Sei dir selbst eine Insel. Ayya Khema
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Название: Sei dir selbst eine Insel

Автор: Ayya Khema

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

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isbn: 9783931274597

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СКАЧАТЬ ist es sogar unmöglich, im weltlichen Leben irgendwo ein vollkommen sicheres Refugium zu finden. Äußere, materielle Zufluchtsorte brennen nieder, fallen der Verwüstung anheim, verschwinden vom Erdboden. Bei Buddha-Dhamma-Sangha hingegen handelt es sich nicht um eine äußere, materielle Zuflucht. Es ist eine spirituelle Zuflucht, und deswegen können und sollten Buddha-Dhamma-Sangha uns das Gefühl geben, dass wir schließlich doch noch einen Hafen gefunden haben, in dem der Sturm sich gelegt hat. Auf dem offenen Meer erschweren Sturm, Windböen und Wellen das Segeln. Erst wenn das Schiff den Hafen erreicht, sind die Wasser ruhig. Der Hafen ist eine Zuflucht. Dort sind alle Wellen und alle Stürme zur Ruhe gekommen. Wir können Anker werfen. Und das ist mit der Zuflucht zu Buddha-Dhamma-Sangha gemeint. Wer etwas anderes darunter versteht, hat vergebens Zuflucht genommen.

      Zuflucht bedeutet, dass wir schließlich den Ort in uns gefunden haben, an dem wir zur Ruhe kommen können, und zwar in einer Lehre, die uns nicht im Geringsten darüber im Zweifel lässt, dass das Leiden ein Ende hat, dass alle Übel ein Ende haben, von denen die Menschheit befallen ist. Der große Lehrer hat das Dhamma, die Lehre, dargelegt und seine Sangha hat sie weitergegeben. So ist uns der Weg gewiesen. Sangha bezeichnet hier all jene, die über Buddhas Lehre Erleuchtung erlangt haben. Damit ist also nicht irgendwer gemeint, der irgendwelche Roben, irgendein besonderes Gewand trägt. Nur wer Glauben gefasst und der Wirkkraft des Dhamma vertrauen gelernt hat, begreift auch die Bedeutung der Zufluchtnahme, und zwar sogar dann, wenn er die Befreiung vom Leiden noch nicht an sich erfahren konnte. Wer diese Verheißung nicht unmittelbar erschauen kann, ihre Möglichkeit noch nicht erkannt hat, weiß eigentlich nicht, was er tut, wenn er Zuflucht nimmt.

      Buddhaṃ Saraṇam Gacchāmi.

      Ich nehme Zuflucht zum Buddha.

      Dhammaṃ Saraṇam Gacchāmi.

      Ich nehme Zuflucht zum Dhamma.

      Sanghaṃ Saraṇam Gacchāmi.

      Ich nehme Zuflucht zur Sangha.

      Wir wiederholen dies dreimal, und wir sollten verstehen, was es heißt. Sonst sprechen wir einfach nur Worte in einer fremden Sprache nach, wie ein Papagei, der auch nicht weiß, was er nachplappert.

      Fühlen wir, dass die Zufluchtnahme Realität wird, dann öffnet sich unser Herz in Hingabe, Dankbarkeit und Hochachtung für Buddha-Dhamma-Sangha, für den Lehrer, die Lehre und die Erleuchteten, die dem Lehrer folgten und die Lehre am Leben erhalten und weitergegeben haben. Wir müssen dankbar dafür sein, dass das Leiden tatsächlich ein Ende haben kann, uns dem hingeben, das uns eine vollständig andere, überweltliche Wirklichkeit verheißt; und wir müssen jene würdigen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, diese Lehre zu verbreiten.

      Die Zufluchtnahme kann zum wichtigsten Ereignis des ganzen Lebens werden. Was ihr auch tut, ihr könnt es für Buddha-Dhamma-Sangha tun. Ich zum Beispiel kann Steine schleppen für Buddha-Dhamma-Sangha. Sie sind keine Last. Sie haben kein Gewicht. Aber wenn ich Steine schleppe, weil jemand mir sagt, ich soll Steine schleppen, werden sie ziemlich schwer werden. Sie werden mich müde machen. Aufgaben im Dienste des Höchsten, das eine andere Wirklichkeit verheißt, sind nicht beschwerlich, ja sind eine Kleinigkeit, wenn wir einmal erkannt haben, wie unbefriedigend die Wirklichkeit ist, in der die Menschheit jetzt lebt. Wir sind dann gern bereit und auch in der Lage, diese Wirklichkeit loszulassen.

      Die Zufluchtnahme zu Buddha-Dhamma-Sangha geschieht häufig ohne jedes Verständnis. Viele beten sie herunter wie eine Formel. Aber viele nehmen auch hingebungsvoll Zuflucht, dankbar und voller Respekt. Sie haben Respekt vor dem Menschen, der die Kraft hatte, die höchste Seinsweise zu verwirklichen, die einem Menschen offen steht, und der darüber hinaus willens war, diese Seinsweise darzulegen, sodass andere ihm nachfolgen konnten – ja, der sie auf eine Weise dargelegt hat, dass gewöhnliche Wesen wie wir sie tatsächlich begreifen können. Das ist eine der großen Taten der Menschheitsgeschichte. Sie verdient den Respekt, den wir einer solchen Leistung zollen dürfen.

      Mit Dankbarkeit, Hingabe und Respekt haben wir gleichzeitig die Liebe gewonnen. Diese drei haben sehr viel mit Liebe zu tun. Einem Menschen, den wir nicht lieben, können wir nicht wirklich dankbar sein; wir können uns ihm nicht hingeben, ihn nicht respektieren. Liebe und Respekt gehen auf dem geistigen Weg Hand in Hand. Sie sind allen Beziehungen im Leben förderlich, besonders jedoch dem geistigen Weg, weil dieser Weg eine sehr innige Beziehung ist, die innigste, die wir haben können – die Beziehung zu uns selbst. Herz und Geist müssen beteiligt sein. Der Geist versteht. Das Herz liebt. Solange dies nicht geschieht, stehen wir nur auf einem Bein. Wir hüpfen unsicher herum, anstatt stetig und fest auszuschreiten.

      Unstetigkeit beim Üben macht uns unzufrieden, sät Zweifel ins Herz: »Tue ich überhaupt das Richtige?« Oder: »Was mache ich denn hier? Wie um alles in der Welt bin ich hierher gekommen? Was bringt mir das? Warum gehe ich nicht dorthin zurück, wo ich herkomme, und tue, was alle anderen auch tun?« Zweifel brauen sich zusammen, weil wir unsicher sind, wankelmütig. Aber das ist auch kein Wunder. Auf einem Bein zu gehen ist nun einmal eine sehr wacklige Angelegenheit. Wir brauchen festen Boden unter den Füßen. Zu diesem Zweck müssen wir Geist und Herz ernst und aufrichtig in all unser Tun einfließen lassen. Und dieser Ernst kann sich nur entfalten, wenn das Herz geöffnet wurde.

      Was für eine seltene und kostbare Gelegenheit, in dieser Menschenwelt, heimgesucht von Sorgen, Schwierigkeiten und Ängsten um das eigene und um das Leben derer, die uns nahe stehen, in diesem kummervollen und höchst unruhigen Dasein eine Zuflucht zu finden, einen sicheren Ort in uns! Diese Gelegenheit ist tatsächlich so selten und so wertvoll, dass die meisten Menschen nicht einmal ihren Wert erkennen.

      Wir sprechen von den Drei Juwelen oder Kostbarkeiten (Tirattana), weil diese drei – Buddha-Dhamma-Sangha – der höchste Wert des gesamten Kosmos sind. Wir meinen damit nicht den physischen Körper, in dem der Buddha in Erscheinung trat, und auch nicht die physische Erscheinung der Sanghas der Vergangenheit und Gegenwart, sondern vielmehr das, was sie repräsentieren: Transzendenz, die absolute Wirklichkeit, die Verbundenheit mit einem Bewusstsein, das alles andere außer Kraft setzt.

      Die Zufluchtnahme stellt aber nicht nur eine seltene Gelegenheit dar, sie ist überdies ein Zeichen für hervorragendes Karma. Wir haben ganz ausgezeichnetes Karma angesammelt, dass wir Zuflucht nehmen können. Andererseits wird unser Zufluchtnehmen nur dann Früchte tragen, wenn wir es mit dem Herzen tun und nicht bloß mit dem Mund.

      Ich bin sicher, ihr alle seid mindestens einmal in eurem Leben verliebt gewesen; vielleicht sogar mehr als einmal. Aber nehmen wir an, dass ihr einmal verliebt wart. Ihr werdet euch an dieses Gefühl erinnern, besonders wenn eure Liebe erwidert wurde. Das war doch herrlich, oder? Und dasselbe könnt ihr fühlen, wenn ihr Buddha-Dhamma-Sangha liebt, weil ihr den ganzen Tag in eurem Herzen mit Buddha-Dhamma-Sangha zusammentrefft. Es ist eine fortwährende Liebesbeziehung. Was könnte schöner sein?! Was ihr auch tut, ihr tut es für die, die ihr liebt. Und deswegen fällt euch alles ganz leicht.

      Energie ist dann ganz natürlich. Ihr braucht sie nicht zum Leben zu erwecken. Sobald Gewissheit und Führung da sind, ist auch Energie da. Ihr braucht nicht danach zu suchen. Die Energie ist da, weil ihr mit dem Herzen bei dem seid, was ihr tut. Wir haben Zuflucht gefunden, etwas, das uns das Ende selbst des winzigsten Leidens verspricht, das unser Herz belastet hat oder jetzt noch belastet, das Ende aller Unsicherheit, aller Angst, aller Sorgen, ja auch der unbedeutendsten Nörgelei, mit der wir uns weismachen, dass irgendetwas nicht ganz so ist, wie es sein sollte. Das hat der Buddha uns verheißen! Sobald wir uns dieser Verheißung öffnen, erhält unsere Zufluchtnahme eine viel tiefere Bedeutung, denn wir haben uns mit ihr auf eine Beziehung eingelassen, die uns vollständig läutert und uns schließlich an der erleuchteten Sangha teilhaben lässt. Nur wenn wir sie in diesem Licht sehen, haben wir den vollen Nutzen von unserer Zufluchtnahme.

      Wir rezitieren jeden Tag bestimmte Schriften, nicht weil wir uns die Zeit vertreiben, ein paar Pāli-Worte СКАЧАТЬ