СКАЧАТЬ
noch wundern, denn heute bin ich der Schatten einzelner Spieler, aber schon morgen bin ich der Schatten jener welche, die mich nicht ernst nehmen wollen. Wer ich bin? Trojan, der Jene, der Glücksspiel so darstellt, wie es tatsächlich ist. »Glücks« und »Spiel«, wie wäre es mit »Lebens« und »Killer«, es kommt auf dasselbe heraus. Am Ende des Tages sieht es nun mal so aus, dass wir alle nur mit Wasser kochen. Jedoch können einige von uns, nicht genug Geld bekommen, warum auch immer. Ob ich jemals richtig »Geldgeil« war oder bin, das ist immer noch Ansichtssache, aber ich würde niemals, wirklich niemals so viele Existenzen zerstören und dann noch behaupten, »es wäre ein geringer Teil …« denn das, ist ein Geständnis und eine unmenschliche Straftat zugleich. Es ist so gesehen ein Eingeständnis gegenüber sich selbst, jedoch spüre ich keine Reue von diversen Personen. Als ob man damit sagen möchte, dass man alles noch einmal genauso machen würde. Viele Entwickler, Betreiber und Aufsteller sind mächtig, haben Verbündete, Freunde und Vollstrecker in der Politik, in Ämtern und vor Gericht. Doch ich bin ein Geist, Phantom und teils ein Albtraum, aus dem man nicht mehr so einfach erwachen kann. Von mir aus, schickt mir weiterhin Kritik, Briefe und E-Mails, die mich zum Schweigen bringen sollen. Ich werde erst schweigen, wenn der letzte Spieler erkannt hat, auf welcher Seite wir zusammen stehen können. Ich werde nach meinem Tod noch viele Jahre weitersprechen, gedeihen und weitere verbündete finden. Denkt Ihr, man könnte eine Lawine vernichten? Nein, es kommt immer und immer und immer wieder eine neue, größere und stärkere nach. Ich breche aus, entfalte mich und werde dadurch einen nach den anderen davon überzeugen, dass die Spielsucht jeden von uns getroffen hat bzw. treffen wird. Es wird Zeit, dass die Größen der Spielindustrie nicht mehr nachdenken müssen, welches System noch mehr Geld einbringt, sondern wie man diese Industrie vor dem Aussterben retten kann. Denn dieser Tag wird kommen, nicht heute und nicht morgen, aber wenn es soweit ist, dann hat dieses Buch einen großen Teil dazu beigetragen. Ich habe keinen Platz in meinem Leben für irreführende Mitesser und es ist der Zeitpunkt gekommen, all dem ein Ende zu setzen. Stellt die Sucht dorthin, wo Sie keine Sonne abbekommt, andernfalls stellt sie uns dorthin. Ich stand so oft am Abgrund, war ganz unten und ging von heute auf morgen nach oben. Jede Situation entscheidet über unsere Zukunft, jede Situation entscheidet über Leben und Tod. Wo man ist, sein wird und sein kann. Ich habe keinen Hass gegen Betreiber, Aufsteller oder Entwickler, ich möchte beidseitige Gleichberechtigung. Wenn es das Eine geben darf, dann sollte es meine Wenigkeit auch geben dürfen. Alles ändert sich, aber es gibt Dinge, die sich niemals ändern werden, erst recht nicht, wenn man nur auf die Zeit hofft. Abwarten kann im Business des Glücksspiels fatale Konsequenzen mit sich bringen. Unsere Gesellschaft wird kurzsichtiger und wird langsam aber sicher taub, – und wenn schon, wen kümmert es denn wirklich? Ich sehe eine Gesellschaft, die zusieht, wie Einer nach dem Anderen am Automaten zu Grunde geht. Ein gesamtes Land, das sich in der Öffentlichkeit noch als »Ein Volk« betrachtet, aber außer das Verlieren des Gemeinschaftsgefühls nichts mehr gemeinsam hat. Ich sehe alles und nichts, jeden und niemanden, aber die Glücksspielindustrie ist das »Gute« während ich anscheinend der »Bösewicht« bin. Was für ein Volk sieht zu, wie die eigenen Brüder und Schwestern ihr gesamtes Hab und Gut verspielen? Von mir aus, kann sich jeder als Max Mustermann ausgeben, der keine Sünden und Schuld am Leid anderer hat. Doch im wahren Leben, hat jeder Mensch Blut an den Fingern. Denn jeder sieht nur zu, während wir Spieler rein gar nichts sehen und mitkriegen, denn wir tun nur eines – Spielen. Es wird Zeit, dass sich die Spieler aus ihrem gewohnten Umfeld entreißen, sich davon trennen und das Richtige tun. Denn tief in uns, wissen wir was zu tun und zu lassen ist. Ich muss Sie nicht immer davon überzeugen, was das Richtige oder falsche zu sein scheint, ich muss hauptsächlich Ihre Meinung verstärken, darum haben Sie ruhig etwas mehr Vertrauen an sich selbst, denn oftmals liegen Sie genau richtig. Wir sind die Schicht der Gesellschaft, die vor Publikum lacht während innerlich Tränen fließen. Im wahrsten Sinne des Wortes spielen wir, denn wir spielen mit unseren eigenen Gefühlen und zugleich verspielen wir unser Geld. Immer wieder werde ich von Nicht-Spielern gefragt und zeitgleich verurteilt, »Warum man denn so dumm ist und sein gesamtes Geld verspielt?« Nun, ob eine Sucht bzw. Krankheit etwas mit Intelligenz zu tun haben soll, das wäre mir neu, aber womöglich ist auch der Fragesteller nicht unbedingt die hellste Kerze auf der Torte. Wie ich schon einmal sagte, man muss seine Perspektive oftmals etwas drehen. Denn nicht jede Frage erfordert eine Antwort. Meiner Meinung nach, sollte man sich genau überlegen, wann man sich zu etwas äußert und wann das Schweigen, die bessere Antwort zu sein scheint. Vielleicht klingt es hart zu behaupten, dass die Gesellschaft eine Teilschuld trägt, aber ich denke, auch die Gesellschaft muss man einmal damit Konfrontieren. Denn ein Spieler ist täglich allem ausgesetzt, Wut, Leid, Hass usw. doch der Spieler muss immer nur einstecken und darf niemals austeilen. Ist es da noch ein Wunder, wenn man ein Ausgleichsventil sucht und laut eigener Empfindung vorerst für sich gefunden hat? – Deshalb bin ich der Meinung, dass die Gesellschaft ebenfalls eine Schuld daran trägt, vielleicht nicht von Anfang an, aber nach einer gewissen Zeit, trägt die Ignoranz, Verabscheuung und Verurteilung dazu bei, dass der Spieler noch tiefer in ein Loch versinkt. So viele sprechen davon und behaupten: »Leben und leben lassen«, doch genau hier liegt man falsch. Denn jeder redet über jeden und quatscht jeden in sein Leben hinein. Wer lässt hier noch leben? – Meiner Meinung nach, ist das nur ein Märchen, das gut klingt, aber leider nicht der Tatsache entspricht.
Wer »Wir« sind …
Es ist wichtig, dass man eine Spielsucht schnellstmöglich erkennt und wenn nötig, – handelt. Eine Spielsucht ist nicht zu unterschätzen, und darf auf keinen Fall, auf die leichte Schulter genommen werden.
Ich habe Angst, dass ich bereits Süchtig bin, was kann ich tun? Wie geht es nun weiter und wie soll ich das meinen Eltern, Freund/Freundin, Mann/Frau erklären? Ich bin verzweifelt, ich kann irgendwie nicht mehr aufhören zu spielen […]. Sollten Sie sich in einen der nächsten Punkte wiederfinden, dann sollten Sie sich schnellstmöglich dafür entscheiden, die Spielkarriere an den Nagel zu hängen:
Sie verlieren den Bezug zu Ihrem Geld, Sie verlieren die Übersicht und sind im hohen Minusbereich angelangt.
Sie rechnen die wöchentlichen Gesamtgewinne zusammen, jedoch verleumden Sie die Ausgaben.
Sie entwickeln gewisse Gefühle (Wut, Trauer, Unruhe, Gereiztheit …), wenn Sie nicht spielen können.
Das Spielen ergreift die Überhand und Sie stellen alles hinten an, nur das Spielen wird immer wichtiger und langsam aber sicher, wird es zum Lebensinhalt.
Sie haben bereits viele Versuche gestartet, dass Sie einmal ein paar Tage nicht spielen und sind gescheitert.
Mehr und Mehr denken Sie selbst, dass die Sucht bereits anwesend ist und genau das macht Sie nervös. Dennoch spielen Sie weiter.
Sie zweifeln mittlerweile an Ihrem gesunden Menschenverstand, weil Sie immer noch spielen.
Sie leihen sich Geld von Freunden, Verwandten etc. um spielen zu können.
Sie belügen die Menschen in Ihrem Umfeld, damit Sie das Problem niemanden gestehen müssen.
Sie haben Angst, dass die Menschen um Sie herum ein falsches Bild von Ihnen bekommen und rechtfertigen Ihr leichtsinniges Spielverhalten mit Langeweile und harmlosen verspielen.
Sie haben große Geldsorgen und dennoch hoffen Sie durch das Spielen wieder auf den grünen Zweig zu kommen.
Sie sind der Meinung, dass Sie besser als andere spielen können und deshalb versuchen Sie immer wieder ihr »Glück« an Automaten.
Sie setzen sich ein Limit, halten dieses jedoch nur selten ein.