Название: Tränen einer Braut: 3 Romane
Автор: G. S. Friebel
Издательство: Автор
Жанр: Эротическая литература
isbn: 9783956179198
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Dann war sie ganz allein in der großen Küche. Sie dachte an Albert. Er gefiel ihr immer mehr. Und sie fühlte, wie ihr Herz raste. Sie war noch nie verliebt gewesen. Vielleicht würde Albert sie auch lieben und heiraten; und dann konnte sie ihre Eltern besuchen und ihnen stolz ihren Mann vorführen.
Alle Freundinnen würden sie beneiden um einen so wundervollen Mann, zudem war er kein grüner Junge mehr. Pah, dachte sie, Mama mit ihren Reden! Die weiß ja gar nichts, aber bestimmen, das wollen sie, als wenn wir aus Holz wären und nicht aus Fleisch und Blut.
Um siebzehn Uhr begannen die ersten Vorbereitungen. Am Morgen hatten die Putzfrauen das Lokal gesäubert. Angeekelt schaute Albert auf den Haufen Scherben am Boden. Seine Gäste stapften wie eine Herde Rinder durch die Gegend und wenn es ihnen passte, schlugen sie alles kurz und klein.
Bald würde er dies alles hinter sich lassen. Das war so gewiss wie das Amen in der Kirche. Kaum hatte er das gedacht, da kamen schon die Brüder und Schwestern von der Heilsarmee und postierten sich vor seiner Kneipe auf. Und er durfte sie nicht mal vertreiben.
In der Küche arbeiteten Lie-San und Elvira. Immer wieder tauchte Albert auf. Aber bald merkte das Mädchen, dass dieses Arbeiten schrecklich anstrengend war. Wie gern wäre sie jetzt in ihr Zimmer gegangen und hätte sich ausgeruht. Und dabei war noch nicht einmal Mitternacht vorüber. Der ganze Budenzauber zog sich bis drei, vier Uhr hin.
Der Koch munterte sie immer wieder auf.
»Alles Gewöhnung, bald nix mehr merken.«
»Dann bin ich schon gestorben«, stöhnte sie.
»So schnell nicht«, lachte er sie an. »Ich mache das schon viel Jahre und auch noch nicht tot.«
Elvira dachte: Ich will nicht den Rest meines Lebens in dieser Küche verbringen. Wenn ich doch vorn bedienen dürfte, das wäre wenigstens lustig. Sie lachen dort drin so viel, und alle haben ihren Spaß. Warum lässt mich Albert das nicht tun? Wenn die Polizei kommt, dann kann ich mich ja schnell verstecken. Morgen werde ich mit ihm darüber reden, ganz bestimmt.
9
Dann war der Augenblick gekommen, wo sie Schluss machen durfte. Mit letzter Kraft zog sie sich am Geländer treppauf. Mehr tot als lebendig warf sie sich auf das Bett. Vielleicht hatte sie ein paar Minuten so apathisch gelegen, vielleicht auch länger; sie konnte es nicht mehr sagen. Und überhaupt spielte das gar keine Rolle. Plötzlich wurde ihre Tür aufgestoßen, und Albert stand im Morgenmantel neben ihrem Bett.
Verblüfft sah sie ihn an.
»Los, mach Platz!«
»Wie?«
»Du sollst zur Seite rücken!«
»Aber warum denn?«, stotterte sie.
»Weil ich mit dir schlafen will, darum.«
Ihre Kehle war im ersten Augenblick wie zugeschnürt. Sie konnte ihn nur anstarren.
»Albert«, flüsterte sie dann erschrocken, »Ich ...«
Er hatte schon den Bademantel ausgezogen, und jetzt sah sie, dass er vollkommen nackt war. Sie hatte in ihrem Leben noch nie einen nackten Mann gesehen, und daher erschrak sie ziemlich heftig. Aber er kümmerte sich nicht darum, riss ihr die Bettdecke weg und bevor sie überhaupt an Abwehr denken konnte, hatte er ihr auch schon das Nachthemd abgestreift.
Befriedigt sah er sie an.
»Das hab ich mir gedacht«, murmelte er. »Du bist wirklich ein Goldkäfer. Und ganz freiwillig zu mir ins Haus geflogen! Jetzt werden wir ein sehr hübsches Stündchen miteinander verbringen, Kleine. Ich bin ein toller Liebhaber, musst du wissen.«
»Nein«, gurgelte sie und wich bis zur Wand zurück. Zugleich versuchte sie, mit den Händen ihre Blöße zu bedecken.
»Was denn?« Er runzelte die Stirn.
»Bin ich dir vielleicht widerlich?« Er knurrte wie ein böser, gereizter Bernhardiner.
»Nein, nein«, stammelte sie.
»Was ist es denn? Los, sag’s schon.«
»Ich habe das noch nie getan.«
Jetzt war das Starren auf seiner Seite. Albert wollte seinen Ohren nicht trauen.
»Du bist verrückt!«, sagte er lachend. »Auf die Masche fall ich nun wirklich nicht rein. Du bist ein lecker Püppchen und bevor dich die anderen vernaschen, will ich mein Vergnügen mit dir haben.«
Ehe Elvira sich’s versah, hatte er sie schon gefasst und warf sie aufs Bett. In den Liebesbeziehungen war Albert ziemlich rasch. Hauptsache, ihm machte es Spaß, ob die Frauen Spaß hatten, kümmerte ihn überhaupt nicht. Außerdem hatte er bis jetzt ausschließlich mit Dirnen verkehrt, und die kannten es nicht anders und muckten auch nicht auf.
Gegen seine Bärenkräfte kam Elvira nicht an. Und als er sie nahm, tat es so schrecklich weh, dass sie laut aufschrie und fast ohnmächtig wurde. Abrupt hörte Albert auf und schaute sie sprachlos an. Dann murmelte er verwirrt:
»Es stimmt ja tatsächlich. Du bist ja wirklich noch eine Jungfrau!«
Elvira hatte das Gesicht ins Kissen gedrückt und wimmerte leise vor sich hin.
»Hör endlich auf! Das legt sich bald«, sagte er barsch. Aber irgendwie tat ihm die Kleine dann doch leid. »Morgen kaufe ich dir ein neues Kleid, ehrlich.«
So freigiebig war er noch nie zu einem Mädchen gewesen. Aber schließlich war sie auch keine Dirne. Und plötzlich war er mächtig stolz darauf, dass er auch mal der Erste gewesen war.
Er gab ihr einen gutmütigen Klatsch auf ihr rundes, nacktes Hinterteil.
»So, jetzt schlaf mal. Das nächste Mal, das verspreche ich dir, da wird es nicht mehr weh tun. Bald wirst du jauchzen vor Spaß. Ich bin nämlich ein toller Liebhaber, musst du wissen.«
Bevor das Mädchen überhaupt etwas darauf antworten konnte, ging die Tür hinter ihm zu. Verwirrt und geschockt lag sie da und wusste nicht, was sie denken sollte. Aber dann überfiel sie die Müdigkeit und sie schlief apathisch ein.
10
Es war wieder später Mittag, als sie endlich in die Küche kam. Ihre Gefühle waren seltsam. Stumm hockte sie am Tisch und dachte nach. Liebte Albert sie nun wirklich oder nicht?
Kaum hatte der Koch ihr das Essen vorgesetzt, da erschien der Wirt. Er trug ein längliches Paket unter dem Arm, sah Elvira kurz an und sagte: »Hier ist das versprochene Kleid.«
Atemlos sah sie zu, wie er es auspackte. So etwas Duftiges und Gewagtes hatte sie im Leben noch nicht getragen.
»O Albert!«, rief sie und flog ihm um den Hals. »Ich liebe dich ja so sehr!«
»He, nicht so stürmisch«, brummte er.
»Du liebst mich doch auch, nicht wahr?«
Er machte ein erstauntes Gesicht. Liebe, das Wort kannte er СКАЧАТЬ