Название: Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies
Автор: Hanno Beck
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Жанр: Зарубежная деловая литература
isbn: 9783527826537
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Sie sind nur für die Laufzeit des Vertrags an das Auto gebunden, danach können Sie auf ein anderes Modell umsteigen.
Die monatlichen Raten sind geringer als bei einer Vollfinanzierung des Autos.
Sie haben keinen Aufwand beim Verkauf des Autos, das nimmt nach Ende des Vertrags die Leasinggesellschaft wieder zurück (Sie können aber theoretisch, je nach Vertrag, nach Ablauf der Vertragslaufzeit das Auto kaufen).
Nutzen Sie das Auto gewerblich, können Sie die Leasingraten möglicherweise von der Steuer absetzen.
So weit, so gut – gibt es auch Nachteile?
Sie sind nicht Eigentümer des Autos, können darüber also nicht frei verfügen.
Sie sind für die Laufzeit an den Vertrag gebunden.
Leasing ist meist teurer als ein Autokredit; es kommen eventuell noch Zusatzkosten für Verschleiß oder zu viel gefahrene Kilometer hinzu.
Sie sind beim Autoleasing verpflichtet, eine Vollkaskoversicherung abzuschließen.
Wie Sie sehen, muss man sich das im Einzelfall gut überlegen – wie meistens im Leben.
Nur in Ausnahmefällen: Bürgschaften
Eine Bürgschaft ist eine einfache Sache: Wenn Sie Bürge sind, verpflichten Sie sich, die Schulden eines Dritten zu übernehmen, falls dieser zahlungsunfähig wird. Man unterscheidet zwei Arten von Bürgschaft:
Bei einer Ausfallbürgschaft werden Sie als Bürge erst zur Kasse gebeten, wenn alle Versuche fehlgeschlagen sind, vom Gläubiger Geld zu bekommen.
Bei einer selbstschuldnerischen Bürgschaft müssen Sie sofort zahlen, sobald der Gläubiger in Verzug gerät.
In der Regel können Sie eine Bürgschaft nicht kündigen, aber Sie können die Dauer der Bürgschaft festlegen sowie den Maximalbetrag, für den Sie bürgen. Das reduziert Ihr Risiko als Bürge.
Überlegen Sie es sich drei- bis fünfmal, ob Sie bürgen wollen. Aus einer Bürgschaft wieder herauszukommen, ist schwierig, sie wird sogar vererbt.
Staatsverschuldung
Jetzt haben wir so viel über Schulden gelernt, bleibt aber noch ein Schuldner übrig, der größte von allen: der Staat. Also, was ist davon zu halten, dass der Staat sich bis über beide Ohren verschuldet? Zunächst einmal: Warum sollte sich ein Staat verschulden?
Warum es Staatsverschuldung gibt
Wenn man über Staatsverschuldung nachdenkt, hilft es, sich den Staat als einen Haushalt vorzustellen, der mit seinen Mitteln wirtschaften muss – das bringt einige Erkenntnisse, denn im Grunde genommen ist der Staat ja letztlich auch nur ein Haushalt mit Einnahmen und Ausgaben. Mit dieser Vorstellung im Hinterkopf findet man rasch Gründe, warum sich ein Staat verschulden sollte:
Investitionen,
dringender unvorhergesehener Bedarf.
Daneben gibt es aber auch zwei Ursachen von Verschuldung, die nur für einen Staat zutreffen, nämlich
Konjunkturpolitik und
politische Staatsverschuldung.
Staatliche Investitionen
Sie haben gesehen, dass es sinnvoll ist, sich für größere Investitionen zu verschulden, und das stimmt auch für den Staat. Autobahnen, Schienennetze, Versorgungsleitungen und sonstige große Infrastrukturprojekte kann man auch als Staat nicht aus der Portokasse finanzieren. Also nimmt man Schulden auf, die man aus den Erträgen dieser Investitionen – größeres Wirtschaftswachstum und damit mehr Steuereinnahmen – dann zurückzahlen kann.
Welches Ausmaß von Staatsverschuldung ist akzeptabel? Viele Ökonomen verweisen hier auf die Investitionen: Der Staat sollte sich demnach nur für Investitionen verschulden. Eine ähnliche Regel gab es bis 2011 im deutschen Grundgesetz.
Man kann Staatsverschuldung aus dieser Perspektive auch mit dem Argument der Generationengerechtigkeit verstehen: Baut der Staat eine Autobahn, so werden neben der aktuellen Generation von Autofahrern auch zukünftige Generationen davon profitieren. Also kann man künftige Generationen auch daran finanziell beteiligen, indem man sich heute dafür verschuldet und die spätere Generation diese Schulden zurückzahlt. Das Ganze nennt sich Pay-as-you-use-Prinzip, also in etwa »zahle so, wie es genutzt wird«.
Unvorhergesehener Bedarf
Im Privaten sind es Katastrophen wie Autopannen, kaputte Kühlschränke oder Ähnliches, die das Haushaltsbudget belasten und dazu führen können, dass man kurzfristig einen höheren Bedarf an finanziellen Mitteln hat. Im Falle des Staates können das Katastrophen wie Kriege, Naturkatastrophen oder auch politische Ereignisse wie beispielsweise die deutsche Wiedervereinigung sein, die einen plötzlichen Mittelbedarf auslösen, den man dann nur mittels Schulden schultern kann. Im Falle der Wiedervereinigung kann man auch wieder mit der Generationengerechtigkeit argumentieren, denn von der Wiedervereinigung werden unsere Kinder und Kindeskinder etwas haben – also können wir sie über die Schuldenfinanzierung auch an den Kosten beteiligen.
Die Wogen glätten: Konjunkturpolitik
Die Grundidee staatlicher Konjunkturpolitik stammt vom Jahrhundertökonomen John Maynard Keynes (1883–1946) und ist mittlerweile politische Folklore. Am Anfang steht die Beobachtung, dass jede Volkswirtschaft Phasen erlebt, in denen es ihr gut geht, in denen die Geschäfte gut laufen, die Preise steigen, der Wirtschaftsmotor überhitzt, die abgelöst werden von Phasen, in denen die Geschäfte schlecht laufen, die Arbeitslosigkeit steigt und die Produktion sinkt.
Die Grundidee staatlicher Konjunkturpolitik besteht darin, dass die Phasen des wirtschaftlichen Abschwungs ausgelöst werden durch einen Mangel an Nachfrage – vereinfacht gesagt passiert Folgendes: Die Nachfrage sinkt, die Unternehmen reagieren darauf mit einem Rückgang der Produktion und entlassen Arbeitnehmer, was dazu führt, dass diese weniger Lohn haben und deswegen weniger kaufen können, was die Nachfrage nochmals senkt, worauf wieder die Unternehmen reagieren und so weiter.
Geht es der Wirtschaft gut (die Produktion steigt, die Arbeitslosigkeit sinkt), so sprechen Ökonomen von einem Aufschwung oder Boom; oft ist dieser Boom aber mit steigenden Preisen verbunden. Sinken Produktion und Beschäftigung, so spricht man von einem Abschwung oder Rezession.
Stimmt diese Diagnose, so ist das Gegenmittel einfach darin zu sehen, dass der Staat einspringt: Sinkt die Nachfrage der Konsumenten, so gibt er mehr Geld aus, das erhöht die Nachfrage wieder und verhindert so, dass die Wirtschaft in ein СКАЧАТЬ