Unbrauchbar?. Steven Furtick
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Название: Unbrauchbar?

Автор: Steven Furtick

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783961400508

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СКАЧАТЬ oder hinter den Erwartungen zurückbleiben. Unsere Defizite scheinen der Beweis dafür zu sein, dass wir von Grund auf fehlerhaft sind, und das lässt uns an unserem Wert und unserer Identität zweifeln.

      Aber wie ich ja bereits im vergangenen Kapitel festgestellt habe, sieht Gott uns nicht so, wie wir selbst uns sehen. Sein Maßstab und seine Beurteilungskriterien sind anders als unsere, doch solange wir nicht wissen, wie er denkt und uns sieht, werden wir unsere Erfolge und Niederlagen als einzige Indikatoren für unseren Wert betrachten. Das wiederum führt unweigerlich zu übertriebenen, immer wieder anderen Schlussfolgerungen darüber, ob wir fähig und qualifiziert sind oder nicht. Und eine Identität, die auf Gefühlen der Unzulänglichkeit beruht, ist etwas ziemlich Gefährliches.

      Ich möchte, dass wir uns im Folgenden einmal selbst anschauen in Bezug auf unsere Identität, und, was vielleicht noch wichtiger ist, ich möchte, dass wir uns mit unserer eigenen Interpretation unserer Identität beschäftigen. Wissen wir eigentlich, wer wir wirklich sind? Und stimmt unser Bild von uns selbst mit dem überein, was Gott darüber sagt, wer wir sind? Und was tun wir, wenn die beiden Vorstellungen nicht übereinstimmen? Wie gehen wir mit der Diskrepanz um?

      Das ist kompliziert, weil wir kompliziert sind, aber zum Glück sieht die Bibel diese Komplikationen voraus.

      Was kommt in die Lücke?

      Vor fast viertausend Jahren berief Gott aus einem brennenden Dornbusch heraus einen Mann namens Mose. Die Geschichte ist im 2. Mose Kapitel 3 nachzulesen, und wenn Sie schon länger mit Glauben und Kirche zu tun haben, dann haben Sie sie bestimmt schon einmal gehört. Hier noch einmal kurz die Geschichte, gewürzt mit ein paar Details, die meiner Phantasie entsprungen sind.

      Gott trifft Mose mitten in der Wüste und präsentiert ihm einen umwerfenden Plan. Er will, dass Mose nach Ägypten – die damals mächtigste Nation der Welt – geht und den Pharao dort auffordert, die Millionen israelitischen Sklaven freizulassen, die für ihn arbeiten. Das verschlägt Mose wirklich die Sprache, allerdings nicht im positiven Sinn. Schon allein bei der Vorstellung fängt er an zu schwitzen und zu stottern und zu hyperventilieren.

      Also fragt Mose Gott erst einmal, wie er denn überhaupt heißt, in dem verzweifelten Versuch, irgendetwas zu finden, das ihm dabei helfen könnte, den Israeliten diesen unglaublichen Plan plausibel zu machen.

      Instinktiv ist Mose klar, dass das Allerwichtigste in diesem Moment die Frage ist, mit wem er es hier überhaupt zu tun hat. Wer da aus dem brennenden Busch heraus zu ihm spricht, ist viel wichtiger als seine eigenen Fähigkeiten, sein Bildungsstand und sein Lebenslauf und auch wichtiger als die Macht des Pharaos oder die Politik, die Ägypten verfolgt, oder wie er es anstellen soll, von jetzt auf gleich ein Gegner der Sklaverei zu werden.

      Und Gott ist bereit, Mose zu sagen, wer er ist, und ihm seinen Namen zu nennen.

      „Mose, mein Name ist … Der Ich bin.“

      Es folgt eine lange, unbehagliche Pause, in der sich Mose vorbeugt und lauscht, ob der Busch sein Geheimnis preisgibt: Sprich weiter, ich höre zu. Du bist … was? Ja, wer denn nun? … Moment … ist das etwa alles? Einfach nur „Der ich bin“? Da fehlt doch was.

      Aber mehr sagt Gott nicht. Dafür, dass er ein vollkommener Gott ist, hat er offenbar eklatante Probleme mit der Grammatik. Weiß er denn nicht, dass da noch ein Nomen kommen muss, weil sonst die Aussage unvollständig ist?

      Vielleicht ist in dieser Aussage eine Botschaft für Mose – und für uns alle – enthalten: nicht das Ich bin einfach überspringen. Füllen Sie nicht leichtfertig in die Lücke ein, wer Sie sind.

      Denken Sie einmal über diese beiden Worte nach: Ich bin. Nur zwei kleine Silben, aber die stärkste, ja, umwälzendste Aussage, die man machen kann. Darin steckt eine Kraft, die von der Vergangenheit befreien, durch die Gegenwart lotsen und den Rahmen für die Zukunft stecken kann.

      Ich bin hier nicht irgendwie mystisch, sondern es handelt sich um etwas sehr Konkretes und Praktisches. Gott hat genau diesen Ausdruck gewählt, um sich selbst präzise zu beschreiben, weil Identität und Selbstbild grundlegende Lebensprinzipien sind. Das ist ein ganz wesentlicher und großer Aspekt der „Ich bin“-Offenbarung Mose gegenüber.

      Dennoch braucht der Name Gottes kein weiteres Wort, weil Gott alles und jeder ist, was er im Moment gerade sein muss. Er ist die Fülle, er ist die Vollendung, er ist die Erfüllung jedes Bedürfnisses und jedes nur denkbaren Verlangens. Man könnte beliebig Superlative aneinanderreihen und würde damit Gott nicht einmal annähernd gerecht, aber Sie und ich, wir Menschen, wir brauchen noch ein weiteres, ein drittes Wort. Wir müssen unsere Identität an konkreten, greifbaren und beschreibenden Begriffen festmachen. Wir müssen die Aussage vervollständigen, und das tun wir auch ständig, ob es uns bewusst ist oder nicht.

      Auf der allgemeinsten, der Makroebene, ist dieser fehlende Begriff unser Name.

      Aber das ist nur der Anfang.

      Dieser Begriff ist nicht nur der Name, den uns unsere Eltern gegeben haben, oder der Spitzname, der uns damals auf der Klassenfahrt verpasst worden ist, und es geht bei diesem Begriff auch nicht um den Namen, den Sie bei der Tupperparty auf Ihr Namensschildchen schreiben, oder darum, wie Sie von Ihren Freunden genannt werden.

      Wie würden Sie denn selbst den Satz „Ich bin …“ zu Ende bringen? Was würden Sie einsetzen? Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

      Es ist jedenfalls nicht so einfach, wie es sich anhört.

      Wenn Sie zu einer Gemeinde gehören, dann bekommen Sie in der Regel jede Menge Hilfestellung bei der Beantwortung der Frage, wer Gott ist. Sie erfahren von seiner Liebe, seiner Heiligkeit, seiner Gerechtigkeit und seiner Güte. Es wird mit theologischen Begriffen wie Allgegenwart, Allwissenheit und Allmacht hantiert, und wir lernen, Gott in jeder herrlichen Einzelheit zu beschreiben, einschließlich der dazugehörenden Bibelstellen. Das ist natürlich gut und richtig und auch wichtig, aber wer wir sind, das wissen wir oft nicht. Und das ist eine verhängnisvolle Abkoppelung.

      Es ist ja das Eine, zu wissen, wer Gott für Sie ist, aber wer sind Sie selbst für sich? Wie sehen Sie sich selbst? Vielleicht können Sie Gott beschreiben und definieren, aber passt das mit dem zusammen, wie Sie sich selbst beschreiben und definieren?

      Denn es ist ja nicht so, dass wir uns nicht selbst definieren würden. Das tun wir sogar ständig. Wir füllen die Lücke, wer wir sind, aus, allerdings meist ganz unbewusst. Wir halten gar nicht lange genug inne, um zu merken, welches zusätzliche dritte Wort wir einsetzen, um zu beschreiben oder gar zu definieren, wer wir sind. Das geschieht wie automatisch – und ist unglaublich aufschlussreich. Ich bin ein ziemlich guter Vater. Ich bin ein grottenschlechter Handwerker. Ich bin ein aggressiver Autofahrer. Ich bin ein mittelmäßiger Musiker. Ich bin erfolgreich. Ich bin ein Versager. Ich bin …

      Ich spreche von einem zusätzlichen Wort zu dem „Ich bin“, aber in Wirklichkeit sind es oft viel mehr Wörter. Das „dritte Wort“ kann auch eine Redewendung, ein ganzer Satz oder sogar eine Aufzählung sein. Es kann eine Befürchtung oder ein Gefühl sein, eine Erinnerung oder ein Trauma, aber es kann auch ein Vorwurf oder eine Anklage sein, die tief in unserer Psyche gespeichert ist.

      Wir füllen diese Lücke nach dem „Ich bin …“ schon unser Leben lang aus, aber nur selten halten wir inne, um zu hinterfragen, ob das dritte Wort tatsächlich stimmt.

      Ich muss dabei an die Lückentests in der Schule denken, bei denen ein Begriff oder manchmal auch СКАЧАТЬ