Stoner McTavish - Schatten. Sarah Dreher
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Stoner McTavish - Schatten - Sarah Dreher страница 12

Название: Stoner McTavish - Schatten

Автор: Sarah Dreher

Издательство: Автор

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783867548809

isbn:

СКАЧАТЬ angestrahlt von der Amaturenbrettbeleuchtung. Ihre Hände ruhten leicht auf dem Lenkrad. Während sie sie beobachtete, merkte Stoner, dass ihre Angst sich zurückzog.

      Ich will sie.

      Nicht unbedingt jetzt gleich, nicht unbedingt für dieses Wochenende, nur für den Rest meines Lebens.

      ***

      »Auf jeden Fall sind sie konsequent«, sagte Gwen, als sie sich im Motelzimmer umblickte. »Die ›Heberg um Otwid‹ ist innen genauso mies wie außen.«

      Stoner ließ die verbeulte Aluminium-Sturmschutztür hinter sich zuknallen. »Ich kenne dieses Zimmer aus einem alten Film. Ich glaube, es war Früchte des Zorns

      »Auch die Preise tragen die Anzeichen einer Depression. Immerhin, sie schätzen ihren tatsächlichen Wert wenigstens richtig ein.«

      Die Wände waren in dem grausigen Grau durchgekauter Kaugummis gehalten. Fleckige und verschlissene, schlecht geflickte grüne Überdecken bedeckten die beiden Einzelbetten, und ein Teppichläufer trieb als einsames Elend auf einem See aus gepunktetem Linoleum. Ein schäbiges Fenster zwischen den Betten schaute hinaus gegen eine schwarze Wand. Es gab ein Telefon und ein aufgeplatztes gelbes Plastikradio, das geradezu nach dem Recycling-Container schrie. Das Schild im Empfangsbüro hatte ›Klimaanlage‹ versprochen, und in der Tat, es herrschte ein scharfer Luftzug, der von nirgendwo im Besonderen, aber von überallher im Allgemeinen kam.

      Gwen warf ihren Koffer aufs Bett.

      »Wir könnten nach Augusta fahren«, schlug Stoner vor.

      »Erzähl keinen Quatsch. Ich hab schon üblere Sachen gesehen als das hier.« Gwen neigte ihren Kopf nachdenklich zur Seite. »Ich habe die Umstände verdrängt.«

      »Es ist sauber«, sagte Stoner hoffnungsvoll.

      »Nicht ganz«, rief Gwen aus dem Badezimmer. »In der Badewanne wächst irgendetwas.«

      Sie schnatterte vor Eiseskälte und suchte die Heizung. In der hintersten Ecke stand ein altertümlicher, geschwärzter Gasbrenner. Stoner kniete sich davor und begutachtete ihn.

      »Was tust du da?«, fragte Gwen.

      »Ich versuche rauszukriegen, wie sich dieses Ding anstellen lässt, ohne dass wir in die Luft gepustet werden.«

      Die Bedienungshinweise befanden sich auf einem Fetzen Papier, der unten an dem Brennertürchen pappte. Unglücklicherweise waren die Buchstaben bis zur Unkenntlichkeit versengt und vermutlich sowieso auf Japanisch geschrieben. Sie kam wieder hoch auf die Füße.

      »Wartest du auf eine Eingebung?«

      »Nimm dein Bad«, sagte Stoner.

      Gwen schauderte. »Nicht in der Wanne. Ich ziehe es vor, alleine zu baden.«

      »Und ich ziehe es vor, mich alleine zur Idiotin zu machen. Könntest du also bitte etwas Nützliches tun?«

      »Als da wäre?«

      »Uns einen Drink machen.«

      »Woraus?«

      »Häh?«

      »Woraus soll ich uns einen Drink machen?«

      »In meinem Koffer.«

      Sie entdeckte einen Regler, der auf null gedreht war. Daneben einen Knopf, rot. Und ein Röhrchen mit einem Loch. Offensichtlich dreht man am ersten, drückt am zweiten und hält ein Streichholz in das dritte. Aber in welcher Reihenfolge? Und was passiert, wenn man die falsche erwischt?

      »Fertig gemixte Manhattans?«, sagte Gwen und hielt entgeistert die Flasche hoch. »Stoner, das ist abscheulich.«

      »Da ist auch noch irgendwo Bourbon für dich. Ich hatte die Vorstellung, es würde uns gelingen, irgendwo Ginger Ale für dich aufzutreiben, aber das war ein etwas voreiliger Gedanke.«

      »Das war ganz süß von dir.«

      »Es ist das Mindeste, was ich für dich tun kann. Ich will einfach nicht glauben, dass ich dir das hier zumuten muss.«

      »Erstens«, sagte Gwen, »hast du den Bourbon eingepackt, bevor du die ›Heberg um Otwid‹ kanntest. Zweitens wärest du sofort wieder abgereist, wenn ich drum gebeten hätte. Und nicht zu vergessen: Du bist schuld, dass ich zur Trinkerin werde.«

      Stoner grinste sie von unten an. »Jawoll, und mir geht’s genauso. Ich glaube, ich hab eine Eiswürfelmaschine unten neben der Bürotür gesehen. Also, troll dich. Aber pass auf dich auf. Vielleicht lauert da draußen die Gefahr.«

      Sie entzündete ein Streichholz und drückte den Knopf. Nichts passierte. Na gut, Knopf drehen und noch mal versuchen. Es gab ein kraftlos zischendes Geräusch und das Streichholz wurde ausgepustet.

      Sie grummelte leise vor sich hin, als Gwen zurückkam und ihr einen Drink in die Hand drückte. Stoner betrachtete missbilligend das Glas. »Sieht reichlich fertig aus.«

      »Das ist erst der Anfang. Warte ab, bis du nähere Bekanntschaft mit der Badewanne gemacht hast.«

      Sie entzündete ihr letztes Streichholz und hielt den Atem an. Nach einer kurzen Sonate aus Knallen, Rattern, Zischen und einem beängstigenden ›Popp‹, ging die Flamme an.

      »Hah«, sagte sie und nahm einen Schluck.

      »Wie hast du das gemacht?«

      »Zen.« Sie nippte an ihrem Drink, betrachtete Gwen und wollte sie. »Ich geh jetzt besser duschen.«

      »Behaupte nicht, ich hätte dich nicht gewarnt«, sagte Gwen.

      ***

      Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, kalte Duschen wären das Rezept gegen Geilheit, war entweder ein Narr oder ein Lügner, dachte sie, als sie dem aus einem Puppenhaus stammenden Seifenbröckchen auf dem Boden der Badewanne nachjagte.

      Du solltest lieber eine Möglichkeit finden, dich in den Griff zu kriegen.

      Ich könnte die Ofenklappe schließen, das Abzugsrohr dicht machen und der Glut beim Sterben zugucken.

      Kannst du?

      Jederzeit.

      Na, warum machst du’s dann nicht.

      Weil ich es liebe. Ich liebe diesen kleinen Schauer in meiner Magengrube, jedes Mal, wenn ich Gwen ansehe.

      Du wirst gerne frustriert?

      »Wo steht geschrieben«, fragte sie laut, »dass jedes Prickeln infolge von Erregung gleich konsumiert werden muss.«

      »Stoner«, rief Gwen durch die Tür, »ist da irgendwer bei dir?«

      »Nein.«

      »Mit wem sprichst du?«

      »Mit mir.«

      »Soll ich dir den Rücken schrubben?«

      »Himmel, СКАЧАТЬ