Die Reise nach Hause. Lee Carroll
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Название: Die Reise nach Hause

Автор: Lee Carroll

Издательство: Bookwire

Жанр: Философия

Серия:

isbn: 9783867287166

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СКАЧАТЬ Der Gang durch die riesigen Räume schien ohne Ende und nirgends war ein anderes lebendes Wesen zu sehen.

      »Sind wir allein?«, fragte Mike. Der Engel drehte sich um und lachte in sich hinein.

      »Je nachdem, was du unter allein verstehst. Du schaust auf die Verträge aller auf diesem Planeten lebenden Menschen.« Gelassen schritt er weiter.

      Mike blieb stehen und starrte auf die Wände, fassungslos über das, was die blaue Wesenheit gerade gesagt hatte. Der Engel ging ohne Michael weiter und der Abstand zwischen ihnen vergrößerte sich. Als er gewahr wurde, dass niemand hinter ihm war, blieb er stehen, wandte sich um und wartete geduldig auf Mike. Er sagte nichts.

      Mike sah die Leitern an den hohen Wänden und die vielstöckig übereinander gereihten hölzernen Vertiefungen, die Schriftrolle um Schriftrolle enthielten. Verträge hatte der Engel sie genannt. Was mochte das bedeuten?

      »Ich verstehe überhaupt nichts mehr!«, rief Mike, als er den Engel eingeholt hatte.

      »Noch bevor deine Reise zu Ende ist, wirst du es verstehen«, beruhigte ihn der Engel. »Es gibt hier nichts, wovor du Angst haben brauchst, Michael. Alles ist, wie es sein soll; wir haben auf deinen Besuch gewartet und achten deine Entscheidung. Deine Absicht ist rein – wir alle können das sehen. Entspanne dich und genieße es, von uns geliebt zu werden.«

      Blaus Worte berührten Mike im Innersten. Etwas Schöneres hätte ihm kein Wesen im Universum sagen können. Wurde er empfindsamer? Der frühere Engel war ebenso liebevoll zu ihm gewesen, doch er merkte, dass es ihn jetzt viel stärker berührte als damals.

      »Ist es nicht ein wundervolles Gefühl, geliebt zu werden, Michael?« Der blaue Engel hatte sich wieder an Mikes Seite begeben und überragte ihn beträchtlich.

      »Was ist das bloß für ein Gefühl?«, fragte Mike leise. »Mir kommen fast die Tränen.«

      »Du wechselt in eine andere Schwingung, Michael.«

      »Ich weiß gar nicht, was das bedeutet. Äh ... hast du einen Namen, Sir?« Michael fragte sich wieder, ob er die Wesenheit beleidigt hatte. Wenn sie nun ein weiblicher Engel war? Mike kannte sich mit solchen Dingen nicht aus, doch das Benehmen und die Erscheinung des Engels konnten durchaus als weiblich gelten.

      »Nenn mich einfach Blau«, sagte der Engel und zwinkerte Mike zu. »Ich bin geschlechtslos; doch meine Größe und Stimme signalisieren dir, dass ich ein männliches Wesen bin. Rede mich als einen ER an. Das ist o.k.« Der Engel machte eine Pause, damit Mike Zeit hatte, es zu verdauen. Dann fuhr er fort: »Deine menschliche Zellstruktur kann in vielen Schwingungsfrequenzen existieren, Michael. Deine gewohnte könnten wir als Frequenz Nummer eins bezeichnen. Sie ist dir vertraut und hat dir gute Dienste geleistet. Auf dieser Reise jedoch ist es nötig, dass du Frequenz sechs oder sieben erreichst, um an dein Ziel zu kommen. Jetzt im Augenblick wechselst du zu Frequenz zwei – um es einmal so auszudrücken. Jede Schwingungsfrequenz bringt, wie dir schon gesagt wurde, ein größeres Bewusstsein der eigentlichen Wirklichkeit Gottes mit sich. Was du jetzt spürst, ist das Gewahrsein von Liebe. Liebe hat Dichte, Michael. Sie besitzt physikalische Eigenschaften und hat Kraft. Deine neue Schwingungsfrequenz läßt dich die Liebe stärker fühlen als je zuvor. Liebe ist die Essenz von Zuhause und sie wird stärker mit jedem Haus, das du besuchst.«

      Michael liebte es, Blau zuzuhören. Seine Erklärungen gingen über die Antworten, die er bisher bekommen hatte, hinaus.

      »Bist du ein Lehrer?«, fragte Mike.

      »Ja. Alle Hausengel sind es, außer dem letzten. Ich habe dir Wahrheiten mitzuteilen, die Teil meines Hauses sind, und das gilt auch für die anderen. Wenn du so weit bist, wirst du einen viel größeren Überblick haben, wie die Dinge im Universum funktionieren, als jetzt. Meine Aufgabe ist, dir etwas auszuhändigen, das du dir durch deine Absichtsbekundung verdient hast. Du bist hier in meinem Haus, um die Karte deines Vertrages zu erhalten. Morgen früh zeige ich sie dir und beantworte dir einige Fragen, bevor du dich wieder auf den Weg machst. Es ist wichtig, dass dieses Haus das erste ist, denn das wird dir bei deiner Reise helfen. Und nun möchte ich dich bitten, unsere Geschenke der Nahrung und Ruhe zu genießen.«

      Wieder ging Mike hinter Blau her, der ihm mehr und mehr wie ein vertrauter Freund vorkam – allerdings ein sehr blauer. Er wurde in einen wunderschönen Innengarten geführt, wo alle erdenklichen Früchte und Gemüse in sorgfältig angelegten Reihen wuchsen. Wie in den übrigen Räumen, so strömte auch hier das Licht durch die Dachluken herein. Es erfüllte alle Innenbereiche mit dem Flair der freien Natur. Mike roch nun auch den Duft von frisch gebackenem Brot, der aus einem anderen Teil des Gebäudes kam.

      »Wer kümmert sich um all das?«, fragte er. »Ich sehe nur dich ... isst du denn?«

      »Jedes Haus hat Räume wie diesen, Michael. Und was das Essen betrifft: Nein, ich esse nicht. Dieser Garten ist ausschließlich für die Menschen da, die sich auf dem gleichen Weg befinden wie du, das heißt, die diese Lernerfahrung machen und währenddessen hier vorbeikommen. Für den Garten sorgen viele – du siehst sie nur jetzt nicht. Es wird dir auf deinem Weg der Erkenntnis an Nahrung, Gesundheit und Obdach nicht fehlen. Denn wir möchten dir und deiner Absicht auf diese Weise unsere Anerkennung bezeugen.«

      Mike begann sich auf wunderbare Weise behütet zu fühlen, während die beiden durch weitere Räume wanderten – der Mensch im Gefolge der großen blauen Engelwesenheit. Schließlich kamen sie zu einem gemütlichen Schlafquartier: Ein Raum, in dem ein wunderschönes Bett mit Baldachin und blütenweißer Spitzenbettwäsche stand und Mike einlud, seinen müden Körper auszustrecken. Weich gepolsterte Kissen versprachen einen tiefen, wohligen Schlaf. Mike war überwältigt von so viel Vorsorge.

      »Ist das alles für mich?«, fragte er beeindruckt.

      »Für dich und andere, Michael. Für alle, die dieselbe Absicht haben wie du.«

      Im Nebenraum war ein wahres Festmahl aufgetragen. Mike konnte sich gar nicht vorstellen, wie er das alles essen sollte! Nie hatte er so viele Köstlichkeiten gesehen – viel zu viel für einen Einzelnen.

      »Iss, was du magst, Michael«, ermunterte ihn Blau. »Nichts davon wird umkommen. Aber hebe keine Reste auf. Widerstehe der Versuchung, etwas davon mitzunehmen. Dies ist eine Prüfung deiner Fortschritte – was du später besser verstehen wirst.«

      Blau ließ Mike allein und aufgeregt zurück. Mike stellte seine Taschen hin, setzte sich und aß wie selten zuvor. Er bemühte sich, nicht gefräßig zu sein, aber er aß sich mit Köstlichkeiten satt bis obenhin. Seine Lider wurden schwer und er fühlte sich so wohl, wie seit seiner Kindheit nicht mehr – als seine fürsorglichen, liebevollen Eltern noch lebten.

      Ach, könnte ich mir dies Gefühl doch bewahren!, dachte Mike. Es machte das Menschsein der Mühe wert. Mike erhob sich von seiner Mahlzeit. Um das schmutzige Geschirr würde er sich am nächsten Morgen kümmern. Er war hundemüde! Kaum brachte er es fertig, seine Sachen auszuziehen, um sie an den vorgesehenen Wandhaken aufzuhängen. Er fiel ins Bett und war bald in friedlichen Schlaf gesunken.

      In der Morgenstille stand er auf und fühlte sich unglaublich erfrischt. Er wusch sich und begab sich ins Esszimmer. Das Geschirr vom Vorabend war weggeräumt und der Tisch mit einem köstlichen Frühstück gedeckt! Unter anderem war er an diesem Morgen vom Geruch frisch gekochter Eier, Bratkartoffeln und lecker duftendem Brot geweckt worden. Mike nahm sein Frühstück allein ein, und während er am Tisch saß, fragte er sich wieder, ob sein Wunsch, nach Hause zu gehen, gerechtfertigt sei.

      Ist es falsch, aus der Erdenerfahrung herauszuwollen?, fragte er sich. Was ist mit denen, die zurückbleiben? Sie würden die Frequenzsteigerung СКАЧАТЬ