«
»Dieses Mädchen... Diese junge Frau...«, sagte Clara McFadden.
»Sie drängte sich an uns vorbei«, übernahm ihr Mann wieder das Wort. »Wir warteten auf den Zug, und ich dachte: Diese Jugend. Immer СКАЧАТЬ