Stoner McTavish - Schatten. Sarah Dreher
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Название: Stoner McTavish - Schatten

Автор: Sarah Dreher

Издательство: Автор

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783867548809

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СКАЧАТЬ solltest du lieber alleine frühstücken?«

      »Dann würde ich dich so gut wie nie zu Gesicht bekommen.« Sie nahm ihren Kaffee und kauerte sich wieder auf das Plaudersofa.

      Tante Hermione seufzte. »Weißt du, ich würde nicht nachts arbeiten, wenn es eine bessere Möglichkeit gäbe. Aber manche Leute glauben einfach nicht, dass Wahrsagen auch bei Tageslicht funktioniert. Sosehr ich es hasse, ich muss solch kleingeistigem Zweifel Sorge tragen.«

      »Ich würde lieber nachts arbeiten, wenn es möglich wäre.«

      »Wenn du nachts arbeiten würdest, wann kämst du jemals dazu, Gwen zu sehen?«

      Stoner starrte finster in ihren Kaffee. »Wann komme ich denn jetzt dazu?«

      »Armer Schatz«, murmelte Tante Hermione. »Kein Wunder, dass du so betrübter Stimmung bist.«

      »Ich vermisse sie. Ich kann sie verstehen, aber ich vermisse sie.«

      »Ja, das ist das Schlimmste, Verstehen. Es macht einen ganz hilflos.«

      Sie verweilten einen Augenblick in kameradschaftlichem Brüten.

      »Ich wünschte, ich wäre besser im Tarot«, sagte Tante Hermione schließlich. »Die gestrige Deutung war zwar positiv, aber bei meinem augenblicklichen Wissensstand ist es schwierig, sicher zu sein.«

      »Was macht denn dein Unterricht?« fragte Stoner.

      »Grace D’Addario ist eine sehr engagierte Lehrerin, aber ich habe noch nicht so den rechten Zugang dazu gefunden. Und ich bin noch so unsicher, was die Umkehrbedeutungen angeht.«

      »Gibt es da keine Regeln?«

      »Wie alles im Leben hat auch das Okkulte seine Grauzonen.«

      Stoner lachte. »Für mich ist das insgesamt eine Grauzone.« Sie lehnte sich zurück in das Sofa. »Willst du mir jetzt von Claire Rasmussen erzählen?«

      Tante Hermione schob ihre Serviette durch den silbernen Serviettenring. »Bist du sicher, dass du ganz bei dir bist?«

      »So nah ich mir selbst überhaupt sein kann.«

      »Claire Rasmussen wird vermisst.«

      »Ja?«

      »Ich habe ihrer Schwester gesagt, dass du vielleicht versuchen würdest, sie zu finden.«

      »Tante Hermione«, sagte Stoner ruhig, »nimm es mir nicht übel, wenn ich kleinlich bin …«

      »Du kannst nichts dafür. Ein Charakterzug des Steinbock.«

      »… aber könntest du vielleicht von vorne beginnen?«

      »Claire ist Nancys Schwester. Nancy ist eine meiner Klientinnen, eine Krankenschwester. Erzähle ich zu schnell?«

      »Nein, nein, wunderbar so.«

      »Claire, ebenfalls Krankenschwester, hat eine Stellung in einer Privatklinik für psychisch Kranke irgendwo im Norden von Portland angenommen. Vor zwei Wochen erhielt Nancy einen kurzen, ziemlich rätselhaften Anruf von Claire, und seitdem geschah nichts mehr. Wir haben versucht, Schwingungen von ihr zu empfangen, aber es herrscht nur Dunkelheit.«

      »Ominös«, sagte Stoner.

      »Allerdings. Zu allem Überfluss war gestern Nancys Geburtstag. Claire hat noch nie vergessen, sie an ihrem Geburtstag anzurufen, bis jetzt.«

      »Ich verstehe.«

      »Nancy ist Widder, und einen beunruhigten Widder stellt nichts zufrieden außer jede Menge hektischer Aktivitäten. Ich sagte ihr, du wärest vielleicht bereit, nach Castleton zu fahren und dich dort umzusehen.«

      Stoner zögerte. »Maine.«

      »Ich weiß, was du denkst, Liebes. Diese schrecklichen Alpträume. Zerklüftete Küsten, alte Seefahrerhäuser, die vor Geistern und Bösem zerbersten … Aber wie dem auch sei, ich denke, es ist an der Zeit, dem Horror die Stirn zu bieten.«

      »Du willst, dass ich meine Stirn in etwas stecke, das vor Geistern und Bösem nur so strotzt?«

      »Dieses Haus will dir etwas sagen, Stoner. Ich fürchte, es wird nicht damit aufhören, bevor es das nicht losgeworden ist.«

      »Ich bin nicht sicher, ob ich es hören will.«

      Ihre Tante lächelte beruhigend. »Arme Stoner. Wenn es um psychische Phänomene geht, wird dir ganz anders, nicht wahr?«

      »Ich glaube nicht an sie«, beteuerte Stoner standhaft. »Für dich sind sie in Ordnung, aber nicht für mich.«

      »Ich versuche sie zu integrieren. Meine erste Erfahrung erschütterte mich so sehr, dass ich sieben Komma sechs auf der Richter-Skala notierte.«

      Stoner lachte. »Na, das ist ja ausgesprochen erstrebenswert.«

      »Also, was soll ich Nancy Rasmussen sagen?«

      »Ich weiß nicht.« Sie betrachtete ihre Handflächen. »Ich würde gerne helfen, aber … wenn es doch nur nicht ausgerechnet Maine wäre.«

      »Und wenn du jemanden mitnehmen würdest?«

      Stoner schaute hoffnungsvoll hoch. »Dich?«

      »Ich würde gerne mitkommen, aber die Anfängerinnen müssen auf Graces Übersinnlichem Wochenende arbeiten. Ich fürchte, ich werde die Tage mit Kochen und Koordinieren verbringen.«

      »Marylou fällt aus. Sie hasst verreisen. Aszendent Krebs, du weißt doch.«

      »Marylou hat ihre Bestimmung verfehlt«, sagte Tante Hermione. »Ein Skorpion mit Aszendent Krebs sollte ein Bordell leiten.« Sie blickte Stoner listig an. »Ich hatte eigentlich an Gwen gedacht.«

      »Jetzt hab ich’s. Das ist einer deiner berüchtigten Manipulationsversuche.«

      »Manipulation!«, schrie Tante Hermione auf. »Meine Liebe, ich würde niemals mit deinem Karma herumspielen.«

      »Warum nicht? Könntest du davon blind werden?«

      »Viel schlimmer. Ich könnte eine verhängnisvolle Leidenschaft für jemanden wie Uri Geller entwickeln. Der Kosmos ist bekannt dafür, mit schmutzigen Tricks zu arbeiten.« Sie spielte mit ihrer Gabel und räusperte sich. »Stoner, Liebes, während du in Maine bist … meinst du, du könntest … nach einem Kätzchen Ausschau halten? Nur nach einem ganz kleinen Kätzchen«, fügte sie schnell hinzu. »Ich weiß, du bist nicht besonders begeistert von Katzen, aber es müsste ja auch nicht so ein riesiges Monsterbiest wie Diablo sein. Ein niedliches, kleines, puschelig-kugeliges Kätzchen.« Sie schaute auf. »Vielleicht?«

      Stoner grinste. »Jetzt kommen wir zum Kern der Wahrheit.«

      »Ein süßes Kätzchen. Eines in der Farbe deines Haares, wenn du willst, obwohl ich noch nie ein kastanienbraunes Kätzchen gesehen habe.«

      »Ist in Ordnung, Tante Hermione. Ich werd versuchen, ein СКАЧАТЬ