Jesus nach 2000 Jahren. Gerd Ludemann
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Название: Jesus nach 2000 Jahren

Автор: Gerd Ludemann

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783866743281

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СКАЧАТЬ die Bemerkungen zu 6,34-44. Der geschichtliche Ertrag ist auch bezüglich dieses Wunders gleich Null.

      Mk 8,10-21: Gegen die Zeichenforderung der Pharisäer. Das Unverständnis der Jünger

      (10) Und sogleich stieg er in ein Boot mit seinen Jüngern und kam in das Gebiet von Dalmanutha.

      (11) Und die Pharisäer zogen aus und begannen mit ihm zu streiten, indem sie von ihm ein Zeichen vom Himmel forderten und ihn versuchten. (12) Und er seufzte in seinem Geist und sagt: »Was fordert dieses Geschlecht ein Zeichen? Amen, ich sage euch: Keinesfalls wird diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden.«

      (13) Und er ließ sie stehen, stieg wieder ein und fuhr weg an das andere Ufer.

      (14) Und sie vergaßen, Brote mitzunehmen, und hatten nur ein einziges Brot mit sich im Boot. (15) Und er schärfte ihnen ein und sagte: »Seht, nehmt euch in acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes!«

      (16) Und sie überlegten untereinander, daß sie keine Brote hätten. (17) Und er erkennt es und sagt ihnen: »Was überlegt ihr untereinander, daß ihr keine Brote habt? Begreift und versteht ihr nicht? Ihr habt ein verstocktes Herz.

      (18) Obwohl ihr Augen habt, seht ihr nicht,

       und obwohl ihr Ohren habt, hört ihr nicht.

      [Vgl. Jer 5,21]

      Und erinnert ihr euch nicht, (19) als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wieviel Körbe voll Brocken ihr aufgehoben habt?« Sie sagen ihm: »Zwölf«. (20) »Als (ich) die sieben für die Viertausend (brach), wieviel Körbe voll Brocken habt ihr aufgehoben?« Und sie sagen: »Sieben«.

      (21) Und er sagte ihnen: »Versteht ihr noch nicht?«

       Redaktion

      V. 10a ist eine von Mk geschaffene Überleitung, außer der Ortsangabe Dalmanutha. Man beachte, wie der Evangelist wiederum das Bootsmotiv einbringt (vgl. 4,1.36 u.ö.).

      V. 11: Die Einleitung der Zeichenforderung ist von Mk gestaltet. Denn die Pharisäer bevorzugt Mk als Gegner Jesu. Zudem verengt Mk mit ihnen den Kreis der Adressaten seiner Antwort: »dieses Geschlecht« (V. 12).

      V. 12: „Jesu Antwort wird mit einem Hinweis auf seine Gefühle eingeleitet (vgl. 3,5) und ist dann auch entsprechend emphatisch“ (Lührmann, 136). Man vgl. 7,34.

      V. 13 nimmt das Bootsmotiv wieder auf und stammt von Mk (vgl. zu V. 10a).

      V. 14-21 sind voller mk Motive und – mit der möglichen Ausnahme von V. 15, dessen Sinn dunkel ist – in toto redaktionell. Das aus der Speisungsgeschichte stammende Brotmotiv durchzieht den ganzen Abschnitt (V. 14.16.17.19). V. 14 nimmt V. 4 auf. V. 15: »die Pharisäer« bezieht sich auf V. 11 zurück. V. 16f: Das Unverständnismotiv durchzieht das MkEv. V. 19 nimmt 6,41-44 auf, desgleichen bezieht sich V. 20 auf 8,6-9 zurück. V. 21 steigert das Unverständnismotiv.

       Tradition

      V. 11-12 haben eine Parallele in Q (Mt 12,38-42; Lk 11,29-32). Ob die Form in Q, in der dieses Geschlecht auf das Jona-Zeichen hingewiesen wird, eine sekundäre Erweiterung gegenüber Mk ist oder ob umgekehrt Mk 8,11f eine Kürzung darstellt, ist kaum zu entscheiden.

       Historisches

      V. 12 dürfte auf Jesus zurückgehen, denn das Wort atmet einen charakteristisch-individuellen Geist. Jesus verweigert eine Beglaubigung für sein Auftreten. Offenbar war für Jesus selbst seine Wunderkraft eine evidente Tatsache. Den Beweis dafür hat er aber anderen, die eine Beglaubigung forderten, verweigert. Vgl. weiter zu Lk 11,29-32.

      Mk 8,22-26: Der Blinde

      (22) Und sie kommen nach Bethsaida.

      Und sie bringen ihm einen Blinden und bitten ihn, daß er ihn berühre. (23) Und er nahm die Hand des Blinden und führte ihn aus dem Dorf hinaus und spuckte auf seine Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn: »Siehst du etwas?« (24) Und aufsehend sagte er: »Ich sehe die Menschen, denn wie Bäume herumwandelnd schaue ich sie.« (25) Darauf legte er wiederum die Hände auf seine Augen, und er sah scharf und war wiederhergestellt und sah alles deutlich.

      (26) Und er schickte ihn in sein Haus und sagte: »Geh nicht in das Dorf hinein!«

       Redaktion

      Der redaktionelle Sinn ergibt sich vor allem aus der Stellung der Perikope im Gesamtrahmen des MkEv. Sie weist einerseits auf das Verstehen des Jüngers Petrus in 8,29 voraus. Andererseits nimmt sie die von den Jüngern ausgesagte Blindheit (und Taubheit) in 8,18 auf. Wie bereits die Heilung des Taubstummen in 7,31-37 hat auch die Öffnung der Augen des Blinden teilweise symbolische Bedeutung.

       Tradition

      Mk hat an dieser Stelle eine Erzählung überliefert, die demselben Typ wie die Geschichte vom Taubstummen in Mk 7,32-35 entspricht. Sie enthält ähnliche Merkmale wie die Geschiche vom Taubstummen. a) Man bringt zu Jesus einen Kranken mit der Bitte um Heilung, b) Jesus nimmt ihn von den Zuschauern abseits, c) er heilt ihn mittels Speichel und Handauflegung. Daher ist die Geschichte als Variante von 7,32-35 zu beurteilen. Eigentümlich ist an der Geschichte im Verhältnis zu 7,32-35 nur, daß keine Zauberformel vorkommt and daß die Heilung in Stufen vonstatten geht.

       Historisches

      Der Wunderbericht Mk 8,22-26 mag auf eine geschichtliche Begebenheit zurückgehen. Die Verwendung von Speichel als Augenheilmittel war bereits zur Zeit Jesu im antiken Judentum üblich. Eine solch abstruse Geschichte wie die vorliegende läßt sich schwerlich aus der Gemeinde ableiten.

      Mk 8,27-33: Das Messiasbekenntnis und das Versagen des Petrus

      (27) Und Jesus ging weg und seine Jünger in die Dörfer von Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sagte ihnen: »Wer, sagen die Menschen, sei ich?« (28) Sie aber sagten ihm und sprachen: »Johannes der Täufer‹, und andere: ›Elia‹, und andere: ›einer der Propheten‹.« (29) Und er fragte sie: »Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei?« Petrus aber antwortete und sagt ihm: »Du bist der Christus.«

      (30) Und er bedrohte sie, daß sie niemandem über ihn erzählen.

      (31) Und er begann sie zu lehren: »Der Menschensohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.« (32) Und mit Freimut sagte er das Wort.

      Und Petrus nahm ihn zur Seite und begann ihn zu bedrohen. (33) Er aber wandte sich um, sah seine Jünger und bedrohte Petrus und sagt: »Tritt hinter mich, Satan, denn du hast nicht Gottes Sache im Sinn, sondern des Menschen Sache!«

       Redaktion

      Mit 8,27 beginnt ein neuer Teil des MkEv. Den Jüngern gegenüber eröffnet Jesus, wer er wirklich ist, korrigiert aber sofort das Mißverständnis des Petrus.

      V. 27 ist in seinem ersten Teil ganz von Mk geschaffen; СКАЧАТЬ