Mörderjagd in Mecklenbeck. Gernot Beger
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Название: Mörderjagd in Mecklenbeck

Автор: Gernot Beger

Издательство: Автор

Жанр: Контркультура

Серия:

isbn: 9783956837470

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СКАЧАТЬ hinzu. Einstein und ich waren in Hörweite des Telefons, schauten uns gegenseitig verständnislos an und überlegten, wer von uns mehr Grund hatte, beleidigt zu sein. Vorsichtshalber schüttelten wir uns beide. Diese typisch hündische Geste wird von Menschen auf der ganzen Welt fehlinterpretiert. Wenn ein Hund in unangenehmer Weise von jemandem berührt, erschreckt oder bedroht wird, oder er einen Diskurs mit einem Artgenossen hat, kann man beobachten, dass sich der Vierbeiner kräftig von Kopf bis Schwanz schüttelt. Der Hund wirft dadurch die aufgekommene Missstimmung, Verunsicherung oder Angst ab. Der Zweibeiner begrenzt diesen animalischen Trieb zumeist auf ein Kopfschütteln oder Schulterzucken. Ob Einstein eher Grund hatte, pikiert zu sein, oder ich, ist letztlich unklar. Wir schüttelten uns – wie schon gesagt – beide. Umso klarer zeigte sich einmal mehr, dass Einstein der Klügere von uns beiden war, denn er meinte mit nachsichtiger Stimme:

      »Das sagt er nur aus taktischen Gründen, damit er uns beide los wird,« was auch funktionierte. Anna sah keine Probleme und willigte gerne ein.

      Am nächsten Tag um die Mittagszeit standen wir zu dritt vor Annas Haustür. Einstein und ich in Erwartung eines erneuten Leckerliregens während unseres Spaziergangs und Gernot mit der Aussicht auf einen hundefreien Nachmittag, den er mit Freunden in einer Kunstausstellung in Duisburg verbringen wollte. Anna erschien nach dem Klingeln in vollem Wanderdress und roch nach Apfelsine und Tee.

      »Prinzesschen und Prinz«, rief sie erfreut aus, als sie uns sah. »Da seid ihr ja. Wir machen uns einen gütlichen Nachmittag.«

      »Gemütlich«, korrigierte Gernot. »Sie meinen bestimmt einen gemütlichen Nachmittag«, ergänzte er.

      »Ja, natürlich einen gemütlichen Nachmittag«, wiederholte Anna verlegen und betonte mit ihrem polnischen Akzent die erste Silbe des ausgetauschten Wortes. Gernot übergab Anna die Hundeleinen, zwei Liegedecken sowie eine Korbtasche mit Quietschtieren für mich und einem zerkauten Tennisball für Einstein und verabschiedete sich. Anna steuerte diesmal nicht den naheliegenden Sportpark an, den sie mit mir bereits besucht hatte, sondern ging in das uns bestens bekannte, deutlich weiter entfernte Freizeitgebiet des Aaseeparks, der vor über hundert Jahren nach einer Idee des Allwetterzoogründers, Professor Hermann Landois, errichtet wurde.

      »Bei der langen Strecke brauchen wir aber viel Proviant«, sagte ich zu Einstein und versuchte mit meinem Blick auf Annas ausgebeulte Jackentasche den Umfang der Wegzehrung abzuschätzen. Wir zogen los und die langgezogene Sentruper Höhe mit dem kombinierten Fahrrad- und Fußgängerweg schien tatsächlich kein Ende zu nehmen. Mit Herrchens Auto ging das viel schneller.

      Das bevorzugte Leben eines durchschnittlichen Stadthundes besteht aus wenigen wichtigen und einer Vielzahl von angenehmen kleinen Dingen. Manchmal fällt mir die Zuordnung nicht leicht. Ein Futternapf und ein Zweibeiner, der ihn regelmäßig füllt, gehören gewiss zur ersten Kategorie. Regelmäßige Gassigänge mit Gelegenheiten, die kleinen und großen Geschäfte zu erledigen, auch. Eine kuschelige Liegedecke, die einen Regen und Sturm vergessen lässt, würde ich ungerne zu den kleinen Dingen zählen. Selbst bei den Leckerlis, die definitionsgemäß klein sind, bin ich mir über die Zuordnung nicht sicher. Vielleicht gibt es für uns Vierbeiner, die im Hier und Jetzt leben, überhaupt keine kleinen angenehmen Dinge. In dem Moment, in dem sie uns etwas bedeuten, sind sie auch groß und wichtig.

      Auf dem langen Weg zum Aasee waren uns Annas Leckerlis wichtig, denen wir alles andere unterordneten. Wir gingen brav bei Fuß und zogen nicht an der Leine. Sobald der Aaseebereich aber erreicht war, wechselten die Prioritäten. Wir wollten leinenlos laufen. Anna zögerte zuerst uns abzuleinen, aber dann erinnerte sie sich an Gernots Hinweis, dass dies unproblematisch sei. Für Anna war dies mit einer gewissen risikobehafteten Spannung verbunden. Würden wir tatsächlich wieder zu ihr zurückkommen? Sie entspannte sich, als sie wahrnahm, dass wir zwischendurch immer wieder zu ihr liefen, um uns weitere Verpflegungshäppchen abzuholen. Es steigerte Annas Selbstbewusstsein, dass sie von anderen Aaseebesuchern als Herrin von zwei sportlichen ausgewachsenen Hunden angesehen wurde.

      Der Rundgang war allerdings kürzer als mit den männlichen Zweibeinern, da wir ja noch einen längeren Rückweg hatten. Erst da fiel es mir auf: Anna humpelte immer stärker, je länger wir unterwegs waren. ‚Sie macht halt nicht jeden Tag einen so langen Spaziergang‘, dachte ich mir.

      Wir waren kaum in Annas Wohnung angekommen, da hatte Einstein den seltsamen Glaskasten, über den wir gesprochen hatten und der mir einige Rätsel aufgegeben hatte, entdeckt. Von ihm ging unverändert ein seltsamer Geruch aus, den auch Einstein nicht kannte. Anna hängte ihre Jacke in die Garderobe, tauschte ihre graue Cargo-hose in einen Jeansrock, die Stiefeletten in halbhohe rote Pumps und holte aus dem Kühlschrank die wundervolle Köstlichkeit, die ich schon beim ersten Aufenthalt bei ihr nach dem Spaziergang als Zwischenmalzeit bekommen hatte. Ich achtete genau darauf, dass sie die Portionen für Einstein und mich gerecht aufteilte. Dann stellte sie zwei weiße Porzellanteller mit einer alten Fernsehzeitschrift als Unterlage auf den Boden. Während wir uns stärkten, sagte sie mehr zu sich selbst:

      »Ach ja, meine Königin bekommt heute auch etwas.« Sie ging wieder zum Kühlschrank und entnahm aus dem Tiefkühlfach eine Tupperdose. Etwas von dem Inhalt, den wir jedoch nicht erkennen konnten, legte sie auf einen weiteren Teller ihres Kaffeeservice und stellte beides für wenige Sekunden in die Mikrowelle. Dann ging sie mit dem Teller zu dem ominösen Glaskasten, öffnete einen Teil der oberen Abdeckung und ließ den aufgetauten Gegenstand vom Teller in den Glaskasten fallen. Einstein und ich hatten beim Fressen innegehalten, was nicht gegen die herausragende Qualität der uns servierten Delikatesse, sondern für unsere Neugierde sprach. Irgendetwas musste sich in dem Glaskasten aufhalten. Wir konnten aber weiterhin nichts sehen und trotz unserer ausgezeichneten Hörorgane auch keinerlei Geräusche wahrnehmen. Aber es lag etwas Undefinierbares in der Luft. Ein schleichender Hauch von toxischem Odem erfüllte den Raum.

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