Die Forsyte-Saga. John Galsworthy
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Читать онлайн книгу Die Forsyte-Saga - John Galsworthy страница 47

Название: Die Forsyte-Saga

Автор: John Galsworthy

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 4064066499952

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СКАЧАТЬ du ihn denn?«

      Soames warf ihm verstohlen seitwärts einen Blick zu: »Es ist viel zu spät davon zu reden,« sagte er, »es handelt sich hier darum, daß wenn ich ihm freie Hand lasse, er mich an nichts heranläßt. Ich dachte, wenn du mit ihm reden wolltest, hätte es mehr Gewicht!«

      »Nein,« sagte der alte Jolyon kurz, »ich will damit nichts zu tun haben!«

      Die Worte beider, des Oheims und des Neffen erweckten den Eindruck, daß Unausgesprochenes von größerer Bedeutung dahinter lag. Und der Blick, den sie wechselten, war wie eine Offenbarung dieses Bewußtseins.

      »Gut,« sagte Soames, »ich wollte es dir nur um Junes willen sagen; ich wollte dich nur wissen lassen, daß ich keinerlei Unfug dulden werde!«

      »Was geht das mich an?« unterbrach der alte Jolyon ihn.

      »Ach! ich weiß nicht,« sagte Soames, der von seinem scharfen Blick betroffen, unfähig war noch mehr zu sagen. »Sage nicht, daß ich dir's nicht erzählt habe,« fügte er mürrisch und wieder gefaßt hinzu.

      »Mir erzählt!« wiederholte der alte Jolyon, »ich verstehe nicht was du willst. Du kommst und belästigst mich mit diesen Dingen. Ich will von deinen Angelegenheiten nichts wissen; du mußt allein damit fertig werden!«

      »Jawohl!« sagte Soames fest, »das werde ich!«

      »Guten Morgen denn,« sagte der alte Jolyon, und sie trennten sich.

      Soames kehrte wieder um und ging in ein bekanntes Restaurant, wo er sich geräucherten Lachs und ein Glas Chablis geben ließ. Er aß selten mitten am Tage etwas und tat es gewöhnlich stehend, denn er fand diese Stellung zuträglich für seine Leber, die ganz gesund war, der er aber gern alle Schuld an seinen Verstimmungen zuschrieb.

      Als er fertig war ging er langsam in sein Bureau zurück; er hielt den Kopf gesenkt und achtete nicht des Gewimmels der Tausende, die seiner ebenfalls nicht achteten.

      Die Abendpost brachte folgende Antwort an Bosinney:

      »Forsyte, Bustard und Forsyte.

       Notare.

      2001, Branch Lane, Poultry, E. C.

       17. Mai 1887.

      Lieber Bosinney!

      Ich erhielt Ihren Brief, dessen Inhalt mich nicht wenig überraschte. Ich stand unter dem Eindruck, daß Sie ›freie Hand‹ haben und immer gehabt haben, denn ich erinnere mich nicht, daß irgend welche Anregungen, die ich zu meinem Leidwesen gemacht, Ihren Beifall gefunden hätten. Indem ich Ihnen nun auf Ihr Verlangen ›freie Hand‹ lasse, bitte ich Sie klar zu verstehen, daß die gesamten Kosten des Hauses, das mir vollständig eingerichtet übergeben werden muß, inklusive Ihres Honorars (wie wir übereinkamen) zwölftausend Pfund – 12 000 Pfund – nicht überschreiten dürfen. Dies gibt Ihnen einen genügenden Spielraum und ist viel mehr, als ich, wie Sie wissen, ursprünglich anzulegen dachte.

      Ihr ergebener

       Soames Forsyte.«

      Am folgenden Tage erhielt er ein Billett von Bosinney:

      »Philip Baynes Bosinney

       Architekt.

      309 d. Sloane Street S. W.

       18. Mai.

      Lieber Forsyte!

      Wenn Sie glauben, daß ich mich in einer so delikaten Sache wie eine Inneneinrichtung es ist, an eine genaue Summe binden kann, sind Sie, fürchte ich, im Irrtum. Ich sehe wohl, daß Sie der ganzen Angelegenheit und meiner selbst müde sind, und darum ist es für mich wohl besser zu verzichten.

      Hochachtungsvoll

       Ihr

       Philip Baynes Bosinney.«

      Soames sann lange und angestrengt über diese Antwort nach und verfaßte spät abends im Eßzimmer, als Irene zu Bett gegangen war, das folgende:

      »Montpellier Square 62. S. W.

       19. Mai 1887.

      Lieber Bosinney!

      Ich denke in unser beider Interesse wäre es wenig wünschenswert, die Sache auf dieser Stufe stehen zu lassen. Ich wollte nicht sagen, daß es, wenn Sie die in meinem Brief genannte Summe um zehn oder zwanzig, ja selbst fünfzig Pfund überstiegen, zu irgend welchen Schwierigkeiten zwischen uns kommen würde. In anbetracht dessen möchte ich Sie bitten, Ihre Antwort nochmals zu erwägen. Sie haben ›freie Hand‹ unter den Bedingungen dieser Korrespondenz, und ich hoffe Sie werden einen Weg finden die Einrichtung zu vollenden, wobei es, wie ich wohl weiß, schwer ist, absolut genau zu sein.

      Ihr ergebener

       Soames Forsyte.«

      Bosinneys Antwort, die im Laufe des nächsten Tages eintraf, lautete:

      »20. Mai.

      Lieber Forsyte!

      Einverstanden.

      Ph. Bosinney.«

      Sechstes Kapitel

      Der alte Jolyon im Zoo

       Inhaltsverzeichnis

      Der alte Jolyon erledigte seine zweite Sitzung – eine gewöhnliche Versammlung – in aller Kürze. Er war so diktatorisch, daß die Mitdirektoren sich gegen seine zunehmende Herrschsucht auflehnten, die länger zu dulden, sie nicht gesonnen waren, wie sie sagten.

      Er benutzte die Untergrundbahn bis zur Portland Road Station, wo er eine Droschke nahm und in den Zoo fuhr.

      Er hatte dort eine jener in letzter Zeit häufiger werdenden Zusammenkünfte, zu denen seine wachsende Sorge um June und ›die Wandlung in ihr‹, wie er es ausdrückte, ihn trieb.

      Sie zog sich zurück und magerte ab; wenn er zu ihr sprach, erhielt er keine Antwort oder wurde angefahren, oder sie sah aus, als wolle sie in Tränen ausbrechen. Sie hatte sich so verändert, wie es bei ihr möglich war, und alles durch diesen Bosinney. Und mit ihm über irgend etwas zu sprechen, daran dachte sie nicht!

      Oft pflegte er, die Zeitung ungelesen vor sich, eine ausgegangene Zigarre zwischen den Lippen, lange sinnend dazusitzen. Sie war ihm immer eine solche Gefährtin gewesen, von ihrem dritten Jahre ab! Und er liebte sie so sehr!

      Mächte, stärker als Familie, Stand und Brauch, machten seine Obhut überflüssig, und drohende Ereignisse, über die er keine Gewalt besaß, warfen ihre Schatten über ihn. Wie einer der gewohnt ist seinen Willen durchzusetzen, war er gereizt, er wußte nicht durch was.

      Entrüstet über die Langsamkeit seiner Droschke, erreichte er den Eingang des Zoologischen Gartens; aber in seiner sonnigen Natur, mit der er das Gute jedes Augenblicks genoß, vergaß er seinen Unmut, als er dem Stelldichein entgegenging. Von der Steinterrasse über dem Bärenzwinger eilten sein Sohn und seine beiden Enkel herab, als sie den alten Mann СКАЧАТЬ